Stoll PT69 oder Larrivee LV 03 E

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

tbrenner
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Beschaffungsqualen ....

Beitrag von tbrenner »

Hallo dingldangl,

beides sind Dreadnaughts im mittleren Preissegment.
Ich selber spiele die Larrivee D 05 und bin sehr zufrieden mit dem Teil,
sie ist nicht ganz so boomy wie manch andere Dreadnaught, eher ausbalancierter und daher auch recht gut zum Fingerstylen. Ich vermute mal,
daß die D 03 recht ähnlich ausgelegt, nur optisch etwas schlichter ist.

Die Furch sollte im Vergleich etwas "spektakulärer" klingen, da sie ja einen Palisanderkorpus hat. Vom Preis-Leistungsverhältnis sicher etwas attraktiver
als die Larrivée - bei der D 03 dürfte hingegen ein späterer Wiederverkauf
problemloser/wertstabiler verlaufen.

Bei Furch /Stanford habe ich schon sehr tolle Gitarren, aber auch einige Gurken in die Hand bekommen, die bei einer strengen Qualitätskontrolle
nicht hätten rausgehen dürfen.
Wenn Du ein uneingeschränktes Rückgaberecht hast, würde ich mir wohl
zuerst mal die Furch kommen lassen + sehen, ob sie mich evtl. schon zufriedenstellt.....

Grüssle,

tbrenner :wink:
dingldangl
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Beitrag von dingldangl »

Für die Larrivee würde noch das Ebenholzgriffbrett sprechen, das die Furch scheinbar nicht hat. Und natürlich die schnieke Koffer. Hatte noch nie nen Koffer und blicke immer neidisch auf die Koffergitarristen :p *hihi*

Ich werd mal noch ein paar Antworten abwarten, aber sicher wirds darauf hinauslaufen, dass ich mir die Furch bestelle, in Ruhe zu Hause teste, dann nochmal die Larrivee in Ruhe teste und mich dann entscheide.

Übrigens könnte ich mir auch das Palisander/Fichte -Modell der Larrivee beim Gitarrenshop in GB bestellen. Wäre der selbe Preis wie das Mahagoni/Fichte-Modell bei Schmidt. Versandkosten 20€, Hab aber bissl Angst vor Auslandsbestellungen. Kennt jemand noch einen guten Shop, der Furch Gitarren aus der Millenium-Serie führt (Ausser Wonderwoods)? Überall stehen nur die Durangos rum :(
rwe
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Beitrag von rwe »

Ich sehe bei der Furch keinen Koffer im Angebot, so dass der Preisunterschied drastisch schwindet. Außerdem ist bei Larrivee noch der Einstellservice nach einem Jahr dabei.

Die normale D3 hat mir außerordentlich gut gefallen, bin aber ohnehin eher "Mahagoni-Spieler" und kein Fan des typischen Dreadnaught-Sounds.

Bei dieser Furch kann ich mich nicht explizit erinnern, sie jemals gespielt zu haben. Ansonsten habe ich mit Furch die gleichen Erfahrungen wie tbrenner: Schwankende(re) Qualität.

Probleme mit Auslandsbestellungen sehe ich nicht grundsätzlich. (Es entfällt dann realistischerweise der Nachstellservice, den ich aber bei meinen wenigen neu gekauften Instrumenten auch noch nicht benötigt habe.) Außerdem ist die Entscheidung Mahagoni / Palisander hinsichtlich des Klangs eine grundsätzliche und nicht nur eine optische.
dingldangl
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Beitrag von dingldangl »

Optisch gefällt mir der Mahagoni-Korpus bei der Larrivee sehr gut und klanglich..nunja..ich spiele seit 3 Jahren, mein Gehör scheint eh nicht so prall, so dass ich fast gar keinen Unterschied bemerke...bis auf den Preisunterschied :/

Der große Minuspunkt bei der Furch ist, dass sie kein Ebenholzgriffbrett hat.
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clone
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Beitrag von clone »

dingldangl hat geschrieben:Optisch gefällt mir der Mahagoni-Korpus bei der Larrivee sehr gut und klanglich..nunja..ich spiele seit 3 Jahren, mein Gehör scheint eh nicht so prall, so dass ich fast gar keinen Unterschied bemerke...bis auf den Preisunterschied :/

Der große Minuspunkt bei der Furch ist, dass sie kein Ebenholzgriffbrett hat.
also an dem Ebenholzgriffbrett würde ich persönlich die entscheidung jetzt nicht festmachen wollen.
ich meine das nicht böse, aber wenn du eh kaum einen klanglichen unterschied zwischen mahagony und palisander und zwischen larrivee und furch ausmachen kannst, dann findest du eventuell doch noch eine günstigere gitarre, die sich für dich aber gut anfühlt... .
rwe
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Beitrag von rwe »

[quote="dingldangl"]ich spiele seit 3 Jahren, mein Gehör scheint eh nicht so prall, so dass ich fast gar keinen Unterschied bemerke...[/quote]

Augen zu und Blindtest, ggf. von einer anderen Person vorspielen lassen - möglichst mit zwei sonst weitgehend baugleichen Instrumenten (z.B. Martin D18 / D28 oder Larrivee D03 / D03R oder Lakewood oder ...). Den Unterschied zwischen Palisander und Mahagoni haben auch unsere Nachbarn, Bekannte etc., die sich immer über die Anzahl von Gitarren gewundert haben, und selbst nie Gitarre gespielt haben, gehört und waren in der Lage, ihn adäquat zu beschreiben!

Bis ich diesen Vergleich gemacht habe, war ich auch immer der Meinung, dass Palisanderinstrumente besser sein müssten, da teurer;-)
dingldangl
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Beitrag von dingldangl »

Das hast du ein bisschen falsch verstanden, Clone. Ich höre schon einen Unterschied zwischen der Furch (Konnte leider nur Durangos und die SR25 anspielen) und der Larrivee, nur eben kaum einen zwischen dem Mahagoni und Palisander - Modell von Larrivee. Wahrscheinlich fehlt mir da einfach die Erfahrung. Das mit dem vorspielen lassen ist eine sehr gute Idee, die werd ich beherzigen. Das Ebenholzgriffbrett ist bei mir schon ein wichtiger Punkt. Bilde ich es mir ein oder lässt sich ein Ebenholzgriffbrett besser spielen?
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elfer
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Beitrag von elfer »

hallo dingldangl,

also, der unterschied zwischen mahagoni und palisander ist schon enorm.
mahagoni klingt heller, mittiger, palisander voller, bassiger. aber das hört
eh jeder anders und drückt jeder auch anders aus.

bei den griffbrettern kann ich nur aus meiner erfahrung sagen: von der
bespielbarkeit sind palisander- und ebenholzgriffbretter genau gleich.
nur sieht ebenholz halt schicker aus.

ich drücke es mal vorsichtiger aus als das letzte mal: es gibt menschen, auch solche mit gitarrenbautechnisch größtem verstand,
die behaupten, palisander-griffbretter klängen etwas besser als
griffbretter aus ebenholz. aber das ist, was den gesamtsound angeht,
wohl periphär.

viele grüße,

johannes
rwe
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Beitrag von rwe »

[quote="dingldangl"]Bilde ich es mir ein oder lässt sich ein Ebenholzgriffbrett besser spielen?[/quote]

Vermutlich ein klares Jein: Ähnliche Holzqualität vorausgesetzt, ist der Unterschied nicht unbedingt klar. Auch nach 35 Jahren bin ich mir nicht sicher, im Blindtest den Unterschied in jedem Fall herauszufinden, auch nicht unbedingt im A/B-Vergleich (z.B. Paula Std vs. Custom). (Übrigens anders als bei Mahagoni - Palisander;-)

Allerdings dürfte es schwieriger sein, Ebenholz in einer gleich schlechten (!) Qualität zu ergattern als das, was gelegentlich unter "Palisander" verkauft wird. Dort tummeln sich verschiedenste Qualitäten, eben auch ziemlich schlechte bei billigen Instrumente. Ein Griffbrett aus sehr gutem Palisander nimmt sich preislich auch kaum etwas mit Ebenholz.

Ob es Klangunterschiede zwischen Ebenholz- und Palisander-Griffbrettern gibt, wird gelegentlich bejaht (übrigens auch mit der These, dass ein gutes Palisander-Griffbrett "besser", luftiger klänge - ich glaube, das war hier auchmal im Forum Thema, ), da fehlt mir dann allerdings der a/b-Vergleich.

(Nachtrag. Hier hat sich einiges überschnitten, meine Antwort lag zu lange in der Bearbeitung)
frederik
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Beitrag von frederik »

Hallo,
elfer hat geschrieben:
also, der unterschied zwischen mahagoni und palisander ist schon enorm.
mahagoni klingt heller, mittiger, palisander voller, bassiger. aber das hört
eh jeder anders und drückt jeder auch anders aus.

bei den griffbrettern kann ich nur aus meiner erfahrung sagen: von der
bespielbarkeit sind palisander- und ebenholzgriffbretter genau gleich.
nur sieht ebenholz halt schicker aus.
Das witzige ist,dass ich vor allem im Netz auch schon häufig gelesen habe, Palisander sei "mittiger". Teile da aber deine Auffassung. Ich finde noch, Ebenholz spielt sich irgendwie "angenehmer".
Grüße,
Frederik
dingldangl
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Beitrag von dingldangl »

Guckt mal, was RB in seinem Thread "war mal wieder probespielen" über die L 03 geschrieben hat:

"Larrivée L-03: Wie meine L-03R, kaum ein Unterschied zu bemerken, obwohl sie sich hinsichtlich des Korpusmaterials unterscheiden (Palisander/Mahagoni)"

hihi..scheinbar hab ich doch nich so schlechte Ohren.

Btw: Was haltet ihr eigentlich vom "L.R. Baggs Element Notch system" von Larrivee? Im Moment benötige ich zwar noch kein Tonabnehmer, aber in ferner Zukunft vielleicht schon.
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RB
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Beitrag von RB »

Ich muß aber dazu sagen, daß ich sie nicht nebeneinander hatte, sondern den Vergleich aus der Erinnerung zu nähren gezwungen war. Es wird sicher einen Unterschied geben, damals sah ich allerdings erneut meine These bestätigt, daß neben den Materialien vor allem die Bauform und die Beleistung charaktergebend für den Ton sind.
stringbound
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Beitrag von stringbound »

Ich habe zwei baugleiche Gitarren vom gleichen Hersteller, der einzige Unterscheid bei diesen Gitarren liegt in den verwendeten Hölzern. Die eine hat einen Korpus aus Mahagoni und bei der Anderen ist er aus Palisander. Grundsätzlich ist der klangliche Unterschied, bedingt durch die gleiche Bauart, nicht zu groß.

Wenn es um die Nuancen geht ändert sich das: die Gitarre mit Palisanderkorpus hat mehr Bässe und Höhen und setzt sich im Zusammenspiel mit anderen Instrumenten besser durch, als die Gitarre mit Mahagonikorpus. Ausserdem hat sie einen offener und ausgewogenen Klang, dadurch kann es aber zu Überschneidungen.
mit den Frequenzbereichen anderer Instrumente kommen.

Die Gitarre mit Mahagohnikorpus klingt mittiger und erzeugt weder übermässige Bässe, noch Höhen. Im Zusammenspiel mit anderen Instrumenten bindet sie sich besser in das Klangbild ein, als die Gitarre mit Palisanderkorpus. Die Gitarre ist gut zu orten, da sie einen klarer definirterten Frequenzbereich hat und überschneidet sich weniger mit anderen Instrumenten.

Da es sich bei den Gitarren die dich interessieren um Dreadnoughts handelt wirst du den, die Bässe betreffenden, Unterschied nicht so stark wahrnehmen. Bei Gitarren mit kleinem Korpus ist der Unterschied besser zu hören. Dafür ist bei Gitarren mit kleinerem Körpus der Unterschied in den Höhen weniger auffällig.

Jede der Beiden Gitarren hat ihre Stärken und keine ist "besser" als die Andere. Unterschiede gibt es im Klangverhalten und in der Bespielbarkeit, da die Gitarren unterschiedliche Hälse haben. Um wirklich sicher zu gehen, mit welcher du besser zurechtkommst, müsstest du beide anspielen.

Ich persönlich würde eher die Furch nehmen, da sie auf Grund der verwendeten Hölzer klanglich "beliebiger" ist.
dingldangl
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Beitrag von dingldangl »

na huch, ich seh grad, dass die furch scheinbar gar nicht vollmassiv ist.

Decke Stika Fichte massiv
Zargen Ostind. Palisander furniert
Boden Ostind. Palisander massiv
Hals Mahagoni
Griffbrett/Steg Ostind. Palisander
Mechaniken Vernickelt
Finish Hochglanz
Cutaway optional

zargen furniert...hm...blöd, dass die hier nirgendwo rumsteht.
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RB
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Beitrag von RB »

Die Zargen also. Das würde ich vernachlässigen, wenn sie gut klingt.
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