weiche, schonende Saiten? 0,11/0,12?

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

thirach
Beiträge: 42
Registriert: Do Mär 06, 2008 5:23 pm

weiche, schonende Saiten? 0,11/0,12?

Beitrag von thirach »

Hallo allerseits,

ich brauche eure Saitenkundigkeit! :)

Mich plagt der Zeigefinger meiner linken Greifhand: Ich halte die Hammer-ons auf der B-Saite im 1. Bund absolut nicht mehr aus. Die B-Saite schneidet sowas von scharf in meine Haut, am schlimmsten ist das beim Herabdrücken der Saite im ersten Bund. Ich spiele seit einem Jahr Gitarre und habe eigentlich schon relativ normal Hornhaut. Die anderen Finger fühlen sich ab und zu mal etwas lädiert an, wenn ich viel spiele, aber das ist nicht weiter schlimm; Der Zeigefinger aber schmerzt richtig, wenn ich mal z.B. eine Stunde ein Lied übe, wo der Zeigefinger sehr oft die B-Saite im 1. Bund herabdrücken muss und da auch noch hammer-ons macht.

Ich habe 0,11er Saiten drauf, ich glaube es waren welche von D'Addario in einer lilanen Packung.

Ich frage euch daher: Was kann ich machen, um das zu beheben? Könnte es sein, dass sich 0,12er Saiten angenehmer greifen, da sie nicht so dünn sind? Ich habe auch gelesen, man müsste beim Wechsel von 0,11er auf 0,12er Saiten etwas am Stegbundstäbchen (ich kenne den genauen Namen nicht, aber meine das weiße Stäbchen vor der Kopfplatte mit den Stimmmechaniken) im Musikladen ändern lassen. Stimmt das?

Oder gibt es Saiten, die relativ weich zu greifen sind?

Ich habe mich schon durch etliche Saitenthreads gewühlt und spiele zum Beispiel mit dem Gedanken, mir einen Satz 0,12er John Pearse 600L Phosphor Bronze (http://www.thomann.de/de/john_pearse_60 ... bronze.htm) oder 0,12er GHS Silk and Bronze (http://www.guitar-palace.eu/GHS-Saitens ... :7171.html bzw. kennt jemand noch eine bekanntere Seite, wo man die bestellen kann?) zu kaufen. Vorher wollte ich euch aber noch um Rat bitten. Was meint ihr?

Ich würde mich sehr über Hilfe freuen! :) Viele Grüße aus Heidelberg,

Matthias
Benutzeravatar
spijk
Beiträge: 457
Registriert: Sa Apr 30, 2005 10:48 pm
Wohnort: Berlin

Beitrag von spijk »

Die GHS Silk and Bronze fand ich auch klasse, aber als ich kürzlich beim American Guitar Shop Berlin welche erstehen wollte, hieß es, die würden nicht mehr hergestellt. :cry: Probier doch mal Silk and Steel (GHS, Martin...). Die spielen sich deutlich weicher.
"What the blues is? I guess the blues is something between the greens and the yellows."
Lightnin' Hopkins
Benutzeravatar
12bar
Beiträge: 486
Registriert: Mi Feb 23, 2005 9:56 am
Wohnort: Extertal / Brakenberg
Kontaktdaten:

Beitrag von 12bar »

Das klingt so, als wäre deine Saitenlage einfach zu hoch. Wie ist das, wenn du mit Kapo spielst?

..12bar
Benutzeravatar
Manati
Beiträge: 3961
Registriert: Sa Apr 19, 2008 5:04 pm
Wohnort: Schläfrig-Holstein

Beitrag von Manati »

Eigentlich sind Saiten um so "weicher", je dünner sie sind. Je stärker Stahlsaiten sind, desto mehr Spannung haben sie (bei Normalstimmung, wohlgemerkt), und umso härter sind sie dann für die Finger.

Probier's ggf. mal mit den Martin FX Saiten (Flexcore). Ich habe neulich einen 012er Satz davon ausprobiert und finde, sie fühlen sich weicher an als normale 012er. Meine Finger hatten den Eindruck, sie würden 011er greifen statt 012er.

Änderungen am Sattel sollten eigentlich nicht nötig sein. Jede "normale" Westerngitarre sollte für 012er Saiten geeignet sein. Aber deine Saitenlage solltest du mal überprüfen lassen, denke ich.
thirach
Beiträge: 42
Registriert: Do Mär 06, 2008 5:23 pm

Beitrag von thirach »

danke erstmal für die Empfehlungen und Tipps.

Vielleicht habt ihr Recht und ich sollte mal meine Saitenlage überprüfen lassen. Ich gehe morgen mal in einen Musikladen.

Also 0,12er Saiten sind im Normalfall sogar härter oder sagen wir jedenfalls belastender für die Greifhand? Was für Gründe sprechen dann überhaupt für 0,12er Saiten?

@12bar
Es ist schon ab Kapo im 2. Bund spürbar angenehmer und es wird auch mit jedem Bund angenehmer, den ich das Kapo weiter nach vorne rücke.

Viele Grüße,

thirach[/list]
Benutzeravatar
auriga
Beiträge: 25
Registriert: Fr Mai 12, 2006 12:37 pm
Wohnort: Österreich

Beitrag von auriga »

Dann ist meiner meinung nach Dein Sattel zu hoch. Wenn Du die Saite am 3. oder 4. Bund greifst sollte zwischen Saite und 1. Bundstäbchen nur ein minimaler Abstand sein (unter 0,4 mm) aber die Saite sollte auch nicht aufliegen.
Was für Gründe sprechen dann überhaupt für 0,12er Saiten?
Das Klangspektrum wird intensiver, umfangreicher und lauter.
Benutzeravatar
Manati
Beiträge: 3961
Registriert: Sa Apr 19, 2008 5:04 pm
Wohnort: Schläfrig-Holstein

Beitrag von Manati »

thirach hat geschrieben: Was für Gründe sprechen dann überhaupt für 0,12er Saiten?
012er sind z. B. lauter und haben mehr Sustain als 010er oder 011er. Ich finde ihren Sound "knackiger".

Dünnere Saiten hingegen lassen sich z. B. leichter benden, weil sie nicht so "stramm" sind.

Es kommt immer darauf an, was du damit machen möchtest; was für einen Stil du spielst.
Benutzeravatar
hoggabogges
Beiträge: 1686
Registriert: Fr Mär 04, 2005 2:57 pm
Wohnort: Kornwestheim

Beitrag von hoggabogges »

Kann der 'Fehler' evtl. auch an deiner linken Hand bzw. den Fingern liegen?
Mir gehts ab und an auch so, dass eine Fingerkuppe etwas empfindlicher ist, seis durch leichte Risse oder Überlastung durchs Spielen oder ähnliches. Manchmal schmerzt ein Finger nach einer halben Stunde, obwohl ich sonst problemlos 3 Stunden durchspielen kann...
Ich muss aber den Vorrednern bisschen beipflichten, schau nach der Saitenlage.
Martin D28S '76
Stoll Ambition Fingerstyle Cut
Strohmer Konzert '74
K.Yairi Doppelhals
Taylor LKSM 12-String
notenwart
Beiträge: 4285
Registriert: Di Dez 18, 2007 12:33 pm

Saiten...?

Beitrag von notenwart »

wie die Vorredner schon sagten, ich denke auch, daß die Saitenlage ein Problem ist.

Der Musikladen kann das machen, ich habe selbst meine Sattelkerben "tiefer gelegt". Das ist etwas mühselig und zeitaufwendig, aber dann hat´s wenigstens gepaßt.

Ich denke, die Hornhaut an sich verhíndert kaum Schmerzen

Viel Glück
--------------------
und wie man die zu tief gekerbten Sättel wieder aufbaut, steht hier im Forum ;-)
Gerrit
Beiträge: 1158
Registriert: So Jan 29, 2006 1:45 pm

Beitrag von Gerrit »

@thirach

Wie sieht es bei dir aus? Ist es nach Justierung der Saitenlage besser geworden, oder hast du (zusätzlich?) noch andere Saiten drauf gemacht?
Gruss, Gerrit

Dreier Concert Classic, Rio/Alpenfichte, Taylor GS Mini Mahogany
Benutzeravatar
Sperris
Beiträge: 2934
Registriert: Mi Feb 23, 2005 9:42 am
Wohnort: MS/WAF

Beitrag von Sperris »

Ich habe mich schon durch etliche Saitenthreads gewühlt und spiele zum Beispiel mit dem Gedanken, mir einen Satz 0,12er John Pearse 600L Phosphor Bronze zu kaufen.
Halte ich für eine schlechte Idee!!

1. Wie bereits erwähnt ist der Saitenzug bei 12´er Saiten höher!
2. Phosphor/Bronze braucht deutlich mehr Saitenug als Bronze!

Ich würde an Deiner Selle die Saitenlage richtig einstellen lassen und falls das keine Abhilfe bringt zu einem guten Gitarrenlehrer gehen und die Technik in der Greifhand checken und ggf. korrigieren lassen.

Gruß Ralf
Boucher Studio Goose Walnuss
Blueridge BR 371
Fenix TL 20
No Name Stratocaster
thirach
Beiträge: 42
Registriert: Do Mär 06, 2008 5:23 pm

Beitrag von thirach »

Grüßt Euch ihr Lieben,

danke für die Ratschläge so far!
Ich habe mir vor kurzem je einen 0.12er Satz John Pearse Phosphor Bronze (die habe ich momentan auch drauf), GHS Silk and Bronze und Cleartone gekauft. Ich kann leider nicht wirklich behaupten, die John Pearse wären einfacher zu greifen, aber das konnte ich wohl auch nicht wirklich erwarten.
Ein bisschen höhere Erwartungen habe ich bzgl. der angenehmen Greifbarkeit hinsichtlich der GHS Silk and Bronze. Werde die als nächstes drauf machen.

Ich war im Musikfachgeschäft (Hochstein in Heidelberg, falls das jemandem was sagt) - meine Saitenlage wäre in Ordnung, wurde mir gesagt.

Mein Gitarrenlehrer dagegen sagte, die Saitenlage wäre nicht ganz in Ordnung, speziell in Bezug auf die B-Saite. Er bot mir an, dass demnächst mit mir und einer Feile in Angriff zu nehmen - leider sind wir noch nicht dazu gekommen, weil ich gerade im Urlaub war. Werde das aber bald erledigen und melden, ob's geholfen hat.

Hoffe, das Ganze wird was... Ich denke, nach einjähriger Erfahrung mit Westerngitarren (bei durchschnittlich vielleicht 1 Std. Spielzeit tägl.) zu erwarten, dass man keine Schmerzen mehr an den Fingerspitzen hat, ist nicht zu viel verlangt, oder?

Viele Grüße,
Matthias
Benutzeravatar
youngster
Beiträge: 69
Registriert: Di Okt 10, 2006 1:31 pm
Wohnort: wiesloch

Beitrag von youngster »

da du ja scheinbar in oder um heidelberg wohnst kannich dir, falls du wirklich kundige beratung willst session musik in walldorf empfehlen.
meiner meinung nach führt an dem laden kein weg vorbei, hochstein usw kannst du "vergessen".
dort kannst du auch reparaturen etc erledigen lassen, bzw andreas cutz(siehe das banner und forum hier) erledigt diese.
grüße aus wiesloch!
ciao
Benutzeravatar
12bar
Beiträge: 486
Registriert: Mi Feb 23, 2005 9:56 am
Wohnort: Extertal / Brakenberg
Kontaktdaten:

Beitrag von 12bar »

0.12er Satz John Pearse Phosphor Bronze
Äh, das sind wohl die härtesten Saiten, die ich jemals auf der Gitarre hat. Also, genau das Gegenteil von dem, was du wolltest.
wäre nicht ganz in Ordnung, speziell in Bezug auf die B-Saite
Was? Da wäre ich jetzt aber mal ganz vorsichtig.
session musik in walldorf
Also, der Tipp ist gut. Musikgeschäft und Gitarre ist nicht immer eine gute Kombination.

Bert
thirach
Beiträge: 42
Registriert: Do Mär 06, 2008 5:23 pm

Beitrag von thirach »

Was? Da wäre ich jetzt aber mal ganz vorsichtig.
Kannst du dazu bitte etwas mehr sagen?
Äh, das sind wohl die härtesten Saiten, die ich jemals auf der Gitarre hat. Also, genau das Gegenteil von dem, was du wolltest.
Äh, nichts für ungut, Bert, aber das hätte dir ja auch schon in deinem ersten Post einfallen können... meine Frage war von Anfang an, welche Saiten ihr empfehlen könnt und ich habe von Anfang an gesagt, ich überlege, mir die John Pearse zu kaufen. ;)

Vielen Dank für den Tipp mit Session Musik in Walldorf, youngster! :)

Gruß, Matthias
Antworten