Epiphone oder Seagull?

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

rwe
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Beitrag von rwe »

schorsch-adel hat geschrieben:bei Epiphone stört mich die überdimensionierte Kopfplatte, bei Seagull die unterdimensionierte und der Zederklang.
Wie kann dich bei einem Instrument mit Fichtendecke der Zedernklang stören? (Es geht um die Maritime, nicht um die S6...)
web-laus
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Beitrag von web-laus »

Schorsch-Adel - welche Gitarre(n) spielst du denn?
schorsch-adel
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Beitrag von schorsch-adel »

ich spiele eine Taylor CE 414 und eine Martin HD-16 RLSH.

Sorry wegen dem Zedernklang, da hab ich zu oberflächlich hingeschaut.
rwe
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Beitrag von rwe »

... kein Problem ...
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nopse
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Seagull sws mini jumbo

Beitrag von nopse »

Hallo web-laus,
ich habe die sws mini jumbo und die sws s6 jeweils mit dem quantum q1-Pickup vor c.a. 1nem Jahr ausführlich angestetet (Dank der 30 Tage Money Back beim großen T).

Was bei mir hängenblieb, ist:
- Tolle Qualität für den Preis, bis auf klitzekleine Verarbeitungsmängel wie leicht versetzt aufgeklebte Pickguards u. Ä. wirklich eine Gitarre zum verlieben (am Beginn einer innigen Beziehung stehen ja immer die äußeren Werte)
- hmmm, nur das eingebaute Stimmgerät ist echt ungenau

- Toller, ausgewogener, sehr warmer Klang bei der Mini Jumbo. Präsente Höhen, volle Mitten, dezenter und gut dosierbarer Bass

- Die S6 ist ja ne Dreadnought, und klingt eigentlich genauso wie die Mini-Jumbo, aber mit dem typischen, dicken Schlachtschiff-Bass der auch nicht so gut dosierbar ist wie be der Mini-Jumbo

- Die S6 klingt etwas lauter und offener als die Mini-Jumbo

- beide Gitarren, (ich hatte Fichtendecken) fingen nach c.a. 2 Wochen sehe schön an zu "singen" - wirklich toll

.... womit wir zum (meine Meinung) Nachteil beider Gitarren kommen:

- beide Gitarren reagieren beim Fingerpicking sehr steif und "öffnen" sich klanglich nur mit viel Kraft im Finger, jeder Ton muss hier mit etwas Gewalt aus der Gitarre gekitzelt werden, sonst klingen beide Instrumente erstaunlich leise. Bei der Dreadnought ist dies nur bei den Bässen nicht der Fall. Meiner Meinung könnte das an der sehr dicken Verleistung der Böden liegen. Da werden richtige Holzprügel von fast 1x1 cm Stärke aufgeleimt.


Das hat mich dann zur Trennung bewogen (besonders bei der Mini Jumbo fiel mir das schwer). Jetzt spiele ich eine Alhambra J-2 Jumbo, die liefert mir seit Mai 2010 alles was ich brauche und es ist kein Ende in Sicht.

Mein Gesamteindruck:
SWS Mini Jumbo eher fürs Fingerpicking
S6 SWS eher fürs Strumming und Flatpicking

Doug Young hat übrigens auch die Seagull SWS Mini Jumbo in einem Video vorgestellt. Findest Du hier:
[url]http://www.youtube.com/watch?v=tOplE_PVrKY[/url]

Das Stück aus dem Seagull-Review habe ich mal rausgehört und auf der Alhambra J2 gespielt, zum Vergleich (Sound leider nur mittelmäßig) findest Du es hier:
[url]http://www.norbertobenauf.de[/url]

Beste Grüße,

Norbert
http://www.norbertobenauf.de
http://www.youtube.com/user/norbertobenauf
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web-laus
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Beitrag von web-laus »

Hallo Norbert - Vielen Dank für deinen Beitrag. Er hat mir entscheidend geholfen. Ich hatte vor ca 10 Jahren eine Seagull S6, am Anfang super zu spielen, aber im Lauf der Zeit wurde das Spielen immer frustrierender, weil die Saiten immer "härter" wurden. Waren sie zu Beginn noch beweglich, biegsam, nahmen sie bald mehr und mehr eine feste Starrheit an, sodass es bald extrem schwer war, sie runterzudrücken. Ich musste Gitti weggeben.
Ich sollte eigentlich meine Lektion gelernt haben, aber vor einigen Wochen testete ich in einem guten Gitarrenladen die Maritime Mini Jumbo, und war begeistert. Mein Erlebnis mit der S6 war wohl eine Einbildung, dachte ich.
Nun krieg' ich von dir bestätigt, dass es doch keine war. Nochmals Mercy. solche Infos brauchen die Leute, wenn sie eine neue Gitarre kaufen wollen, nicht so sehr, wie breit der Sattel, ob die Kopfplatte schön oder hässlich ist, u.s.w. Ich hab' mir mal eine Bridgecamera gekauft, informierte mich in den diversen Zeitschriften und Foren, und nahm die damals Beste, weil sie soundsoviele Megapixel, Programme, schwenkbares Display u.s.w. hatte. Was mir aber kein "Experte" sagte, war, dass diese Kamera eine Rauschkugel war, d. h. Bilder ab ISO 200 waren unbrauchbar. Meine Kritik richtet sich aber nicht an die Vorposter, sie haben es sicher alle gut gemeint. Von Doug Young habe ich mir sein "Understanding Dadgad" gekauft und bin nun fest am Üben. Seine Art von Dadgad gefällt mir sehr (Laurel Mill). Wie machst du das, einfach sein Spiel aus dem Review RAUSHÖREN und nachspielen? und das auch noch so gut wie der Meister himself. Ich werde mir nun also weder eine Seagull noch eine Masterbilt kaufen, schau mir virtuel schon eine Furch oder Stoll an (Durango, PT 90). Welche Gitarre würdest du für einen fortgeschrittenen Anfänger, wie mir, raten?
Ich wünsch dir alles Gute, viel Spass mit den Gitarreschüler(innen) - Albin
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nopse
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Beitrag von nopse »

Hallo Albin,

zum Thema Gitarre kann ich Dir nicht viele weitere Tipps geben - (ist ja ein undurchdringlicher Dschungel da draußen und auch eine sehr individuelle Sache) - nur so viel:
Sie sollte Dir - meiner Meinung nach - "antworten" können, wenn Du "fragst", d. h., dass Du beim Antesten (ist immer Pflicht) z. B. darauf achten solltest, dass sie einerseits:
laut und voluminös klingt, auch wenn Du nicht mit bewusster Gewalt zupfst
und andererseits:
auch dezentes und leises Spiel, besonders auf den hohen Saiten zulässt

(je schwieriger das Stück, desto weniger Kontrolle hat man über die Kraftdosierung beim Zupfen mit den Fingern - das äußert sich bei vielen Steelstrings, die schöne volle Bässe haben, in sehr lauten und aufdringlichen Diskantsaiten, die zupftechnisch kaum unter Kontrolle zu bringen sind)

Kurz gesagt: Du solltest auf ihr ohne große Anstrengung eine breite Dynamik-Palette umsetzen können. Die brauchst Du, um Phrasierungen von laut nach leise und zurück gestalten zu können. Das ist ja auch das, was bei Doug Young (+ mal schneller, mal langsamer u.v.m.) so toll klingt.

Zum Thema raushören und spielen:
Geholfen hat mit ein Youtube-Downloader, der Windows-Media-Player mit seinem Video-Geschwindigkeits-Regler ;-), Geduld, etwas Erfahrung und ganz besonders c.a. 3 Jahre Unterricht bei einem sehr guten Klassik-Gitarrenlehrer

Im Klassikbereich lassen sich tolle Spieltechniken für die rechte Hand finden, mit der sich Klangfarbe und Dynamik gut bearbeiten lassen, die nutze ich, soweit ich sie beherrsche, um Doug Young "nachzumachen". Und - banal aber wirkungsvoll - Fingernägel rechts in der richtigen Form und Länge.

Beste Grüße,
Norbert
http://www.norbertobenauf.de
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Beitrag von web-laus »

Vielen Dank, Norbert, für die guten Tips!
und alles Gute - Albin
Mischkin
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Beitrag von Mischkin »

Ich habe mehrere S6 ausprobiert. Auffallend fand isch dass sie leise und langweilig geklungen haben. Die Mini Jumbo war ganz nett, aber nicht hochwertig im Klang.

Die Epiphone EF 500 fand ich ganz gut, besser als Seagull, aber eher hell im Ton. Ich mag es lieber etwas voluminöser, dunkler.

Schon mal an eine Blueridge OM gedacht? Das ist eine ganz andere Liga, deutlich besser und auch nicht so teuer.
Guild M 120
RainSong CH-OM1000NS
Seagull SWS Mini Jumbo
Collings OM2H Deep Body Option
Martin OM 42
web-laus
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Beitrag von web-laus »

Ja, Mischkin, Blueridge ist eine echte Alternative. Danke
web-laus
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Beitrag von web-laus »

Ja, Mischkin, Blueridge ist eine echte Alternative. Danke
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