OVATION und die Volksmusik ...

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

H-bone hat geschrieben:...Korpus Gelber Sack (vintage toned)...
:rotfl: :rotfl: :rotfl: :bide: :lol: :D :) :whistler: Herrlich....

@Kaindee: Gibs zu, Du als Oberösterreicher bist Volksmusikfan - na los, gibs schon zu!

Aber mal im Ernst: Eine Akustikgitarre kann gegen Bläser und Akkordeons nicht anstinken, muss klarerweise verstärkt werden. Und eines muss man den Ovations lassen: Die Pickups und die Bedienung derselben sind absolut problemlos und sie klingen auch gut, den Ruf haben sie. Das wird sich wohl auch unter den Zipfelklatschern mit der Zeit rumgesprochen haben... :twisted:
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ripean
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Beitrag von ripean »

Und schon wieder tröpfelt bisweilen ätzend-hochrössiger Saft durch einige Kommentare selbsternannter Kenner der Materie nach dem Muster: „Nur das reine Holz darf dem heiligen Gral der Zupfmusik dienen“
Ovation mit KUNSTSTOFF, iiigittt (oder wie so bezeichnend für den Kommentator: „...Korpus Gelber Sack (vintage toned)“...
mannohmann, irgendwie traurig diese Intoleranz.

Um aber auf die Eingangs-Frage zurück zu kommen: ich denke, Volksmusikanten setzen einfach andere Prioritäten als unsere Neigungsgruppe. Da ist die Ausstaffierung mit Dirndl und Krachledernen vermutlich wichtiger als unsere ideologisch gefärbten „Palisander-versus-Mahagoni“ Diskussionen.
Zum Musizieren gebraucht wird, wie auch schon im Forum geäußert, lediglich ein solides, leicht zu spielendes, sehr gut verarbeitetes, absolut zuverlässiges, durchsetzungsfähiges und daneben sehr analytisch-klar klingendes Instrument..that's it!

...und apropos: Marcel Dadi, Al Di Meola oder (den frühen) Cat Stevens mit ihrer Ovation zu hören ist für mich einfach ein Genuss.
OK, search for Jazzbox is over.
Now search for cash begin.
Juan
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Beitrag von Juan »

Ja ich bekenne:

Ich habe jahre/jahrzehntelang eine Ovation gespielt und - obwohl ich kein Anhänger der volksdümmlichen Musik bin - mich dabei wohlgefühlt, obwohl ich mir immer so nette Bemerkungen habe anhören dürfen wie "das ist doch ein Wok", o.ä.

1981 habe ich mir im zarten Blütenalter von 17 Lenzen eine damals funkelnagelneue Legend Electric gekauft. Die Gitarre sollte sich damals im Bandsound durchsetzen können - also elektrischverstärkbar sein - und da gab es 1981 einfach noch nicht so viel.

Die Bandzeiten sind seither lange vorbei und ich habe festgestellt, dass das Instrument einfach sehr vielseitig ist (Ich hab da sogar mal eine Zeitlang Gipsy-Swing drauf geschrubbt). In den letzten 20 Jahren habe ich meine Singer/Songwriter-Sachen darauf gemacht und die Gitarre kaum noch elektrisch verstärkt. Die Aufnahmen sind rein über Mikros gelaufen und der Sound hat mir sehr gut gefallen, weil eben sehr ausgewogen.

Vor 2 Jahren habe ich dann leider einen Riß in der Decke feststellen müssen zwischen Schalloch und Steg. Bin natürlich sofort zum Gitarrenbauer und habs richten lassen, aber nach 2 Monaten ist der Riss wieder aufgegangen. Das war dann für mich das Zeichen, dass ich mich nach was neuem umschauen soll. Bei der Suche habe ich - bewußt oder unbewußt - immer nach einem ähnlichen Klang gesucht. Dreads´waren daher für mich keine wirkliche Alternative. Ich bin bei einer Martin J-40 gelandet.

Die Ovation habe ich immer noch, aber sie verläßt die Wohnung nicht mehr und kommt nur noch für Aufnahmen zum Einsatz - obwohl mir auch da die Martin mittlerweile sehr ans Herz gewachsen ist.

Ironie des Schicksals: Als ich mit der neuen Martin auftauchte, war das dann für einen der Hauptlästerer die "Cowboy-Klampfe".
http://www.myspace.com/jensitos
http://www.youtube.com/user/jewe321?feature=mhee
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H-bone
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Beitrag von H-bone »

Juan hat geschrieben:Vor 2 Jahren habe ich dann leider einen Riß in der Decke feststellen müssen zwischen Schalloch und Steg. Bin natürlich sofort zum Gitarrenbauer und habs richten lassen, aber nach 2 Monaten ist der Riss wieder aufgegangen...
Hallo Juan, das ist bei den meisten Legends passiert, man findet nur noch wenige ohne Deckenriss(e)...
Das leigt daran, dass das Deckenholz "atmet" mit den Feuchtigkeitsschwankungen, der Kunstoff-Korpus geht aber nicht mit...
Halt auch wieder ein Argument, das für Holz spricht...
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ralphus
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Beitrag von ralphus »

H-bone hat geschrieben:
Juan hat geschrieben: Das leigt daran, dass das Deckenholz "atmet" mit den Feuchtigkeitsschwankungen, der Kunstoff-Korpus geht aber nicht mit...
Halt auch wieder ein Argument, das für Holz spricht...
Falsche Schlussfolgerung! Man muss die Gitarre halt ganz aus Plastik bauen, dann gibt es nur einen Werkstoff und Deckenrisse passieren nicht. ;-)
Viele Grüße

ralphus
Juan
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Beitrag von Juan »

Hallo Martin:

Ja, genau das hat man mir beim Munich-Repair-Shop auch gesagt, und es sei beachtlich, dass das bei meiner Ovation noch nicht früher aufgetreten sei. Naja war halt auch gute Pflege.

Soundmäßig ist die Gitarre noch 1a, aber ich möchte sie eben keinen größeren Temperaturschwankungen mehr aussetzen, drum bleibt sie im Koffer, wenn ich sie nicht spiele.

Gibt´s Tips vom Fachmann, wie man weitere Risse vermeiden kann?

Gruss

Jens
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DiSt
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Beitrag von DiSt »

hoggabogges hat geschrieben:Ein paar Vermutungen:
Relativ stimmstabil auch im 'heissen' Scheinwerferlicht??
Problemlose Pickups...einstöpseln und gut is...und dabei wenig kopplungsempfindlich??
Das WÄREN vielleicht Argumente, wenn bei dieser Musikgattung LIVE gespielt würde :lol:
Dieter
Juan
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Beitrag von Juan »

hoggabogges hat Folgendes geschrieben:
Ein paar Vermutungen:
Relativ stimmstabil auch im 'heissen' Scheinwerferlicht??
Problemlose Pickups...einstöpseln und gut is...und dabei wenig kopplungsempfindlich??
Also ich kann das jedenfalls bestätigen.

Gruss


Jens
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H-bone
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Beitrag von H-bone »

hoggabogges hat geschrieben:...einstöpseln und gut is...
Hogga, woher weisst du so viel über das typisch bayerische Balzverhalten ? :shock:
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RB
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Beitrag von RB »

Es gibt Volksmusik und die wird live gespielt. Das hat mit "volkstümlicher Musik" und dem Markt der Silberhäupter, die sich von lederbejeansten "Naturburschen" im Vollplayback verguttenbergern lassen, nichts zu tun.

Die Ovation und Derivate klingen im alpinen Stil gezupft (Bum-Plop Bum-Plop Bum-Plop) gut mit dem Zerrwanst zusammen. Außerdem sieht doch so eine Gitarre mit dieser Laubsägearbeit darauf beinahe so aus, wie die Balkongeländer auf der Alm.
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DiSt
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Beitrag von DiSt »

RB hat geschrieben:Es gibt Volksmusik und die wird live gespielt. Das hat mit "volkstümlicher Musik" und dem Markt der Silberhäupter, die sich von lederbejeansten "Naturburschen" im Vollplayback verguttenbergern lassen, nichts zu tun.
Völlig richtig, und diese Art von Volksmusik ist richtig gut. Die Leute sind im Grunde ihres Herzens eigentlich Bluegrasser, wissen's nur nicht.
Die brauchen aber auch keine Gitarren, die bei 10 kW Verstärkerleistung im Mutantenstadel nicht rückkoppeln :lol:
Dieter
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Orange
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Beitrag von Orange »

Pappenheim hat geschrieben: @Kaindee: Gibs zu, Du als Oberösterreicher bist Volksmusikfan - na los, gibs schon zu!
HOLLADRIO!

YEP, habe auch nie was anderes behauptet :wink: . Da ich mich viel in den Bergen (Sommer & Winter) herumtreibe, meine Freundin vom Land (Bauernhof) ist, und ich gegen "zünftige" Musik nichts einzuwenden habe bin ich natürlich auch Trachtenmäßig dementsprechend ausgestattet :P .

Was aber nicht heißt das ich mir den Musikantenstadl anschaue, so harte Sachen vertrage ich dann auch 2 1/2 Stunden nicht :rotfl: .

Hier übrigens mit meiner Holden:

Bild
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

RB hat geschrieben:...die sich von lederbejeansten "Naturburschen" im Vollplayback verguttenbergern lassen...
:rotfl:
RB hat geschrieben:... Zerrwanst zusammen ...
:rotfl: :rotfl:
RB hat geschrieben: Außerdem sieht doch so eine Gitarre mit dieser Laubsägearbeit darauf beinahe so aus, wie die Balkongeländer auf der Alm.
:rotfl: :rotfl: :rotfl: *schnief* :lol: aufhören, ich kann nicht mehr ... :lol: unglaublich... :P


@Kaindee: So ein Lederzeugs hab ich ja auch, eh klar. Aber 99% von der Musik halt ich nicht aus... :x
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hoggabogges
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Beitrag von hoggabogges »

Mr. H-Bone...hab mich schon einige Male über die Grenze gewagt...und in meinem Beruf gehört genaues Beobachten zum Überleben :wink:
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RB
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Beitrag von RB »

Diese Kleidungsstücke waren mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht billig.

Ich hatte noch hinzufügen wollen, daß es in allen Gruppen einen gewissen Herdentrieb gibt. So wie es bei den Bluegrass-Spielern den Herdentrieb zu C.F. Martin gibt, gibt es womöglich in der Alpinen Volksmusik den Herdentrieb zu Ovation.
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