Leviora A1 Lfb (Westerngitarre aus Carbon)

[Holger Hendel]

Tjoa, das ist wohl zu unseren modernen Zeiten so. Musikinstrumente-Influencer. Finde ich persönlich total ok solange darauf hingewiesen wird ("Dauerwerbesendung" o.ä.). Ansonsten ist sowas alles andere als anständig. Das irgendwo kurz im Video zu erwähnen, no way. Jeder weiß, dass sich kaum jemand solch ein Video in voller Länge antut. Im Gaming-Bereich ist es auf best. Review-Plattformen verpflichtend darauf hinzuweisen, wenn man einen key vom Hersteller kostenlos erhielt. Eigentlich ist das nichts weiter als die konsequente Weiterführung der mMn sehr albernen Gitarren-Besprechungen in einschlägig bekannten Fachzeitungen. Soweit ich informiert bin gab es dort niemals auch nur einen Verriss. Entweder Traumgitarre oder zumindest sehr faire, solide produzierte Gitarre für den Einsteiger-Bereich.

Enya...die integrierten Effekte sind natürlich Weltklasse und der tone gefällt. Mich wundert es nicht, dass sowohl das Joscho als auch das Brar-Video ein mehr als eindeutiges Like-Dislike-Verhältnis aufweisen.

@bookwood: wg. Plopptöne. Du meinst das, was man im Joscho-Video ab Minute 01:00 hört? Das klingt für mich absolut den Erwartungen entsprechend, fügt sich für mich nahtlos an das an, was ich bis dahin von dieser Gitarre gehört habe.

Wenn ich mehr Muße hätte würde ich gerne mal einen Versuchsaufbau für euch basteln, diverse Klangbeispiele entweder auf Martin, Lakewood, Hübenbecker oder Leviora dargeboten und ihr dürftet im Blindtest heraushören ob da gerade Holz oder Kunststoff tönt. Das überlasse ich dann doch lieber den hauptberuflichen youtubern (mit solch einem Video könnte man sicherlich diverse Klicks abgreifen... ).

[berndwe]

Man muss solche Influencer-Videos halt richtig einordnen, wie es hier im Forum ja gerade passiert.

Ich gebe zu dass ich bei YouTube relative viele Review-Videos anschaue. Die haben bei mir auch schon als Appetitanreger für Käufe oder Fast-Käufe gewirkt. In den Fällen wo ich aufgrund positiver Besprechungen bei YouTube gekauft habe, bin ich aber auch noch nie reingefallen.

Im vorliegenden Fall hat mir das Video von Josho Stephan auch Appetit gemacht. Wenn ich nun gerade auf der Suche nach einer -Steelstring wäre, dann hätte mich mir die Sache ernsthaft überlegt. Was mich aber an dieser Vertriebsmethode - Kauf direkt beim Hersteller aus Übersee - abschreckt ist die Furcht eine eventuell defekte Gitarre zum Service wieder zum Hersteller in Übersee schicken zu müssen. Die Umgehung des Einzelhandels hat durchaus Nachteile.

[Gitarrenmacher]

Danke, das ist ja mal interessant, so ein Einblick "am offenen Knie"! Wie stellt man denn da den Halswinkel ein? Ich stelle mir vor fixe Schraube in fixem Loch = fixe Positions/Winkel, müsste man da dann auch mit shims arbeiten?

Moin,
das Schraubenloch ist einen Ticken größer, als der Schraubendurchmesser. Damit hat man die Möglichkeit den Halswinkel einige 1/10° nach oben oder unten zu verändern. Das reicht völlig aus,

Lustig wär mal diese Halsverbindung mit einer länglichen Nut in der man die Schraube frei bewegen könnte, man müsste nur eine Verschraubung oÄ haben die dann auch der Saitenspannung auf dauer widersteht ohne dass der Hals sich wie ein Knie verhält und "anwinkelt" ... vllt mit so einem gezahnten Gelenk wie es sie in manchen Schlagzeug-Ständern und ähnlichem gibt, mit möglichst feiner Zahnung damit die Einstellung nicht nur grob vorgenommen werden kann ...

LG,
Niels

Da die Bohrung ja schon in der richtigen "Grundposition" sitzt, braucht es nur minimale Verschiebungen. Mit einer Verzahnung, die in das Laminat eingearbeitet ist, kann man so feine Justagen nicht erreichen. Der Herrsteller ist da sehr pragmatisch vorgegangen. Im Gelenk sind links und rechts Streifen von Nassschleifpapier o.ä. eingelegt und fest verklebt, evtl. sogar in die Deckschicht laminiert. Diese Oberflächenrauheit dient als Verrutschsicherung.
Funktioniert. Und wenn, wie bei Holgers Gitarre der Hals nach intesivstem Gebrauch doch einmal verrutscht, kann das leicht wieder nachjustiert werden.

[Niels Cremer]

Ah, sehr interessant Christian, vielen Dank!

LG,
Niels

[bookwood]

...@bookwood: wg. Plopptöne. Du meinst das, was man im Joscho-Video ab Minute 01:00 hört? Das klingt für mich absolut den Erwartungen entsprechend, fügt sich für mich nahtlos an das an, was ich bis dahin von dieser Gitarre gehört habe...

Genau das. Hört sich an, wie eine ganze Kette von Deadspots, fürchterlich!

[Holger Hendel]

@bookwood: Habe noch mal reingehört. Du hast da echt ´nen Punkt. Im direkten Vergleich mit einer offenen Basssaite werden die A-Saiten-Töne an besagter Stelle sehr schnell kraftlos.