Nullbund als Lösung?
Moderator: RB
Re: Nullbund als Lösung?
Interessante Idee, das Zeroglide-Ding. Nun bin ich von den beschriebenen Phänomenen bisher verschont geblieben, aber das System bietet eine echte Alternative, wenn man einen Nullbund haben will.
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Re: Nullbund als Lösung?
Danke für den Tip.In UK gibt es den bei BTN Music über eBay, liegt dann inklusive Versand bei 40+€.
Ich hab mich mal etwas "schlau gemacht" und raus gefunden das der Nullbund ursprünglich an billig Klampfen angebracht wurde um sich den zeitaufwendigen Arbeitsschritt der Anfertigung eines genau gekerbten Sattels zu sparen.Interessante Idee, das Zeroglide-Ding.
Diese genau diese Kunst versuche ich mir ja auch selber zu sparen.
Letztlich macht es aber auch nicht wirklich Sinn für mich, wegen der ständigen Umstimmerei alle naselang einen neuen Sattel anfertigen zu lassen.
Die GAS Idee ist natürlich prima aber 4 weitere Gitten ( Open G, Open D, DADGAD, C sus und Normal bzw droped D) die auch Spaß machen sind zur Zeit echt nicht drin.
Neben den geringeren Abrieb am Sattel erlaubt der Nullbund wohl auch ein Saitenstärkenwechsel ohne den Sattel anpassen zu müssen. Für mich perfekt, da ich noch in der Saitenfindungsphase bin und ich auch gerne mal 12er Saiten mit dünneren Bassaiten ( z.B. Fisoma ) ausprobieren möchte.
Der Nullbund wird allerdings früher oder später auch Riefen bekommen, wenn er nicht aus Edelstahl ist ( dann viel später ), was Bendings nicbt zuträglich sein dürfte. Wenn ich das richtig sehe läßt der sich aber sehr leicht austauschen ( ist nur mit 2 Tropfen Kleber am Sattel befestigt ), nur das man zur Zeit die Edelstahlbundstäbchen die der Hersteller anbietet nicht zu bekommen scheint und in Borats USSA bestellen muss.

In der Theorie überzeugt mich das Konzept!
"Schön ist, was ohne Begriff als Gegenstand eines notwendigen Wohlgefallens erkannt wird."( I. Kant: Kritik der Urteilskraft )
Re: Nullbund als Lösung?
Ich finde, dass die Focussierung auf die historisch Sicht dieser Entwicklung nicht gerecht wird.
Für mich ist der Zero Glide die konsequente Übertragung der Entwicklung am Steg auf den Sattel. Die gemeinsame Saitenauflage und Befestigung/Führung (Knüpfsteg/Sattel) zu trennen, um die kritische Saitenauflage, die Mensurlänge und Saitenhöhe definiert und einem unvermeidbaren Verschleiß unterliegt, durch leicht austauschbare Einlagen zu ermöglichen.
Für mich ist der Zero Glide die konsequente Übertragung der Entwicklung am Steg auf den Sattel. Die gemeinsame Saitenauflage und Befestigung/Führung (Knüpfsteg/Sattel) zu trennen, um die kritische Saitenauflage, die Mensurlänge und Saitenhöhe definiert und einem unvermeidbaren Verschleiß unterliegt, durch leicht austauschbare Einlagen zu ermöglichen.

Zuletzt geändert von Es335 am Do Mai 25, 2023 9:34 am, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Nullbund als Lösung?
Der „Nullbund“ wird lose eingelegt und nur durch den Saitendruck sicher in der Führungsnut gehalten. Zum Wechsel reicht es die Saiten schlapp (!) zu entspannen. Dann kann man ihn seitlich ein- und ausschieben.fingerstylist hat geschrieben: ↑Do Mai 25, 2023 5:26 am… Wenn ich das richtig sehe läßt der sich aber sehr leicht austauschen ( ist nur mit 2 Tropfen Kleber am Sattel befestigt ), …

Re: Nullbund als Lösung?
Ich finde, dass der Nullbund genau hier:
(But it's only me.)
Jab
eklatante Mängel aufweist.
(But it's only me.)
Jab
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Re: Nullbund als Lösung?
Das würde mich wirklich sehr (!) interessierenjab hat geschrieben: Ich finde, dass der Nullbund genau hier:
eklatante Mängel aufweist.…die Mensurlänge und Saitenhöhe definiert…
…

… aber bitte die des Zero Glide und nicht die des historischen Nullbundes!
Wie oben bereits gesagt ist der Zero Glide für mich ein Sattel mit wechselbarer Saitenauflage. Dass hier ein Bunddrahtprofil verwendet wurde ist naheliegend und praktisch.
Gruß Es335
Re: Nullbund als Lösung?
Es ist wie immer: wenn du das wirklich perfekt passend haben willst (und nicht nur "until it doesn't buzz") musst du für jede Saite einzeln (und für die mittleren Saiten eventuell einen Tuck höher) die Höhe einstellen. Das geht gut mit Sattelfeilen, aber wenn du den Bunddraht einfeilst, bewegt sich der Auflagepunkt der Saite in Richtung Griffbrett.
Während EINE gleich hohe Auflagefläche bei neuen Instrumenten eventuell (!) passt, ist das Ding spätestens nach der ersten Abrichtung (bei der mehr Material im Bereich der blanken Saiten abgenommen wird) gelaufen.
Hier ein drastisches Beispiel an einem Bass: Wobei das alles im Grunde wurscht ist. Ich halte nix vom Nullbund, aber wenn das jemand haben möchte, mach ich das, zum Beispiel hier bei dieser AZ-10-Kopie, da sollte das so sein. Wie erwähnt, your Meinung may differ.
Jab
Während EINE gleich hohe Auflagefläche bei neuen Instrumenten eventuell (!) passt, ist das Ding spätestens nach der ersten Abrichtung (bei der mehr Material im Bereich der blanken Saiten abgenommen wird) gelaufen.
Hier ein drastisches Beispiel an einem Bass: Wobei das alles im Grunde wurscht ist. Ich halte nix vom Nullbund, aber wenn das jemand haben möchte, mach ich das, zum Beispiel hier bei dieser AZ-10-Kopie, da sollte das so sein. Wie erwähnt, your Meinung may differ.
Jab
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Re: Nullbund als Lösung?
Dank dir für deine Erläuterung. Da gebe ich dir vollkommen recht, optimaler läßt sich ein Knochensattel mit Sattelfeilen anpassen. Dass mit einem Nullbund zu machen widerspricht auch dessen Sinn und Zweck.
Wenn das erforderlich wird, weil sich die Verhältnisse durch Bundverschleiß geändern haben, sieht der klassische Nullbund natürlich alt aus.
Beim Zero Glide nimmt man dann einfach die nächst oder übernächst kleinere Größe. Mit Saiten drauf in 5 Minuten erledigt.
Ich habe bei meiner Kohno so z.B. mal mit den unterschiedlichen Größen experimentiert und erstaunt festgestellt, selbst die, die knapp unter der Bunddrahthöhe lag, sich fast ohne scheppern spielen ließ. Die, die drin ist, liegt nur knapp darüber.
Gruß
Es335
Wenn das erforderlich wird, weil sich die Verhältnisse durch Bundverschleiß geändern haben, sieht der klassische Nullbund natürlich alt aus.
Beim Zero Glide nimmt man dann einfach die nächst oder übernächst kleinere Größe. Mit Saiten drauf in 5 Minuten erledigt.
Ich habe bei meiner Kohno so z.B. mal mit den unterschiedlichen Größen experimentiert und erstaunt festgestellt, selbst die, die knapp unter der Bunddrahthöhe lag, sich fast ohne scheppern spielen ließ. Die, die drin ist, liegt nur knapp darüber.
Gruß
Es335
Re: Nullbund als Lösung?
Dann stimmt es entweder für die einen oder für die andern Saiten, aber niemals optimal für alle.
Jab
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Re: Nullbund als Lösung?
Wir sind vollkommen d‘accord darin, dass ein vom Fachmann optimal angepasster Sattel durch nichts zu überbieten ist.
Optimal heißt aber auch, zum Zeitpunkt der Auslieferung und für einen bestimmten Saitentyp. Danach beginnt Verschleiß und/oder Saitenwechsellust ganz allmählich daran zu nagen.

Es335
Optimal heißt aber auch, zum Zeitpunkt der Auslieferung und für einen bestimmten Saitentyp. Danach beginnt Verschleiß und/oder Saitenwechsellust ganz allmählich daran zu nagen.


Es335
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Re: Nullbund als Lösung?
Wenn es allmählich wäre. Bei mir hat es nur 8 Monate gebraucht bis zum Sittarsound.ganz allmählich daran zu nagen.
Mit Knochen statt Tusq könnte der Zeitraum länger sein, aber da ich zudem zur Zeit noch nicht meine optimalen Saiten/Saitenstärke gefunden habe....
Soweit es die Mensur angeht sehe ich ( rein theoretisch ) kein Problem. Der Nullbund liegt ja ( beim zero glide ) dort wo sonst die Saiten auf dem Sattel aufliegen.
Die Höhenunterschiede die der Knochensattel kann, aber der zero glide, da das Bundstäbchen ja unbearbeitet ist ( und auch so soll ), nicht ausgleicht, scheinen mir weder gravierend oder gar hörbar.
Vermutlich sind Diskantsaiten etwas höher als sie müßten, aber zugleich lese ich das der Nullbund das Greifen im ersten Bund erleichtert.
Nun baut "jab" ja Gitarren und ist da sicherlich sehr viel kompetenter als ich. Anderseits baut der von mir gitarrenbautechnisch sehr geschätzte Olav Loef viel ( oder nur? ) mit Nullbund.
Vermutlich ist das wieder so eine Geschmacks und Glaubensfrage

Ich habe jetzt in Deutscheland bestellt ( Rockiger 6- 8 Wochen Lieferzeit...Bestellen in GB ist aktuell auch nicht viel schneller ) und direkt auch gefragt ob die mir Edelstahlbundstäbchen mit bestellen.
Bei Interesse berichte ich gerne ob das für meine Gitte, meine Ohren und meine Finger gut passt.
"Schön ist, was ohne Begriff als Gegenstand eines notwendigen Wohlgefallens erkannt wird."( I. Kant: Kritik der Urteilskraft )
Re: Nullbund als Lösung?
Wir bitten darum! Viel Erfolg!fingerstylist hat geschrieben: ↑Do Mai 25, 2023 8:14 pm…
Bei Interesse berichte ich gerne ob das für meine Gitte, meine Ohren und meine Finger gut passt.

Re: Nullbund als Lösung?
Da würde mich die Begründung interessieren.fingerstylist hat geschrieben: ↑Do Mai 25, 2023 8:14 pmaber zugleich lese ich das der Nullbund das Greifen im ersten Bund erleichtert.
In Bezug auf einen nicht korrekt angepassten Sattel von der Stange mag das stimmen.
Aber ich kann mir nichts vorstellen, was beim Nullbund - auf das Greifen bezogen - besser sein sollte als bei einem vom Fachmann optimal angepassten Sattel. Schon allein wegen der unterschiedlichen Saitenlage bei Diskant- und Basssaiten, und dazu abhängig von Saitentyp und -stärke ....
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Re: Nullbund als Lösung?
Gerade mal quergelesen/ überflogen.
Bei der Bewertung mancher Beiträge könnte man zu der Erkenntniss gelangen, dass der Tausch des Sattels etwa die Frequenz des Reifenwechsels beim KfZ eines Außendienstlers hätte.
Ich kann aus 20 Jahren Servicepraxis sagen, dem ist nicht so.
Ein Sattel aus ausgesuchtem, homogenen Knochen hält in der Regel so lange, wie die Bundstäbchen, eher länger. Voraussetzung, die Kerben sind korrekt eingefeilt. Auch wegen des Wechsels von Saitenstärken sollte man sich keinen Kopf machen, Sattelkerben mit ein bis zwei Nummern Überbreite sind unkritisch.
Und die Aufgabe des abnehmenden Saitenabstandes zum ersten Bund, vom Bass zum Diskant, löst der Nullbund nicht ohne Weiteres. Mein Richtwert 045-050 tiefe E auf 030-035 hohe E. Das macht der Z-Glide nicht.
Bei der Bewertung mancher Beiträge könnte man zu der Erkenntniss gelangen, dass der Tausch des Sattels etwa die Frequenz des Reifenwechsels beim KfZ eines Außendienstlers hätte.
Ich kann aus 20 Jahren Servicepraxis sagen, dem ist nicht so.
Ein Sattel aus ausgesuchtem, homogenen Knochen hält in der Regel so lange, wie die Bundstäbchen, eher länger. Voraussetzung, die Kerben sind korrekt eingefeilt. Auch wegen des Wechsels von Saitenstärken sollte man sich keinen Kopf machen, Sattelkerben mit ein bis zwei Nummern Überbreite sind unkritisch.
Und die Aufgabe des abnehmenden Saitenabstandes zum ersten Bund, vom Bass zum Diskant, löst der Nullbund nicht ohne Weiteres. Mein Richtwert 045-050 tiefe E auf 030-035 hohe E. Das macht der Z-Glide nicht.
Bier ist der Beweis, dass Gott uns liebt und will, dass wir glücklich sind.
-Benjamin Franklin- *1706 t 1790-
http://www.gitarrenmacher.de
-Benjamin Franklin- *1706 t 1790-
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Re: Nullbund als Lösung?



Ich habe da ein Gegenbeispiel, nämlich meine gute alte Framus von 1966. Deren Nullbund sah vor der Neubundierung nach gut 46 Jahren so aus:

Man achte auf die im Vergleich zu den nachfolgenden Bunddrähten so gut wir unsichtbare Abnutzung. Und das ist 'ne E-Gitte, auf der fleißig gebendet wurde.

Gruß
von
Ralf
von
Ralf