Ideale Griffbrettbreite f?r Fingerpicking

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

Benutzeravatar
arokh
Beiträge: 329
Registriert: Sa Jan 06, 2007 5:43 pm
Wohnort: Bremen
Kontaktdaten:

Beitrag von arokh »

Hi Dimitris,

wie du siehst sind die Meinungen selbstverständlich vielfältig und natürlich immer auch vom persönlichen Geschmack abhängig. Darum würde ich dir ganz dringend raten: auch wenn es in deiner Gegend nicht so leicht ist: probier das ganze unbedingt vorher ausgiebig aus, bevor du dir für viel Geld eine Gitarre bauen lässt. Ich habe auch herausgelesen, dass du bisher nur klassische Gitarre gespielt hat? Dann wird dir eine Steelstring (insb. mit schmalem Hals) am Anfang ganz besonders ungewohnt vorkommen. Du musst präziser (und auch mit mehr Kraft) Greifen und z.B. 12er Stahlseiten tun erstmal richtig weh im Vergleich zu Nylons.

Am besten wäre es sicher, wenn du die Chance hättest dir für einige Zeit eine Steelstring zu leihen um ausgiebig zu probieren und dann zu entscheiden. Ich bin mir sicher du gewöhnst dich an ein schmaleres (muss ja nicht 43mm sein aber vielleicht 45mm-46mm) Profil und willst es vielleicht gar nicht mehr missen.

Außerdem denke ich kommt es auch sehr auf den Stil an den du spielen willst. Fingerstyle kann ich mit auch noch mit nem 47er Brett vorstellen (obwohl ich persönlich 43mm-44mm bevorzuge) aber solltest du mal vor haben Flatpicking zu betreiben ist m.M. ein schmales Griffbrett ein Muss. Die (schnellen) Wechsel von einer Seite zur anderen werden bei großem Abstand nix.
Benutzeravatar
Gitarrenspieler
Beiträge: 8910
Registriert: Mi Feb 25, 2009 7:46 am
Wohnort: North German Lowland

Beitrag von Gitarrenspieler »

Guten Morgen!
Die Finger müssen aufs Griffbrett passen, nicht wie bei der alten Mandoline die geschenkt bekommen habe. Die hängt jetzt zur Strafe an der Wand!
Sonst hab ich mit versch. Breiten kein Problem. Nur bei spontanem Wechseln von Gitarren mit extrem verschieden Griffbrettern gerate ich ins Stolpern. Am meisten merke ich das wenn ich zwischenzeitig mal ein Stück auf meiner 12-saitigen spiele. Wenn ich zum E-Bass wechsle hab ich komischerweise keine Probleme.
Ich halte die Griffbrettbreite auch für spielartunabhängig und bin kein Freund von Zuordnung wie die meisten Tester in Fachzeitschriften.
Gruß Wolfgang Hemd aus der Hose macht noch keinen Varoufakis
https://www.taaken.net
Benutzeravatar
ifeu
Beiträge: 50
Registriert: Do Mai 08, 2008 3:51 pm
Wohnort: Nähe Stuttgart

Beitrag von ifeu »

Wie bereits erwähnt, ist ein nicht unwichtiger Faktor neben der Griffbrett-Breite auch das Halsprofil- ich habe einige mal vermessen und man kann sehen, daß der Unterschied am 1.Bund garnicht mal so groß ist, jedoch ergeben sich zum Korpus hin deutliche Differenzen - es sind allesamt Martins, eine D-18 Authentic, eine D-18 Clarence White mit dem "Modified V" Profil (beide ca. 44,5mm am Sattel) und eine D12-28 mit low profile (48,0mm) - grundsätzlich habe ich festgestellt, daß die dicken Hälse für mich meistens angenehmer zu bespielen sind als die dünnen.

Bild
Zuletzt geändert von ifeu am So Mär 07, 2010 2:42 pm, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
whitywhiteman
Beiträge: 134
Registriert: Di Mai 06, 2008 11:58 am
Wohnort: Zur Zeit Planet Erde

Beitrag von whitywhiteman »

Ist Dimitris noch da?
Hast Du dich jetzt schon entschieden?
Gruß
Whity
Dimitris Tz
Beiträge: 2
Registriert: Di Feb 23, 2010 7:33 pm

Beitrag von Dimitris Tz »

Ja, ich bin noch da. Ich muss mich bei allen bedanken, es wurde ein ganz interessanter Thread.
Inzwischen konnte ich 5-6 Gitarren anspielen und ich muss zugeben, dass ich mich bei 45mm wohl fühlte. Allerdings hatte keine Gitarre einen Hals breiter als das.
Ich mache mir jetzt Gedanken, ob ich mir vielleicht doch eine gebrauchte (und natürlich preiswertere) Gitarre anschaffe um mich an bisschen vorerst zu „orientieren“.

Dimitris
LoogMusic
Beiträge: 23
Registriert: Fr Feb 05, 2010 1:02 pm
Wohnort: Buchholz in der Nordheide

Beitrag von LoogMusic »

Dimitris Tz hat geschrieben: Ich mache mir jetzt Gedanken, ob ich mir vielleicht doch eine gebrauchte (und natürlich preiswertere) Gitarre anschaffe um mich an bisschen vorerst zu „orientieren“.

Dimitris
Mir ging es jedenfalls so... erst im Laufe der Jahre kamen Feinheiten und Anforderungen ans Licht, die für die Wahl der "Richtigen" wichtig waren. Testen und vergleichen machen nach einigen Jahren Pause schon Sinn, bevor irgendwelche Erwartungen enttäuscht werden, von der Kohle mal ganz abgesehen.

Aber irgendwann muss es dann natürlich auch soweit sein mit der Traumgitarre... :mrgreen:

Gruß ausm Noorden

Logi
Keep on pickin`...

Martin OM 21 - Aria Parlor DLX 12-fret - Suzuki WE 120 Roundshoulder 12-fret - Ibanez Concord 12-String - Framus Junior 0300 12-fret - Framus Sport 12-fret - Yamaha CG 131 - Dean Bluegrass Mandoline sowie 3 Stromgitarren...

(... mein Gott, wann soll ich die alle spielen geschweige denn, kennenlernen?? Okay, ich liebe Gitarren...)
Akaena
Beiträge: 5
Registriert: Do Jan 28, 2010 4:05 pm

Zustimmung

Beitrag von Akaena »

RB hat geschrieben:... Zwei der Schlachtschiffe haben 1-3/4 Zoll, das sind 4,445 cm. Beide haben ein eher kräftiges, ovales Halsprofil (nennen die "modified low oval"), mit dem ich ebenfalls wunderbar zurecht komme.
Ich habe sehr viele unterschiedliche Gitarren in den letzten Monaten gespielt und kann mich anschließen:
Mit dem "modified low oval" von Martin und 1-3/4 Zoll Halsbreite komme ich toll zurecht! Dabei steige ich von 52mm Nylon um und habe recht kleine Hände.
(das "modified low oval" würde ich allerdings im Vergleich zu anderen Herstellern mit gleicher Halsbreite nicht als "kräftig" bezeichnen)

Manchmal sind es aber die kleinen, nicht wirklich benennbaren Unterschiede, die die Bespielbarkeit beeinflussen, daher: Probieren geht über studieren.
Benutzeravatar
RB
Beiträge: 20122
Registriert: Di Feb 08, 2005 11:18 pm
Wohnort: Wetzlar
Kontaktdaten:

Beitrag von RB »

Er ist kräftig im Vergleich zu manchen sehr flachen Hälsen, wie sie für die klassische Greifweise gebaut werden. Die kann man bei .013er Saiten und bestimmten Spieltechniken nicht stringent beibehalten, vielmehr muß in manchen Situationen die "Schwimmhaut" zwischen Daumen und Zeigefinger das Widerlager bilden und da ist es angenehm, wenn es von so einem "modified low oval" ausgefüllt wird.
Akaena
Beiträge: 5
Registriert: Do Jan 28, 2010 4:05 pm

d'accord

Beitrag von Akaena »

RB hat geschrieben:Er ist kräftig im Vergleich zu manchen sehr flachen Hälsen, wie sie für die klassische Greifweise gebaut werden. Die kann man bei .013er Saiten und bestimmten Spieltechniken nicht stringent beibehalten, vielmehr muß in manchen Situationen die "Schwimmhaut" zwischen Daumen und Zeigefinger das Widerlager bilden und da ist es angenehm, wenn es von so einem "modified low oval" ausgefüllt wird.
genaus so ist es!
Ich komme von der klassischen Gitarre und ich finde diesen permanenten "Kraftschluss" zwischen Hand und Hals einfach genial (für mich) :!:
Benutzeravatar
Stephan F.
Beiträge: 155
Registriert: Mo Okt 16, 2006 11:41 pm
Wohnort: Baltschieder

Beitrag von Stephan F. »

habe verschiedene Modelle, fast alle mit 48mm, kann mittlerweile mit 43 oder 44er Breiten kaum mehr anständig spielen. Man gewöhnt sich halt daran. 43mm ist doch eine Breite, die uns ein Banjo-Spieler aufgezwungen hat, irgendwie fremd... :D

Im Ernst, bin nach und nach auf diese Breite (48mm) "aufgestiegen" und würde es nicht mehr missen wollen. Dazu schätze ich ein V-Halsprofil.

Was mir zum Problem wurde, sind halt die E-Gitten, gibt kaum was über 45mm.

Grüsse
Stephan
---------------
Deerbridge Single-0 "La petite Sirène"
Deerbridge L-00 DB "Wild Mountain Thyme"
Santa Cruz H-13
BSG OM-27
Larrivee SD-50
Furch S-24 (zu verkaufen, lefty)
Benutzeravatar
whitywhiteman
Beiträge: 134
Registriert: Di Mai 06, 2008 11:58 am
Wohnort: Zur Zeit Planet Erde

Beitrag von whitywhiteman »

dimitris wird 45 mm spielen :wink:
Gruß
Whity
Benutzeravatar
Volkmar
Beiträge: 1169
Registriert: Mi Feb 09, 2005 6:58 pm

Beitrag von Volkmar »

whitywhiteman hat geschrieben:dimitris wird 45 mm spielen :wink:
Ich finde, das hat er ganz toll gemacht ! :lol:

Gruß, Volkmar
---------------------------------
Fylde Oberon
Lakewood A32-CP
Stoll Alegra
---------------------------------
Benutzeravatar
Joachim
Beiträge: 2158
Registriert: Mi Feb 09, 2005 3:19 pm
Wohnort: Berlin

Beitrag von Joachim »

RB hat geschrieben:Wie man ja weiß, die wahren Künstler sind auf Steelstrings unterwegs.
Darum ist eine exakte Spielweise mit 43-45mm auf "Steelstrings" anzuraten. Jene "Besinnungszupfer" die auf "Nylon" mit 47-52mm unterwegs sind meinen zwar, das sie in der "Fingerstyle-Welt" gut klingen, aber das feine Ohr hört sehr wohl wo es ein wenig "hudelt", darum rate ich sehr wohl zu höchstens 45mm !!!
Liebe Grüße!
Tante Reinhilde - Westernpickerin
:D :D
Gruss
Joachim :guitar1:

2006 - Kreul Nr. 29 - Tuja
2008 - Kreul Vollfichte Kreulevaro
2011 - Kopie Stauffer Gitarre (1804)
Benutzeravatar
tired-joe
Beiträge: 2284
Registriert: Di Apr 13, 2010 10:41 pm
Wohnort: Ore Mountains, Saxony

Beitrag von tired-joe »

Hallo,

bin neu hier :oops:

Bezueglich Griffbrettbreite und Halsprofil: Das ist, wie schon haeufig hier gesagt, eine persoenliche Entscheidung, da gibt es kein absolutes besser oder schlechter. Ich kann auch nicht verallgemeinernd behaupten Schuhgroesse 11 ist besser als 8, nur weil mir 11 passt. Jemand mit Scuhgroesse 8 wird das anderse sehen.

Es kommt sehr auf die Spielweise an und auch auf die eigene Anatomie an. Ich z.B. versuche seit ca. seit ca 2 Jahren vermehrt den Daumen der linken Hand zum Greifen der Seite zu benutzen. "Frueher" hat man mir gesagt, sowas macht man nicht, das isty eine Todsuende. Aber Regeln sind da, um gebrochen zu werden. Es gibt Sachen, die man ohne Zuhilfenahme des Daumens nicht greifen kann. Merle Travis oder Marcel Dadi machten exzessiven Gebrauch vom Daumen der Greifhand. Von Jimi Hendrix will ich gar nicht erst anfangen. Es sieht so aus, als koenne er mit dem Daumen einen Barree greifen und hatte dann noch 4 Finger frei. Dabei half natuerlich der schlanke Hals der Strat.

Ich spiele "Fingerpickingstyle" und fuer mich sind 48mm Griffbrettbreite zu viel, da es Schwierigkeiten macht, den Daumen soweit zu Strecken, dass ich die tiefe E oder gar A-Saite erreiche. Fuer mich sind 45mm das Optimum.

Also einem Anfaenger oder Widereinsteiger wuerde mit einer "mittleren" Giffbretrbreite anfangen, 44 oder 45 ist ein guter Kompromiss.

Ich wuerde auch nicht allzuviel Geld ausgeben fuer eine Gitarre, zumal wenn ich Anfaenger oder Widereinsteiger bin. Der Preisbereich 500-1000 Euro ist der "soft spot", d.h. man bekommt die meiste Leistung fuers Geld (meine persoenliche Meinung).

Joe

Ps.: Sorry fuer die fehlenden Umlaute, bin nicht aus D und meine Tastatur auch nicht.
Benutzeravatar
RB
Beiträge: 20122
Registriert: Di Feb 08, 2005 11:18 pm
Wohnort: Wetzlar
Kontaktdaten:

Beitrag von RB »

Dem kann ich in jedem Punkt nur zustimmen, Umlaut hin oder her.
Antworten