Grüßeuch miteinander!
Ja, das fränkische Bier ist sehr gut, und die Städte Bayreuth und Bamberg sind auch wunderschön. Abgesehen mal davon dass Bayreuth 1945 noch schnell zusammengebombt wurde und Bamberg nicht. Habt Ihr eigentlich gewusst, dass die Amerikaner das Festspielhaus in Bayreuth bloß deswegen nicht bombadiert haben, weil sie es aus der Luft für eine Scheune hielten?
Gottseidank, oder? Habe mir Bamberg auch angesehen, wunderschön, wirklich, und natürlich war ich auch im Schlenkerla und hab das Rauchbier probiert, auch eine neue Erfahrung...
Aber die Hauptsache war ja wohl der Einkauf beim Thomann. Und der Weg hat sich gelohnt: Ich glaube nicht, dass es irgendwo einen Laden gibt, wo derartig viele Gitarren herumhängen, die man alle bestaunen und natürlich auch testen kann. Wenn man die Gitarrenabteilung betritt,
, das macht schon Eindruck, und das Wasser läuft einem im Mund zusammen....das absolute Mekka!
Der Verkäufer, mit dem ich vorab schon per Mail in Kontakt war, hatte auch schon alle Gitarren für mich vorbereitet, wie schon am Anfang des Freds beschrieben. Angefangen habe ich mit den 12-Saitern (Martin und Guild) - tja und diese Dinger müssen einem schon liegen. Mir jedenfalls lagen sie nicht. Der Sound ist sicherlich etwas Besonderes, aber man muss diesen chorigen, bisweilen auch komischen Sound mögen - und sich vor allem fragen: Will ich den Sound von nun an ständig haben und vor allem will ich soviel Kohle für was hinlegen, von dem ich nicht überzeugt bin? Irgenwie hatte ich immer das Gefühl, diese 12Saiter klingen wie zwei Gitarristen die parallel spielen, nur hat einer davon eine Kindergitarre die total verstimmt ist. War also nicht meins, und innerlich habe ich mich von den 12saitigen Westerngitarren schon mal verabschiedet. War echt nicht das, was ich mir erwartet hatte. Und klarerweise denke ich mir, dass man so eine 12saitige auch spielen können muss. Ich bin aber weder Leo Kottke noch Bryan May
Der nächste Versuch waren dann die E-Gitarren: Eine Gibson Les Paul Custom und eine ESP Les Paul Satin Black. Dass zwischen Westerngitarren und E-Gitarren Welten liegen war mir schon klar, aber irgendwie hätte es mich schon gereizt, eine Paula zu haben, damit zu solieren und vielleicht auch mal über so ein Akustik-Simulator-Pedal zu strummen. Als ich den Verkäufer ersuchte, mal diesen Simulator anzustecken, lächelte er und meinte, dass ich es ja sehen werde (...dass das überhaupt nicht funktioniert - unausgesprochen)... und genauso wars dann auch: Das klingt, als hätte man eine Schuhschachtel mit Saiten bespannt und ein bisschen unter Strom gesetzt. Da ich in einer 2-Mann-Band spiele, und wir nur akustische Sachen machen, bis vielleicht auf ein paar Soli, für die eine E-Gitarre ganz nett gewesen wäre, habe ich mich auch bald vom elektrischen Sektor verabschiedet. Denn nur dafür macht weder ein Kauf noch die Schlepperei von zweierlei Equipments Sinn. Abgesehen davon: Mann, diese Les Paul hat ein Mordsgewicht, wie hält man das aus, die stundenlang zu spielen?
Blieb mir also zu guter Letzt nur noch der gute alte Sechs-Saiten-Sektor übrig. Und so eine Gelegenheit darf man natürlich nicht verpassen, da muss der Verkäufer schon ein wenig Betreuungszeit aufwenden. Insgesamt habe ich in etwa 3 Stunden an die 30 Gitarren getestet, in der Hauptsache Dreads und Jumbos. So ziemlich alles von Martin, Gibson, Guild, Yamaha, Takamine, Lakewood, und sogar Walden war dabei.
Und jetzt kommts - bitte mir jetzt keine Überheblichkeit zu unterstellen: Es gab nur eine einzige, die gleich gut klang wie meine eigene Gibson Elvis-Dove. Und zwar war das die
Gibson Western Classic Prewar 200. Also die hatte wirklich Klasse. Da war ich wirklich in Versuchung. Aber sie klang eben nicht besser als meine eigene, nur gleich gut. Optisch war sie auch nicht unbedingt meins. Also was würde das bringen?
Ich hab mir sogar ein baugleiches Modell meiner Elvis-Dove bringen lassen und die klang auch nicht annähernd so gut wie meine eigene. Woran liegt das überhaupt?
a) beim Kauf meiner Elvis Dove hatte ich einfach nur Glück, eine wahre Sonntagsgitarre?
b) meine ist schon so gut eingespielt und die anderen nicht?
c) Bin ich an den Klang meiner eigenen so gewöhnt und deshalb so überzeugt?
Ich weiß auch nicht. Ich tippe mal auf b.
Von den restlichen Gitarren (den teuren) lagen diese bei einer klanglichen Vergleichsskala zwischen 0 und 100 zu meiner eigenen Gitarre die meisten so zwischen 75 und 95.
Also dachte ich mir, wenn ich mir schon was zum Geburtstag mitnehme, dann eine, die mich optisch anspricht und meiner eigenen klanglich am allernächsten kommt.
Zuschlag! Die ist es dann geworden, meine neue Liebe, die
Martin DC Aura, siehe
hier (die Fotos auf der Thomann-Seite sind recht schön, und genauso sieht sie auch in Natura aus
).
Ja, was soll ich noch sagen? Sie spielt sich erstklassig, klingt erstklassig (bin schon gespannt wie das wird wenn sie erst eingespielt ist-ich denke da ist noch mehr drin), ist absolut fehler- und mängelfrei verarbeitet und hat nebenbei noch ein erstklassiges Tonabnehmersystem mit dabei. Na ja und die Einlagearbeiten waren natürlich kein Grund für den Kauf ... neinnein....
Jetzt stehen meine zwei Gibsons und die Martin nebeneinander im Wohnzimmer auf ihren Ständern und verstehen sich hervorragend
Ich werd mich jetzt man ans Studieren des Tonabnehmersystems machen und den ganzen Klimbim am Amp ausprobieren.
Noch einen schönen Abend Euch allen!
Der mehr als zufriedene Pappenheimer
Hier noch ein schönes Foto: