Auswahlhilfe Gitarre (1500-2500 Euro)

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

stringbound
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Beitrag von stringbound »

Bei deinen Klangvorstellungen für den Tonabnehmer kommt eine Taylor so ohne weiteres nicht in Frage.
Das Expression System liefert einen eigenständigen Klang, den man entweder liebt oder hasst.
Mit dem Klangbild eines Kondensator Mikros hat er nicht viel zu tun.
Einzige Möglichkeit: eine akustische Taylor mit einem PU/Mikro nachrüsten, aber das gibt es bei anderen Herstellern von Hause aus und das ist immer günstiger als ein nachträglicher Einbau.

Das ich von Taylor abrate liegt nicht daran, dass ich sie nicht mag.
Ich spiele Taylor Gitarren und gehöre zu den Leuten die den Klang des Expression Sytems lieben.
Olli D
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Beitrag von Olli D »

In dem Bereich gibt es echt soviele Gitarren, aber ich auch andere Marken in Betracht ziehen, zum Beispiel eine handgebaute BSG J 27 F mit B-Band A2.2 o.der pickup deiner Wahl für ca 1.750.-....oder die Breedloves aus der Pro Series bei knapp 1500.- Euro mit einem LR Baggs-System...da finde ich ist das Preis/Leistungsverhältnis besser

Lakewoods klingen für mich sehr hell und man muss den Sound mögen.
Meigel SJ
BSG J 31 F
BSG 000 12 F
BSG OM 46 F
Stevens 000 12th-fret
BSG P14 F
Duesenberg, Launhardt und div. andere E-Gitarren
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Gitarrenspieler
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Beitrag von Gitarrenspieler »

Gibson, da kann ich Dir die J45 empfehlen!!!! Spiele die seit 7 Jahren, Lakierung ist ein bischen unsauber auf der Rückseite (bei meiner) der Lack sehr empfindlich..., Keinigkeiten in der Verarbeitung. Aber…, großer Ton und Töne möchte ich damit machen.
Hat aber keinen Cut und der soll es bei Dir ja unbedingt sein (armer RB)!
So, auch wenn die Anderen gleich wieder über mich herfallen:
Only a Gibson is Good Enough =;O)
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RB
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Beitrag von RB »

Ich kann das mit dem Angeberfaktor gut verstehen, denn er auch für mich von Bedeutung bei der Auswahl. Ich habe es nicht bereut, denn mir gefallen nebenbei auch noch die Gitarren, die ich zum Angeben gekauft habe. Nur Cutaways sind böse. Die sind von den Scientologen erfunden worden, um nehmen die Leute besser ausnehmen zu können: Mehr Geld für weniger.
stringbound
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Re: Auswahlhilfe Gitarre (1500-2500 Euro)

Beitrag von stringbound »

nukleus hat geschrieben:Als letztes hab ich noch eine Taylor auf meinem Zettel.
http://www.thomann.de/de/taylor_512_c_es.htm

Mein Händler führt diese Gerade zu einem sehr verführerischen Preis.
Auch hier find ich Klang und Optik super. Die Frage ist, ob die GC-Bauform genug "Bauch" für "Unplugged" Sachen (Gitarre und Gesang) hat.
Ich habe zwei Taylor GCs (GC5 und GC7 beide mit dem Expression System nachgerüstet).

Für meinen Geschmack hat die GC5 bzw. die 512CES genug Bässe um unplugged Sänger zu begleiten und/oder zusammen mit anderen Instrumenten zu spielen, da sie durch ihren mittenbetonten Klang andere Instrumente nicht "verdrängt".

Für Solofingerstyle finde ich die GC7 bzw. 712CES besser geeignet, da sie ein weiteres Frequenzspektrum abdeckt (mehr Bässe und Höhen), sie steht aber im Zusammenspiel etwas zu weit heraus.

Mein Tipp: geh in einen Laden, spiele verschiedene vollakustische Gitarren an.
Scheiss auf die Marke, nimm die mit der du am Besten zurechtkommst und lass dir ein Tonabnehmersystem einbauen, dass aus einem UST und einem MIC besteht.

Oder geh gleich zu einem Gitarrenbauer und lass dir ein Instrument anfertigen, exklusiver geht es kaum.
Ein Tonabnahmesystem deiner Wahl kannst du immer nachrüsten lassen.
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hoggabogges
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Beitrag von hoggabogges »

Mich lassen solche Diskussionen immer lächeln....klar hab ich die Martin vor 31 Jahren nur gekauft, um mit dem Logo anzugeben...war niemals der Klang oder die Verarbeitung, die bis heute noch keine Mängel oder einen krummen oder nachgestellten Hals aufweist.
Im Ernst, geh in Läden rum, spiel, was rumhängt und lass die Ohren und Finger entscheiden. Nur so (evtl auch bisschen geleitet durch solche 'unsäglichen' Neiddiskussionen??) kommst du zu deinem Trauminstrument. Und wenns doch was Handgebautes aus Germany sein kann (Preis?) dann besuch eine Messe und red mit den tollen Handwerkern, welche dir ein Topinstrument nach deinen Wünschen herstellen können.
Martin D28S '76
Stoll Ambition Fingerstyle Cut
Strohmer Konzert '74
K.Yairi Doppelhals
Taylor LKSM 12-String
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Gitarrenspieler
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Beitrag von Gitarrenspieler »

Bezogen auf den Angeberfaktor:
Leg das Geld für eine gute Therapie (kognitive Verhaltenstherapie…oder so) an, mit der Methode bekommt man(n) den (wenn man denn ehrlich mitarbeitet) Angeberfaktor meistens gut in den Griff.
Vorteil:
Du brauchst dann auch beim Kauf von Kameras, Autos, Polohemden (die vielleicht rosa sind und einen Polospieler als Logo haben) und Zeitungen die Du unter dem Arm trägst (gar nicht liest, weil Tagespolitik dir eh am Hintern vorbeigeht) keine überhöhten Preise mehr zahlen. Egal was du spielst, fährst oder anziehst, die Leute die du beeindrucken möchtest denken eh was sie wollen und nicht das was du in ihren Köpfen erzeugen möchtest.
Übrigens: Im Alter soll sich der Angeberfaktor von allein verkleinern. Wenn ich mich so umsehe bezweifle ich das allerdings.
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stringbound
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Beitrag von stringbound »

Gitarrenspieler hat geschrieben:Bezogen auf den Angeberfaktor:
Leg das Geld für eine gute Therapie (kognitive Verhaltenstherapie…oder so) an, mit der Methode bekommt man(n) den (wenn man denn ehrlich mitarbeitet) Angeberfaktor meistens gut in den Griff.
Lass dir nichts einreden.
Eine Gitarre bringen mehr als jede Verhaltenstherapie und Gitarrespielen kann u. U. auch eine Medikation mit Methylphenidat überflüssig machen.

Auf Dauer ist die Gitarre auch die günstigere Lösung.
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Beitrag von Gitarrenspieler »

@stringbound
er soll auch nicht keine kaufen, er soll die richtige kaufen und keine zum angeben!
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nukleus
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Beitrag von nukleus »

Naja, in meiner Vorstellung lässt es sich ja durchaus vereinen ;) !

Da mir es in sonst allen anderen Dingen egal ist (find z.B. Auto´s doof, trage Klammotten die mir gefallen, selbst von KIK ;) ), find ich es OK,
wenn es mir bei der Gitarre wichtig ist.

Es ist aber schon beeindruckend, das eine Sache die in einem Nebensatz fiel
auf so viel Feedback trifft - aber es war ja abzusehen... *hihi*

Anderes Thema: Hat jemand eine "Handgemachte" Gitarre???
Weiß nicht warum - aber eine durch moderne Fräsen und Laser-Messung
erstellte Gitarre wo Computer alles Vermessen und bestimmen find ich eigentlich "besser", da genauer. Ich weiß das es viiiiiele Ansicten dazu gibt,
aber "kleinste" menschliche "ungenauigkeiten" hab ich doch in meinem "Sperrholz"-Instrument.

Wenn ich ein "teures" Instrument kaufe (von der Stange), soll es perfekt sein - kann das ein Computer nicht besser???

Das ist ne Frage, keine Feststellung.... Was unterscheidet eine "Für mich gemachte" Gitarre im Klang (bei gleichen Mats) von einer Stangen-Ware??

Marc
pesu
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Beitrag von pesu »

nukleus hat geschrieben:
Das ist ne Frage, keine Feststellung.... Was unterscheidet eine "Für mich gemachte" Gitarre im Klang (bei gleichen Mats) von einer Stangen-Ware??

Marc
Hi

zu diesem Thema hab ich irgendwo mal ein schönes Zitat gelesen:

"Ein Gitarrenbauer haucht dem Stück Holz eine Seele ein"

Ein Automat wohl eher nicht, auch wenn er viell. noch präziser arbeitet.

pesu
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Rolli
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Beitrag von Rolli »

Tja, ich habe bisher einige Massengitarren besessen (Martin, Taylor, Ayers, Cort, Yamaha, Ibanez, einige Stanfords) und dann wenige (meine Mcilory, die Avalon, Lakewood und die Lowden) die in echter Handarbeit von einer Person oder einem sehr kleinen Team hergestellt wurden. Bei letzteren ist halt der Fokus auf die Optimierung der einzelnen Gitarre gerichtet und man kann dort meist auf Kundenwünsche individuell reagieren. Der Service ist meiner Erfahrung nach sehr gut und ich habe einen direkten Draht zum Gitarrenbauer.

Die Massenteile sind nun mal darauf ausgerichtet mit möglichst wenig Aufwand möglichst hohen Profit zu gewährleisten, man wünscht sich da natürlich gleichbleibend hohe Qualität bei allen Instrumenten, die Praxis zeigt aber, dass dies oft nicht gegeben ist. Es sind wohl auch gar nicht allein die Bauverfahren an sich, die schlechter wären, sondern wohl eher die Qualitätskontrolle, die Qualität und der Umgang mit Hölzern, Verleimungen und der niedrigere Anspuch an Klang. Aber natürlich kann man auch im Massenbereich wahre Perlen finden. Nur man muss halt lange suchen!

Frag doch mal einen unserer lokalen Gitarrenbauer (sind ja einige hier an Bord) oder Leute wie Dermot Mcilroy, ob sie nicht deine Wünsche verwirklichen können.
Schöne Grüße, Rolli
www.daskulturgut.de - KulturGUT
www.rolandkalus.de - Gitarrenunterricht, aber nur wenn's wirklich sein muss ;)
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OldPicker
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Beitrag von OldPicker »

nukleus hat geschrieben: Wenn ich ein "teures" Instrument kaufe (von der Stange), soll es perfekt sein - kann das ein Computer nicht besser???
Nein, Marc. Nach meinem Empfinden nicht. Bei einer "maschinell" erstellten Gitarre werden viele -sehr viele - kleine, ständig wechselnde Faktoren ( Maserung, Dichte, und was weiß ich, was dem "guten" Instrumentenbauer auffällt ) nicht immer in Gänze berücksichtig. Die können und sollen aus vornehmlich wirtschaftliochen Gründen nur nach "Programm" bauen.

Jedoch ist eine "Handgebaute" ein Stück überlieferungswürdiges Handwerk, ein großer Batzen Erfahrung und Intuition, immer ein Unikat und letztlich das endgültige Verbindungsstück zwischen Gitarrenbauer, Musiker und Publikum. Und die darauf produzierte Musik ist - sozusagen - der Kathalysator, der alles in Harmonie bringt. Wenn ein Teil "versagt", also Gitarrenbauer, Instrument oder Musiker, kann sich das Produkt "Musik", auch wenn eine der "Komponenten" eine geringe Schwäche einer anderen Komponente kompensieren kann, nicht zur vollen harmonischen Schönheit und Harmonie entwickeln.

Natürlich gibt es Instrumente "von der Stange", die dem Spieler schmeicheln und seine Fähigkeiten unterstützen. Aber wirklich rund wird die Sache eigentlich erst, wenn der Spieler mit höchsten Ansprüchen auf einen seelenverwandten Gitarrenbauer trifft, der ihm genau das Instrument "auf die Hand" schneidert, wobei er das Können, den Körper und die Seele des Spielers in allen Punkten berücksichtigt, all sein Wissen und alle ihm möglichen Fertigkeiten einsetzt und letztlich das einzigartige Werk zu einem unverwechselbaren und eindeutig genau diesem Musiker zugeordneten Instrument werden läßt.

:roll:

Naja, das glaubt zumindest der olle
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"I usually play songs in two chords, C and G, and every once in a while I throw in an F, just to impress the girls."
(Woody Guthrie)
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Gast

Beitrag von Gast »

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hoggabogges
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Beitrag von hoggabogges »

Dem Oldpicker seinen letzten Absatz unterstreiche ich voll!
Und ja, ich (wie einige hier) hab auch eine auf mich zugeschneiderte Gitarre vom heimischen Gitarrenbauer. Und auch diese will ich niemehr missen...genau das, was ich mir vorgestellt hab, hat der Herr Stoll reingepackt.
Desshalb auch mein Rat mit einer Messe, wo sich einige Leute tummeln. Oder Instrumentenbauer in deiner Nähe besuchen. Bringt einiges, solche Gespräche mit dem Fachmann... :wink:
Martin D28S '76
Stoll Ambition Fingerstyle Cut
Strohmer Konzert '74
K.Yairi Doppelhals
Taylor LKSM 12-String
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