Kuriosit?t bei einer Ayers Gitarre

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

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guitar-hero
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Beitrag von guitar-hero »

Kuifje hat geschrieben:Auf jeden Fall haben wir nun festgestellt, dass die Seite mit der verleimten Decke nicht so schwingt wie die "massive" Seite. Und alleine dieses würde ja schon einen Mangel darstellen.
Moin,
das KANN möglicherweise sein. MUSS aber nicht zwangsläufig.
Keine Gitarrendecke besitzt die gleiche Steifigkeit über die gesamte Breite, sondern ist bewusst abgestimmt, um ein ein entsprechend "ausgewogenes" Klangbild zu erzeugen.

Du hast allerdings noch mit KEINEM Wort etwas über Klang, Bespielbarkeit, etc. gesagt.

Solch ein "Test" könnte von Stiftung Warentest kommen.
Das liest sich für mich so, als würde bei einem Rasierwasser-Test die Verkaufsverpackung höher gewertet als der Duft. :roll:

Gezz. aber. :)
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"Eigentlich bin ich ganz anders, ich komme nur zu selten dazu."
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Treehugger
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Beitrag von Treehugger »

guitar-hero hat geschrieben: Keine Gitarrendecke besitzt die gleiche Steifigkeit über die gesamte Breite, sondern ist bewusst abgestimmt, um ein entsprechend "ausgewogenes" Klangbild zu erzeugen.
Werner,

würdest du sagen, Ayers macht sich die Mühe, jede einzelne Gitarrendecke einem solchen Feintuning zu unterziehen?
Ist das bei dem Preis realistisch?
Ich tendiere eher dazu, dass da Massenproduktion angesagt ist mit scharfem Blick auf die Kosten. Mag mein persönlicher Eindruck sein, aber die investieren mehr in Marketing als in R&D.
Die Leute springen auf "vollmassiv" an und lesen die entsprechenden Tests.
Nochmals: Ich hab nichts gegen die Gitarren, finde die Idee mit dem Hygrometer im Gigbag sehr clever (Bitte nicht nochmal die Feuchtigkeitsdiskussion).
Die haben es halt drauf mit dem Marketing.

P.S.: .. bis Sonntag. Hast du schon Country Roads geübt? ;-)
Cheers,

Treehugger

Keep busy folks, 'cause no dog ever p*ssed against a moving car ... ;-)
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Kuifje
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Beitrag von Kuifje »

Heiho,

ich werde heute in den Genuss kommen und eine andere ASM anspielen.

Der Klang der "3-Brett" war nicht so überzeugend, die Bespielbarkeit war für diese Preisklasse mehr als gut. Ich werde heute Nacht oder Morgen früh mehr sagen können, ob es einen Klangunterschied zwischen einer, so hoffe ich, 2-Brett und 3-Brett gibt.

Ich muss Treehugger in der Hinsicht des Marketings von Ayers Recht geben. WÜrden sie mehr in die Instrumente investieren, würden sich die Gitarren meiner ansicht nach besser Verkaufen lassen, aber wie gesagt das ist Firmenstrategie und gehört nicht zu dem "3-Brett" Problem

Grüßle ´t Kuifje (o:
:guitar2:
matthiasL
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Beitrag von matthiasL »

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würdest du sagen, Ayers macht sich die Mühe, jede einzelne Gitarrendecke einem solchen Feintuning zu unterziehen?
Ist das bei dem Preis realistisch?
Ich tendiere eher dazu, dass da Massenproduktion angesagt ist mit scharfem Blick auf die Kosten. Mag mein persönlicher Eindruck sein, aber die investieren mehr in Marketing als in R&D.
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Hi,

glaubt hier irgendwer Gibson, Martin oder sogar Lakewood oder Stanford oder jeder andere mittelgrosse Hersteller stimmen ihre Decken individuell ab?? Dream on ...

R&D geiler Ausdruck fuer ein so archaisches Handwerk wie das Gitarrenbauen. R&D braucht man hier nicht eher Erfahrung. Warum bauen die kleinsten mega-low Tech Gitarrenbauer die besten Gitarren. Die haben kein Geld fuer die 'R&D', es geht um Holz und um das Talent und die Kunst mit diesem umzugehen.


Cheers ML
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Saitenheimer
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Beitrag von Saitenheimer »

[quote="matthiasL
glaubt hier irgendwer Gibson, Martin oder sogar Lakewood oder Stanford oder jeder andere mittelgrosse Hersteller stimmen ihre Decken individuell ab?? Dream on ...

R&D geiler Ausdruck fuer ein so archaisches Handwerk wie das Gitarrenbauen. R&D braucht man hier nicht eher Erfahrung. Warum bauen die kleinsten mega-low Tech Gitarrenbauer die besten Gitarren. Die haben kein Geld fuer die 'R&D', es geht um Holz und um das Talent und die Kunst mit diesem umzugehen.


Cheers ML[/quote]

Ich finde, das das etwas zu allgemein gehalten ist.
Erst mal geht´s doch darum, dass eine Gitarre "preiswert" ist.
Das mein ich genauso, wie´s dasteht. Ob das jetzt eine Billiggitarre oder ein 3000-Euro-Teil ist. Sie sollte den Preis wirklich "wert" sein.
Wenn dann das Marketing auch noch stimmt, dann gehen die Gitarren in der Regel auch.
Das andere ist doch, wie die Mitarbeiter in solchen Betrieben ausgebildet werden. Es macht doch einen Unterschied, ob ich da jemanden hab, der jahrelang Instrumentenbauer gelernt hat, oder ob ich einen angelernten Wasweißichwoher bei mir beschäftige.
Was nicht heißen soll, dass es nicht Ausnahmen gibt.
Ich schätze auch sorgfältige Verarbeitung. Die Individualität eines Instruments kommt oft durch das eigene Spiel... oder durch den gefürchteten Löffel vom H-bone. :wink:
Aber zu sagen, dass die kleinsten Manufakturen die besten Gitarren bauen halt ich nicht für richtig.

Stefan
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guitar-hero
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Beitrag von guitar-hero »

Treehugger hat geschrieben:
Werner,

würdest du sagen, Ayers macht sich die Mühe, jede einzelne Gitarrendecke einem solchen Feintuning zu unterziehen?
Nö! So war's auch nicht gemeint. Ich meinte das in DIESEM Kontext eigentlich TYP-bezogen.
--

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H-bone
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Beitrag von H-bone »

Ezt mal ehrlich, agesehen davon dass dreiteilige Decken immer wieder im Gitarrenbau präsent waren und sind, ist es falsch deswegen über "vollmassiv/nicht massiv" oder gar "laminiert" zu reden. Wenn man zwei gleiche Hölzer in Faserrichtung verleimt ist und bleibt auch das Ergebnis "massiv".
Holz ist bekanntermassen ein natürliches Verbundmaterial, d.h. es besteht aus Fasern (die alle in einer Richtung liegen) und Harz (als natürlicher Leim). Bei einer Gitarrendecke hat man schon aufgrund der Jahresringe deswegen so ca. 80 - 160 "Leimfugen", die Mutter Natur im Laufe der Jahre "gefügt" hat... ich sehe nicht was eine zusätzliche, gut gearbeitete Leimfuge am Sound ändern sollte... Betonung liegt auf "gut gearbeitet" und das natürlich mit adäquatem Leim.

Gruss, H-bone
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Kuifje
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Beitrag von Kuifje »

Heiho,

das mag ja alles ein H-Bone, aber der Klangunterschied zwischen einer "2-Brett" und einer "3-Brett" Ayers ASM ist selbst für einen Laien unüberhörbar. Die 2-Brett (hab wohl einen neunen Fachbegriff kreirt gg) klingt voluminöser und ist auch in den Höhen klarer Sieger.

Also muss man bei Ayers wohl Glück haben ob man nun eine besser oder schlechtere Gitarre für sein Geld bekommt.

BTW RB hat Mr. Qui schon geantwortet? Bin doch mal echt gespannt was die dazu sagen; aber warscheinlich werden die sich in Schweigen hüllen, wie bei meinem Bekannten auch.

Grüßle ´t Kuifje (o:
:guitar2:
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klaust
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Beitrag von klaust »

Kuifje hat geschrieben:das mag ja alles ein H-Bone, aber der Klangunterschied zwischen einer "2-Brett" und einer "3-Brett" Ayers ASM ist selbst für einen Laien unüberhörbar.
Hallo,
da glaube ich dann aber eher, daß der hörbare Unterschied an der generell größeren Streuung in der Qualität bei Ayers liegt als nur an zwei oder drei 'Brettern'....

H-Bone hat das ja schön erklärt zuvor und das kann ich mit meiner holztechnischen Vergangenheit nur bestätigen....
Kuifje hat geschrieben:Also muss man bei Ayers wohl Glück haben ob man nun eine besser oder schlechtere Gitarre für sein Geld bekommt.
so siehts in kleinerem oder größeren Rahmen wohl überall aus - was zeigt, daß direktes Anspielen wohl immer anzuraten ist....

jm2c
klaus
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RB
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Beitrag von RB »

Erst dache ich: "Mr. Qi antwortet nicht!", doch nun ist die vietnamesische Korrespondenz wie folgt gediehen:

Das war meine Frage
Dear Mr. Qi,

I have one question concerning your "ASM" model: Does the spruce top consist of two pieces like most solid wood acoustic guitars are built ? Or may the top aof an "ASM" consist of more than two pieces ?

I would be very greatful if you could respond in due course.

Best regards

Reinhard Becker
Und dies ist die ANtwort:


********************************************************
Huang Chia Wei
Marketing Manager
Ayers Music Co., Ltd
Address: 13F-1, No. 139, Kien Kwo N. Rd., Sec 2, Taipei, Taiwan 104
Phone: +886-2-2505-8856
Fax : +886-2-2501-3934
Email : guitars@ayersmusic.com
Website: www.ayersguitar.com
*********************************************************


Dear Reinhard

I am Huang Chia Wei from Ayers Guitars
We always used two pieces of top to made guitar
Let me know what happened on your guitar also
please send me a pictures about it
Looking forward to hear from you

All the Best

Chia Wei
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Joachim
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Beitrag von Joachim »

Na,
da hat der Reinhard wohl einen potenziellen Umtausch organisiert...
Gruss
Joachim :guitar1:

2006 - Kreul Nr. 29 - Tuja
2008 - Kreul Vollfichte Kreulevaro
2011 - Kopie Stauffer Gitarre (1804)
chevere

Beitrag von chevere »

WEi- o- We-i o- Wei!!!

:lol: :wink: :lol:
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RB
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Beitrag von RB »

So wild ist das nicht. Die sollen sich nicht so anstellen und ihm eine andere geben, die in Ordnung ist. Es sei denn, die Zusammenleimung ist eine optische Täuschung, die in Wirklichkeit ein ausgeprägter, sehr gerader und dunkler Streifen im Holz ist.

Ich gehe davon aus, daß ansonsten ein Sachmangel nach § 434 I 2 BGB vorliegt. Danach ist eine Sache mangelfrei,
wenn sie sich für die gewöhnliche Verwendung eignet und eine
Beschaffenheit aufweist, die bei Sachen der gleichen Art üblich ist und
die der Käufer nach der Art der Sache erwarten kann.
Im Umkehrschluß liegt ein Mangel vor, wenn die Sache sich nicht für die gewöhnliche Verwendung eignet ODER sie nicht die nach Art de Sache übliche Beschaffenheit aufweist, ODER sie nicht die Beschaffenheit aufweist, die der Käufer nach der Art der Sache erwarten kann.

Ich unterstelle, daß der Käufer einer ASM erwarten kann, daß sie eine Decke aus einem massiven Tonholz hat, das aufgesägt und "bookmatched" ist, also letztlich aus zwei spiegelbildlich gleichen Holzstücken besteht, die an einer gemeinsamen Mittelnaht zusammengeleimt sind. Daß dies die übliche Beschaffenheit einer ASM ist, bestätigt sogar der Hersteller. Also liegt ein Mangel nach § 434 I 2 (Alternativen 2 und 3) BGB vor.
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Kuifje
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Beitrag von Kuifje »

Hallo RB,

nachdem ich nun einmal mit dem Ayersvertrieb in Deutschland telefoniert habe und ihnen die Mail geschickt habe, will man nun die Gitarre umtauschen. Ein Bild der besagten 3-Teiler habe ich nach Ayers geschickt, damit die sich dort ein Bild machen können.

Sobald mein Bekannter seine neue "2-Teiler hat, werde ich dieses hier mitteilen. Zunächsteinmal Danke ich allen hier für die rege Teilnahme.

Allerdings ist es doch etwas sonderbar, dass man ja eigendlich nur 2- Teiler baut, hier aber eine 3-Teiler steht............


THX en groetjes ´t Kuifje
:guitar2:
chevere

Beitrag von chevere »

Versagen der End/Qualitätskontrolle oder Sondermodell!? :wink:

Grüße
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