Üble Täuschung von Fa. Gibson

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

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Holger Hendel
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Beitrag von Holger Hendel »

Vielmehr gibt es einfach unterschiedliche Meinungen zu dieser Sache.
Jo. Und was clone geschrieben hat ist so fernab der Realität nicht - wir waren nicht dabei, wir können nicht in den Kopp der Dame schauen, kennen nicht die Gesinnung des Verkaufspersonals etc.

* * *

Diese Rezensionen sind allgemein ein heißes Pflaster, finde ich. Da wird z.B. eine Gitarrenbox der Thomann-Hausmarke Harley Benton vertickt (teuerstes Produkt welches das label Harley Benton trägt) die exakt die gleichen speaker verbaut hat wie die ca. 350 Kohle teurere Marken(Marshall)Box. Die Qualität der Rezensionen sind so verschieden wie Himmel und Hölle und mich beschleicht die Vermutung, dass da einige eher mit den Augen hören. Und - um es analog zur Gibson-Problematik zu sagen: geplante böswillige aber auch gutartige Rezensionen in Bewertungsportalen (u.a. amazon...) sind in der Tat Tagesordnung, oft auch von Verlagen initiiert bzw. Autoren ermutigen Freunde, doch mal eine zu schreiben... ;)
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string
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Beitrag von string »

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Der Herr Martin und Gesellschafter nimmt keine Zettel, der nimmt Holzplättchen
Wally, ich würde da schon mal nachsehen wollen, ob sich da nicht vielleicht doch ein Zettelchen darunter befindet. Das wäre dann schon recht schlau kaschiert :shock:
________________________________
"Das Wesentliche im Umgang miteinander ist nicht der Gleichklang,
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jay-cy
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Beitrag von jay-cy »

na hör mal... der Herr Martin unterschreibt sicherlich die meisten Zettelchen von allen!
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wally
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Beitrag von wally »

jay-cy hat geschrieben:na hör mal... der Herr Martin unterschreibt sicherlich die meisten Zettelchen von allen!
Das ist richtig. Aber immer nur ein Mal.
Deshalb ist das ja auch nicht Vintage, sondern Murks.
Das sollte inzwischen jedem klar sein.
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jay-cy
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Beitrag von jay-cy »

Nanana... für die Vintätsch Zettel holt er sich immer noch einen Promi, der auch unterschreiben muss. Die haben aber nicht so viel Übung wie unser CFM-IV. Clapton hat zum Ende hin seine Singnature Etiketten nur noch mit einem hingeschluderten "Eric" unterschrieben, um einer Sehnenscheidenentzündung vorzubeugen :)
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wally
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Beitrag von wally »

Wie, die haben auch zwei Signaturen auf dem Zettel?
Wenn das so ist, dann will ich nix gesagt haben.
Dann ist das nämlich total echtes Wintätsch.
Dann ist das gut.
Dann muss man das auch sofort kaufen.
Alles Andere ist doch Murks.
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bookwood
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Etikettenswchindel?

Beitrag von bookwood »

bookwood hat geschrieben:Zum Zettelkram...
Aktuelle Ergänzung zu meinem Post auf Seite 5:

Der Label-Nachdrucker ist, anders als gedacht, in der Bucht immer noch am Werk: Klebezettel
"Vorbildgetreu nach Wunsch, mit Serien-Nr., Typ-Bezeichnung und Platz für handschriftliche Einträge."
Na, da kann man doch für'n passendes Autogramm z.B. mal den alten José Ramirez wieder auferstehen lassen... :roll:
Gruß
von
Ralf
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OV1667
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Beitrag von OV1667 »

Holger Danske hat geschrieben: ...
Diese Rezensionen sind allgemein ein heißes Pflaster, finde ich. Da wird z.B. eine Gitarrenbox der Thomann-Hausmarke Harley Benton vertickt (teuerstes Produkt welches das label Harley Benton trägt) die exakt die gleichen speaker verbaut hat wie die ca. 350 Kohle teurere Marken(Marshall)Box.
...
Ich finde gerade den Thread nicht (vielleicht war es auch in einem anderen Forum) aber die verbauten Speaker unterscheiden sich in den technischen Daten (120W und 150W). Auch das Gehäuse ist nicht wirklich "exakt gleich".
Prinzipiell geb ich Dir bzgl. der Rezensionen aber Recht: Wat den Een sien Uhl, is den Annern sien Nachtigall :wink:
Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem man nicht vertrieben werden kann.
(Jean Paul)
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scifi
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Beitrag von scifi »

Gibt es eigentlich das Gefühl des "Fremdgetäuschtseins"?

Also ähnlich wie beim "Fremdschämen": ich habe gar keine Gibson (mit oder ohne 1+n Zetteln und mit oder ohne 1+n Unterschriften darauf) und fühle mich trotzdem getäuscht?
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SouthernJumb°
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Beitrag von SouthernJumb° »

Ich find solche Reparaturzettel gut, diese werden sicher auch nur für Restaurationszwecke genutzt :roll:

Was mich in dem Zusammenhang etwas wundert (weit hergeleitet) ist, warum Stanford mit seiner Deja Vu Serie Gitarrennachbauten von Gibson baut, dabei die open book Kopfplatte verwendet.

Ist das post lawsuit, oder neo lawsuit.... :lol:
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Holger Hendel
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Beitrag von Holger Hendel »

@OV1667: Tatsache! Tja, der Teufel steckt im Detail. Da habe ich wohl alle getäuscht, aber nicht vorsätzlich. ;) Im Proberaum ist jedenfalls wenig bis kein Unterschied zum Markenprodukt zu erlauschen, lediglich der Rollensatz der HB-Box ist für die Tonne, nach einigen gigs sind mir die Rollen abgefallen, das Plastikgewinde ist ausgejuckelt. Egal, bei dem Preis.
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RB
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Beitrag von RB »

@Wally: Die technischen Details der Martin-Konstruktionen kann man doch auf der Homapage nachlesen. Solltest Du also meinen, daß man aus dem Vorhandensein von Schrauben ein Geheimnis machen würde, so ist dem zu widersprechen. Die sind bei einer bestimmten Sorte Halsbefestigung immer vorhanden, die nennt sich "Mortise and Tenon" (Nut und Feder). Ich verstehe jetzt nicht so ganz, was daran eine geschickte Täuschung sein soll. Das erscheint mir doch etwas weit hergeholt.
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wally
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Beitrag von wally »

Ein Geheimnis machen sie nicht aus der Verwendung von Schrauben.
Auf der Martin Homepage finde ich keine detailierten Auskünfte darüber,
wie Martin die Sache mit den Schrauben beim Mortise Tenon Joint handhabt.
Allerdings kann durch die Martin Werbung (You Tube Factory Tour) der Eindruck entstehen,
dass bei der Herstellung der Verbindung eine Schraube zum Einsatz kommt,
diese dann aber später nach dem Abbinden des Leims entfernt wird.
So sagt es der Mitarbeiter im Video.
Einem gutgläubigen Kunden kann da der Eindruck entstehen,
dass sich keine Schraube in seiner Hals-Korpus-Verbindung befindet,
obwohl tatsächlich eben doch eine Schraube drinnen ist.
Mir persönlich ist das egal, so pingelig bin ich ja gar nicht.
Lediglich Aussage und Wirklichkeit erscheinen mir nicht deckungsgleich.
Deshalb kommt mir das spanisch vor.
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Gitarrenmacher
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Beitrag von Gitarrenmacher »

wally hat geschrieben: dass bei der Herstellung der Verbindung eine Schraube zum Einsatz kommt,
diese dann aber später nach dem Abbinden des Leims entfernt wird.
So sagt es der Mitarbeiter im Video.
Einem gutgläubigen Kunden kann da der Eindruck entstehen,
dass sich keine Schraube in seiner Hals-Korpus-Verbindung befindet,
obwohl tatsächlich eben doch eine Schraube drinnen ist.
Mir persönlich ist das egal, so pingelig bin ich ja gar nicht.
Lediglich Aussage und Wirklichkeit erscheinen mir nicht deckungsgleich.
Deshalb kommt mir das spanisch vor.

Ich hab nen ganzen Karton voll Martin&Co. Hälse. Tenons und Dovetails.
Beide Arten haben eine Bohrung zur Aufnahme eines messing Gewindeeinsatzes. Ich kann mir also gut vorstellen, dass beide Arten von Halsverbindungen mit Hilfe dieser Schraubverbindung montiert werden und die Schraube bei den Dovetails wieder entfernt wird. Vorteil bei dieser Montagetechnik ist einfach, dass man sich keine Mühe mit dem Einpassen des Schwalbenschwanzes zu machen braucht. Einfach mit ein paar 10tel Übermaß CNC fräsen, nicht zu dünnflüssigen Leim in die Verbindung und dann zusammenbolzen.
Martin bietet ja auch einen "handfitted DT joint" an, und das nicht umsonst (in zweierlei Bedeutung)

Munterbleiben
Christian
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-Benjamin Franklin- *1706 t 1790-
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RB
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Beitrag von RB »

Dovetails bekommen keine Schrauben. Die Verbindung hält formschlüssig genau in die Zugrichtung. Mortise & tenon werden mit Schraube zusammengebaut. Dass jemand beim Hersteller das in Abrede stellen wûrde, wüsste ich nicht.
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