bin von den teuren (= hochwertigen?) Gitarren entt?uscht

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

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Rolli
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Beitrag von Rolli »

Kingfrog:...ich nehm jetzt das Gas raus.
Prima - das meine ich ehrlich, sehr freundlich und so wie es hier nun zu lesen ist - so lange Du nicht gleich wieder das Forum für immer verlässt :o)

Ich finde unsere ganzen kleinen Diskussionen zur Beziehung Gitarrenkonsum vs. Planetenschändung sehr anregend, aber wir werden den Planeten damit nicht retten. Aber... zumindest ist es ein klitzekleiner Schritt.

Aber niemand sollte für sich in Anspruch nehmen das Allheilrezept zu haben und die Wahrheit zu kennen. Lieber diese kleine Schritte, die vielleicht Spuren hinterlassen, als die großen Schritte, die ins Verderben führen, falls man sich vertritt.
Schöne Grüße, Rolli
www.daskulturgut.de - KulturGUT
www.rolandkalus.de - Gitarrenunterricht, aber nur wenn's wirklich sein muss ;)
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Harald
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Beitrag von Harald »

Hallo Kuifje!

Du hast natürlich Recht.

Aber irgendwie müssen wir unserem neuen Mitglied Mimi ja auch mal beweisen, dass Zappi bei ihrer Begrüßung durchaus richtig lag mit folgendem:


Und von mir auch noch ein herzliches Willkommen hier im Forum. Wie du vielleicht jetzt schon merkst haben eigentlich alle Beteiligten hier große Probleme beim Thema zu bleiben. Off Topic ist hier der Normalzustand.

Zappi

Pardon, ich halt mich jetzt auch zurück, aber ich war bisher nur von teuren Gitarren enttäuscht, wenn sie NICHT gleichzeitig hochwertig waren.
"... und hätte aber die Liebe nicht ..."

http://www.youtube.com/watch?v=N4kFCBIYDqA
saitentsauber
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Beitrag von saitentsauber »

Da Kingfrog jetzt das Gas herausgenommen hat und es deshalb wohl nicht tut, möchte ich darauf hinweisen, dass er in seinen Beiträgen zum Thema Herkunft - ich habe gerade alle Beiträge nochmal überflogen und festgestellt, dass er auch mehrere andere geschrieben hat - keineswegs Breitseiten Richtung Fernost abgeschossen hat.
Ihm das erst zu unterstellen und ihn dann aufzufordern, er möge doch ein bißchen Gas rausnehmen, finde ich nicht besonders gelungen :(
tbrenner
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@saitentstauber ..

Beitrag von tbrenner »

...wenn Du meine Beiträge genauso aufmerksam liest, wirst Du feststellen,
daß sich das mit dem "Gas rausnehmen" nur und ausschließlich auf den
argumentativen Sprung zur "Umweltschädigung durch Billigflieger" sowie
die nachfolgende Warnung vor "dummen + gierigen Unholden", die uns
alle in den Untergang treiben, bezogen hat.

Da hat er m.E. eine gewisse "Würze" oder "Schärfe" in die Debatte reingebracht, die dem durchaus sachlichen Disput davor nicht mehr
entsprach. Aber so wie ich den Kingfrog einschätze, kann er das
lockerst verschmerzen .... :wink:

Grüssle,

tbrenner
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kwb
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Beitrag von kwb »

Harald hat geschrieben:Wenn es Freude macht, lohnt es sich immer!
stephan hat geschrieben:Dem schließe ich mich an.

Stephan
Ich mich auch !
saitentsauber
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Beitrag von saitentsauber »

@ tbrenner: Dass sich die Aufforderung, Gas wegzunehmen, nur auf einen Teil von Kingfrogs Argumentation bezogen haben soll, kann ich nicht nachvollziehen. Sie stand am Anfang des Posts und war vom Rest deutlich abgesetzt.

Ebensowenig will mir einleuchten, dass sie Kingfrogs Argumente in irgendeiner Form entkräftet. Da hätte ich eher Gegenargumente erwartet...

Ob Kingfrog tatsächlich "eine gewisse 'Würze' oder 'Schärfe' in die Debatte reingebracht (hat), die dem durchaus sachlichen Disput davor nicht mehr
entsprach", hängt natürlich von der jeweiligen Wahrnehmung ab. Für mich war der Disput auch vorher schon keineswegs so sachlich; mehrere Beiträge waren m.E. eher humorvoll gemeint (u.a. einer von Dir), und dass einer dieser Beiträge dazu führen würde, eine neue China-Diskussion anzufachen, war von Gerrit vermutlich nicht beabsichtigt. Sicher ist hingegen, dass Kingfrog nicht von "Unholden" gesprochen hat, wie die Anführungsstriche in Deinem Beitrag suggerieren.

Wenn mich jemand fragen würde, wo evtl. "Schärfe" herkam, dann würde ich eher da suchen, wo Anderen "Überlegenheitsphantasien", "Fernostkomplexe" und "Chauvinismus" unterstellt wurde...

Du siehst, ich bin - wie Kingfrog - Deiner Aufforderung nachgekommen und habe auch Deine Beiträge aufmerksam gelesen :wink:
tbrenner
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@saitenentstauber ...

Beitrag von tbrenner »

....ich finde mittlerweile so ziemlich alle Argumente in dieser Sache so
ziemlich "erschöpfend" ausgetauscht + habe nicht die unbedingte Lust,
jede Redewendung nochmals zu sezieren.

Wenn ich etwas in Anführungzeichen setze, muß das nicht unbedingt heißen:
Achtung: Wörtliches Zitat ! sondern kann durchaus auch eine humorig gemeinte Verkürzung (so z.B. beim "Unhold") sein.

Was ich zu Überlegenheitsphantasien, Chauvinismus etc. geschrieben habe,
habe ich in der Möglichkeitsform bzw. als Frage, die zu überprüfen wäre,
hingestellt. Keinesfalls habe ich eine solche Zuschreibung dem Kingfrog
oder sonst jmd. im Forum ans Bein genagelt .
Ich denke, bei etwas Selbstreflexion findet jedoch nahezu jeder (mich inbegriffen)
solche wüsten Sachen zumindest in Spurenelementen bei sich vor!

Und damit soll´s für meinen Teil nu wirklich dazu genug sein...

Grüssle,

tbrenner
:wink:
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chrisb
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Beitrag von chrisb »

moin,

ich finde die bundesregierung sollte ein konjunkturprogramm auflegen, um die kaufkraft aller gitarristen und den absatz deutscher gitarrenbaumeister zu stärken. schlage eine einmalzahlung in höhe von 5.000,- euro für alle hier registrierten forumindianer vor. von dem geld müssen aber außerdem als ausgleich eine fichte und ein walnussbaum gepflanzt werden.

ansonsten liegt finde ich nik ganz richtig:
Der Mensch ist egoistisch, gierig und dumm und genau diese
Kombination führt uns letztendlich in den Untergang.
auch wenn das oben genannte von mir auch ein bißchen gierig ist.

außerdem:
die welt wäre sauber, wenn jeder vor seiner eigenen haustür kehren würde.

amen.
chrisb
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RB
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Beitrag von RB »

China ist die Werkbank der Welt. Sie klauen auch viel geistiges Eigentum, aber ich glaube, das wird sich auch bald ändern, denn inzwischen beklauen sich nicht mehr nur den Westen, sondern die Chinesischen Produktionsunternehmen beklauen sich gegenseitig und merken, daß das nicht gut ist.

Die Werkbank der Welt hat im vergleich zum Westen lächerlich niedrige Produktionskosten. Das führt dann dazu, daß man Blueridge mit Martin vergleicht und sagt: "Schauma da, genau so gut und kostet nur ein Drittel". Das ist klar, ist aber Folge des enormen Unterschiedes an den Produktionskosten.

So what ?

A. Man kann die Behauptung aufstellen, die "könnten es nicht" und ist dann in der Situation, Unterschiede herbeidefinieren zu müssen, wo es sie objektiv nicht geben mag.

B. Oder man kann sich ökologisch und sozial ecauffieren und die niedrigen Lohnkosten, das Fehlen einer Sozialversicherung und die Umweltbilanz anprangern und dem Blueridge-Käufer vorhalten, er sei am Elend und der Umweltkaputtmachung mitschuldig.

Nun ist es aber so, daß gar manch gar eine/r finanziell keine Alternative hat. Auch kommt man am chinesischen Produkt ohnehin nicht vorbei. Jeder, der es schafft, hier Zeilen hineinzuschreiben, nutzt die Werkbank der Welt.

Ich bin inzwischen gereift. Zwar habe ich nie die Argumentationslinie "A" verfochten. Die asiatischen Volkswirtschaften zeichnen sich dadurch aus, daß sie in ziemlich kurzer Zeit gute Produkte auch in Bereichen liefern können, die sie zuvor nicht beackert haben. Nachdem ich eine Zeit lang aber immerhin die These "B" vertreten habe, stehe ich heute eher auf dem Standpunkt, daß es vielleicht besser wäre, wenn sich die chineseische Wirtschaft und Gesellschaft (und die anderen "PacRim-Produzenten" ebenfalls) hinsichtlich ihrer sozialen und ökologischen Randbedinungen wandeln werden und man ohne seelische Krämpfe und Aufbegehren des ökologischen Gewissens von dort kaufen kann. Die Preise werden sich mit der Zeit etwas nivellieren.

Die Namen, die über das reine Produkt hinaus Geld wert sind, erwirbt man nicht von heute auf morgen. Deswegen werden "die Namen" noch eine Zeitlang in Europa und Amerika verbleiben. Ich meine, Leute seid doch mal ehrlich: Wenn man die Wahl zwischen den Marken "Colt" (USA) und "Norinco" (China) hat, ist doch wohl klar, was man nimmt. Es war eben schon immer etwas teurer, einen besonderen Geschmack zu haben.
Gast

Beitrag von Gast »

...
Zuletzt geändert von Gast am Sa Jan 30, 2010 3:57 pm, insgesamt 1-mal geändert.
Gast

Beitrag von Gast »

T. hat geschrieben:China, Umweltverschmutzung, russisches Erdgas oder auch nicht, Konjunkturpaket oder auch nicht, das nahende Ende der Welt - all denen, die sich noch einen Rest an Realismus bewahrt haben sei der folgende Artikel empfohlen: "Die Lust an der Apokalypse".
Ich empfinde es als extrem schlechten Stil, diese Diskussion
im Nachhinein ins Lächerliche ziehen zu wollen!
Gerrit
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Beitrag von Gerrit »

Tja, ein Forum ist nach wie vor nicht immer einfach um sachlich und verständlich Meinungen auszutauschen.......Es ist eben nur eine Ebene der Kommunikation verfügbar, ähnlich wie SMS z.B.

Ich bin überzeugt das es unter den hier anwesenden nur ein Bruchteil der Diskussionen geben würde, wenn man sich beim Bier (oder was auch immer) gegenüber sitzen würde und dieses direkt kummunizieren könnte....

@Joe
Ich finde es nicht entschuldigensnotwendig wenn man Taylor Gitarren spielt, vor allem nicht wenn man so gut spielt wie du. Ausserdem finde ich es sehr gut das du dein Handicap direkt äusserst hier. So kann man in Zukunft wesentlich besser auf dich eingehen.
Gruss, Gerrit

Dreier Concert Classic, Rio/Alpenfichte, Taylor GS Mini Mahogany
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RB
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Beitrag von RB »

@Nik: Ich finde das guten Stil. Ironische sind immer noch besser als Urinische Bemerkungen. Rech dich doch mal ab, was hasse denn überhaupt ?

Akopalütze nau!
Gast

Beitrag von Gast »

@RB: Ich glaube, ich werde hier falsch interpretiert.

Ich reg mich nicht auf und habe mich in diesem Tread auch
nie aufgeregt, sondern vertrete meine Meinung, vielleicht
ist sie manchem zu deutlich, aber ich finde bestimmte Dinge
wichtig und kann sie nicht isoliert sehen.

Beispiel: Ich hätte einfach ein Problem damit, ein Instrument
zu spielen, an dem Kinder dazu gezungen wurden, zu arbeiten.

Die Bemerkung von T. fand ich absolut nicht ironisch sondern dümmlich.
Zitat: ...all denen, die sich noch einen Rest an Realismus bewahrt
haben... ???
Hier gings nie um Apokalypse oder Weltuntergangsszenarien
sondern um "Political Correctness" bzw. um das, was ich darunter
verstehe.

Gruß, NIk
Gast

Beitrag von Gast »

Ich denke, es ist ziemlich schwer bis fast unmöglich, sich hier moralisch richtig zu verhalten:

Kaufe ich eine China Gitarre, so wird man mir zu Recht vorwerfen, die hiesige Wirtschaft nicht genügend zu unterstützen, dabei nicht nur fehlenden Patriotismus zu offenbaren, sondern auch noch wirtschaftliche Ausbeutung andernorts zu fördern.

Kaufe ich mir dagegen eine sehr teure inländische Gitarre, könnte man mir zwar obiges nicht vorwerfen, mich dann aber andererseits fragen, warum ich nicht mit einer Stagg oder Johnson bis an mein Lebensende glücklich werde, bzgl. des Gitarrenkaufs bescheiden bleibe und das gesparte Geld stattdessen für karitative Zwecke einsetze.

Dieses Prinzip läßt sich auch auf alle möglichen anderen Bereiche des Kaufverhaltens ausdehen. Handelt derjenige, der nur für viel Geld Landwirt o.ä. Öko-Gemüse kauft wirklich verantwortungsvoll oder egoistisch? Er könnte doch auch bei Aldi einkaufen und das Geld zu Weihnachten spenden. usw.

Wie ich es auch drehe und wende, richtig sauber bekomme ich es nicht hin.

Also kann ich nur partiell versuchen, den richtigen oder weniger schlimmen Weg einzuschlagen.

Und selbst diese Wahl stellt sich nur für denjenigen, der überhaupt ein angemessenes Budget zur Verfügung hat. Der Hartz 4 Empfänger oder Dumping-Lohn-Empfänger scheidet da wohl aus, er wird sowohl bei Aldi kaufen als auch (sofern überhaupt möglich) eine Fernost-Gitarre kaufen müssen. Naja, etwas verallgemeinert ausgedrückt jedenfalls.

Was bleibt ist aber trotzdem die Tatsache, daß es sehr wohl Gitarren gibt, die einfach ein Unikat, etwas Besonderes, sind und das es nicht nur legitim, sondern auch nachvollziehbar ist, daß jemand sich mit einer wunderbar in Handarbeit gefertigten und wohlmöglich auf ihn persönlich zugeschnittenen Gitarre einen Lebenstraum erfüllt (wenn er es finanziell vermag). Möglicherweise ist es auch sehr ökonomisch, wenn nämlich dadurch eine Ansammlung lauter halbherzig erworbenener Gitarren durch die eine welche ersetzt wird. Spielen kann man ja doch nicht auf allen gleichzeitig.

Ich habe durchaus schon mal drüber nachgedacht, meine Sammlung zu verkaufen, nur um die eine perfekte Gitarre endlich mal zu kaufen.
Ich habe es bislang aber noch nicht über´s Herz gebracht, eben weil es doch keine schlechten Gitarren (Cort, Gibson LP, Fender Strat usw.) sind und der zu erzielende Gegenwert einfach nicht wirtschaftlich erscheint.

Gruß
Zwetsche
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