"Akustische Gitarren" von Gerken u.a. - Fehler?

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

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WolfF
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"Akustische Gitarren" von Gerken u.a. - Fehler?

Beitrag von WolfF »

Hallo!

Zu Weihnachten habe ich unter anderem das Buch „Akustische Gitarren“ von Gerken, Simmons, Ford und Johnston bekommen und auch schon mit Interesse gelesen. Dabei habe ich dann festgestellt, dass ich durch Fachzeitschriften, Internet, Gespräche mit „meinem“ Gitarrenbauer und vor allem durch dieses Forum hier doch schon eine ganze Menge von dem wusste, was die Autoren mitzuteilen hatten. Zur Sache:

Zum Thema „Einstellen des Halsstabes“ (Seiten 324 und 325) habe ich nun den (bekannten) Hinweise gefunden, dass man die korrekte Halskrümmung feststellen könne, indem man eine Saite (meist die dritte) am 1. Bund und am Übergang von Hals zu Korpus runterdrückt und dann in Höhe des 6. oder 7. Bunds den Abstand zwischen Bundstäbchenoberkante und Saitenunterkante messen möge. Und nun kommt‘s:

„Das Idealmaß“, so heißt es dann, „ ... fällt je nach Stil und Anschlag des Musikers unterschiedlich aus. Ein guter Ausgangspunkt ist ein Wert von etwa 2,5 mm ...“ Und etwas später geht es dann weiter: „Beträgt die Halskrümmung dagegen deutlich mehr als 5 mm, muss der Halsstab entsprechend angezogen werden.“

5 Millimeter! Das ergibt ja wohl doch schon einen veritablen Flitzbogen - oder? Bei meiner Guitaharre jedenfalls liegt der entsprechende Abstand (so genau hab ich‘s nicht gemessen) klar unter einem halben Millimeter. Wer bin ich schon, um die Aussagen eines anerkannten Fachbuchs infrage zu stellen? Aber das kann doch wohl wirklich nicht angehen ...

:D Wolfgang
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H-bone
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Beitrag von H-bone »

Tja, ich nehme mal an, da hat sich der gute Übersetzer bei der Umrechnung Zoll/mm mal eben um den veritablen Faktor 10 vertan...

0,25 mm kann als guter Wert gelten :wink:
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rainbow
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Beitrag von rainbow »

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RB
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Beitrag von RB »

So ein Übersetzungs-Schnitzer kann Folgen haben.
WolfF
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Beitrag von WolfF »

RB hat geschrieben:So ein Übersetzungs-Schnitzer kann Folgen haben.
Das hab ich auch gedacht und gerade einen entsprechenden Hinweis an den Verlag geschickt ...

:D Wolfgang
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uwesemmelmann
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Beitrag von uwesemmelmann »

RB hat geschrieben:So ein Übersetzungs-Schnitzer kann Folgen haben.
Wegen sowas soll man ja auch über Jahrzehnte Kinder wegen des angeblich hohen Eisengehalts mit Spinat gequält haben... :heul2:

Naja, wenigstens macht Spinat keinen krummen Hals!
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marcus
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Beitrag von marcus »

Also frischer Blattspinat schmeckt ja recht gut.
Diese "mit dem Blup"-Pampe hingegen hat mir schon diverse Male den Hals verrenkt. :wink:
»A painter paints pictures on canvas.
But musicians paint their pictures on silence.«

Leopold Stokowski
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Tenaci
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Beitrag von Tenaci »

uwesemmelmann hat geschrieben:
RB hat geschrieben:So ein Übersetzungs-Schnitzer kann Folgen haben.
Wegen sowas soll man ja auch über Jahrzehnte Kinder wegen des angeblich hohen Eisengehalts mit Spinat gequält haben... :heul2:

Naja, wenigstens macht Spinat keinen krummen Hals!
Danke.....hatte das Trauma nach 35Jahren fast überwunden....und jetzt dass... :mrgreen:
Wer alles glaubt, was er liest, sollte besser aufhören zu lesen.,"Konfuzius".
radiodog
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Beitrag von radiodog »

xxx
Zuletzt geändert von radiodog am So Feb 05, 2012 10:10 am, insgesamt 1-mal geändert.
WolfF
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Beitrag von WolfF »

radiodog hat geschrieben:das ganze Kapitel bzw. die ganzen Frank Ford Teile sind frei im Netz zugänglich unter www.frets.com - oder eben schlampig übersetzt und mangelhaft redigiert im oben genannten Buch.
Vielen Dank für den Hinweis (interessante Site). Ich habe dort die folgenden Angaben gefunden:

"A medium gauge first string is 0.013 inches which is just about the right amount of relief for a "regular" player. A hard driving bluegrasser is likely to need more relief, maybe as much as the third string itself, or about 0.026 inches."

Das sind dann also von 0,33 bis maximal 0,66 mm Saiten-Bund-Abstand bei in Bund 1 und 12 gedrückten Saiten. Damit ist der Autor ja schon mal "rehabilitiert" :wink: ... Allerdings muss man wohl schon sehr tüchtig reinlangen, wenn man eine 0,66-mm-Halskrümmung braucht. Aber das ist ja ein anderes Thema. Bin gespannt, ob und wie sich der Verlag äußern wird.

:D Wolfgang
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rainbow
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Beitrag von rainbow »

Hallo Wolfgang,

war übrigens ein toller Tipp!

hatte von Weihnachten noch einen Gutschein bei einer Buchhandlung und habe den für das von Dir genannte Buch eingelöst

prima Teil

Danke also für den Hinweis :lol:

Schöne Grüsse

Reinhard
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