Was soll ich machen?

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

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Andreas
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Beitrag von Andreas »

...
Zuletzt geändert von Andreas am Sa Jun 11, 2005 3:39 pm, insgesamt 1-mal geändert.
micha
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Beitrag von micha »

OldPicker hat geschrieben:@micha

- aber genau das habe ich doch gesagt... Für eine Geldanlage ist eine Gibson dieser Art bestens geeignet. Aber für jemanden, der
...etwas Fingerpicken und etwas Strummen...
möchte, sagtest Du ja selbst
...Sicherlich kann ein forscher Blugrass-Strummer oder ein Liebhaber des feinziselierten "keltischen Fingerstyles" mit dem Sound nicht unbedingt was anfangen...
...
Schon klar...Nur: John Hiatt z.B. ist auch "nur" ein Strummer, der aber nach eigener Aussage mit dem Martin-Sound überhaupt nix am Hut hat, ihn, wie er mal sagte, überhaupt nicht versteht...Geht mir übrigens genau so.
J-45 und Strumming oder Fingerstyle ist doch kein Widerspruch. Im Gegenteil: wenn die musikalischen Vorlieben in diese Richtung (Steve Earle, John Hiatt, Lucinda Williams etc.) gehen, dann bist Du mit einer alten Gibson näher am Kern der Sache...Der Sound dieser Musik wurde vor allem durch Gibson geprägt. Martin spielte doch bis Ende der 60er-Jahre eigentlich nur eine Rolle in der "weissen" Blugrass- und Country-Musik. Der Rest des Gitarrenmarktes (Blues, Jazz, Folk, Rock, Pop und wie dat Zeuchs so heisst) wurde seit der Jahrhundertwende von anderen und da vor allem durch Gibson dominiert.
Wäre 1929 dieser besagte Prechtel (ich glaube, dass war sein Name) nicht bei Martin reingestolpert und hätte einen 14-Bünder verlangt, würde es diese Firma mit aller Wahrscheinlichkeit heute nicht mehr geben. Die hatten aber auch jeden Trend verschlafen. Die letzte grosse Neuerung stammte von 1853 (x-bracing) und dann kam 80 Jahre Tiefschlaf und eine Produktpalette von zugegeben wunderbaren Gitarren, die sich aber nur der gehobene weisse Mittelstand leisten konnte und die in keiner Weise den Erfordernissen der neuen Musik entsprachen...Nun gut: dann kam also wie gesagt die Dreadnaught, Martin war gerettet, aber nur dick drin im Country- und Bluegrassgeschäft. Die bauten Gitarren, die genau dem Klangideal der Zielgruppe entgegenkam. Wie Gibson natürlich auch, nur Gibson halt mit einem ganz anderen Klangideal, da für andere Zielgruppen. Das ist der Grund, warum Blues auf Martins gespielt imho immer irgendwie merkwürdig klingt (und das bis in die heutige Zeit). Diese Teile klingen mir zu "klinisch rein", zu brav. Edel zwar, aber ohne den nötigen Biss, den diese alten (und z.T. auch die neuen) Gibsons entwickeln können. Ich höre schon den Einwand: "Aber Clapton z.B. spielt doch Blues auf Martin...." Klar: So klingt's aber auch. Er sollte halt bei der E-Klampfe bleiben, dass kanner... :twisted:
...Ich habe mit keiner Silbe gesagt, dass eine Gibson schlecht ist, oder gar für "irgendetwas ungeeignet". Ich möchte mich von Dir auch nicht in den Topf
...Ich finde es etwas schade, dass hier anscheinend einige Leute über diese alten Gibson-Gitarren Urteile abgeben, ohne dass sie anscheinend jemals eine von Dingern auch nur von Weitem gesehen haben....
werfen lassen, da Du mich schon zitierst. Ich habe bereits eine gespielt und bin auch der Meinung, dass ein Blues-Man damit besser bedient ist, als ein Celtiv Fingerstyler. Und ich hatte es so verstanden, dass es wohl auch eher in eben diese grobe Richtung gehen soll...

Also bitte: schubbs mir net, ich bin sensibel :wink:

Schreibsel kommt vonne Küste, vonn' ollen
Friede !!! Ich gelobe Besserung....
Waufel
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Re: Ostgotische Klangpappe und der Waschbärbauch.

Beitrag von Waufel »

Andreas hat geschrieben:Ein Waschbärbauch hingegen ist die Antwort auf die inflationären Waschbrettböiche. Obwohl ich ja viel LaufeRenneJoggeSchwimme, will sich der Waschbrettbauch einfach nicht einstellen.
So lebe ich mit meinem Freund dem Waschbärbauch.
Hi Andreas,

besser "Waschbärbauch" als "Waschtrommelbauch", mit dem ich mal wieder kämpfe!

"Waschbrettbauch" ist in unseren Tagen (Alter) auch völlig daneben, es sei denn Du hast ein Waschbrett und schiebst es unter das besagte T-Shirt! :-)

Gruß Waufel
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Saitenheimer
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Beitrag von Saitenheimer »

Auch wenn das jetzt nix mit akustischen Gitarren zu tun hat.
Vielleicht ja mit der Form einer Jumbo..ohne Taille! :lol:

Also iich waas ned...
Waschbrettbauch is in Franken schon fast unmöglich.
Weil dei Broodwöschd und dei Schaifala sin viel zu goud.
Ganz zu schweigen von unserm Bier.

Aber mal im ernst.
Zu mir hat mal ne Frau folgendes gesagt:
Zitat Anfang..."Ein Mann ohne Bauch ist wie ein Himmel ohne Sterne"...Zitat Ende. :shock:
Ehrlich fei...


Stefan
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Fatzenkicker
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Beitrag von Fatzenkicker »

Micha, bei aller Zurückhaltung, aber was Du über Martin schrteibst, halte ich für ziemlich fragwürdig. Gibson kann ich nicht beurteilen, weil ich in der Tat noch keine in den Fingern hatte.

Aber das mit dem "jeden Trend verschlafen" und von Brechtel zufällig gerettet, "sonst gäbe es sie nicht mehr", "Letzten Neuerung XY-Bracing" das sind doch alles wilde Spekulationen ohne Tatsachengrundlage. Einem Unternehmen das so alt ist, wird man damit nicht gerecht. ZB Trends: Es gab Zeiten, da hat Martin fast nur Mandolinen und Ukuleles gebaut und verkauft, weil das gerade in war und kaum Gitarren verkauft werden konnten. Innerhalb einiger Monate derartiges mitzubekommen und die Produktion umzustellen auf ein anderes Produkt um sich damit erfolgreich in schwieriger Zeit zu behaupten, das nenne ich eine gute Unternehmensführung und eine Leistung. Das ist genau das Gegenteil von Trend verschlafen, meine ich.

Desgleichen die Behauptung, CFM hätte für eine bestimmte Zielgruppe gebaut. Die wollten möglichst allen Leuten ihre Gitarren in die Finger drücken, daher gab es auch ganz einfache Martins bis zu sehr teuren. Bei den Millionen von Leuten, die Martins haben, gab es bestimmt auch welche, die Blues spielen. Ob man den Klang dann gut oder nicht gut findet, ist meiner Meinung nach Geschmackssache. Man kann aber doch nich im Ernst behaupten, man sollte auf einer CFM-Gitarre besser keinen Blues spielen, weil sich eine von Gibson viel besser dafür eigne. Das ist doch ein bisschen albern, finde ich.

Viele Bluesspieler haben Stellas gespielt. Vom heutigen Standpunkt ganz minderwertige Gitarren, aber das macht doch nichts. Die hätten dasselbe auf jeder Gitarre gespielt und es hätte auf jeder gut geklungen.
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H-bone
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Beitrag von H-bone »

Hallo Micha,

nun sind wir leider wohl mal wieder da wo jemand "seinen" persönlichen Geschmack, Vorlieben und Abneigungen als den heiligen Gral darstellt, aber warum denn ??
Ich habe schon diverse alte wie neue Gibsons gespielt (jedoch nicht besessen) und dabei folgendes feststellen können:

1, Es gibt SEHR gute alte Gibsons und es gibt MISERABLE alte Gibsons.

2, Es gibt LEIDLICHE neue Gibsons und es gibt MISERABLE neue Gibsons.

Unbestritten ist das Gibson anders klingt als Martin. Nicht besser, nicht schlechter, anders. Und das anders is schlichtweg Geschmacksache.

Unbestritten ist aber auch daß die Streuung der Qualität bei Gibson enorm hoch ist, gestern wie heute.

Und wer Blues spielen kann, der kann ihn auf Stellas, Guilds, Washburns, Martins, Gibsons, Kalamazoos, usw. usw. spielen. Weil er's halt kann !

Was die Werthaltigkeit anbelangt, 'ne 1942er J-45 kriegste in hervorzückendem Zustand für ungefähr 4000 US$... wenn du mir für diesen Preis eine 1942er D-28 bringst ist sie schon gekauft !!

Weiters denke ich daß du dir ziemlich wiedersprichst, du sagst einerseits daß man Martins an jeder Ecke nachgeschmissen bekommt, einen Satz weiter behauptest du nur die Betuchten könnten sie sich leisten... wat denn nu ???

Und daß Clapton die Finger von der Akustischen lassen sollte ist eine so große Frechheit, daß es schon wieder lustig wirkt. Ich zweifle ja nicht daran daß du besser bist als er, aber muss man das sooo raushängen lassen ?!? :shock:

So, genug getippt...

Gruss, H-bone

P.S. Der Typ mit den 14 Bünden heisst übrigens Bechtel, Perry Bechtel... nicht Prechtel und auch nicht Brechtel...
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OldPicker
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Beitrag von OldPicker »

OT:

Es gab da mal irgendwo so einen Hinweis auf eine Seite, auf der man einige Hinweise bekommt, wie man überhaupt den Blues spielen muss. Leider habe ich nicht mehr in Erinnerung, wo ich das Schriftstück geklaut habe. Aber vorab... Hier isses:

Blues-Checkliste

Wenn ich hier so lese, würde ich gerne in diesem Dokument noch den Punkt 11.a einfügen:

11.a Niemand nimmt Dir den Blues ab, wenn Du auf einer 4000$-Klampfe spielst.

Aber das nur mal so OT und damit dieser Threat ein paar Lesepunkte mehr hat

Bild
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Waufel
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Beitrag von Waufel »

OldPicker hat geschrieben:OT:

Es gab da mal irgendwo so einen Hinweis auf eine Seite, auf der man einige Hinweise bekommt, wie man überhaupt den Blues spielen muss. Leider habe ich nicht mehr in Erinnerung, wo ich das Schriftstück geklaut habe.
Das ist aber mittlerweile viel länger: http://www.aussensaiter.de/forum/messages/90/90175.html

Gruß Waufel
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OldPicker
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Beitrag von OldPicker »

He waufel -

genau das meinte ich 8)

thx, de olle
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RB
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Beitrag von RB »

11. b) Der Blues wird erst ab Gitarren von mindestens 5000 glaubhaft, besser wäre aber eine Gitarre für 10000

Nein mal ernsthaft, auf welchen Instrumenten vor 1926 der Blues gespielt wurde: Gibsons können es nicht gewesen sein. Neben einzelnen Gitarrenbauern waren im ausgehenden 19. Jahrhundert neben CF Martin noch Washburn und Tilton vertreten.

Ich halte auch nicht viel von der Trennung zwischen Blues und der OldTime Music. Man hat sich schon von Anfang an gegenseitig beeinflußt. Auch habe ich mich neulich belehren lassen, daß eine der Großmütter der Countrymusik, Maybelle Carter zeit Ihres Wirkens auf einer Gibson Archtop herumgeklampft hat.

Gibsons habe ich auch noch nie gespielt (jedenfalls keine Flattop Gitarre), wenn ich einmal von dem zaghaften Zupfen an einer auf der Musikmesse an der Wand hängenden Exepmplar für DM 24.400,- absehe. Ich habe aber auch noch keine Gibson Flattop gesehen, bei der die Brücke richtigherum montiert wäre. Irgendjemand muß denen doch mal sagen, daß die andersherum gehören :mrgreen: (nein die letzten beiden Sätze waren nur als Scherz gedacht, nicht böse sein). Ich wäre eigentlich neugierig, eine Gibson Flattop einmal auszuprobieren.
micha
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Beitrag von micha »

Fatzenkicker hat geschrieben:Micha, bei aller Zurückhaltung, aber was Du über Martin schrteibst, halte ich für ziemlich fragwürdig.
Das ist nicht fragwürdig. Es sind schlichte Tatsachen.

Mit welchen Instrumenten bzw. Neuentwicklungen reagierte Martin denn auf die Entwicklungen seit ca. 1890 ?
Zur Erinnerung:
Um 1890 gab's den grossen Mandolinenboom. Orvelle Gibson entwickelte seine neue flache Mandoline mit gewölbter Decke und Boden. Dieses Design wurde dann der Standard im Bluegrass-Bereich. Martin blieb der alten Form treu, die kaum noch jemand kaufte, und das bis zum Ende der 20er Jahre.
Dann gab's den Banjoboom mit dem Aufkommen dieser merkwürdigen Musik, die da Jazz genannt wurde. Baute Martin Banjos ? Nein...
Um die Jahrhundertwende begannen andere Hersteller (Lion & Healy, Gibson, Larson etc.) mit dem Bau von reinen Stahlsaitengitarren. Gibson entwickelte mit den L-Modellen die Vorläufer der späteren Archtops. Stella (Oscar Schmitt) baute tolle 12-saitige Gitarren, die auch nach heutigen Maßstäben saugut klingen. Martin hatte erst 1928 alle Modelle auf Stahlsaiten umgestellt.
Der Ruf nach lauten Gitarren, die sich in den Jazzbands auch durchsetzen konnte, wurde immer lauter. Die Musiker verlangten so etwas.
National kam auf den Markt, Gibson (und Epiphone) entwickelte die Archtops, Rickenbacker philosophierte über elektronische Verstärkung der Instrumente. Was bitte kam von Martin ???
Der Gitarrenmarkt explodierte in den 20er Jahren, was auch mit dem Aufkommen der Schallplatte zu tun hatte. Bluesgitarristen wie Blind Blake z.B. hatten traumhafte Absatzzahlen. Es wurden neue Vermarktungsstrategien entwickelt wie z.B. Ratenzahlungsmöglichkeiten, Gitarrenverkäufe im Bundle mit Unterricht etc. etc (Gibson warb da mit dem Spruch:"Kaufe Dir eine Gibson für nur 1 Cent am Tag"). Alles Dinge, die Martin nie mitgemacht hat. Wahrscheinlich war denen diese Entwicklung auch nicht ganz geheuer. Martin war gewissermassen der Mercedes unter den Herstellern. Tolle Qualität, aber auch hoher Preis gepaart mit ehernen Traditionsbewusstsein. Selbst die billigsten Martins waren immer noch gemessen an den Preisen der anderen Hersteller ziemlich heftig.
In der "Pop-Musik" der damaligen Zeit war Martin schlicht nicht vertreten. Aus Unterlagen der damaligen Zeit ist eindeutig zu entnehmen, dass die grossen Hersteller Ende der 20er Jahre Martin als Konkurrent nicht sehr wichtig nahmen.

Dann kam es zum grossen Knall. Weltwirtschaftskrise...Kein Geld mehr da...Musikmarkt so ziemlich kaputt...

Um zu Überleben kamen die Hersteller auf die abwegigsten Gedanken. Gibson baute z.B. eine Zeitlang Holzspielzeug um über das Gröbste hinauszukommen. Martin spielte mit dem Gedanken, Schmuck aus Ebenholz herzustellen, was aber aus dem Planungsstadium nie herauskam.
Alle anderen Hersteller ausser Martin hatten aber immer die Option, auch "billig" zu können, was Martin aber aus marketingtechnischen Aspekt verschlossen blieb.
Sollten sie ihre vormals teuren Gitarren auf einmal wesentlich billiger verkaufen ? Geht nicht...
Ist es möglich, unter dem Namen Martin richtig billige Gitarren zu bauen, ohne den Namen zu beschädigen ? Auch schwerlich möglich...

Andere Hersteller hatten zudem eine weitaus grösseres Produktportfolio. Ausser akustischen Flattops hatte Martin eigentlich nichts anzubieten, was konkurrenzfähig war. Martin war Ende der 20er Jahre das, was man heute einen "Übernahmekandidaten" nennen würde. War ja alles da: guter Name, das Know-How hochwertige Instrumente industriell herzustellen. Aber leider etwas in der Bredouille...

Und dann kam quasi der Retter durch die Tür geschwebt...Die Dreadnaughts waren dann der Renner in den 30er Jahren. Auf einmal trieben sie die Meute zumindest im Mittel-und Hochpreissektor wieder vor sich her. Interessanterweise liess sich dieser Bechtel (so hiess er...) kurz darauf ein Custom-Modell von Gibson schneidern...
Nur (und da beisst die Maus den Faden nicht usw.): im Pop/Blues/Jazz-Musikbereich bekamen sie kein Bein mehr auf den Boden. Es gab
1) keine elektrifizierten Instrumente
2) keine vergleichbaren billigen und dabei qualitativ hervorragenden Gitarren wie z.B. die L-00s der 30er Jahre oder die späteren LG-Modelle, auf denen genau diese Musik gespielt wurde.

Gibson hatte die Maxime gute Instrumente für billiges Geld zu bauen und natürlich auch den High-Level-Bereich nicht zu vernachlässigen. Martin baute seit jeher eigentlich im Vergleich zu der Konkurrenz eher sehr teure Gitarren, die ein wohlhabenderes Klientel als Zielgruppe hatte, also ganz bestimmt nicht irgendwelche Bluesgitarristen, die in dunklen Kaschemmen zum Tanze aufspielten...

Die Dreadnaughts dominierten eindeutig den Country-und Bluegrassbereich. Gibson und die anderen spielten auf den anderen Hochzeiten. Das Ganze geriet erst wieder so richtig in den 60er Jahren in Bewegung durch
1) den Folk-Boom, obwohl auch da Gibson die Nase vorn hatte
2) Bands wie z.B. CSNY, die zur Akustischen griffen und Martins bevorzugten.
Auf einmal waren auch wieder die kleineren Modelle gefragt...

Da kehrte sich das Ganze wieder um (wie sagt man so schön: man sieht sich immer zweimal im Leben).
Jetzt ging es nämlich Gibson schlecht...Irgendwann in den 60ern wurde Gibson mal wieder übernommen. Die neuen Besitzer wollten Kohle sehen, also: billig produzieren, teuer verkaufen. Das führte natürlich zum Fastruin. In dieser Zeit bis in die Mitte der 80er wurde z.T. gruselige Qualität abgeliefert. Leider hat sich dieser Ruf bis heute gehalten, obwohl seit Anfang der 90er wider richtig gute akustische Gitarren gebaut werden.

Aber Martin hat diesmal die Nase vorn...Merkt man schon daran, wie hier der Name "Martin" mit allem Körpereinsatz verteidigt wird... :lol:
Gast

Beitrag von Gast »

Moin,

es beruhigt mich ungemein, daß auf der neuen Liste Äppelwoi als bluesuntaugliches Getränk nicht mehr auftaucht.

Andererseits steht in der neuen was von Mixgetränken - ist ein "Sauergespritzter" auch ein Mixgetränk?

Dann hat der hessische Blues schon wieder schlechte Karten...


Grüße!
Eddie
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OldPicker
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Beitrag von OldPicker »

Gibson - Martin :?

Martin - Gibson :?

Egal. Gebt mir von jeder drei. Brauchts nicht einpacken, is eh nur für mich :lol:
* * * * * * * * * * * * * * *

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Saitenheimer
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Beitrag von Saitenheimer »

Also aus der Diskussion Martin vs. Gibson halt ich mich raus.
Jedem das Seine...
Die Kombination Clapton/Martin/Blues ist auch Geschmackssache... meinen Geschmack trifft´s jedenfalls!
Ich geh auch davon aus, dass sich Dein Kommentar nicht auf Clapton und akustische Gitarre allgemein bezogen hat, Micha.
Für meinen Geschmack spricht die Unplugged-Session bei MTV für sich selbst.

Stefan
micha
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Beitrag von micha »

H-bone hat geschrieben: nun sind wir leider wohl mal wieder da wo jemand "seinen" persönlichen Geschmack, Vorlieben und Abneigungen als den heiligen Gral darstellt, aber warum denn ??...
Dazu neigst Du natürlich nicht...

Ich habe eigentlich nur die Theorie geäussert, dass es zu bestimmten Musikstilen Gitarrensounds gibt, die im Hörempfinden besser passen. Liegt daran, dass die Sounds eher von den einen Gitarren (Martin=Blugrass) oder den anderen mitgeprägt worden (Gibson=Blues). Und dass natürlich die Hersteller beim Klangdesign davon auch beeinflusst werden.
H-bone hat geschrieben: Weiters denke ich daß du dir ziemlich wiedersprichst, du sagst einerseits daß man Martins an jeder Ecke nachgeschmissen bekommt, einen Satz weiter behauptest du nur die Betuchten könnten sie sich leisten... wat denn nu ???
1) Heute kriegst Du Martins überall.
2) Damals Anfang der 30er konnten sich es nur die Betuchteren leisten. Ist leider so, kann ich auch nicht mehr ändern...
Bitte genau lesen...
H-bone hat geschrieben: Und daß Clapton die Finger von der Akustischen lassen sollte ist eine so große Frechheit, daß es schon wieder lustig wirkt. Ich zweifle ja nicht daran daß du besser bist als er, aber muss man das sooo raushängen lassen ?!? :shock:
Hör' Dir John Hammond oder Rory Block an (von den alten Meistern will ich mal schweigen), dann merkst Du, was ich meine. Es ist technisch natürlich gut gemacht, aber halt doch sehr massenkompatibel, So wie der Camembert aus dem Supermarkt. Und ab und zu etwas - zwar gut, aber trotzdem - hingeschludert. Zumindest bei der DVD mit den Robert Johnson-Sachen. Ich habe ausserdem mit keinem Wort geäussert, dass ich dass besser könnte...Also wenn möglich sachlich bleiben, auch wenn eine Meinung geäussert wird, die Dir vielleicht so nicht passt.

Man kann das Ganze auch etwas weniger cholerisch angehen...
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