Plektrum - Plektren

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

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Brokenstring
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Beitrag von Brokenstring »

@Pappenheim:
Wo bleiben die ersten Erfahrungsberichte, Du dürftest deine Sendung doch schon erhalten haben...
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

Ja, hab ich schon. Ich bin aber immer noch am Testen. Bitte noch um ein wenig Geduld.
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scifi
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Beitrag von scifi »

Gitarrenspieler hat geschrieben:Noch ein Nachtrag. Ist für die meisten von euch vielleicht ja schon ein alter Hut…
Um einen ausgeprägten Plekanschlag hörbar zu machen (Cat Stevens bei Wild World u. Rubby Love z. B.) verwende ich beim Strumming zwei aufeinander geklebte dünne Plektren. Dabei hört man dann nicht nur die Berührung von Plek und Saite sonder auch das Anschlagen der unteren Plekteile aneinander. Wichtig dabei ist, dass die Pleks nur im oberen Bereich zusammen geklebt sind. Kann man auch testen, wenn man zwei Pleks so wie auf dem Bild, zwischen Daumen und Zeigefinger fast und spielt.

Bild
Ne, kannte ich noch nicht. Habe ich gleich ausprobiert und zwei dünne große Fender-Picks versetzt zusammengeklebt. Der Effekt bei den irischen Stücken, bei denen ich die Strumming-Begleitung mache, ist wirklich klasse.


Besten Dank für den Tipp :-)
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Orange
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Beitrag von Orange »

@Pappe: Und, gibt´s schon erste Testergebnisse ? Oder hast du 80,-- Eier in den Sand gesetzt ? :roll:
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

Ja, ja, die Ergebnisse haben sich schon herauskristallisiert. Ich werde demnächst berichten ... nur noch ein wenig Geduld.

Aber eines gleich vorweg: Die Ergebnisse sind nicht unbedingt weltbewegend. Soooo groß ist der Unterschied jetzt auch wieder net. Aber ausführlicher morgen oder so.
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Brokenstring
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Beitrag von Brokenstring »

Wann kommen die Ergebnisse? :twisted:
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

:oops:

Na gut, also:

Bestellt habe ich in unterschiedlicher Stückzahl folgende Picks (ihr findet die Picks alle auf www.tone-toys.com ):

Moshay Picks (MOS.301.000)
Bild
Moshay 103 große Form Stärke thin
Moshay 106 große Form Stärke medium
Moshay 109 große Form Stärke heavy


Helios Artis Ebonit (HLI.301.000)
Bild
0,88mm Meteora
1,15mm Meteora
1,5mm Meteora


Celltex
Bild
Celltex 88R
0,88 mm
1,00 mm
1,14 mm

Clayton Black Raven Dreiecksform
Bild
Pick Stärke 0,38 mm
Pick Stärke 0,80 mm


Clayton Ultem Picks Dreiecksform
Bild
Pick Stärke 0,45 mm
Pick Stärke 0,80 mm


Trotzdem die Liste jetzt nicht überlang erscheint bzw. auch keine Picks aus Silber oder gar Gold dabei sind, stehen am Ende der Rechnung dann doch 70 Euro.

Ich denke ich hab mir da einen guten Querschnitt bestellt, vor allem auch basierend auf Tipps hier aus dem Forum.

Als Gesamtfazit kann ich festhalten, dass der Unterschied zwischen den Plektren anfangs nicht so groß erschienen ist, nach mehrfachen Hin- und Herprobieren (deswegen hats auch jetzt so lange gedauert bis das "Pappenheimbsche Testergebnis" vorliegt, Ihr Ungeduldlinge) hat sich doch herauskristallisiert, dass das eine oder andere Pick wirklich mehr Klang rausholt als jene, die ich vorher benutzt habe.

Nun im Einzelnen:

Die Moshay-Picks sind recht witzig, die haben so ein Loch drinnen, wo sich der Daumen mit dem Zeigefinger oder Mittelfinger berührt. Das gibt ein tolles Spielgefühl und man meint dadurch, dass einem dieses Pick nicht aus der Hand rutschen kann, was es auch nicht tut. Aber klingen tun diese Moshay Picks nicht sonderlich toll. Beim Strumming klatschen sie genauso wie Nylons, beim Flatpicken klingen sie um keinen Deut besser als das durchschnittliche Billigpleck. Eher schlechter. Die Idee mit dem Loch ist also gut, das Material dürfte eher nix heißen, daher auch der miese Klang.

Die Helios Artis Ebonit Meteora sind mit Abstand die Teuersten Picks, ein Stück kostet 8 Euro. Also allein die drei die ich bestellt habe machten schon fast 24 Euro aus. Also erwartet man sich von dem Pick natürlich Wunder. Die erfüllen sich aber nicht, diese Erwartungen. Das Pick liegt zwar gut in der Hand, ist aber zum Strummen völlig ungeeignet, da es stocksteif ist. Zum Flatpicken wohl auch gedacht, eignet es sich sehr viel besser, es hat einen schönen Klang, der aber bisweilen leicht ins Dumpfe geht. Jedenfalls keinen Klang, der den Preis von 8 Euro rechtfertigt, nicht einmal ansatzweise. Und jetzt kommt das Beste: Das 1,15 mm Pick ist mir runtergefallen, auf einen Holzboden. Und dort ist es dann ZERBRÖSELT! - Voll heftig, die Dinger sind extrem empfindlich - also absolut nicht "roadtauglich" und für den Preis klingen sie auch nicht so toll.

Nun zu den Celtex: Das sind mal echt gute Picks! Sie liegen toll in der Hand, haben eine praktische, spitze Form und rutschen auch nicht, da das Hanfblatt :mrgreen: sich plastisch hervorhebt und so einen guten Grip bietet. Zum schnellen, heftigen Strumming eher ungeeignet, da das Anschlaggeräusch ziemlich hart ist, eignen sie sich umso besser für sanftes, leichtes Dahingleiten über die Saiten, wo ein dünnes Pick eben dünn klingt, das Celtex aber nicht. Zum Flatpicken und Bluesen ist es ebenso hervorragend geeignet. Der Preis ist moderat, 10 Stück kosten bloß 1 Euro. Eigentlich hatte ich die nur so "zum Drüberstreuen" mitbestellt, weil sie im Angebot waren, doch jetzt kristallisiert sich heraus, dass die Celtex von der ganzen Bestellung wenigstens die Zweitbesten waren.

Denn die Besten sind, Pida hat sie auch empfohlen, die Clayton Black Raven. Sie sind vor allem fürs Solispiel hervorragend geeignet, holen einen tollen Klang aus der Gitarre, es sirrt nicht und es ist auch nicht dumpf, einfach optimal. Auch Flatpicking geht sehr sehr gut, wenn auch hier die Celtex ein wenig besser in der Hand liegen. Aber das ist Geschmackssache. Die Claytons haben auch eine sehr gute Oberfläche, nicht glatt sondern eher matt, und liegen so auch sehr gut in der Hand. Die Black Raven klingen meiner Meinung nach um eine Spur besser als die Ultem, sind aber nicht weit weg.

In Zukunft verwende ich folgende Plecks:

Fürs schnelle, unakzentuierte Strumming wie gehabt die Dunlop 0,6
Fürs akzentuierte, zärtliche Strumming die Celltex
Fürs Flatpicken und für Soli die Clayton Black Raven

Natürlich werde ich nicht immer 3 verschiedene Plektren mit mir rumschleppen. Als Allrounder habe ich in der Brieftasche daher immer ein Clayton mit.

Fragen? Gerne ... :P
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bookwood
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Beitrag von bookwood »

Vor Jahren wegen des angeblich besseren Grips als Innovation angepriesen,
wurden Werbe-Picks mit einem Loch in der Mitte auf der Frankfurter Messe
verschenkt. Ich konnte damit überhaupt nichts anfangen. Zwar verliert man diese
Dinger nicht so leicht aus der Hand, dafür aber kann man sie nur sehr schwer in
der gewünschten Spielposition halten. Zumindest bei meinen Griffeln sind sie bei
dynamischem Spiel immer etwas um die sich berührenden Fingerspitzen rotiert.
Das war gar nix, weil damit zuviel Kontrolle der Anschlagsintensität verloren ging.
Gruß
von
Ralf
Saitensprung

Beitrag von Saitensprung »

Diese Ebonit-Plektren sind zerbröselt? Sind die aus gepresstem Ebenholzpulver oder was? Also mein Ebenholz-Plek kann ich an die Wand knallen, ohne dass es Schaden nimmt.

Komischerweise komme ich mit meinen hölzernen Plektren sehr gut weg. Ich habe einen Anschlag bekommen, bei dem ich wirklich nur über die Saiten gleite, statt das Plektrum dazwischen zu begraben. Mit den weichen Plektren klappte das nie, weshalb sie auch so flattern.
Es ist vielleicht wirklich eine Sache der Angewöhnung. Danach kann man sehr gut damit leben, auch wenn es andere eben nicht so können. Ich bin jetzt jedenfalls einer unter meinen Bekannten, der auch mit harten Pleks gut schrammeln kann.
TorstenW
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Beitrag von TorstenW »

Saitensprung hat geschrieben:Diese Ebonit-Plektren sind zerbröselt? Sind die aus gepresstem Ebenholzpulver oder was? Also mein Ebenholz-Plek kann ich an die Wand knallen, ohne dass es Schaden nimmt.
Ebonit und Ebenholz sind völlig verschiedene Dinge.
Ebonit ist Kautschuk und Ebenholz ist eben Holz (<-- Wortwitz!!)

Verwundert mich aber auch, dass dir (Pappenheim) da eines zerbröselt ist.
Ich spiel die Dinger seit Jahren in 1,0mm (die, die immer ausverkauft sind..) und hab drauf rumgetrampelt, draufgebissen und damit gespielt. Runtergefallen sind sie auch öfter mal. Aber nie ist mir eins kaputt gegangen.

Den Sound und Anschlag find ich auch recht eigen, aber mir gefällt es.
Kaum Anschlaggeräusche, relativ dicker Sound.
Aber muss eben immer alles zur Gitarre und zur Technik des Spielers passen.
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

Krieg ich jetzt nicht mal ein Lob für den tollen Bericht, oder was ?

:wink:

@ Bookwood: Auf die Handhabung dieser gelöcherten Dinger habe ich mich dann garnicht länger mehr befasst, weil sie wie gesagt kacke klingen.

@ Saitensprung: So ne hölzernen Plektren werde ich auch noch mal testen, wenn sie mir über den Weg laufen ...

@ TorstenW: Ich bin mir sicher, dass diese Ebonit Dinger ihre Existenzberechtigung haben, wenn man damit umzugehen weiß. Der Klang ist schon interessant, mir wäre er allerdings zu dumpf. Trotzdem: Die 8 Euro sind vor meinen Augen zerbröselt, das sollte nicht sein. Ich hab ja noch das 0,88 und das 1,5 mm Meteora, ich werde mit denen sicher noch herumexperimentieren.
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Orange
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Beitrag von Orange »

Pappenheim hat geschrieben:Krieg ich jetzt nicht mal ein Lob für den tollen Bericht, oder was ?

:wink:
Bild Bild Bild Bild Bild
WolfF
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Beitrag von WolfF »

Pappenheim hat geschrieben:Bestellt habe ich in unterschiedlicher Stückzahl folgende Picks (ihr findet die Picks alle auf www.tone-toys.com ):

Moshay Picks (MOS.301.000)
Bild
Ist ja immer interessant, wie unterschiedlich die Einschätzungen ausfallen, sei es bei Gitarren, sei es bei Saiten, sei es eben bei Plektren. Nach langen Irrungen und Wirrungen (alles was man sich nur denken kann: Ebonit, Milchstein, Perlmutt und jede Art von Kunststoff) und relativ viel Geld, das ich vor allem bei tone.toys gelassen habe, bin ich endgültig bei den Moshay-Picks hängen geblieben (und wenn ich mal wieder was anderes aus meinen gesammelten Einkäufen probiere, lande ich immer wieder bei ihnen).

ABER: Ich habe die Kanten der Plektren kräftig bearbeitet = rundgefeilt und poliert. Dann und nur dann - so mein Geschmack - machen sie einen tollen Klang. Außerdem spiele ich sie fast nur mit dem runden Ende, was bei der Form besonders gut geht. Das mit dem Loch sollte nicht überschätzt werden. Ich komm damit klar, aber sooo groß ist der Unterschied zu lochlosen Plektren nicht.

Ansonsten: Toller Bericht! Klar, das muss auch mal gesagt werden!

:D Wolfgang
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Brokenstring
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Beitrag von Brokenstring »

@Pappenheimer:
Danke für den Bericht, die Kosten und die Mühe die Du Dir gemacht hast.

Angeregt durch deine Bestellung habe ich mir, als Nichtplektrumspieler, mal das Silberpick geholt. Das Ding ist nicht zu unterschätzen, allerdings nur zum solieren. Beim Strummen stören mich die Plektrumgeräusche. (Heißt es eigentlich Plektron oder Plektrum???)
Beim solieren hat man durch die geringe Breite sehr viel Spielraum und trifft auch ungeübt, wie ich, die Saiten sehr gut. Durch die Härte spielt es sich sehr exakt. Vielleicht wills ja jemand ausprobieren.
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

Brokenstring hat geschrieben:Heißt es eigentlich Plektron oder Plektrum???
Zulässig ist beides, guckst Du hier.

Man kann lt. Wikipedia sogar "Zupflümmel" dazu sagen. Schau einer an.
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