Cutaways ja oder nein?

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

Gerrit
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Beitrag von Gerrit »

Ttttsssss.... :? :?:

Um mal auf den Kern der Frage zurück zu kommen:

Jede Gitarre klingt "anders", ob ohne oder mit Cut. Ich habe mal einen ganzen Schwung BSG Gitarren probiert und da waren manchmal die klanglichen Unterschiede zwischen gleichhölzernen cutlosen Gitarren grösser als zu andershölzernen mit Cut.... :wink:

Wenn sich dieses "fehlende Stück", wie einige Schreiber hier meinen, klanglich nicht auswirken sollte, so könnte man ja eine "Doppelcut" bauen und man wäre auch als "Symmetriker" wunschlos glücklich. Und wenn es so wäre, so bräuchte auch kein Mensch eine 12-fret, oder so.... :wink:

Fazit: Jede Gitarre klingt anders. Und mit Cut würde sie sicher anders klingen als ohne. Zwei verschiedene (gleiche) Gitarren kann man nicht miteinander vergleichen. Wenn man sich entscheiden möchte eine Gitarre bauen zu lassen, so kann man m.M. nach problemlos das nehmen was einem optisch und spieltechnisch mehr entgegen kommt. Die klanglichen Wünsche kann man dem Gitarrenbauer dann ja mitteilen, bzw. abklären ob sich dieses mit der bevorzugten Bauform verwirklichen lässt. Das Ergebnis ist und bleibt in dem Fall immer einem gewissen Überraschungseffekt unterzogen....
Gruss, Gerrit

Dreier Concert Classic, Rio/Alpenfichte, Taylor GS Mini Mahogany
Gast

Beitrag von Gast »

Bild
Hi
Hei
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string
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cut

Beitrag von string »

Oh, oh, oh...

eine Cut-Cut-Kitarre.
Klingt die denn überhaupt noch :lol:

Klaus
Zuletzt geändert von string am Mo Feb 09, 2009 6:25 am, insgesamt 1-mal geändert.
________________________________
"Das Wesentliche im Umgang miteinander ist nicht der Gleichklang,
sondern der Zusammenklang".
Ernst Ferstl
Masantalarri

Beitrag von Masantalarri »

also,

der Vergleich mit den Cabrios im Autobau hinkt
wie ein lahmer Esel,allein die Ausgliederung aus der normalen
Fertigung,die Notwendigkeit einer eigenen "Fertigungsstraße" wegen der
vielen baulichen Änderungen gegenüber einem Fahrzeug mit
Stahldach, sind schon Grund einer Verteuerung,vom elektronischen und
hydraulischen Aufwand,welcher für die Steuerung der modernen Dächer
nötig, ist ganz zu schweigen!

Ich finde Cut-Klampfen nicht als Beleidigung für's Auge,finde aber auch, kleinere Gitarren sehen damit besser aus,einen Klangverlust hör ich
mit meinem Alter nicht (mehr).

Nicht jeder hat eine Cut-Allergie,wie unser verehrter Präsident!

Wie Stringbound sagt: jedem das Seine! (was dem Einen seine Nachtigall,ist dem Anderen seine Eule).

Gruß,

masantalarri
Gast

Beitrag von Gast »

doc hat geschrieben:Bild
Hi
Hei
uuaahhh, die arme kleine :D

also ich mag beides, nur dieses arme Geschöpf sieht so aus, als ob man sie nachträglich verstümmelt hat.und das tut mir schon arg weh.
aber hey, wenn sie gut klingt, sei es drum.
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RB
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Beitrag von RB »

Hört auf, mich mit diesen Bildern zu quälen. ........ ächz ............... es gibt gegen meine Allergie kein Gegenmittel .....hust ......spuck ........... röchel ........... anschwell .................
ggemg
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Cut oder nicht cut - das ist hier die Frage:

Beitrag von ggemg »

Cut oder nicht cut - das ist hier die Frage:

Die Gitarrenbauer sagen, es gibt eine gewisse Beeinträchtigung, die sich im Bassbereich bemerkbar machen soll. Das hängt mit Deckenfläche, Klangraum etc. zusammen. Ob man es hört - oder vielleicht besser - ab welcher Gitarrenqualität man es hört, mag eine andere Sache sein.

Wichtig ist die eigene Spielweise, ob man oft in den hohen lagen spielt. Ich habe mir deshalb eine klassische mit cut-away bauen lassen - zum Glück hat sie immer noch einen starken Bass und ich komm´gut in die hohen Lagen rauf und möchte nicht mehr drauf verzichten....

Viele Grüße aus Waiblingen
Gerhard
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marcus
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Beitrag von marcus »

Also ich finde, zum Beeindrucken junger Damen (ob am Lagerfeuer oder in der Kemenate)
hat der Cut durchaus seine Berechtigung. Kommt doch die Erscheinung des Vortragenden
dem der verehrten, auf der Bühne stehenden Idole recht nahe.
Auch repräsentiert das Ungleichgewicht in der Korpusform das noch unausgeglichene,
in die höchsten Sphären (Lagen) strebende Ego des Jünglings.

Im gereiften Alter, in dem wir insgesamt runder und ausgeglichener geworden sind,
steht einem eine wohlgeformte, symmetrische Dread gut zu Bauche.
Denn wir wissen: Wer redet von Siegen, bestehen ist alles.

:wink:
»A painter paints pictures on canvas.
But musicians paint their pictures on silence.«

Leopold Stokowski
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H-bone
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Beitrag von H-bone »

RB hat geschrieben:........... anschwell .................
Na das ist ja wohl nicht immer ein Manko, oder ? :roll:
Gast

Beitrag von Gast »

Wow, da hat sich ja ein richtig langer thread entwickelt, hätte ich nie mit gerechnet.

Mein Hauptanliegen ging tatsächlich um die Frage, ob ein Cutaway überhaupt den Klang beeinträchtigt.

Zur Optik:

Wenn ich mir die angebotenen Gitarren so anschaue, habe ich zumindest den Eindruck, daß Cutaways vornehmlich für elektroakustische Gitarren eingesetzt werden. Oder anders betrachtet, wenn ich eine E-Akustik suche, stoße ich größtenteils auf Modelle mit C.

Was ich eigentlich etwas schade finde, denn:
Mir steht zur Zeit optisch nicht so sehr der Sinn nach einem Cut, vielleicht liegt es daran, daß meine beiden Stahlsaitengitaren jeweils über ein Cut verfügen. Ich finde, ein Cut hebelt die Formen etwas aus, macht sie etwas "gleich".

Gruß
Zwetsche
Zuletzt geändert von Gast am Mo Feb 09, 2009 12:12 pm, insgesamt 1-mal geändert.
notenwart
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Beitrag von notenwart »

Meine Erfahrung ist, daß der Klang der Gitarre von mir durch meine Spieltechnik und Fertigkeit, durch die Fingerpicks, durch das Register, in dem ich spiele aber vor allem durch meine emotionale Verfassung stark beeinflusst wird.

Und gerade, was die Spieltechnik betrifft, habe ich noch lange lange das Limit nicht erreicht. Insofern ist der Cut klanglich dicht DAS Kriterium
stringbender
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Beitrag von stringbender »

Ein Cutaway bewirkt keine klanglichen Einbußen.

Der Ton einer Gitarre entsteht im Unterbug, da wo der Korpus am breitesten ist. Taille und Oberbug dienen gewissermassen zur besseren Handhabung. Man könnte das Instrument auch in tropfenform, bzw. wie eine Laute bauen. Die bekannte Handhabung wäre im Sitzen allerdings nicht möglich.
Die Decke einer akustischen Gitarre ist prinzipiell ein Lautsprecher. Im Bereich des Oberbugs kann dieser allerdings nicht mehr so wirken. Dem steht schon mal das Griffbrett im Weg und direkt darunter kommt ein grosser Querbalken.
Der Cutaway dient also mehr zum besseren Erreichen der oberen Tonlagen. Die Korpusform bekommt einen völlig anderen Ausrduck.

Gruß
Armin
Armin Dreier Gitarrenbau
Römerstr.9
73614 Schorndorf
07181/44486
www.dreier-gitarren.de
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string
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Beitrag von string »

Super Armin!!!

Mit Sachverstand dieses Thema elegant neutralisiert.

Lese immer gerne deine Postings. :idea:


Gruß

Klaus
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Ernst Ferstl
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Harald
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Beitrag von Harald »

Hallo Armin,
danke für die fundierte Klarstellung!
"... und hätte aber die Liebe nicht ..."

http://www.youtube.com/watch?v=N4kFCBIYDqA
Guitar Romeo Whisky
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Beitrag von Guitar Romeo Whisky »

Hat er schön gesagt, der Armin. Ich habe auch mal ´ne Klampfe in Tropfenform gesehen, weiss aber den Namen nicht mehr. Und Armins Ferrari hat übrigens ´nen Cutaway, guckt mal auf die Webseite!
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