Cutaways ja oder nein?

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

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Manati
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Beitrag von Manati »

Ich finde Cutaways schlicht und ergreifend unschön. Und ziemlich überflüssig.

Bei einer 14-fret Dreadnought kommt man doch normalerweise problemlos auch ins 15., 16., 17. Bund - wozu also ein Cutaway?
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Bushi
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Beitrag von Bushi »

Ich vergaß zu erwähnen, daß die von mir erträumte MARTIN nen Cut hat ....
:roll:
Würde ich mir leisten können, mir eine bauen lassen zu tun, würds wahrscheinlich eine 12-fretter mit Cut und Hirsch werden. Wenn ihr genau hinschaut, hat ja der "Hirsch" unseres guten Martin auch nen Cut ... direkt rechts hinter dem Kopf.
Oder so ähnlich ...
Ob ich den brauche ?
Nö, aber der is so schön asymmetrisch ... 8)
Ich spiele auf:
"The LADY" Washburn D10 CE/B (mit Cutaway !!!)
Harley Benton HBD-112
Fender Squier Strat
Gast

Beitrag von Gast »

Mit Cut geht's bei einer 12-bündigen bis in den 17. oder 18 Bund auf den hohen Saiten, der Druck kommt aus Zeige- oder Mittelfinger allein, da kein Hals mehr zwischen Fingern und Daumen. Wer drückt die tiefen Saiten in diesen hohen Lagen ? Die letzten Bünde auf e und h sowie Flageolets sind ohne Cut da oben allemal möglich.
Hi
Hei
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RB
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Beitrag von RB »

Wer willn sowas spielen ? Und gar hören ? Das ist wie ein Ford Escort mit Heckspoiler (damit er bei 350 nicht abhebt).
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Bushi
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Beitrag von Bushi »

ICH !!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Hab schließlich auch mal Ford Escort gefahren .... :twisted:
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Guitar Romeo Whisky
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Beitrag von Guitar Romeo Whisky »

"Symmetrie ist die Kunst der Doofen" heisst es unter Designern nicht ganz zu Unrecht. Wer redet bei ´nem Cutaway von brauchen, sieht eben besser aus!
Kann sich einer Gibsons Paula ohne vorstellen?
rwe
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Beitrag von rwe »

[quote="kallmann"]Hallo Zwetsche,
von Martin Seeliger (Lakewood) habe ich mal einen Kommentar zu diesem Thema gehört. Demnach wird im oberen Korpusbereich aus Gründen der Stabilität (Halsfußübergang zum Korpus) relativ viel Material verbaut. Somit ist dieser Bereich für das Schwingungsverhalten von untergeordneter Bedeutung. Eine Beeinträchtigung durch einen Cutaway sei unwesentlich. Der primäre Schwingungsbereich liegt halt im unteren Raum um den Steg herum. Gruss kallmann[/quote]

Hm - hier liegt vielleicht der Ansatz einer Erklärung. Ich war bisher von Steelstrings mit Cut nicht so begeistert (habe selbst in dieser Art nur eine gebrauchte Balladeer, die akustisch eben auch nur mäßig klingt, was aber mit Sicherheit [auch] auch den shallow bowl zurückzuführen ist).

An sonst baugleichen Instrumenten mit / ohne Cut konnte ich bisher die Seagull S6 und die Gurian S3 spielen. Bei der Seagull fand ich die Unterschiede nicht so stark, bei der Gurian schon mehr. Allerdings hat die auch eine andere Halsbefestigung und eine für Steelstrings untypische Bebalkung. Die Argumentation von Martin Seeliger aufgreifend könnte die andersartige Kontruktion der Gurian dazu geführt haben, dass ich den Eindruck hatte, das der Unterschied zum Instrument ohne Cut deutlich stärker war.

Das würde zur nächsten Frage führen: Kennt jemand von euch im A-B-Vergleich klassische Gitarren mit / ohne Cut?
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Wookasch
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Beitrag von Wookasch »

Mein Senf dazu:

- kleine GItarren - mit Cut

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- größere Formen (Jumbo, Dread) - ohne Cut

Bild

Sowohl aus ästhetischen als auch praktischen Gründen.
.: Seagull S6 Original :.
.: Furch MA-22 CM :.
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thust
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Beitrag von thust »

Also ich finden einen Cut sehr parktisch und benutze/benötige ihn auch bei einigen Liedern, vor allem, wenn man mit der Band in der Gegend des 12. Bundes solieren muss! Ich möchte ihn nicht mehr missen.
Und schön sieht es doch auch aus, wenn sich die Rundungen in einigen Details wiederholen, oder?
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Zuletzt geändert von thust am Sa Feb 07, 2009 10:14 am, insgesamt 1-mal geändert.
stringbound
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Beitrag von stringbound »

Zur Klarstellung: ich meinte, dass meiner Meinung nach, ein Cut Away nur dann Sinn macht, wen man auf dem Griffbrett der Gitarre auch OBERHALB des 12ten spielt.

Von einer Gitarre, deren Hals/Korpus-Übergang am 12ten Bund ist, schrieb ich nix.

Wer das nötige Kleingeld und den entsprechenden Geschmack hat kann seine Gitarre mit sovielen Cut Aways, Soundports, Armrests und wer weiß was noch ausstatten wie er will.
Dem Besitzer muß die Gitarre gefallen und sonst keinem.

Die Frage war, ob ein Cut Away den Klang beeinflußt.
Sämtliche Gitarrenbauer, von denen ich etwas dazu gelesen oder gehört habe, sind sich einig, dass der Einfuß eines Cut Away auf den Klang einer Gitarre nicht wirklich wahrnehmbar ist.

Ein Cut Away ist in erster Linie eine Spielhilfe und in zweiter Linie eine ästhetische Komponente des Instruments.
Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
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Harald
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Beitrag von Harald »

rwe hat geschrieben: Das würde zur nächsten Frage führen: Kennt jemand von euch im A-B-Vergleich klassische Gitarren mit / ohne Cut?
Ja, kenne ich. Und zwar jeweils bei Instrumenten von Hanika.

Ich hatte sowohl die Hanika Fusion PF (basierend auf Hanika 60 PF oder 60 PC), jedoch mit Cut und Tonabnehmer als auch die 60 PF schon einige Wochen bei mir.

Das gilt auch für die Hanika Cut PC (basierend auf der Hanika 58 PF oder der 58 PC), hatte ich beide gléichzeitig als PC (Palisander-Zeder) hier.

Bei rein akustischer Spielweise war für mich zwischen den jeweiligen "Paaren" kein Unterschied zu hören, höchstens fast unhörbar minimal, was aber auch Einbildung gewesen sein kann, denn die beiden Modelle OHNE Cut und Tonabnehmer waren (damals auch noch die 58er) jeweils mit Schellack versehen, während die mehr bühnentauglichen Modelle mit Cut eine robustere Lackierung aufwiesen.

Ich war des öfteren bei Armin Hanika zu Besuch und habe mit ihm dieses Thema - Klangunterschiede wegen Cut - eingehend erörtert. Er war und ist der gleichen Meinung wie Martin von Lakewood und meint, dass im Klang durch das etwas geringere Volumen nicht wirklich was verändert würde, weil die Decke dort, wo der Cut ist, sowieso nicht wirklich schwingen würde.

Ist also eher ne Geschmacksfrage.

Ich persönlich finde nen Cut gut, da ich sehr oft mit Kapodaster spiele, auch schon mal im 4. Bund, und dann froh bin, wenn ich trotzdem noch genug zu bespielendes Griffbrett übrig habe. Ist schon, wie Joe bemerkte, manchmal eine nicht zu verachtende Spielhilfe.
"... und hätte aber die Liebe nicht ..."

http://www.youtube.com/watch?v=N4kFCBIYDqA
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uwesemmelmann
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Beitrag von uwesemmelmann »

Ich habe mich bei meiner Lowden gegen einen Cut entschieden, weils so teuer gewesen wäre (soweit ich mich erinnern kann mehr als 300 EUR zusätzlich), habs aber bereut. Bei Stücken von Eric Lugosch oder Pierre Bensusan etc. wird's oftmals recht eng dort oben... So ähnlich müssen sich Cellist(inn)en beim sog. Daumenaufsatz vorkommen.

Und im direkten Vergleich habe ich auch bisher eigentlich keinen Klangunterschied wahrnehmen können.

Gruß
Uwe
Fylde Orsino (Zeder/Mahag.)
Lowden O 35 (Zeder/Blackwood)
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string
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Beitrag von string »

Ich möchte jetzt an meiner Collings OOO2hc keinen Cut mehr.
Gibt`s da eine andere Möglichkeit als zu verkaufen?
Also das mit dem Gehirn und der Symmetrie... Ich bin jetzt ganz frustriert.
Ich wusste das alles bisher nicht. :(

Klaus
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"Das Wesentliche im Umgang miteinander ist nicht der Gleichklang,
sondern der Zusammenklang".
Ernst Ferstl
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zappi
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Beitrag von zappi »

string hat geschrieben:Ich möchte jetzt an meiner Collings OOO2hc keinen Cut mehr.
Gibt`s da eine andere Möglichkeit als zu verkaufen?
Also das mit dem Gehirn und der Symmetrie... Ich bin jetzt ganz frustriert.
Ich wusste das alles bisher nicht. :(

Klaus
Wen der Frust zu groß wird, gibt es noch die Möglichkeit die Gitarre an bedürftige Fingerpicker abzugeben, z.B. an mich. ;)
Guitar Romeo Whisky
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Beitrag von Guitar Romeo Whisky »

@ string: Ja, es gibt noch eine andere Möglichkeit; ich tausche gegen meine Martin OOO-28GE, die hat keinen Cutaway, ist sonst aber wohl das Vorbild für Deine Collings.
I´m serious, by the way!
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