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Re: C. F. Martin ca. 1880 -1890

Verfasst: Do Jan 17, 2019 10:59 am
von RB
Der New-York-Brandstempel ist auch nach dem Umzug weiter verwendet worden.

Re: C. F. Martin ca. 1880 -1890

Verfasst: Do Jan 17, 2019 11:12 am
von Rumble
Kopfkino....

Sach ma´...wie klingt denn die olle Klampfe?

"Der Reichtum des Klangs und die Klarheit jeder Note sind für uns eine Offenbarung und eine Entdeckung der Gitarren des späten 19. Jahrhunderts dieser prestigeträchtigen Marke. (Siccas)

Boah Eh´....jetzt mal ganz ohne Scheiß! Wie klingt dat Ding denn nun?

"Der Reichtum des Klangs und die Klarheit jeder Note sind für uns eine Offenbarung und eine Entdeckung der Gitarren des späten 19. Jahrhunderts dieser prestigeträchtigen Marke." (Siccas)

:rotfl:

Re: C. F. Martin ca. 1880 -1890

Verfasst: Do Jan 17, 2019 11:16 am
von tired-joe
"The original Martin residence, known as the “Cherry Hill Property,” overlooked Nazareth and included the land now occupied by the Martin factory. Although all Martin guitars were built in Nazareth beginning in 1839, they continued to be stamped “C.F. Martin, New York” until 1867 and then “C.F. Martin & Co., New York” until 1898 because of a sales arrangement with a New York distributor."

Quelle https://www.martinguitar.com/about/mart ... 1796-1873/

Joe

Re: C. F. Martin ca. 1880 -1890

Verfasst: Do Jan 17, 2019 2:13 pm
von Bernd C. Hoffmann
Rumble hat geschrieben:Boah Eh´....jetzt mal ganz ohne Scheiß! Wie klingt dat Ding denn nun?

Wahrscheinlich so, wie Du es Dir nicht vorstellen kannst. Ich kann es auch nicht. Ob Martin eine prestigeträchtige Marke ist - das galt angeblich auch für Gibson -, kann ich nicht beurteilen. Aber worauf man sich verlassen kann, ist die Tatsache, dass man bei Siccas sehr genau weiß, wie auch historische Nylonsaitengitarren klingen müssen. Das ist unumstößlich, denn genau das ist ein besonderer Teil ihres Erfolgs. Damit sind sie glaubwürdig.

Re: C. F. Martin ca. 1880 -1890

Verfasst: Do Jan 17, 2019 2:28 pm
von Jorma55
Die Gitarre ist - jedenfalls für Sammler - schon recht interessant. Es handelt sich um eine 0-28 (erhältlich ab 1854), die deshalb etwas aus dem Rahmen fällt, weil sie im Gegensatz zum damals auch bei Martin üblichen Standard nicht über einen Fensterkopf sondern über eine - damals nur als Sonderwunsch erhältliche und eher seltene - geschlossene Kopfplatte mit durchgesteckten "Pebs" verfügt. 2011 tauchte die Gitarre bei einer Auktion in Großbritannien auf, der Schätzwert wurde damals mit 800-1200 Pfund angegeben. Verkauft wurde sie schließlich im Oktober 2011 für 1550,-Pfund. 2014 wurde sie dann bei KentGuitarClassics angeboten und im März 2014 zu einem mir nicht bekannten Preis verkauft. Jetzt ist sie also bei Siccas gelandet. Der veranschlagte Preis von knapp 10.000,-€ ist für eine noch für Darmsaiten konzipierte Martin aus der 2.Hälfte des 19. Jahrhunderts schon etwas heftig, ich habe schon deutlich günstigere Exemplare gesehen. Vom Klang der Gitarre zeigten sich allerdings auch die Fachleute von KentGuitarClassics seinerzeit sehr angetan, angeblich erinnert er stark an eine Santos Hernandez ( was immer das heißen mag, ich bin kein Experte für Gitarren mit Darm- bzw. Nylonsaiten ). Silk and steel oder vielleicht sogar 11er Stahlsaiten könnte sie vielleicht noch vertragen, ich würd's bei der alten Dame aber eher nicht riskieren.

Michael

Re: C. F. Martin ca. 1880 -1890

Verfasst: Do Jan 17, 2019 2:31 pm
von Niels Cremer
"pegs", oder?

Woher hast du diese ganzen Infos?

LG,
Niels

Re: C. F. Martin ca. 1880 -1890

Verfasst: Do Jan 17, 2019 2:58 pm
von Rumble
Bernd C. Hoffmann hat geschrieben:
Rumble hat geschrieben:Boah Eh´....jetzt mal ganz ohne Scheiß! Wie klingt dat Ding denn nun?

Wahrscheinlich so, wie Du es Dir nicht vorstellen kannst. Ich kann es auch nicht. Ob Martin eine prestigeträchtige Marke ist - das galt angeblich auch für Gibson -, kann ich nicht beurteilen. Aber worauf man sich verlassen kann, ist die Tatsache, dass man bei Siccas sehr genau weiß, wie auch historische Nylonsaitengitarren klingen müssen. Das ist unumstößlich, denn genau das ist ein besonderer Teil ihres Erfolgs. Damit sind sie glaubwürdig.


Mensch Bernd, das war ein Scherz!
Die blumige Formulierung im Text von Siccas trifft halt voll meinen Humor.

Wenn mich das nächste mal ein Kumpel fragt wie mir seine Gitarre gefällt, dann werde ich mich aufrichten und klarer, lauter Stimme sprechen: "Oha mein treuer Freund, der Reichtum des Klangs deiner Gitarre und die Klarheit jeder Note sind eine eine Offenbarung für mich!"

Ich könnte mich schon wieder abrollen.....
Machmal bin ich halt ein wenig albern. Nimm mich bitte einfach nicht so ernst. ;-)

Re: C. F. Martin ca. 1880 -1890

Verfasst: Do Jan 17, 2019 3:02 pm
von Jorma55
Niels Cremer hat geschrieben:"pegs", oder?

Woher hast du diese ganzen Infos?

LG,
Niels
Entschuldige, natürlich "pegs" (Stöpsel, Stift, Zapfen).

Ich bin halt ein fanatischer Martin Fan, und das schon seit Jahrzehnten. Da bleibt im Laufe der Zeit so einiges hängen. Martins aus der 2. Hälfte des 19.Jahrhunderts sind zwar keineswegs selten, die durchschnittliche Jahresproduktion schwankte damals schon zwischen 200 und 300 Instrumenten, aber dass so ein Teil in Europa angeboten wird, kommt dann doch nicht alle Tage vor.

Michael

Re: C. F. Martin ca. 1880 -1890

Verfasst: Do Jan 17, 2019 3:03 pm
von Niels Cremer
Ich bin immer bass erstaunt was du für Details aus dem Ärmel zauberst! ;-)

LG,
Niels

Re: C. F. Martin ca. 1880 -1890

Verfasst: Do Jan 17, 2019 5:44 pm
von Jorma55
späterblues hat geschrieben:

Den Holz- Koffer find ich übrigens todschick. Er erinnert mich an die Särge im Western.
.

Du wirst lachen, diese Koffer heißen tatsächlich "coffin case" also Sargkoffer. Sie wurden seit Ende der 1830er Jahre bis Ende des 19.Jahrhunderts bei Martin selbst für alle damals produzierten Bauformen hergestellt und waren in erster Linie dazu bestimmt, die Gitarren auf dem Transport per Postkutsche zu den übers Land verteilten Händlern zu schützen. Für einen Sammler, der eine alte Martin noch mit diesem Originalkoffer erhält, ist das natürlich das "Tüpfelchen auf dem i".

Michael

Re: C. F. Martin ca. 1880 -1890

Verfasst: Do Jan 17, 2019 6:01 pm
von Bernd C. Hoffmann
Jorma55 hat geschrieben:2011 tauchte die Gitarre bei einer Auktion in Großbritannien auf, der Schätzwert wurde damals mit 800-1200 Pfund angegeben. Verkauft wurde sie schließlich im Oktober 2011 für 1550,-Pfund. 2014 wurde sie dann bei KentGuitarClassics angeboten und im März 2014 zu einem mir nicht bekannten Preis verkauft. Jetzt ist sie also bei Siccas gelandet. Der veranschlagte Preis von knapp 10.000,-€ ist für eine noch für Darmsaiten konzipierte Martin aus der 2.Hälfte des 19. Jahrhunderts schon etwas heftig, ich habe schon deutlich günstigere Exemplare gesehen.
Woher weißt Du, dass es sich bei der Gitarre aus GB und bei Siccas um ein und dieselbe Gitarre handelt?

Re: C. F. Martin ca. 1880 -1890

Verfasst: Do Jan 17, 2019 6:15 pm
von Jorma55
Es handelt sich in beiden Fällen um eine 0-28 aus der Zeit von 1880-1890 mit geschlossener Kopfplatte (sehr selten) und identischen (reparierten) Rissen unterhalb des Stegs. An der Gitarre angebrachte Seriennummern hatten die Martins damals noch nicht, selbst die Modelbezeichnung ergab sich lediglich aus einem auf der Unterseite des Kofferdeckels aufgeklebten Papierlabel.


Michael

Re: C. F. Martin ca. 1880 -1890

Verfasst: Do Jan 17, 2019 6:39 pm
von string
Boah Eh´....jetzt mal ganz ohne Scheiß! Wie klingt dat Ding denn nun?
Ich glaube das Thema „Wie klingt eine Gitarre“ hatten wir schon einmal.
Vielleicht wiederhole ich jetzt meinen Senf ??

Ich durfte mal verschiedene Highend-Nylongitarren von David Qualey testen
und mit meiner Cashimira (damals ca. 1000.--€) vergleichen.

Nach etwa 1 ½ Stunden sagte ich David, dass ich im Vergleich zu meiner Gitte, keinen großen Unterschied feststellen kann
und ich somit mit meiner voll und ganz zufrieden bin.

Seine für mich sehr aufschlussreiche Antwort war in etwa:
„Tja, ich kann aus einer einfachen Wandergitarre den gleichen Klang herausholen, wie Du gerade aus meinen“.

Wumm! Mir wurde mir einem Mal klar, dass nicht allein der Preis einer Highend-Gitarre den für einen Hobby-Zupfer erhofften Superklang hervorbringt.
Traurig aber war, auch wenn sich so eine Gitarre schon seeeehr motivierend auswirken kann.

Aber gerade von dieser Illusion der Hobby-Gitarristen leben Martin und Co. bzgl ihrer High-End-Produkte

Gruß

Klaus

Re: C. F. Martin ca. 1880 -1890

Verfasst: Do Jan 17, 2019 7:51 pm
von Jorma55
Nochmal zurück zu Bernds Frage : Beweisen kann ich gar nichts, aber ich bin felsenfest davon überzeugt, dass es sich um ein und die dieselbe Gitarre handelt. Was auffällt, sind in der Tat die unterschiedlichen Preisvorstellungen. Damit habe ich aber kein Problem. Den von Siccas angesetzten Preis habe ich als "heftig" bezeichnet, er bewegt sich aber absolut noch im Rahmen für so eine Gitarre. In den Staaten wurden in jüngerer Vergangenheit von 3.500,-$ über 11.000,-$ (jeweils 0-28) bis 18.000,-$
(0-45) aufgerufen. Den bei der Auktion in Großbritannien angesetzten Schätzpreis von 800-1200 Pfund und den letztendlich bezahlten Kaufpreis von 1550,- Pfund kann ich nur als Witz bezeichnen. Ich bin -als reinrassiger Stahlsaitengitarrenspieler- an dieser Martin nicht interessiert, aber für 1200,- Pfund hätte ich gesagt :" Packt sie ein, die nehme ich gleich mit".

Michael

Re: C. F. Martin ca. 1880 -1890

Verfasst: Do Jan 17, 2019 10:35 pm
von rwe
Jorma55 hat geschrieben:Ich bin -als reinrassiger Stahlsaitengitarrenspieler- an dieser Martin nicht interessiert,
... und der puristische europäische Nylonspieler kennt Martin nicht ...