Stanford

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

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radlsonny
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Beitrag von radlsonny »

Habe vor kurzem ein Stanford 46er gespielt, genaue typbezeichnung weiß ich nicht mehr, so in der 500-600EUR-Klasse. Klanglich fand ich sie im Vergreich zu anderen in der Preisklasse sehr gut. Aber: die heißt "46", weil sie eine 46er Halsbreite hat und das ist schon ein kräftiger Knüppel!
Gruß Gerhard
- radlsonny -
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RB
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Beitrag von RB »

"Stanford Custom Guitars" ist eine Marke, die im Jahre 1998 zugunsten eines Toni Götz aus Kirchheim eingetragen worden ist. Anton Götz war zugleich bis zum 22.08.2005 Geschäftsführer der "Pro Arte Fine Acoustics GmbH", von der es immer hieß, sie sei Generalimporteur der Stanfords.

Nachmalig sind die folgenden Veränderungen eingetreten:

Die Geschäftsführung der "Pro Arte Fine Acoustics GmbH" ist auf einen Herrn Dietmar Winkler übergegangen.

Frantisek Furch ist nicht Inhaber der Marke Stanford

Man weiß aus der Erinnerung, daß die "Stanford Gitarren", die, wie man wußte, von Furch stammen, im "Alleinvertrieb" von Pro Arte auf dem deutschen Markt waren. Schaut man sich die Gegebenheiten näher an, so stellt man fest, daß "Stanford Custom Guitars" eigentlich eine Handelsmarke für Instrumente ist, die - nach gängiger Kenntnis - Frantisek Furch in Lohnfertigung für den Markeninhaber gebaut hat. Dem Kunden mag es gleich sein, die rechtliche Situation und damit auch die wirtschaftlichen Entscheidungsfaktoren liegen anders, als das der Fall wäre, wenn - wie es hätte scheinen können - "Stanford" eine Marke des Furch gewesen wäre.

Die Veränderungen, die sich im Handels- und im Markenregister nachvollziehen lassen, gehen mit einer Änderung der Fertigungs- und Vertriebsstrategien einher. Angeblich werden die preisgünstigen "Stanford-Gitarren" in Fernost gebaut, die edleren nach wie vor von Furch.

Nach meinem Eindruck ist unter dem Namen Stanford in den Jahren bis meinetwegen 2005 ein gutes Renommée der Instrumente entstanden; sie galten gemeinhin als hochwertig und gleichzeitig recht preisgünstig. Aus Furchs Sicht wäre es möglicherweise besser gewesen, wenn die Marke "Stanford" die seine gewesen wäre oder wenn er sich etwas Vergleichbares hätte eintragen lassen, ganz, wie es Martin Seeliger mit "Lakewood" und die Münchner da mit "Stevens" getan haben. Oder dieser Typ da, der die "Deerbridge"-Geschosse baut. Die Verknüpfung tauglicher Instrumente mit einem angelsächsischen Namen, der plakativ und griffig daherkommt, scheint nämlich auf dem deutschen oder gar europäischen Steelstring-Markt ein funktionierendes Konzept zu sein.
Roland
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Beitrag von Roland »

Stonebridge ist eine weitere Marke von Frantisek Furch. Habe aber nie eine gespielt; ich glaube, in England sind die eher verbreitet.
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RB
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Beitrag von RB »

Wieso "weitere Marke", nachdem ich gerade lang und breit auseinandergesetzt habe, daß "Stanford" gerade keine Marke von Frantisek Furch ist oder war ?

Interessant ist die Markerecherche allemal:


Stonebridge Guitars beim HABM
Eingetragen als HABM- (EU-weite) Marke, Inhaber Frantisek Furch, registriert am 13.02.2008.

Stonebridge Guitars beim USPTO
Eingetragen als Wortmarke. Inhaber Tech Music Marketing (2005), Sitz in Kanada, Eintragung veröffentlicht 26.02.2008. Die Markeninhaberin bezeichnet sich als exlusiv-Importuer von Stonebridge- Gitarren- und Mandolinen.

Insgesamt bekommt man den Eindruck, als werde mit der Marke Stonebridge das vollzogen, was mit Stanford vielleicht schon hätte geschehen sollen.
Roland
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Beitrag von Roland »

RB hat geschrieben:Wieso "weitere Marke", nachdem ich gerade lang und breit auseinandergesetzt habe, daß "Stanford" gerade keine Marke von Frantisek Furch ist oder war ?
Da hast Du Recht und ich habe ungenau gelesen...
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RB
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Beitrag von RB »

Wenn man es recht bedenkt: "Furch" ist ja auch eine Marke. Damit wäre meine Bemerkung dann doch ins Reich der Besserwisserei zu verweisen. Bin ich Dr. h.c. drin.
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Orange
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Beitrag von Orange »

Der Vorteil an diesem Forum ist daß es zu fast jeden Thema mind. 1 Thread gibt, deshalb grabe ich diesen alten mal aus. :)

Hat jemand von euch schon mal die Stanford 46-G1-SM-ECW angespielt ? Oder vielleicht die Zederndecken-Version ?
46-er Griffbrett könnte interessant sein, im Großen und Ganzen finde ich jetzt wenig negatives über Stanford Gitarren.
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scifi
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Beitrag von scifi »

Orange hat geschrieben:Der Vorteil an diesem Forum ist daß es zu fast jeden Thema mind. 1 Thread gibt, deshalb grabe ich diesen alten mal aus. :)

Hat jemand von euch schon mal die Stanford 46-G1-SM-ECW angespielt ? Oder vielleicht die Zederndecken-Version ?
46-er Griffbrett könnte interessant sein, im Großen und Ganzen finde ich jetzt wenig negatives über Stanford Gitarren.
http://www.musicstore.de/de_DE/EUR/Stan ... 025901-000
Fichte /Ovangkol
Für den Preis bin ich sehr zufrieden (habe aber auch deutlich weniger gezahlt). Nur die Mechaniken sind ziemlicher Schrott. Der Nautilus-Pickup gefällt mir deutlich besser als der Nanoflex von Shadow. Mit einer der alten Furch-Stanfords würde ich sie aber nicht vergleichen wollen - das ist eine andere Liga. Aber die 46er hat lustigerweise weniger Kosmetikfehler als die beiden Furchs, die ich mal hatte. Echt sauber gemacht - wenn da nicht diese unterirdischen Mechaniken montiert wären... Aber die kann man ja leicht austauschen.
Zuletzt geändert von scifi am Mi Apr 17, 2013 12:43 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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Orange
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Beitrag von Orange »

Danke für die Info ... :)
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