Saitenabstand vergr??ern?

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

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ralphus
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Saitenabstand vergrößern?

Beitrag von ralphus »

Hallo,

ich habe mir eine Lakewood mit Halsbreite 48mm gekauft. Trotzdem dämpfe ich mit meinen dicken Griffeln immer mal wieder die benachbarten Saiten. (Ich weiß, dass könnte man durch viel Üben und Konzentation beim Spielen innerhalb der nächsten Dekade abstellen. Ich bin halt ungeduldig und immer auf der Suche nach einer technischen Lösung)

Mir ist aufgefallen, dass des Griffbrett zwar 48mm breit ist, aber die Saiten im Verhältnis dazu in einem relativ großen Abstand zu den Griffbrettkanten positioniert sind. A.m. Sicht ist Potential von 3 - 4 mm mehr Platz zwischen den E-Saiten. Was den Abstand zwischen den einzelnen Saiten um 0,6-0,8 mm erhöhen würde.

Bevor ich jetzt an einen Gitarrenbauer "gerate", der sagt "Alles kein Problem, mach ich, lass mal gleich da!" möchte ich gerne ein Statement von Euch haben, in wieweit das sinnvoll ist, bzw. ob diese Maßnahme irgendwelche ungewollten Nebenwirkungen haben könnte.

Situation am Sattel
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Situation am ersten Bund
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Situation am 12. Bund
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Vielen Dank für Eure Mithilfe.
Viele Grüße

ralphus
notenwart
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Beitrag von notenwart »

wenn ich Dein Bild richtig interpretiere, dann hast Du am Sattel 41mm zwischen den beiden äußeren Saiten.
Du könntest evtl durch einen anderen Sattel auf 43mm kommen... ABER

a) hilft Dir das?
b) sind dann die beiden e-Saiten so nah an den Kanten des Griffbretts, daß Du evtl hin und wieder abrutschst.

ich würde baulich nichts verändern.
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Pida
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Beitrag von Pida »

Hi,

das gleiche Problem hatte ich auch - allerdings an einem nur 44mm breiten Sattel. e- und h-Saite (hier war das Problem am größten) sitzen nun in neuen Kerben, die ich zusätzlich zu den alten gesägt/ gefeilt habe. Ich könnte also jederzeit zur alten 'Saitenlage' zurückkehren.

Allerdings: 4mm wirst du m.E. nicht rausholen können, ohne zu nah an den Rand zu kommen.

Gruß
Pida
Harald H. Morton
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Beitrag von Harald H. Morton »

Hallo ralphus,

ich habe auch eine Lakewood mit 48er Griffbrett.

Nun kenne ich ja nicht die Stärke Deiner Greiffinger - aber ich glaube das Problem ist besser zu beheben, wenn Du vorerst Deine Greiftechnik verbesserst. Es lässt darauf schließen, dass Deine Finger nicht senkrecht genug aufsetzen. Ich weiss, so was verlangt - so wie Du selber geschrieben hast - Geduld und Konzentration. Eine saubere Technik ist aber nunmal unabdingbar für einen guten Ton.

Insofern gebe ich notenwart recht. Das Abrutschen an der Griffbrettkante ist nicht von der Hand zu weisen.

Meine Empfehlung: Vorerst nicht baulich eingreifen. An der Technik arbeiten. Falls auf Dauer keine Besserung zu erreichen ist (es kann ja auch eine bisher nicht bekannte körperliche Beeinträchtigung an den Fingern oder Hand vorhanden sein), mit Lakewood Kontakt aufnehmen und dort ggf. eine Überarbeitung vornehmen lassen. Die Leute sind sehr behilflich.

Beste Grüße

Harald H. Morton
Gast

Beitrag von Gast »

Haralds Vorschläge stimme ich voll zu...ein ortsansässiger Gitarrenbauer könnte das aber auch erledigen..(sehe auch, dass die Bundstäbchen schon recht runter sind)

hatte mal ne J-14 lakewood mit 52er Brett und 46 mm Saitenabstand...die hatte ich mir umgehend vom ortsansässiger Gitarrenbauer auf 43 mm Saitenabstand verkleinern lassen...man hatte zwar Platz mit 46er Abstand, hat aber Hölle Kraft gekostet...Barree unmöglich.....

Heute bin ich wie Harald auf 48er Brettern und 40 mm Saitenabstand zu hause...kam mir am Anfang auch zu eng vor...gab sich nach 2-3 tagen...heute versteh ich nicht mehr wie ich früher auf den mächtig breiten Bretter Steelstring spielen konnte.....auf Nylon klappts komischerweise immer noch....

sehe gerade du kommst aus Nähe HH.....bei Wichmann z.b. machts so ein Sattel 1 h warten und 30 - 50 Euro aus.....wenn man ihn vorher anruft und gleich vorbeikommt....alternativ wäre Herr Kobs....

http://www.wichmann-guitars.de/service.html#reparaturen

http://www.kobs-gitarren.de/rep02.html

ich schätze mal von 40 auf 42 zu gehen könnet helfen.....mehr platz aber noch weit genug weg von den Griffbrettenden....
Magnus
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Beitrag von Magnus »

Ich hab grad mal bei meiner Tanglewood nachgemessen und hab da 37 mm Abstand ..
Kein Wunder das ich da mit meinen riesen Händen kaum Platz hab..
Tanglewood TW115 AS CE
Janpeter
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Beitrag von Janpeter »

Hallo, Ralphius;

nun lese ich Deinen Beitrag, mag es mir aber nicht ganz zu verkneifen, irgendwie nicht völlig über den Selbstwiderspruch des BEitrags hinweg lesen zu wollen: Einerseits beschreibst Du ja ein technisches Problem, das mit dem Saitenabstand und legst eine MEnge informativer Bilder bei; dann aber bestehst Du auf dem Schweigen der FAchleute, den Gitarrenbauern, die - zumindest technisch - davon aber die größte Ahnung oder besser das meiste Wissen und Erfahrung haben dürften. Das klingt zumindest gemäß der aristotelischen Losung vom Satz des Widerspruchs widersprüchlich; es sei denn, Deine Logik ist eine gänzlich andere?

Jedenfalls kenne ichd as PRoblem mit diesem Saitenabstand von meiner Frau; der RAt der Werkstatt Andreas Dill war ganz eindeutig: Eine andere Gitarre kaufen, denn wenn man alles korrekt "erweitern bzw. verschlanken" wollte, käme man am Ende nicht um eine Nachlackierung des Halses hin, die nicht billig ist oder das wirklich Teure an der an sich kleineren technischen Ergänzung.

Aber mal nachgefragt: Dürfen die Fachleute ihr Schweigen brechen? - Denn MArtin oder Armin haben da sicher 'ne Menge Erfahrung?!

Jan-Peter
Lowden L 32 P
Guild JF 30-12
Guild GF 50 NT
Guild JF 65
Contax S 2
Distagon CF 30 mm
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ralphus
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Beitrag von ralphus »

Janpeter hat geschrieben: dann aber bestehst Du auf dem Schweigen der FAchleute, den Gitarrenbauern, die - zumindest technisch - davon aber die größte Ahnung oder besser das meiste Wissen und Erfahrung haben dürften. Das klingt zumindest gemäß der aristotelischen Losung vom Satz des Widerspruchs widersprüchlich; es sei denn, Deine Logik ist eine gänzlich andere?
Sorry, vielleicht habe ich mich nicht gaaanz präzises ausgedrückt.

Bei diesem Statement:
"Bevor ich jetzt an einen Gitarrenbauer "gerate", der sagt "Alles kein Problem, mach ich, lass mal gleich da!" .. "

Ging es mir um die Situation, dass ich mit meiner Gitarre mich durch den Hamburger Stadtverkehr zu einem oder mehren Gitarrenspezialisten begebe und dann ohne den Rat anderer eingeholt zu haben, schon mal "was gemacht wird". (So nach dem Motto, wenn Dir ein Neurochirurg sagt: "Den Bandscheibenvorfall in der HWS operieren wir, legen Sie sich schon mal hin."

Ich hoffe, die hier anwesenden Gitarrenbauer haben sich durch meine unbedachte Formulierung nicht abbringen lassen, den einen Kommentar/Vorschlag zu bringen.

Janpeter hat geschrieben: Jedenfalls kenne ichd as PRoblem mit diesem Saitenabstand von meiner Frau; der RAt der Werkstatt Andreas Dill war ganz eindeutig: Eine andere Gitarre kaufen, denn wenn man alles korrekt "erweitern bzw. verschlanken" wollte, käme man am Ende nicht um eine Nachlackierung des Halses hin, die nicht billig ist oder das wirklich Teure an der an sich kleineren technischen Ergänzung.
Jan-Peter
Bei meiner Frage ging es ganz bewusst darum, durch Änderung des Steges mehr Saitenabstand "herauszuholen". Es soll nichts "abgehobelt" oder sonstige Veränderungen vorgenommen werden.

Ich hatte mich bewusst für eine Gitarre mit breitem Hals entschieden, um einen größeren Saitenabstand zu haben. Hier sehe ich eben noch Potential.

@BassTrombone

Danke für die Tipps der ortsansässigen Gitarrenbauer. Ich denke mal, Du hast sie selbst schon "ausprobiert" und Deine Empfehlung beruht auf eigener Erfahrung.[/b]

@ alle anderen
Danke für die Anregungen / Tipps.

Ich werde weiter überlegen bzw. auch weiter üben sauberer zu greifen.
Viele Grüße

ralphus
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hoggabogges
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Beitrag von hoggabogges »

Als ich meine Stoll bei Christian bestellt hab, hatten wir das Thema Saitenabstand zum Hals auch. Er wollte ursprünglich auch weiter nach innen, damit der Spieler nicht mit der Saite 'abrutscht'. Ich wollte aber die maximale Breite meines 48er Halses und so hat er dann den Sattel konstuiert.
Sollte eigentlich kein Problem für einen versierten Fachmann...
Martin D28S '76
Stoll Ambition Fingerstyle Cut
Strohmer Konzert '74
K.Yairi Doppelhals
Taylor LKSM 12-String
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Silver
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Beitrag von Silver »

hey super,
Gedanken die mich beschäftigen waren schon hier...

hi Ralphus, nur zu gern würd ich wissen, wie das bei Dir ausgegangen ist ??.

Also wenn ich eine 48er bauen lasse würd ich das auch voraussetzten dass das größtmögliche an Saitenabstände genutzt wird, sowie es halt für den Gitarrenbauer noch sinn macht, aber nun gut zu wissen, dass man dies also anweisen sollte.

@Pida, find ich cool dass Du die Sache selbst gelöst hast, also hast du nur die äußeren Saiten versetzt.
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ifeu
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Beitrag von ifeu »

Pida hat geschrieben:Hi,

Allerdings: 4mm wirst du m.E. nicht rausholen können, ohne zu nah an den Rand zu kommen.

Gruß
Pida
Das sehe ich auch so - mehr als 2mm sind kaum drin, da liegt die e-Saite nach meinem "Geschmack" dann schon grenzwertig weit außen (im Bild rechts dargestellt)
Aber ca. + 2mm wäre ja schon mal ne ganze Menge.....
Bild links: Ausgangssituation , Bild rechts: spacing + ca. 2mm

Bild
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Silver
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Beitrag von Silver »

.

naja, die zwei mm währen hier eh super...

ich kapiers nicht was Du am Bild gemacht hast,
die einzelnen Saiten verschoben, oder nur die zwei rechten.
(egal tut nichts zur Sache)
"PhotoshopKünstler" :r:


.
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ifeu
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Beitrag von ifeu »

Die tiefe E-Saite liegt ganz gut, die habe ich so gelassen, wie sie ist. Die hohe e-Saite ca. 2mm nach außen verschoben
und A-,D-,G- und H-Saite "mitgezogen", sodaß der ansich stimmige, "harmonische" Abstand der Saiten untereinander
lediglich gleichmäßig vergrößert wurde, also von Saite zu Saite jeweils + ca. 0,4mm.
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ralphus
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Beitrag von ralphus »

@ Silver,


interessant, was Du hier so wieder zu Tage förderst. Stimmt, ich hatte mich gewundert dass man die Griffbrettbreite nicht komplett für den Saitenabstand nutzt.

Ich habe das Thema insofern nicht weiter verfolgt, als dass ich mich erstmal daran gewöhnt habe, bzw. mich damit abgefunden habe, dass ich doch manchmal mit den Fingerkuppen dämpfe.

Aber es wird wohl so sein, dass ich im August meine Gitarre zu Martin schicke (im zeitweiligen Austausch mit einer seiner Gitarren, siehe hier.

Und in diesem Zuge werde ich seinem Statement vertrauen, ob er eine Verbreiterung vornehmen wird, ohne dass die Gefahr besteht, dass die Randsaiten von den Bündchen rutschen. Mal sehen.

Zu Deiner PN-Frage ob 46mm oder 48 mm kann ich nur in sofern was sagen, dass ich froh bin, jetzt so viel Platz auf dem Griffbrett zu haben.

Zitat - Faden:
("Nach 35 Jahren Westerngitarre Framus http://www.framus-vintage.de/modules/modells/instruments.php?modellID=293&katID=4635&cl=DE mit für mich viel zu schmalem Hals kann ich jetzt einen B7-Akkord greifen ohne, dass es schnarrt oder dämpft."))

Ob Du 46 oder 48 bauen lässt, ist wahrscheinlich nicht ganz so ausschlaggebend. Ich würde es von der Tendenz her entscheiden. Ich habe halt versucht im Vorwege des Kaufes verschieden breite Hälse zu spielen, und habe mich auf dicken, fetten , breiten Hälsen wohler gefühlt, von daher war für mich einfach klar - ich gehe auf 48er Hals. (Ohne aber vorher zu wissen , bzw. wahrzunehmen, dass die Halsbreite noch lange nix mit den Saitenabständen zu tun haben muss, wie man an diesem Faden sieht) Von daher könnte ich mir auch vorstellen, dass man mit einer geringeren Halsbreite und der Ausnutzung dieser für Saitenabstände auch zufrieden sein kann. Ist vielleicht für den gut, der kurze aber dicke Finger hat ;-) - meine sind lang und dick.

Da Du bauen lassen willst, kannst Du das Thema ja mit dem Handwerker Deines Vertrauens diskutieren, oder Dir hier im Forum Meinungen einholen, wobei Du damit rechnen musst, dass Du 25 sich widerstrebenden Ansichten zu hören bekommst ;-)
Viele Grüße

ralphus
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Silver
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Beitrag von Silver »

vielen Dank Ralphus,

ja, da haben die Gitarrenbauer anscheinend auch unterschiedliche Ansichten zu; wieviel Rand von der äußeren Saite zum Griffbrettrand verbleiben muss, weil dieser je nach Hersteller unterschiedlich ausfällt.

Die Forumsmeinungen zu 43-45 <> 46-48 sind wie immer sehr unterschiedlich, diesen Beitrag werd ich jetzt auch noch ausgraben.

besten Dank für Deine hilfreiche Antwort, kannst ja Herrn Seeliger mal meinen Vorschlag machen:
"ich plädiere auf auswechselbare Sattelstäbchen". :--)))


Grüß Dich
Silver
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