Single- oder Tricone?

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

mass
Beiträge: 486
Registriert: So Aug 20, 2006 4:19 pm
Wohnort: hamburg

Beitrag von mass »

erniecaster hat geschrieben:
Das ist ein Reflex, oder?
Ne, mit sicherheit nicht!
ich weiß ehrlich gesagt auch nicht was du in diesem fall erzählen willst :!:
wir reden hier über DOBROS! und teilweise unterschiede in bezug auf bespielbarkeit und qualität:idea:
erst selber ausprobieren und dann "irgendwat" erzählen :wink:

mass
erniecaster

Beitrag von erniecaster »

Hallo!

Wenn Du nicht verstanden hast, was ich sagen wollte, kann das an mir liegen oder an Dir.

Ich habe diverse Gitarren probiert - schon alleine aus dem Grund, dass ich eine zeitlang in einem Gitarrenladen gearbeitet habe. Bei Licht betrachtet, habe ich viel zu viele Gitarren gekauft und wieder verkauft und dabei eine Menge Geld verbrannt. Wäre alles nicht nötig gewesen.

Beispiel Lakewood: Ich habe 1986 oder 88 das erste Mal eine gespielt. War eine tolle Gitarre! Mit den Jahren wurden die immer besser. BESSER!!! Meine M-14 kaufte ich 1996, das war eine Liga besser als die ersten Lakewoods. Mehr name-dropping? Gern. Stanford waren von Anfang an gut. Die Verarbeitung wurde von Monat zu Monat BESSER. Die Hölzer auch. Sound und Bespielbarkeit auch. Einfach bessere Gitarren. Johnson waren anfangs im Billigsegment ganz okay. Mittlerweile können die auch im mittleren Preissegment mithalten. Martin hatte in den 70ern einen Qualitätshänger. Seit den 80ern sind das akzeptable Gitarren geworden. Bei Lowden ist es eine Legende, dass die in Irland gebauten besser wären als die in Japan gebauten. Es gibt da keinen Unterschied. Und ob George Lowden der Laden gehörte oder nicht, ist auch völlig wumpe.

Ist aber egal, welche Marke. Irgendwie sagen immer alle "kauf eine von den alten! Die sind besser!" Und es ist Bullshit, Dummschwätzerei.

Ob die Johnson-Dobro jetzt besser ist als vor x Jahren, kann ich nicht beurteilen. Sonst aber auch kaum wer. Denn wer hat schon eine ganze Batterie alter und neuer Johnson Dobros zum Vergleich? Kein Mensch.

Noch was, wenn ich schon am pöbeln bin. Komischerweise behaupten auch Unmengen von Leuten, dass sie eine besonders tolle Gitarre hätten. So nach dem Motto "meine Tralafitti 4711 ist also echt eine besonders gute! Letzte Woche habe ich die noch mit einer im Laden verglichen und meine hat die echt direkt umgehauen." Ich hab aber noch nie einen sagen hören, dass seine Tralafitti 4711 unterdurchschnittlich sei. Kaum mal durchschnittlich. Wo sind eigentlich die ganzen unterdurchschnittlichen Gitarren? Hängen die noch in den Läden? Schon statistisch gar nicht denkbar, da ja ungefähr die Hälfte aller produzierten Gitarren unterdurchschnittlich sein müsste.

Was ich sagen will? Lasst uns mal auf den Boden zurück kommen.

Hier sucht jemand eine Dobro und weiß nicht, ob Singlecone oder Tricone. Es gibt in meinen Augen nur zwei sinnvolle Möglichkeiten:

1. Bestell bei Thomann, die die Dir optisch am besten gefällt und wenn sie sich dann gut spielt und gut klingt, dann behalte sie und denk nicht weiter drüber nach.

2. Geh in einen Laden nimm eine, die die Dir optisch am besten gefällt und wenn sie sich dann gut spielt und gut klingt, dann behalte sie und denk nicht weiter drüber nach.

Diesen Teil von wegen "denk nicht weiter drüber nach" beherzige ich selbst übrigens auch nicht.

Gruß

erniecaster
Benutzeravatar
Haegar
Beiträge: 202
Registriert: Mo Mai 15, 2006 11:15 pm
Wohnort: Hamburg
Kontaktdaten:

Beitrag von Haegar »

erniecaster hat geschrieben:Noch was, wenn ich schon am pöbeln bin. Komischerweise behaupten auch Unmengen von Leuten, dass sie eine besonders tolle Gitarre hätten. So nach dem Motto "meine Tralafitti 4711 ist also echt eine besonders gute! Letzte Woche habe ich die noch mit einer im Laden verglichen und meine hat die echt direkt umgehauen." Ich hab aber noch nie einen sagen hören, dass seine Tralafitti 4711 unterdurchschnittlich sei. Kaum mal durchschnittlich. Wo sind eigentlich die ganzen unterdurchschnittlichen Gitarren? Hängen die noch in den Läden? Schon statistisch gar nicht denkbar, da ja ungefähr die Hälfte aller produzierten Gitarren unterdurchschnittlich sein müsste.
DESWEGEN und genau deswegen gibt es "HAEGARS GLUECKLICH MIT DEINEM INSTRUMENT REGEL", ich muss zugeben, bei Gitarren halte ich mich nicht ganz dran, z. B. bei meiner KLARI aber absolutistisch.

Ich bin mit Saxophon in die Musik eingestiegen, vor ca. 5 Jahren. Hatte ein Yamaha 275er, Schuelerinstrument, nicht super toll, aber verglichen mit vielem Schrott von eBay und Co. was ordentliches. Habe mich dran erfreut und es geliebt, klar war ja mein erstes Sax.

Irgendwann war ich mal in Koeln in einem Laden fuer "echte Schaetzchen" und - whow - DA war "mein" Sax auch dabei. Danach habe ich noch viele andere gespielt, ein paar mehr gefunden, die "meine" haetten seien koennen.

Ende der Geschichte, 2.500 oder 3.000 wollte bzw. konnte ich fuer ein Sax nicht ausgeben, das Yamaha fand ich nur noch schreppelig und am Ende der Mietszeit habe ich es zurueck gegeben.

Haette ich damals kein anderes Sax in die Hand genommen, waere ich wohl heute damit noch gluecklich und zufrieden.

Also nur DAS antesten und damit persoenlich erfahren, denn das ist das entscheidende IMHO, WAS ich mir dann auch direkt leisten kann :twisted:
ciao

Thorsten
--
Seagull S6+ GT - Canada -- Buffet&Crampon E13 - Frankreich
Gast

Beitrag von Gast »

erniecaster,

ich glaube Du hast da was falsch verstanden. Ist ja alles richtig was du über Martin, Lakewood etc. schreibst (ich sehe das 100% so wie du), aber es geht hier um Billigprodukte. Und da ist es eben schon möglich, dass plötzlich irgendwelche Details geändert werden (und sei es nur die Produktionsstätte) und die Teile sind nicht mehr so gut.
Ich denke, du hast die Ironie in dem Satz "Geht der Vintageboom jetzt schon bei Johnson los?" falsch verstanden.
Beispiele? Z.B. hat Lag vor einigen Jahren ganz gute Gitarren gehabt. Dann waren sie vom Markt scheinbar verschwunden und jetzt kommen China-Teile unter dem Namen Lag auf den Markt, wahrscheinlich vom minderer Qualität. Da gibt´s wahrscheinlich noch viel mehr Beispiele: ein Markenname wird aufgekauft und missbraucht um minderwertigerer Produkte an den Mann zu bringen.
Es ist schon klar, daß im großen und ganzen die Gitarren viel besser sind als früher, und zwar sowohl teure, als auch billige.

Es freut mich als Guild-Fan ungemein, daß du diese Marke von der Gesamtentwicklung ausschließt. Hier heißt die Kaufregel: VOR der Fender-Ära. Die neuen sind eh viel zu teuer. Sie mögen top verarbeitet sein, sind aber vom Klang einfach keine reinrassige Guild mehr. Kann ja auch sein, daß sie dadurch neue Fans gewinnen. Für mich sind sie nix mehr.

Und zu Lowden:
Bei Lowden ist es eine Legende, dass die in Irland gebauten besser wären als die in Japan gebauten. Es gibt da keinen Unterschied. Und ob George Lowden der Laden gehörte oder nicht, ist auch völlig wumpe.


George selbst hat, geplagt von seinem Perfektionismus, gesagt: ja sie waren gut, die Japanmodelle, aber in einigen Details nicht so gut wie die irischen.
Irgendwo hier im Forum ist ein Beitrag versteckt, in dem ein Schriftwechsel von George und einem Forumsmitglied abgedruckt ist. George schreibt darin, die besten Lowdens sind die neuen und dann noch irgendwann in den 80ern. Kurz nach der Japan-Zeit.
Noch was, wenn ich schon am pöbeln bin. Komischerweise behaupten auch Unmengen von Leuten, dass sie eine besonders tolle Gitarre hätten. So nach dem Motto "meine Tralafitti 4711 ist also echt eine besonders gute! Letzte Woche habe ich die noch mit einer im Laden verglichen und meine hat die echt direkt umgehauen." Ich hab aber noch nie einen sagen hören, dass seine Tralafitti 4711 unterdurchschnittlich sei. Kaum mal durchschnittlich. Wo sind eigentlich die ganzen unterdurchschnittlichen Gitarren? Hängen die noch in den Läden? Schon statistisch gar nicht denkbar, da ja ungefähr die Hälfte aller produzierten Gitarren unterdurchschnittlich sein müsste.
Um Dich ein wenig zu ärgern, merke ich gerne an, daß ich eine Lowden aus dieser Zeit besitze. Ja, auch ich habe nur supertolle Gitarren. Warum? Weil ich eben die, die "nur" überdurchschnittlich sind, wieder verkaufe.

Also: sind die alten Johnson-Dobros besser? Ich denke schon. :wink:

Grüße, venturini
Benutzeravatar
Uwe
Beiträge: 585
Registriert: Sa Jul 09, 2005 7:05 pm

Beitrag von Uwe »

Hallo Leute,

vielen Dank an Alle, die mir hier mit Ihren Tips weiterhelfen konnten
Ich werde wohl bei einer Johnson Tricone landen,
allerdings eine Neue, wegen der Garantie etc.

Ich werde berichten, wie die Story weiter geht.

Uwe

PS: Jemand an eine Mandoline interessiert? Mit Koffer und Fishman Pick! Hersteller Freshwater
Früher war alles besser, zum Beispiel gestern - da war Sonntag!
Antworten