Hanjo hat geschrieben:Ob carbon-Gewebe Gitarren einmal besser klingen als Holz? Keine Ahnung.
provokante antwort:
das tun sie doch heute schon.
(ist geschmackssache, schon klar)
ich will hier nochmal einwerfen, aus welchem grund holz überhaupt die messlatte sein soll.
holz war damals das einzige verfügbare material überhaupt aus dem man klingende kisten fertigen konnte.
man hat sich also einfach aus dem materiallager bedient, das seinerzeit zur verfügung stand.
das daraus gewonnene lokale optimum als globales optimum für alle zeiten festzulegen ist ja schon fast witzig.
threiter hat geschrieben:..........ich will hier nochmal einwerfen, aus welchem grund holz überhaupt die messlatte sein soll.
holz war damals das einzige verfügbare material überhaupt aus dem man klingende kisten fertigen konnte.
man hat sich also einfach aus dem materiallager bedient, das seinerzeit zur verfügung stand.
das daraus gewonnene lokale optimum als globales optimum für alle zeiten festzulegen ist ja schon fast witzig.
tr
du hast recht mit deinem einwand, das carbonfaser instrumente heute schon besser klingen (können) als holz. ich spielte mal mit einer geigerin zusammen, deren neue carbongeige besser klang als ihre dreimal so teure holzgeige. zumindest verstärkt!!!
den rest deines beitrages kann man auch philosophisch beantworten. holz ist mit allen schwächen und nachteilen, über alle anwendungsgebiete hinweg betrachtet, der vielseitigste und haltbarste werkstoff den es gibt. eine geschenk der natur. man muss nichts dafür tun, einfach wachsen lassen und verantwortungsbewusst ernten, die verarbeitung ist kaum umweltbelastend (wiederum nur bei verantwortungsvollen umgang). das sieht bei der verarbeitung und herstellung von den fasermatten und den kunstharzen ganz anders aus, das ist zum teil hochgiftig. rohstoff ist sehr oft erdöl.
Salud a Familia
Herigo Carajillo de los Bomberos de Alemania
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Hanjo hat geschrieben:
Wobei ich vieleher glaube, dass man dann wohl eher mit Compound Materialien spielen wird und die Zarge vielleicht eher mit Wabe und Kevlar zum Ziel führt.
... ist das nur eine Vermutung, oder eine begründete Idee? "Zargen aus Waben" klingt auf jeden Fall interessant. Habe allerdings im Moment überhaupt keine Phantasie, wie sich das auswirken kann. Direkte, unmittelbarere Verbindung zwischen Decke und Boden - damit kann ich vielleicht Resonanzen besser tunen (oder vermeiden), ist aber noch nicht zu Ende gedacht (und müsse letztendlich doch wieder empirisch ermittelt werden).
ich mache viel mit solchen Materialien (Highspeed Modellboote - also sowas zwischen 100-150 km/h schnell). Und da ist das Tolle, dass Verbundmaterialien komplett Ihre Eigenschaften verändern. Also eine resonzfreie. akustische fast tote Zarge mit Wabe zu bauen ist eigentlich ein Klacks. Und leichter wäre die auch.
Gewebe (oder sagen wir mal besser Seidengewebe) aus Kevlar Aramid
wiegt weit unter 100 Gramm je qm und läst sich fast "trocken" auf Holz und Co laminieren. Das heißt, eine Gewebelage kann leichter wie ein Lack sein. Eine Fussbodenplatte eines Airbus die vielleicht nur an den Kanten aufliegt wiegt wenige hundert Gramm und biegt sich weniger durch wie eine 30 x schwerere Holzplatte. Da heisst das Zauberwort halt Wabe.
Aber ob das bei einer Gitarre funktioniert?
Rein akkustisch stelle ich mir vor, dass eine Gitarre physikalisch ein Helmholtz-Resonator ist.
Also würde sich der primär Klang aus der Luftsäulenschwingung (Basstöne) und aus Schwingungen der Decke (auch Partialschwingungen)
zusammensetzen. Je nach Frequenz haben unterschiedliche Bereiche der Decke eine unterschiedliche akustische Leistung. Dies läßt sich mit einem Mikro leicht nachvollziehen.
Wenn das so wäre, dann sollte es möglich sein beim Korpus auch den Holzklang nachzubauen. Die Decke ist da eher das was beim Lautsprechen die Membran ist.
Da ist wohl mehr Respekt angesagt.
Beste Grüße Hanjo
wenn die waben hohlräume sind kann ich mir aber auch eine schallabsorbtion statt einer verlustfreien reflektion vorstellen, für irgendeine frequenz könnten diese waben fallen sein aus der sie nicht mehr herauskommen wenn sie mal drin sind. aber da kenne ich mich auch nicht aus!
Salud a Familia
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(auf hanjo): .. hmm, ja, dann stellt sich allerdings die Frage, ob Du dann wirklich noch bei einer Zargen-Boden-Bauweise bleiben möchtest, wenn der Boden auch resonanzarm sein soll, oder ob man doch gleich wieder in die Schüsselform übergeht, was für mich naheligend wäre, ohne aber ein Modell zum Durchrechnen zu kennen. Zarge-Boden wäre natürlich wohl leichter zu bauen.
Beim "Nachbau des Holzklangs" bin ich etwas skeptisch. Falls Du damit ein "naturgetreues Modellieren" meinst, Du müsstest dann einzelne Holzarten modellieren. (Da würde ich an Steifigkeit und Oberflächenrauhigkeit als Parameter denken, aber es gibt bestimmt noch jede Mange andere.) Das wäre aber auf jeden Fall mal ein interessanter Versuch. Waben kenne ich aus eigener Grobmotoriker-Erfahrung nur aus dem Bootsbau, die sind da aber etwas dicker... (egal, ob Aramid oder nicht).
Wenn ich mir allerdings eine Adamas anhöre, dann hätte ich vor einer Decke auch nur noch wenig Respekt, das klappt ja auch.
ob reiner Helmholtz Resonator oder passives Mitschwingen des Bodens durch Luflvolumen Ankopplung weiß ich natürlich nicht was gewünschte ist.
Akustisch tot wäre aber kein Problem. Dann ginge natürlich auch Sandwich aus 2 x Carbon und Innenliegend PU.
@ Herigo
Die Wabe steht senkrecht und ist innenliegend zwischen den Platten.
Das resonanzarme Verhalten entsteht, wenn Du Materialien mit unterschiedlichem Resonzverhalten verbindest.
Die Länge der Wabenzellen ist kürzer als die Wellenlänge sorgar der Obertöne einer Gitarre. Also kommt es nur zu Körperschall zwischen den Platten durch die Wabenkopplung. Da du nun tausende Stege auf der Platte hast dürfte die Dämpfung trotzem hoch sein.
Die Systemresonanz des Helmholtzresonator wird aber primär durch Schalloch und Korpusvolumen definiert.
Hanjo
ich will hier nochmal einwerfen, aus welchem grund holz überhaupt die messlatte sein soll.
Ich kann in keinem Beitrag erkennen, dass Holz generell die Messlatte sein soll. Es ist nur halt so, dass ein Großteil der hier anwesenden, dem Klang, der Haptik, dem Geruch und was auch immer deutlich mehr zugetan ist als Kevlar; Kohlefaser oder Tupper.
Aus meiner Sicht definiert jeder von uns seine Messlatte für sich individuell. Für mich ist sie übrigens in Holz gemeißelt. Für andere in Plastikzargen oder Kohlefaser.
Gruß Ralf
Boucher Studio Goose Walnuss
Blueridge BR 371
Fenix TL 20
No Name Stratocaster
ich will hier nochmal einwerfen, aus welchem grund holz überhaupt die messlatte sein soll.
Ich kann in keinem Beitrag erkennen, dass Holz generell die Messlatte sein soll. Es ist nur halt so, dass ein Großteil der hier anwesenden, dem Klang, der Haptik, dem Geruch und was auch immer deutlich mehr zugetan ist als Kevlar; Kohlefaser oder Tupper.
Aus meiner Sicht definiert jeder von uns seine Messlatte für sich individuell. Für mich ist sie übrigens in Holz gemeißelt. Für andere in Plastikzargen oder Kohlefaser.
Gruß Ralf
Messlatte nicht, aber du lässt schon durchblicken, dass du anderes Material ätzend findest.
Eine Gitarre aus TupperWare-Plastik mag ich auch nicht, aber ich mag meine Ovation und derern Geruch genauso, wie meine massive Fichten/Mahagoni-Seagull oder den Rest der Eierschneider, die ich besitze. Sie riechen alle gut!
Ich mag mir gar nicht vorstellen, was hier los wäre, wenn plötzlich TE und Bögershausen wegen des präziseren Klangs mit Hightech Joghurt Bechern auträten. Dann würde die Kritiker wahrscheinlich von der erotischen Ausstrahlung Ihre neuen schwarzen Geliebten sprechen.
Im Auto freue ich mich über moderne Materialien. Mit Wurzelholzappikationen würde ich mich noch älter fühlen als ich sowieso schon bin.
Beste Grüße Hanjo
Tripple xXx hat geschrieben:Ich wette um 100 Euro das ein Boegerhausen oder TE aus einer Ovation mehr rausholt,als wir alle aus einer Holz Gitarre alla maton oder so .
noja, der Al di Meola hat's zumindest schon mal vor gemacht...
„simple music is the hardest music to play, and blues is simple music“ ... Albert Collins
Blues, Folk, Country & Bluegrass