Frage an die Fachkundigen: Bridge Lifting

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

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LaFaro
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Beitrag von LaFaro »

@ Pappe.. Du kannst den Steg ja auch mit einer Schraubzwinge befestigen....das hat Gibson bestimmt auch schon mal probiert :lol: und man kann es auch ganz leicht austauschen und verändern.... :bide: :wink:
Zuletzt geändert von LaFaro am Fr Mär 02, 2012 10:59 am, insgesamt 1-mal geändert.
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

:evil:
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Brokenstring
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Beitrag von Brokenstring »

@H-Bone
Was würde eigentlich geschehen, wenn man den Steg an der Stegeinlage durchfräsen würde, mit der Erwartung, dass die Stegeinlage direkt die Schwingungen auf die Decke überträgt (ähnlich wie der Steg einer Violine oder einer Archtop, nur verkleinert und anders :D) und der Steg akustisch nur die REstschwingungen der Saiten über die Bridgepins weiterleitet. (Eventuell Passungs- und Toleranzprobleme mal außen vorgelassen) Wurde das schon einmal versucht?
Deerbridge Hare's Bell
Tripple xXx
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Beitrag von Tripple xXx »

Sehr coole Fotos, danke!!
Passiert es eigentlich oft wenn man den Steg abmachen will das sich die Decke mit löst oder so?
Ich hätte da ja eine riesen Angst in dem Moment.
Zuletzt geändert von Tripple xXx am Fr Mär 02, 2012 12:25 pm, insgesamt 1-mal geändert.
notenwart
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Beitrag von notenwart »

@Pappe und Brokenstring

Der liebe Martin hat in seinem obigen Posting auf den Holz-Holz -Kontakt hingewiesen.
Deswegen wäre das mit dem Schrauben wohl eine Verbindung, die nur zwei Auflagepunkte des Steges auf der Decke sichert, der rest wäre je nach Witterungslage unbestimmt

Die Sache, die Stegeinlage direkt auf die Decke zu stellen, ist auch eine Frage des Kontaktes. Wenn Du Dir den Steg einer Geige (oder ähnlichem) mal in den Kontaktflächen zur Decke ansiehst, wirst Du feststellen, dass da auch kein Haar dazwischen passt.
Ändert sich die Decke durch Veränderungen des Holzes, muß der Steg nachgearbeitet werden. Das passiert hin und wieder, ich will jetzt nicht behaupten, dass es einmal jährlich notwenig ist, aber ein Zupfinstrumentenbauer wird bei einem Check des Instrumentes mit Sicherheit und aus gutem Grund diese Verbindung/Auflage prüfen und ggf. nacharbeiten.

Legt man die Stegeinlage auf die Decke, ist kein optimaler Konkakt gewährleistet und die 5.000,- Gitarre klingt nach nur 250,-
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RB
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Beitrag von RB »

Die Ceo 5 klingt aber gut. Ich vermute, daß das bisschen Lackschicht mittels Druck ausgeglichen wird, dh, das unlackierte Deckenholz wird hochgedrückt, bis es an der Unterfläche des Stegs sitzt. Viel ist es ja nicht, was ausgeglichen werden muß, laut Frets com 0,15 mm
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Brokenstring
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Beitrag von Brokenstring »

notenwart hat geschrieben:@Pappe und Brokenstring

Der liebe Martin hat in seinem obigen Posting auf den Holz-Holz -Kontakt hingewiesen.
Deswegen wäre das mit dem Schrauben wohl eine Verbindung, die nur zwei Auflagepunkte des Steges auf der Decke sichert, der rest wäre je nach Witterungslage unbestimmt

Die Sache, die Stegeinlage direkt auf die Decke zu stellen, ist auch eine Frage des Kontaktes. Legt man die Stegeinlage auf die Decke, ist kein optimaler Konkakt gewährleistet und die 5.000,- Gitarre klingt nach nur 250,-
Theoretisch richtig, aber auch im Steg muss der exakte Holz zu Holz Kontakt gewährleistet sein. Das ist dann eigentlich das gleiche Problem. Ob der durch die Saiten auf den Steg oder gleich die Decke gedrückt wird hat damit eigentlich nur den Unterschied, dass der Steg die Kräfteüber die gesamte Stegfläche an die Decke weitergibt, während bei der direkten Methode die Hauptkräfte der Saiten direkt, aber auf viel kleinerer Fläche, nämlich die der Stegeinlage, übertragen werden. Damit ergibt sich ein viel höherer Druck, was mit Sicherheit den Klang beeinflusst. Ob der dann besser wird, ist ja die eigentliche Frage...
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H-bone
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Beitrag von H-bone »

Brokenstring hat geschrieben:Ob der dann besser wird, ist ja die eigentliche Frage...
Mit Sicherheit nicht. Denn der Steg ist massgeblich auch am Sustain beteiligt und veteilt daneben auch die Schwingung durch einen grösseren "Footprint" auf die Decke.

Weiters würde der enorme Druck, den der schmale Knochen dann auf das weiche Deckenholz "hämmert" im Laufe der Zeit sicherlich einen unangenehmen Tribut fordern...

Und wenn du die Streichistrumente anschaust... auch da wird der "Footprint" zur Decke hin erhöht...
rwe
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Beitrag von rwe »

... mal das Ganze weiter gesponnen: Decke und Steg aus einem Stück Holz herausfräsen (ja, die Decke sollte gespalten werden, nicht gesägt, also nur im Bereich um den Steg) oder in Carbon aufbauen und nur einen kleinen Schlitz für die Stegeinlage frei lassen, die dann herein gepresst wird (Keilwirkung). Mal abgesehen von den Kosten - wär' das sinnvoll?
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Brokenstring
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Beitrag von Brokenstring »

Scheitert wahrscheinlich am Material. Die Fichte ist ja eher leicht, das Stegmaterial, oft Ebenholz, ist ziemlich dicht und schwer, damit ist die Hauptmasse im tonalen Zentrum, während die Decke massearm gehalten wird. Bei einem Material wäre das wohl schwierig.
Ist aber nur graue Theorie...
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rwe
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Beitrag von rwe »

... aber welche Funktion hat die bloße Masse? Einen Schwingungsknoten zu erzeugen? Das ginge auch anders. - Graue Theorie ist spannend!
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Gitarrenspieler
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Beitrag von Gitarrenspieler »

Bin jetzt gleich wie ein Hypochonder zu meiner D-16 (CostumeShop) gelaufen (gestern vor einem Jahr bekommen) alles bestens. Der Lack ist rund um den Steg (dünne Klingenstärke) richtig abgeschnitten. Sieht so aus als wäre der richtig gut verleimt. Jetzt ist dunkel ich mach morgen mal ein Foto und stell das hier ein.
***Nachtrag!***
Hier das Bild. Sieht so aus, als wäre die komplette Fläche der Decke unter dem Steg einen 1/2 mm freigefräst um dort den Steg aufzuleimen. Foto zeigt die Unterseite des Steges, an den anderen Seiten ist der Schlitz nicht ganz so groß. Nicht gleich „huch“ denken, das Foto ist eine ordentliche Vergrößerung.
Bild
Gruß Wolfgang Hemd aus der Hose macht noch keinen Varoufakis
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