Mythos amerikanische Gitarren

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

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Rumble
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Beitrag von Rumble »

@Herigo

Tja, manchmal ist es aber leider ein langer Weg bis man seine "Schätzchen" gefunden hat. Ich habe schon so manche Gitarre gekauft, die es halt dann doch nicht war. Aber man wird ja älter und manchmal lernt man ja zum Glück auch etwas dazu. ;-)

Bei meinem letzten Neuerwerb habe ich erfolgreich versucht alle "Marken", Testberichte und bunte Werbeanzeigen auszublenden. Und siehe da, es ist tatsächliche eine Gitarre geworden, die ich gar nicht auf dem "Radar" hatte. (Furch G-25) Wenn da aber "Yamaha" oder ein anderer Name drauf gestanden hätte, dann hätte ich sie genau so gekauft.

Bei meiner Gibson (Paula) hat mich einfach das gesamte Spielgefühl überzeugt. Ich habe noch div. "Paula ähnliche Modelle", die sicher auch nicht schlecht sind. Aber diese (sogar relativ preiswerte) Gibson war es halt einfach. Klar haben bestimmte Sounds von div. Musikern meine Sound-Vorstellungen geprägt, die überwiegend div. Gibsons spielen. Aber letztendlich ist es das Gefühl und der Ton, der entsteht wenn man das Teil dann spielt. Trotzdem habe ich tolle Sounds, die man eher einer Les Paul zu ordnen würde, auch von Nik Huber oder Helliver gehört.

Bei einer Nylon bin ich auch eher zufällig bei einer Alhambra gelandet. War halt einfach so. :-)

Es ist wirklich das "gewisse Etwas" und das ist halt bei für jeden sehr individuell. Es gibt so viele schöne Gitarren.

PS: Auf einer "Bellido" würde ich übrigens auch gerne mal spielen. ;-)

Liebe Grüße
Rumble
Eine Gitarre zu haben ist besser als eine Gitarre zu brauchen.
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SouthernJumb°
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Beitrag von SouthernJumb° »

Rumble hat geschrieben:Es gibt so viele schöne Gitarren.
Stimmt, manchmal sind es sogar zu viele :lol:

Ist halt auch so, dass.... wenn Jemand hier seine neue Lakewood, Martin tec. verkündet... Gratulationen en masse erhält und jeder "in Ehrfurcht niederkniet" (nicht ernst nehmen..), wenn dann mit einer neuen Sigma daherkommt, die vll. sogar ebenso geil klingt, eher ein müdes Lächeln einfährt...

...das alles in ""

...und hier sowieso nicht, da hier ja nur nette Leute unterwegs sind, die das gleiche Hobby haben.
Den "unmythigen Marken" fehlt vll. die breite Akzeptanz, ausserdem werden sie oft bewusst "klein" gehalten, meist von den "Mythenbesitzern". :lol:

Wollt ihr wissen, was mein Eindruck ist?

Ich finde, dass es nie günstiger war, für wenig Geld eine so hohe Qualität zu erhalten, desweiteren, - bei den renomierten Marken eine sehr gute Qualität zu erhalten.
Für Martin kann ich da leider nicht sprechen (das aber nur aus mangelnden Antestgelegenheiten), was Gibson anbetrifft schon...
Hier zwar vermehrt im elektrischen Bereich, aber da gabs auch vereinzelt akustische darunter.
In den vergangenen Jahren (seit 2008) habe sich nun 8 Gibsons angesammelt, es wurden zwangsläufig auch viele angetestet, gut... darunter war ein "Totalversager", der seitens Gibson mehr als zufriedenstellend getauscht wurde, sonst überwiegend positiv.

Neuester Zuwachs... eine Gibson Les Paul Junior f. 599€ (leider derzeit 100€ teurer) - war ein Blindkauf (im soundland haben die die bis heute noch nicht, aber den Preis mittlerweile erhöht)... der absolute Spitzenklasse ist.

Und das bei einer Gitarre aus dem "budget Sektor"! Gut.... zugegebenermaßen ist an der Gitarre nicht viel dran, aber was dran ist, ist famos.
Der Vorteil hier ist, dass man sich keinen Wertverlust erkauft, denn die Klampfe sollte immer diesen Preis bringen. Mir ist es sowieso egal, weil die Gitarre erst in andere Hände wandert, wenns meine nicht mehr können, oder der Körper in Bewegungslosigkeit erharrt ist und sich dieser Zustand nicht mehr ändern wird. Nennt sich wohl Tod... :lol:

Von daher finde ich den Mythos (oder vll. vibe, den die Gitarre besitzt) absolut bezahlbar, ja fast schon günstig.

Inwiefern man bei Mythos #2 (sofern man mal die anderen angesprochenen US-Firmen weglässt) bei diesen Preisen einsteigen kann... weis ich nicht. Zu gerne würde ich mal eine HPL Martin anspielen - ich hab hier bez. Kunstmaterial keine Berührungsängste.

Obwohl sich Mythos und Plastik vll. "beissen" - aber Mythos hat eh was legendenartiges, aus der Vergangenheit.... betrachten wir das Jetzt.
Und das sehe ich posititiv, also nicht auffällig besser, oder schlechter, wer hat hier schon die umfassende Kenntnis um das sozusagen statistisch auswerten zu können...

Der Mythos begründet sich (und zehrt sicher auch davon) aus der langen Tradition und Vergangenheit, zu Zeiten als es eben auch noch nicht die Massen von Herstellern gab. Deswegen auch die hohe Dichte, einfach publik....
Die Größen spielen diesen Mythos, wir hören den Mythos, sehen ihn... und die Sache geht ins Blut... oder besser ins Hirn.

Für mich verständlich, völlig normal und eine schöne Sache.

Ich hätte gerne eine alte Martin, oder eine alte Gibson (Akustik)... aber habe mir seither keine geleistet, geschweige denn eine gespielt.
Aber, es besteht auch kein Bedarf, abgesehen davon geht es auch vollkommen ohne diesen "Mythos".
Zuletzt geändert von SouthernJumb° am Mo Nov 19, 2012 12:47 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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Orange
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Beitrag von Orange »

Gitarrenspieler hat geschrieben:Dieser Thread führt doch wieder zu nix. Das meiste was ich hier gelesen habe beruht für mich auf Hörensagen und persönlichen Ansichten.
Danke + Amen ! Bild
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troubadix
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Beitrag von troubadix »

Hallo zusammen,

jetzt habe ich den ganzen Thread gelesen und möchte dann doch auch noch etwas dazu sagen.
Zum Einen bin ich der Meinung, dass solche persönlichen Ansichten gar nicht so schlecht sind und wir ja auch hier ein Forum haben, um eben diese auch auszutauschen. Von daher ist doch daran gar nichts Schlimmes zu entdecken und objektiv kriegen wir's sowieso nicht hin.

Zum Anderen glaube ich nicht, dass es DIE gute oder weniger gute Gitarre gibt. Sie muss zum Spieler passen, für den Spieler einen - für seinen Geschmack - guten Klang haben und sich gut bespielen lassen. Manch einer steht auf den Martinsound, andere mögen den McIlroy-Klang oder Gibson oder, oder, oder. Das ist doch alles Geschmacksache.

Ich war jahrelang großer Fan des Martin-Klangs, fand meine D-41 gut zu spielen und war zufrieden. Nun habe ich zusätzlich noch eine Boucher, finde sie heute wesentlich "besser". Und besser heißt doch nicht, dass sie objektiv - was immer das auch sei - besser ist, sondern für mich besser. Und das kann sich auch ändern.

Und damit bin ich beim dritten Argument, was hier nicht zur Sprache kam. Man verändert sich im Laufe des Lebens und mit einem der Musik- und auch der Gitarrengeschmack. Dann paßt plötzlich eine andere Gitarre besser.
Natürlich rede ich hier nur von Gitarren, die handwerklich einfach gut sind. Das dürfte ja objektiv sein. Aber der Faktor Mensch und Geschmack ist doch ganz wesentlich.
Gruß, Troubadix
tbrenner
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@ Wolf...

Beitrag von tbrenner »

...den John Hiatt habe ich bei seiner letzten Deutschland-Tour tatsächlich mit ner Gibson J 45 gehört + der Sound war schlicht fantastisch.

Aber : er war früher auch schon mit Dreadnaughts von Yamaha und Washburn auf Alben und live zu hören + es war auch da schon nicht schlecht.... Es hat für mich nicht ganz unwesentlich mit der Art und Weise zu tun, wie er sehr beherzt auf die Dinger eindrischt.... :roll:

Grüssle,

tbrenner :wink:
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Rainer H
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Beitrag von Rainer H »

RB hat geschrieben:@rainer H: ich kann einfach nicht nachvollziehen, wie man sich auf diese Weise in einem Forum aufführen kann. Jedenfalls ist die Behauptung, du seiest hier "fast rausgeflogen", weil du "einer heiligen Kuh in den Hintern getreten" frei erfunden. Ich erwarte eine Richtigstellung und zwar recht zügig.
OK! Wie??
SO??

Ich hab mir das alles eingebildet, ich habe keinen Snickers bekommen, und
bin zur Diva Geworden??

http://www.youtube.com/watch?v=hBMn-WPqbZI

OK ich gehe jetzt kalt Duschen
Gruß Rainer
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RB
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Beitrag von RB »

Eine Richtigstellung hat sich erledigt. Ein Mißverständnis, Fehlinterpretatikonen beiderseits, wie so oft. Ich würde auch kalt duschen gehen, wenn es nicht so kalt wäre.

Zum Thema selbst: Es ist klar, so finde ich, daß ein Unternehmen wie C.F. Martin mit einer so langen Geschichte und deutsch-österreichischen Wurzeln (man darf den alten Stauffer zu Wien nicht vergessen), das so viele namhafte Musiker über die gesamte Geschichte der populären Musik mit Instrumenten beliefert hat, eine Sonderstellung einnimmt. Das kann man Mythos nennen. Wer einmal das Buch C.F. Martin and His Guitars von Philip F. Gura gelesen hat, wird womöglich dann schon verstehen, warum. Die Geschichte dieses Unternehmens zeigt exemplarisch wie ein Schaukasten die Geschichte Amerikas und die Verzahnung und Verwurzelung US-amerikanischer Traditionen und Gebräuche in Europa.

Ansonsten ist festzustellen: Der Bau von Zupfinstrumenten ist keine Geheimwissenschaft, sondern ein Handwerk, wenn auch ein nach meiner Meinung besonders anspruchsvolles Handwerk im Grenzbereich zur Kunst.

Das bedeutet: Man nehme ein paar Dreadnoughts von Furch, von Lakewood, von Yamaha, von Stevens, Deerbridge, Santa Cruz, Martin, Conllings. Taylor, Bourgois, Froggy Bottim you name it und veranstalte einen Blindfold-Test mit der Fragestellung: Herkunft. Ich bin überzeugt, man würde sich über das Ergebnis wundern.
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ralphus
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Beitrag von ralphus »

RB hat geschrieben:Das bedeutet: Man nehme ein paar .....und veranstalte einen Blindfold-Test mit der Fragestellung: Herkunft. Ich bin überzeugt, man würde sich über das Ergebnis wundern.
Ja Blindfold-Test!!! Leider machen die das auch im Fernsehen nie ganz richtig, aber bei Quarks & Co. wurde ein besserer zum Thema Wein gemacht. Bei 2:30 geht es los. Die Schlussfolgerungen von Ranga Yogeshwar am Ende des Tests passen auch zum Thema Gitarren ;-)
Viele Grüße

ralphus
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clone
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Beitrag von clone »

RB hat geschrieben: Das bedeutet: Man nehme ein paar Dreadnoughts von Furch, von Lakewood, von Yamaha, von Stevens, Deerbridge, Santa Cruz, Martin, Conllings. Taylor, Bourgois, Froggy Bottim you name it und veranstalte einen Blindfold-Test mit der Fragestellung: Herkunft. Ich bin überzeugt, man würde sich über das Ergebnis wundern.
Ich vermute Yamaha und Taylor hört man raus... .
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RB
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Beitrag von RB »

Das wird man erst nach dem Blindfold-Test wissen.
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Zaphod
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Beitrag von Zaphod »

Bitte schickt mir eure Martins, Lakewoods, Taylors, Gibsons. Ich werde sie sofort testen!!!! :lol:
"And in the end, the Love you take, is equal to the Love you make."


The Beatles
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Gitarrenspieler
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Beitrag von Gitarrenspieler »

RB hat geschrieben:Das wird man erst nach dem Blindfold-Test wissen.
Sollte man mal machen, jeder hinterlegt anonym Dateien im Netz.
Aufnahme nur mit einem Mikrofon an einer Stelle der Gitarre die vorher festgelegt wird..., oder sooo. Muss ja nicht um Firmen raten gehen. Gefällt/gefällt nicht…
Gruß Wolfgang Hemd aus der Hose macht noch keinen Varoufakis
https://www.taaken.net
Fayol
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Beitrag von Fayol »

Gitarrenspieler hat geschrieben:
RB hat geschrieben:Das wird man erst nach dem Blindfold-Test wissen.
Sollte man mal machen, jeder hinterlegt anonym Dateien im Netz.
Aufnahme nur mit einem Mikrofon an einer Stelle der Gitarre die vorher festgelegt wird..., oder sooo. Muss ja nicht um Firmen raten gehen. Gefällt/gefällt nicht…
:gute:

Es sollte evtl. auch festgelegt werden, was und wie gespielt wird :roll: ?
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Holger Hendel
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Beitrag von Holger Hendel »

Jau, die Idee ist cool. Doch spielen der Spieler (Person) und die Wahl der Saiten - und diverse weitere Faktoren...nicht auch eine Rolle?

Lustig wäre es allemal - wenn ich mal Zeit hätte wäre ich bei dem Spaß mit dabei...die selbe Aufnahmesituation (Raum, Abstand zum mic, Tonmaterial, Spielweise etc.) und dann unterschiedliche Gitarren aufnehmen. Doch die Zeit reicht nicht mal hin für den Goldmike-Vergleich. :cry:
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SouthernJumb°
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Beitrag von SouthernJumb° »

...ich bezweifle dass das repräsentativ wird. Einen objektiven Vergleichstest kann man mMn nur machen, wenn die Testumgebung und Bedingungen zu 100% identisch sind. Ergo müsste man die GItarren alle zu einem Platz karren und dann aufnehmen.
Ein "Testspieler", immer das gleiche Songmaterial, gleiche Saiten...

Alles andere wäre vergebliche Liebesmüh und würde die Vergleichbarkeit verzerren....
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