Classic- goes Steelstring-Guitar

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

Benutzeravatar
whitywhiteman
Beiträge: 134
Registriert: Di Mai 06, 2008 11:58 am
Wohnort: Zur Zeit Planet Erde

Classic- goes Steelstring-Guitar

Beitrag von whitywhiteman »

Guten Tag,

ich lese hier seit längerem mit und starte nun meinen ersten Thread mit der Bitte um Eure Meinung, Erfahrung, Hilfe.

Kurz zu meiner Person:
männlich, 36 Jahre, spiele seit 15 Jahren Klassikgitarre, hab eine Hopf-Meistergitarre Zeder/Palisander.

Nun zur Sache:
Im Lauf der Jahre hab ich mir u.a. ca. 30 irische Stücke in Standard-Tuning draufgeschafft. Spiele diese allerdings mit meiner Klassikgitarre. Ich möchte mir nun eine Steelstring für primär diese Stücke zulegen, also Fingerstyle. Das Programm möchte ich jetzt auch mit DADGAD und anderen Stimmungen erweitern. Daneben möchte ich aber auch bißchen Ausflüge ins Strumming (Stilrichtungsfrei) machen.
Ich bin also auf der Suche nach einer Steelstring für verschiedene Tunings, Fingerstyle als auch Strumming. Also die Eierlegendewollmilchsau?

Meine Soundvorstellungen:
Aus der Vergangenheit mit meiner Klassikgitarre heraus steh ich auf einen warmen ausgeglichenen Sound. Die Steelstring muss druckvoll in allen Lagen, Saiten und Stimmungen sein. Viele Western die ich angespielt hab sind beim setzten des Kapos in den höheren Lagen einfach nicht gut. Bässe dumpf oder höhen zierpen usw.
Ich will sie wie gesagt mit Fingernägel oder Plektrum spielen können. Sie muss irgendwie orchestral singen. rings like a bell. Darf nicht zu machen wenns lauter wird, sprich sie muss genug Dynamikreserven haben. Gleichzeitig sollte sie auch gut, schnell anprechen.

Ich habe auch mal eine Gibson Halbakustik (ES ....) mit geschliffenen Jazzsaiten gespielt. Die war vom Klang her schön warm und fett. Aber ich will nicht verstärkt spielen.
Gibt es eigentlich für Steelstrings auch geschliffene Saiten oder könnte man diese Jazzsaiten aufziehen?

Welchen Hersteller, Bauform, Modell könntet Ihr mir empfehlen?
Preis ist erstmal sekundär.
Was ist von den irischen Herstellern Lowden, McIlroy, Avalon zu halten (irische Song --> irische Gitarre?)?
Konnte leider noch keine spielen.
Welche deutschen Hersteller/Gitarrenbauer könnt Ihr empfehlen?

Es ist irgendwie sehr schwer mich im riesen großen steelstring-dschungel zu recht zu finden.

Schöne Grüße
Whitywhiteman
stringbender
Beiträge: 245
Registriert: Mi Mär 28, 2007 2:03 pm
Wohnort: Schorndorf
Kontaktdaten:

Beitrag von stringbender »

Schau mal in Deine Nachrichten.

Gruß
Armin
Armin Dreier Gitarrenbau
Römerstr.9
73614 Schorndorf
07181/44486
www.dreier-gitarren.de
saitentsauber
Beiträge: 592
Registriert: Do Sep 21, 2006 2:37 pm
Wohnort: Tief im Westen - aber nicht ganz tief!

Beitrag von saitentsauber »

Uiuiui, so viele Kriterien... Mich wundert nur, dass die Breite des Griffbretts nicht erwähnt wird?!?

Das mit der eierlegenden Wollmilchsau dürfte die Sache treffen. Besser wäre vielleicht noch eierlegende Flugwollmilchsau :oops:

Getz aber noch ohne Anspruch auf Vollständigkeit ein paar Bemerkungen zur Sache. Zum Einen denke ich, dass irische Gitarren nicht zwingend sind; die Gitarre gehört schließlich in der traditionellen irischen Volksmusik nicht zum Pflichtprogramm und wird in neueren Formationen auch eher zur Begleitung (Strumming) eingesetzt. Du aber willst wohl doch viel picken...

Bei den Soundvorstellungen sehe ich das angelegt, was manchmal "Zielkonflikte" genannt wird (z.B. denke ich bei "warm und ausgeglichen" an eine Zederndecke, bei "orchestral singen" eher nicht). Wie ein fachkundiger Verkäufer mal sagte: Die perfekte Allroundgitarre gibt's nicht (frag mal 'nen Fahrradfreak nach dem idealen Fahrrad! Fünfe braucht der Mensch, heißt es). Evtl. musst Du Dir also überlegen, wo Du Abstriche machen kannst/willst.

Aber:

Nachdem sich schon ein Gitarrenbauer gemeldet hat, ist diesbezüglich für fachkundige Beratung ja gesorgt. Grundsätzlich dürfte es sinnvoll sein, sich nicht unter Zeitdruck zu setzen, viele Gitarren anzuspielen (damit sich der Dschungel lichtet ;-) ) und ein paar Gitarrenbauer zu besuchen. Es kann sehr hilfreich sein, wenn ein echter Fachmann sieht(!), wie und was Du spielst.

PS: Welches Kapo hast Du benutzt? Schonmal hier (http://www.fingerpicker.de/forum/viewtopic.php?t=2334) geguckt?
Benutzeravatar
whitywhiteman
Beiträge: 134
Registriert: Di Mai 06, 2008 11:58 am
Wohnort: Zur Zeit Planet Erde

Beitrag von whitywhiteman »

@Saitensauber:
[quote]Uiuiui, so viele Kriterien... Mich wundert nur, dass die Breite des Griffbretts nicht erwähnt wird?!? [/quote]
46 - 48 mm solltens schon sein.

[quote]denke ich bei "warm und ausgeglichen" an eine Zederndecke, bei "orchestral singen" eher nicht).[/quote]
Hmm, solls nicht auch Fichtendecken mit entsprechender Beleistung zzgl. entsprechender Bauform und Korpusholz und was sonst noch den Klang beeinflusst geben, die das vereinen können?

Benutze ein Shubb-Kapo.

Danke für die Tipps. Werde mir genug Zeit geben und das ganze Unternehmen reifen lassen.

@Armin:
Danke. PN kommt zurück.
Benutzeravatar
RB
Beiträge: 20129
Registriert: Di Feb 08, 2005 11:18 pm
Wohnort: Wetzlar
Kontaktdaten:

Beitrag von RB »

Nach dem, was Du schreibst, muß die Gitarre auf jeden Fall so gebaut sein, daß sie einigermaßen leicht anspricht. Das muß man bei Stahlsaitengitarren deshalb besonders beachten, weil die Bandbreite der Bauformen sehr weit gespannt ist, weiter, glaube ich, als bei den klassischen. Von hart verbalkt bis leicht ansprechend gibt es da alles. Wenn die eierlegende Wollmilchsau gesucht wird, klingt das nach einer Gitarre, die so abgestimmt ist, daß sie einigermaßen leicht anspricht, aber auch härtere Spielweise verdaut, ohne gleich zuzumachen.

Sowas gibt es auf jeden Fall. Wieviel darf es denn kosten ?
Benutzeravatar
whitywhiteman
Beiträge: 134
Registriert: Di Mai 06, 2008 11:58 am
Wohnort: Zur Zeit Planet Erde

Beitrag von whitywhiteman »

[quote]Sowas gibt es auf jeden Fall. Wieviel darf es denn kosten ?[/quote]

Mittelfristig ca. 3k€, längerfristig mehr.
Benutzeravatar
H-bone
Beiträge: 5582
Registriert: Mi Feb 09, 2005 4:02 pm
Wohnort: Engelthal bei Nürnberg
Kontaktdaten:

Re: Classic- goes Steelstring-Guitar

Beitrag von H-bone »

whitywhiteman hat geschrieben:Meine Soundvorstellungen:
Aus der Vergangenheit mit meiner Klassikgitarre heraus steh ich auf einen warmen ausgeglichenen Sound. Die Steelstring muss druckvoll in allen Lagen, Saiten und Stimmungen sein. Viele Western die ich angespielt hab sind beim setzten des Kapos in den höheren Lagen einfach nicht gut. Bässe dumpf oder höhen zierpen usw.
Ich will sie wie gesagt mit Fingernägel oder Plektrum spielen können. Sie muss irgendwie orchestral singen. rings like a bell. Darf nicht zu machen wenns lauter wird, sprich sie muss genug Dynamikreserven haben. Gleichzeitig sollte sie auch gut, schnell anprechen.
Genau die hängt bei mir an der Wand... :mrgreen:

Bist herzlich zum Antesten eingeladen !

Gruss, Martin
Benutzeravatar
H-bone
Beiträge: 5582
Registriert: Mi Feb 09, 2005 4:02 pm
Wohnort: Engelthal bei Nürnberg
Kontaktdaten:

Beitrag von H-bone »

whitywhiteman hat geschrieben:Hmm, solls nicht auch Fichtendecken mit entsprechender Beleistung zzgl. entsprechender Bauform und Korpusholz und was sonst noch den Klang beeinflusst geben, die das vereinen können?
Absolut... die Wärme holt man aus den Bässen und deren Obertönen - den singenden Grundton der Höhen bekommst du mit Alpenfichte wie sonst mit keiner Decke...

Gruss, Martin
Benutzeravatar
whitywhiteman
Beiträge: 134
Registriert: Di Mai 06, 2008 11:58 am
Wohnort: Zur Zeit Planet Erde

Beitrag von whitywhiteman »

[quote]Genau die hängt bei mir an der Wand...
[/quote]

Hallo Martin,

nach der ersten Seite deiner Homepage zu urteilen, hängen da nur unfertige Gitarren an der Wand :roll:

Mal im Ernst: Welchen Namen würdest du vorschlagen aus deiner Rubrik Gitarren?
Gruß
Whity
Benutzeravatar
H-bone
Beiträge: 5582
Registriert: Mi Feb 09, 2005 4:02 pm
Wohnort: Engelthal bei Nürnberg
Kontaktdaten:

Beitrag von H-bone »

whitywhiteman hat geschrieben:Mal im Ernst: Welchen Namen würdest du vorschlagen aus deiner Rubrik Gitarren?
Auch wenn's jetzt links und rechts Proteste hageln wird - ich würde nach deiner Wunschsoundbeschreibung zu etwas Dreadnoughtartigem raten - Queen of Hearts, Little Indian Chief oder Big Daddy... auf jeden Fall mit grossem Schalloch... das bringt den orchestralen Charakter bedeutend besser raus, gepaart mit Alpenfichte und evtl. Madagaskar Palisander als Korpusholz (traumhafte Wärme). Das MadRose kostet allerdings ein paar Euro, wenn's im Budget ist, lohnt es aber. Dann eine relativ leichte, assymetrische Beleistung für 12er Saiten... :wink:


Gruss, Martin
Benutzeravatar
klaust
Beiträge: 2687
Registriert: Mi Feb 09, 2005 2:51 pm
Wohnort: Belmont / CA

Beitrag von klaust »

H-bone hat geschrieben:
whitywhiteman hat geschrieben:Mal im Ernst: Welchen Namen würdest du vorschlagen aus deiner Rubrik Gitarren?
Auch wenn's jetzt links und rechts Proteste hageln wird - ich würde nach deiner Wunschsoundbeschreibung zu etwas Dreadnoughtartigem raten - Queen of Hearts, ...
kein Protest....ich wollt's auch grad tippen.... 8) :lol:

Dieser junge Forumskollege testete auf den OpenStrings auch eben diese Eigenschaften... :wink: (und nicht nur er...)
Bild
stringbound
Beiträge: 2069
Registriert: Mi Aug 29, 2007 2:16 pm
Wohnort: Potsdam

Beitrag von stringbound »

Hi weißer Mann, wenn ich den Vorschlägen, die ich hier lese, glauben schenke, dann habe ich die falsche Gitarre: ich spiele offene Stimmungen, Fingerstyle, Single-Note-Runs und Strumming auf einer Gitarre mit kurzer Mensur, kleinem Korpus und 0,10´er Saiten.

Worauf ich hinaus will ist, dass du im Prinzip du auf jeder Steelstring alles spielen kannst was dir vorschwebt. Wichtig ist, dass du dich auf und mit der Gitarre wohlfühlst.

Probiere die Hälse und Korpusformen verschiedener Herstelleraus, bis du eine passende Kombination gefunden hast. Spiele diese ein paarmal an und schau ob du auch beim zweiten und dritten anspielen zufrieden bist. Merk dir den Namen des Herstellers, die Korpusform und die Maße/Beschaffenheit des Halses.

Wenn du damit durch bist, kannst du dir entweder den besten Kompromiss aus deinen Vorgaben (Hals, Korpus) und Wünschen (Klang, Ansprache) bauen lassen oder eine Gitarre suchen die diesem entspricht.

Preislich werden sich die beiden Möglichkeiten (Gitarrenbauer/ Musikgeschäft) nichts nehmen. Bei einem Gitarrenbauer wirst du mit deinen konkreten Vorstellungen und den Erfahrungen die du beim ausprobieren unterschiedlicher Gitarren machen wirst, eher fündig, als bei einem Händler.

Joe
Gast

Beitrag von Gast »

Ich würd ne Gibson kaufen.
Benutzeravatar
string
Beiträge: 4687
Registriert: Di Okt 30, 2007 9:26 am
Wohnort: Regensburg

Beitrag von string »

Ich `ne Collings :D
________________________________
"Das Wesentliche im Umgang miteinander ist nicht der Gleichklang,
sondern der Zusammenklang".
Ernst Ferstl
Benutzeravatar
Harald
Beiträge: 1728
Registriert: Do Dez 20, 2007 1:33 am
Wohnort: Kottenheim
Kontaktdaten:

Beitrag von Harald »

:roll:
"... und hätte aber die Liebe nicht ..."

http://www.youtube.com/watch?v=N4kFCBIYDqA
Antworten