Auf der Suche nach der ultimativen Bühnengitarre

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

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flyingshoes
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Beitrag von flyingshoes »

mein lieber dr. pappenheimer,

ich versteh' von dem ganzen technikgedoens nix - und finde von Deinen letzten aufnahmen klingt alles irgendwie grauslig.

ich hab mir mal den spass gemacht und Deinen youtube-kanal durchgehoert. im rahmen des eh grausligen piezo-gefiepes klingt Deine aura doch gar nicht schlecht. Dein problem scheint mir eher anderer natur zu sein: ihr wollt mit einem setup diverse musikstile erschlagen.

als rock'n roll kapelle ist das alles soweit ok. aber wenn ihr mit akustischen instrumenten hantieren wollt, dann solltet ihr dem schlagzeuger entweder arbeitsverbot erteilen, besen in die hand druecken oder gleich zur cajon greifen. gleiches gilt fuer den pianisten. :violin: zwei geschrabbelte gitarren und ein piano sind irgendwie zuviel. und viel zu laut.

dann koennt ihr mikrofone vor die akustischen gitarren haengen, jede wird gehoert und die welt ist gluecklich. und vor allem: es gibt einen unterschied zur rock'n roll kapelle! :)
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OldBlues
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Beitrag von OldBlues »

Als "AltOvationSpieler" spiele ich zu Hause, wie auch auf der Bühne seit Jahren meine Lakewood M32 (mit Shadows System),
da mir der Akustikklang der 1614 (unbenommen eine gute Gitarre) nicht akustisch genug ist.
So auch meine gitarristische Trio-Partnerin, die auch zugunsten der "Akustikmusik" auf ihre Ovation zugunsten einer Taylor 414 CE-LTD bei Seite gestellt hat.

Ansonst... wir spielen im Wohnzimmer wie auf der Bühne gleich, nur dass wir für's Letztere mit der Anlage (PA) die Lautstärke etwas anheben.
Und ES klappt... trotz der versch. Stilrichtungen.

So in etwa auch RB's Anmerkung dazu.
„simple music is the hardest music to play, and blues is simple music“ ... Albert Collins
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RB
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Beitrag von RB »

In der Tat ist nur der Schlagzeuger ein guter Schlagzeuger, der es schafft, in Zimmerlautstärke zu rocken.

Kapellen, die akustische Gitarren so einsetzen, daß man sie wiedererkennt,gibt es auch einige. Die Frage ist, ob Ihr das wollt. Falls ja, würde die eingeschlagene Richtung meines Erachtens nicht weiterhelfen, sondern ein Überdenken des Konzepts.
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flyingshoes
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Beitrag von flyingshoes »

vermutlich habt ihr aber gelernt, im zweifelsfall etwas zurueck zu treten, wenn einer von euch sich solistisch versucht. beim pappe donnern alle gleich weiter ...
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flyingshoes
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Beitrag von flyingshoes »

gestern abend wieder erlebt:
vernissage einer fotoausstellung, eine bluegrasskapelle spielt und singt rein akustisch, nur der bassist mit e-bass. und trotzdem hat man bei solos selbst die gitarre gehoert und die saenger mussten nicht mit stimmbandschaden ins krankenhaus!

das unterstuezt aber im grunde alles nur RBs these vom weniger ist mehr!
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OldBlues
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Beitrag von OldBlues »

DAS Zauberwort heißt Dynamik u. selbige macht u.a. Musik erlebbar, das Zusammenspiel zu einem Miteinander!

Ersatzweise dies nur den Instrumenten, der Elektronik zu überlassen wird sicher NICHT von Erfolg gekrönt sein.
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flyingshoes
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Beitrag von flyingshoes »

OldBlues hat geschrieben:DAS Zauberwort heißt Dynamik u. selbige macht u.a. Musik erlebbar, das Zusammenspiel zu einem Miteinander!

Ersatzweise dies nur den Instrumenten, der Elektronik zu überlassen wird sicher NICHT von Erfolg gekrönt sein.
'nuff said! :gute:
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thust
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Beitrag von thust »

RB hat geschrieben:In der Tat ist nur der Schlagzeuger ein guter Schlagzeuger, der es schafft, in Zimmerlautstärke zu rocken.
Den Spruch muss ich mir unbedingt abspeichern! :gute:
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Holger Hendel
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Beitrag von Holger Hendel »

Sowohl Ovation als auch Martin klingen akzeptabel, wenn auch nicht "echt" - also...man hört schon, dass es eine Akustikgitarre ist, doch halt eben typisch nach PU.

Kannst Du nicht weiter "abschlanken"? Muss der DI Preamp unbedingt sein? Ich wage mal die kühne Behauptung, dass man mit dem "Aura-Prozessor --> halbwegs gescheiter Akustikamp" einen akzeptablen Sound geschraubt bekommt der nach Akustikgitarre klingt. Ich kann das zumindest mit dem Marshall AS 50 D und ich haben nicht wirklich Ahnung von Technik. Doch so viele Parameter sind es nicht (den Aura-EQ lasse ich idR flat, Aura-Prozessor-Signal ca. 40% in den Mix), amp-EQ auch flat. Die einzige "Steigerung" ist für meinen Ohren halt eine gescheite Mikrofonierung. Was auch gern gemacht wird, evtl. eine Option: das line-out aus einem Akustik-Amp.
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TorstenW
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Beitrag von TorstenW »

Ich finde, man braucht sich nicht wundern, wenn etwas brizzelig und unschön klingt, wenn man solche Einstellungen wie der Pappenheimer verwendet..

Wenn man überall die Mitten rauszieht (am Aura Preamp, an der Venue, und am gesamt Eq..) dann bleiben halt keine durchsetzungsfähigen Mitten für nen Solo-Sound…
Wenn man dann noch boostet, hat man eben brizzelige Höhen und wummernde Bässe, das ist keine große Überraschung..

Das Problem liegt hier wohl eher nicht am Equipment, sondern an der Bedienung.
Lieber Pappe, denke bitte nochmal über soetwas nach, und quatsch mal mit ein par vernünftigen Tontechnikern: "Das mit den Frequenzen leuchtet natürlich ein, andererseits: Warum so kompliziert? Die Sologitarre muss sich vom Rest des Ensembles doch einfach nur lautstärkemäßig dergestalt abheben, dass sie auch adäquat wahrgenommen wird."
Denn das ist leider ganz weit an der Realität vorbei.
In Wirklichkeit ist es eher so, dass man den Instrumenten möglichst einen spezifischen Frequenzbereich zuordnet, und so viele andere Frequenzen herauszieht, wie möglich. Generell wird an einem EQ viel mehr herausgenommen, als dazugedreht

Ich hab mich grad mal 5 Minuten an deinem Solo Beispiel mit der Martin probiert.
Das klingt dann so:
https://soundcloud.com/torsten-6-1/pappenheim-solo

Ist immer noch nicht 100%ig schön, aber nichtmehr so brizzelig.
Was daran noch stört, sind die Attacks, wenn du anschlägst. Da seh ich mehrere Gründe:
- Zum einen die Spieltechnik. Hartes Plektrum, recht weit am Steg angeschlagen erzeugt sowas.
- Mehr Piezo als Aura. schieb da den Regler mal in die andere Richtung
- Volume am Aura. Wieso ist das voll aufgedreht? Kann gut sein, dass du das da schon übersteuerst

Ich hab versucht das mit etwas Hall abzufangen, so richtig klappt das aber nicht.
Ansonsten hab ich quasi nur das Gegenteil deiner EQ-Einstellugen gemacht. Also Höhen und Bässe massiv rausgezogen und die Mitten etwas angehoben.
Wenn man sich da etwas mehr Mühe gibt, kriegt man das sicherlich noch besser hin.
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bookwood
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Beitrag von bookwood »

TorstenW war schneller... Mir ist das mittenarme EQing am Venue auch aufgefallen.
Das kostet natürlich Durchsetzungskraft im Mix, der im Gesamtsignal noch eine
zusätzliche Mittensenke erhält.
Gruß
von
Ralf
wuchris
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Beitrag von wuchris »

Jo. Der EQ sieht so aus, wie ich es erwartet habe.
Anwendung meiner auf Seite 9, 10 und 11 befindlichen Ausführung würde das Problem sicherlich lösen. Oder halt eine neue Gitarre ;)
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OldBlues
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Beitrag von OldBlues »

...bei DEM Schaltungsweg (Git-Preamp - Venue-Preamp - Mischer-Preamp),
u. den vielen Möglichkeiten den Klang der Gitarre tot zu machen scheint mir,
dass da ein Weniger ein Mehr bringen könnte.
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

Wenn ich die Mitten wieder reindrehe, hört sich das Strumming wieder grausam an ... :bang:
wuchris
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Beitrag von wuchris »

Pappenheim hat geschrieben:Wenn ich die Mitten wieder reindrehe, hört sich das Strumming wieder grausam an ... :bang:
Gewöhn dich dran :D

Nein, im Ernst:
Denk über den GESAMTMIX nach. Wenn alle anderen ebenfalls völlig höhenüberladen unterwegs sind, nutzt dein Höhenrausdrehen nichts. Die Youtube-Aufnahme lässt zwar nur ungenaue Schlussfolgerungen zu, aber fang mal beim Piano an und nimm dir als nächstes die zweite Gitarre vor.
Ein klein wenig Höhen weniger fühlen sich ganz anders an, als viel Mitten mehr/weniger. Das menschliche Gehör ist kein Messmikro und schon gar kein lineares.
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