gelöscht

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

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clone
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Beitrag von clone »

Manati hat geschrieben: Mir fehlt jedoch der Glaube, dass die Arbeitsbiene, die eine 120-Euro-Jacke herstellt, tatsächlich wesentlich besser dasteht als diejenige, aus deren Hand die 30-Euro-Jacke stammt.
Genau DAS habe ich mich auch schon gefragt. Selbst bei höherpreisiger sogenannter Markenkleidung sieht der ´Waschzettel - made-in`, häufig nicht anders aus....
rwe
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Beitrag von rwe »

Bekleidung ist wohl besonders speziell. Vor Jahren schon hatte ich gelesen, dass bei "Markenartikeln" im Sportbereich die im Preis eingeplanten Marketingkosten deutlich höher waren als die Lohnkosten.

Der "große Bruch" bei den Gitarren kam wohl tatsächlich Ende der 1990er, Anfang der 2000er, als China allmählich Korea als "Billiglieferant" ablöste. Den Trend zur Serienfertigung hat RAc schön beschrieben.
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Bersuita
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Beitrag von Bersuita »

Eine gute Alternative, um sich mit "Asia-sweat-shop"-freien Business-Hemnden (und Freizeit-Hemden) einzudecken:
http://www.brainshirt.eu/brainshirt-her ... -qualitaet
(Bio-Baumwolle aus USA, Garne werden in Österreich verarbeitet und Herstellung in D, Ö und Polen...
Die Qualität ist super - und bügelarm :wink:
Bersuita
"Ein Gespräch setzt voraus, dass der andere Recht haben könnte." (Hans-Georg Gadamer)
chevere

Beitrag von chevere »

Jemand erwägt den Kauf einer 149,- Euro Gitarre
und landet dann bei einem "Klimaneutralen Stehkragen"?
Der Gedanke enbehrt nicht eines gewissen Humors.
Danke!
:lol:
Gast

Beitrag von Gast »

gelöscht
Zuletzt geändert von Gast am Fr Feb 06, 2015 4:24 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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Bersuita
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Beitrag von Bersuita »

chevere hat geschrieben:Jemand erwägt den Kauf einer 149,- Euro Gitarre
und landet dann bei einem "Klimaneutralen Stehkragen"?
Der Gedanke enbehrt nicht eines gewissen Humors.
Danke!
:lol:
Ja, nicht wahr? :D Ich finde das einen gelungenen konstruktiven Input im Rahmen eines schon lange gekaperten Fadens, der ausgehend von einer Gitarren-Qualität-Frage über Konsum, Ausbeutung, Klamotten-/Handykauf, Umweltschutz und dann auch noch Hartz IV beackert. Da darf ein Kaufhinweis zur Alternative nicht fehlen :D
Jetzt hör ich aber auch auf, wir sind hier ja schließlich nicht im off-topic-Bereich :oops:
Bersuita
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pfunk
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Beitrag von pfunk »

ripean hat geschrieben: 1. Kauft auf dem riesigen Gebrauchtmarkt und gebt alten Klampfen eine neue Zukunft!
Diesen Weg gehe ich seit vielen Jahren und die Kerben und Kampfspuren
der oft exzellent klingenden Instrumente „erzählen“ mir dazu vielleicht sogar aufregende Geschichten. , -)
Genau so!! Mache ich übrigens mit meinen Autos seit jeher auch schon so ...
RB hat geschrieben: Interessant erscheint mir vor allem, daß das Angebot in meiner Jugend praktisch durchweg Sperrholz bedeutete. Heute ist das anders.
Und gerade das finde ich beängstigend! Heißt ja eigentlich, dass Tropenholz billiger geworden ist :(
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pfunk
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Beitrag von pfunk »

ripean hat geschrieben: 1. Kauft auf dem riesigen Gebrauchtmarkt und gebt alten Klampfen eine neue Zukunft!
Diesen Weg gehe ich seit vielen Jahren und die Kerben und Kampfspuren
der oft exzellent klingenden Instrumente „erzählen“ mir dazu vielleicht sogar aufregende Geschichten. , -)
Genau so!! Mache ich übrigens mit meinen Autos seit jeher auch schon so ...
RB hat geschrieben: Interessant erscheint mir vor allem, daß das Angebot in meiner Jugend praktisch durchweg Sperrholz bedeutete. Heute ist das anders.
Und gerade das finde ich beängstigend! Heißt ja eigentlich, dass Tropenholz billiger geworden ist :(
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Manati
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Beitrag von Manati »

MattesD hat geschrieben: wenn ich - sagen wir mal 1000 Euro hier liegen habe und muss nur 150 ausgeben um mich zu freuen - na ja - dann kann ich im Sommer noch ne Woche mit der Family wegfahren.
Bei den vielen, vielen Käufen, die man in den letzten Jahren von dir mitbekommen hat, hättest du für den Wert der Summe der Verluste beim Wiederverkauf ganz sicher noch ein paar Wochen mehr "mit der Family wegfahren" können.

Dein Wankelmut hat schon eine Menge Geld den Jordan runtergehen lassen. Oder irre ich mich da etwa?
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

Gute Frage, Manati, die Antwort würde mich auch interessieren. Nicht zuletzt deswegen, weil ich diese Wankelmütigkeit und das Lehrgeld-zahlen auch von mir selber leider zur Genüge kenne. Andererseits: Ich würde wohl nicht mein Heil bei 150-Euro-Gitarren suchen.

Aber zum lieben Forenkollegen Wolfgang:
Gitarrenspieler hat geschrieben:Die meisten von uns mit 2-3-4 und mehr HighEnd Gitarren im Ständer sollten da onkologisch ran und die nicht kaufen.
Ganz genau.
Gitarrenspieler hat geschrieben:Billiggitarren: nein, Billigflieger: nein, Billigkleidung: nein... usw. Die Aussagen gelten nur für mich!
Für mich auch.
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Holger Hendel
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Beitrag von Holger Hendel »

Hmmm...ich schaue mich im Musikbüro gerade mal so um...Billigtoner, Billig-Tintenpatronen, diverse Billig-Capos (Kyser-Kopien für Konzertgitarre), ca. 500 Billigplektren verschiedener Hausmarken, Billig-Prospekthüllen, u.a. Billigkabel, u.a. Billigkopfhörer, Billig-Studiomulticore, u.a. Billig-Gitarrengurte, Billig-"Securitylocks", Billig-Stegstecker, Billig-Racklight, Billig-Endlospapier, Billig-Schallbruchelemente, Billig-Ringmappen, Billig-Vertikalmaus, u.a. Billigsaiten, u.a. Billiggitarrenständer, Billig-Tuner...tja, keine Ahnung. Ich bekenne mich offen zu meiner Vorliebe für verschiedenste Billigprodukte. Ganz einfach deshalb weil ich 0 Notwendigkeit dafür sehe mehr Kohle für ein gleichwertiges Produkt zu zahlen. Ich halte ein solches Konsumverhalten für sehr normal; jeder Mensch hat best. Bereiche in denen "gerne" Geld ausgegeben wird und solche, in denen man sich halt budgettechnisch an der unteren Grenze bewegt.
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Rainer H
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Beitrag von Rainer H »

....Sehr, sehr interessant, da ist überall, ein klein bisschen Wahrheit,
ich denke so was muß jeder Persönlich entscheiden.
die Wahrheit oder das Richtige, gibt es nicht.
Für meine erste Gitarre, mußte ich für den gleichen Lohn, wie der
Chinesische Facharbeiter, die ganzen Sommerferien Arbeiten, um
mir meine erste Gitarre kaufen zu können, hat es mir geschadet, in der Schreinerei zu Arbeiten?! ich glaube nicht!! Diese Gitarre, auch wenn es nur das selbe Modell ist, liebe ich noch heute, und trotz der ganzen wirklich guten Gitarren um mich, ist es immer noch was ganz besonderes sie zu
spielen.

mein Fazit, ich finde es gut, das man heute brauchbare Gitarren, für erschwingliches Geld bekommt, das gibt auch solchen Leuten eine Chance Gitarre zu spielen, die es eben nicht so üppig haben.
Gruß Rainer
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Manati
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Beitrag von Manati »

China-Sweatshop hin, China-Sweatshop her - es ist erfreulich, dass ein Anfänger heutzutage nicht mehr viel Geld investieren muss, um eine gut bespielbare, vernünftig klingende und halbwegs ordentlich verarbeitete Gitarre zu bekommen.

Früher hingegen musste der Einsteiger relativ tief in die Tasche greifen, um nicht Schrott zu kaufen.

Es gibt tatsächlich 100-Euro-Steelstrings, die die o. g. Kriterien erfüllen. Das dürfte es dem Einsteiger erleichtern, schnelle Fortschritte zu machen und wirklich dranzubleiben.
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doc
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Beitrag von doc »

Gut, aber die zu € 144,99 sind schon besser :wink:
doc
tonidastier

Beitrag von tonidastier »

Leider muss ich mal hier meinen Senf dazugeben:

Über den Zeitraum, den meine Berufsunfähigkeitsversicherung gebraucht
hat zu prüfen, ob sie denn zahlen will, war ich Hartz IV, also ca. 9 Monate.
Und ich kann sagen, dass es schon möglich ist 50€ im Monat zu sparen,
wenn man auf Alkohol und Zigaretten und hochwertige Lebensmittel verzichtet. Ein normaler und gesunder Lebensstil erfordert aber wesentlich mehr Geld als Harz IV.

Und zu Billiggitarren: Ich war für eine Woche bei meinen Eltern und habe auf
meiner alten Ibanez Sperrholzgitarre gespielt. Und ich merke deutlich, dass
man da um einiges mehr an Kraft und Technik reinstecken muss um einen lauten sauberen Ton zu erzeugen, als bei einer >2000€ Gitarre.
Jetzt habe ich eine Sehnenscheidenentzündung im Handgelenk bekommen,
einzig und allein, weil ich es nicht mehr gewohnt war auf dieser Billiggitarre
zu spielen. Mit einiger Eingewohnungszeit an diese Gitarre hätte es das Problem natürlich nicht gegeben.
Ich merke den Unterschied zwischen meiner J35 Gibson und einer dann mehr als doppelt oder dreifach so teuren Gitarre ebenfalls noch deutlich.

Gut, dass ist meine Erfahrung, jeder macht andere Erfahrungen und hat ein anderes Empfinden, dafür gibt es das Forum um seinen Horizont zu erweitern.
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