Pida hat geschrieben:
Wenn man über euren Sound ein präsentes Solo ohne ohrenbetäubende Pegelspitzen legen möchte, braucht man eine gleichmäßige Lautstärke. Die liefern A-Gitarren aber nicht. Die Lösung wäre dann starke Kompression oder Verzerrung, beides vielleicht in Kombination mit Hall und/oder Delay.
Wenn man dann aber einen einfachen Kompressor (also keinen Multiband) einsetzt, wird der aufgrund der sehr deutlichen Höhen der Gitarre permanent am werkeln sein und somit ein "Pumpen" produzieren.
Das mit dem EQ schreib ich jetzt zum dritten Mal, interessiert aber offenbar nicht.
Wenn es "trotz boost" brizzelig, metallisch und höhenlastig rumzirpt, muss man sich fragen, was man unter brizzelig, metalisch und höhenlastig eigentlich versteht. Die Antwort ist klar: zu viele Höhen in einem unangenehmen Frequenzbereich. Gegenmaßnahme: die Frequenzen, die sich durchsetzen ohne dabei lästig zu sein, mehr verstärken (EQ) und die, die man als unangehem empfindet weniger verstärken (EQ).
Die mächtigsten Werkzeuge eines Tonmanns / einer Tonfrau sind EQ und Kompression. Was bei Solisten vielleicht gewollt und ganz toll ist (das volle Frequenzband des Instruments und volle Dynamik) ist bei zunehmender Anzahl Musikanten/innen schlicht und ergfreifen nur durch zwei Sachen zu bewältigen:
- Dynamikbegrenzung durch die Musiker/innen
- Dynamikbegrenzung durch die Technik
Krasses Beispiel:
Man könnte sich mal fragen, warum man selbst bei "härtesten" Bands wie Slipknot o.ä. live die Stimme und den filigranen Gesang der brüllenden Frontmänner-/frauen trotz "gain-überladenen" verzerrten Gitarre, dreschenden Schlagzeugern und vielleicht noch eingespielten Samples noch zu hören ist, obwohl alle anderen Instrumente voll da sind.
Antwort: weil z.B. die Gitarren nicht auf den Frequenzen rumbrizzeln, wo der Sänger nun mal singt, um das mal ganz vereinfacht auszudrücken. Das gelingt den Tonmenschen durch gezielten Einsatz dieser Equalizer, von denen manche Mischpulte mehr, die anderen weniger haben.
Hat man das Vergnügen beim Soundcheck einer solchen Band dabeisein zu dürfen, stellt man fest, dass eine Gitarre allein ganz und gar nicht gut klingt, beide zusammen dann ganz passabel und inkl. Bass und Drums plötzlich sehr sehr g**l klingen.
Typischer Fehler bei Anfängern/Laien am Mixer ist dann, dass zuerst die eine Gitarre gemischt wird, bis sie so klingt, wie man sich das vorstelltn, dann die zweite, dann der Bass, dann der Drummer und dann der Sänger. Zum Schluss macht man dann alles schön laut und erwartet, dass da irgendwas differenziert oder gar ortbar sein soll.
Der Pappenheimer hat zwar nicht die Probleme wie der Soundmann von Slipknot, aber im Endeffekt ganz ähnliche.