Gitarrenbauer/Hilfe gebraucht

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

Anner
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Re: Gitarrenbauer/Hilfe gebraucht

Beitrag von Anner »

OK Danke ich hab das jetzt voll und ganz verstanden!
Mal sehen was er meint...
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jab
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Re: Gitarrenbauer/Hilfe gebraucht

Beitrag von jab »

Gitarrenmacher hat geschrieben: Die Leiste ist stabiler und kann somit leichter gemacht werden. Ausserdem klingt sie besser, weil der Schalltransport optimal ist.
Das wärs schon so im Wesentlichen.

Eine Leiste, die fein gewachsen und mit stehenden Jahren "im Spalt" geschnitten (oder gespalten) wurde, ist stabiler als eine , die einfach irgendwie aus dem Brett gehauen wurde. Eine stabilere Leiste kann man dünner machen, eine dünnere Leiste ist leichter und belastet (dämpft) die Decke weniger. Gleichzeitig transportiert eine Leiste mit geraden Jahren die Schwingung (=Ton) besser, was die Gitarre insgesamt sicher etwas "schneller" macht, also die Ansprache verbessert.

Andererseits soll man das nicht überbewerten. Eine Gitarre ist ein sehr komplexes System, da machen einzelne Details keinen großen Unterschied. Das Gesamtkonzept muss stimmen. Wenn ich aber schon eine Gitarre anfertige, kann ich auch gleich vernünftiges Material verwenden. So ein Zeugs würde ich nicht aufleimen, da wär mir die Arbeit zu viel, daraus einen Balken zu machen.

Aber, sieh mal: Du lässt dir von jemandem eine Gitarre bauen. Also solltest du ihm auch soweit vertrauen, dass er das vernünftig hinbekommt. Er wirds schon wissen...
Ich an seiner Stelle wär vermutlich megagenervt, wenn da jede Woche etwas käm von wegen: "Die im Forum haben aber gesagt..." :lol:

Vastehße..?

Jab
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gruhf
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Re: Gitarrenbauer/Hilfe gebraucht

Beitrag von gruhf »

jab hat geschrieben: Eine Leiste, die fein gewachsen und mit stehenden Jahren "im Spalt" geschnitten (oder gespalten) wurde, ist stabiler als eine , die einfach irgendwie aus dem Brett gehauen wurde. Eine stabilere Leiste kann man dünner machen, eine dünnere Leiste ist leichter und belastet (dämpft) die Decke weniger. Gleichzeitig transportiert eine Leiste mit geraden Jahren die Schwingung (=Ton) besser, was die Gitarre insgesamt sicher etwas "schneller" macht, also die Ansprache verbessert.
In dem Zusammenhang habe ich mich immer gefragt, warum dann nicht das Prinzip des "Doppel-T-Trägers" weiter verbreitet ist (nutzen nur wenige Gitarrenbauer)? Das wäre doch ideal: geringe Masse und hohe Biegesteifigkeit?
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Gitarrenmacher
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Re: Gitarrenbauer/Hilfe gebraucht

Beitrag von Gitarrenmacher »

gruhf hat geschrieben: In dem Zusammenhang habe ich mich immer gefragt, warum dann nicht das Prinzip des "Doppel-T-Trägers" weiter verbreitet ist (nutzen nur wenige Gitarrenbauer)? Das wäre doch ideal: geringe Masse und hohe Biegesteifigkeit?
Weil man Holz weder Strangpressen noch Schweissen kann. Man bekommt immer zwei Leimnähte mehr, und das Abstimmen der Leisten dürfte sich bei der T-Träger Bauweise als recht schwierig erweisen.
Aber es gibt diverse Ansätze die Leisten bei geringerer Masse tragfähiger zu machen. Kohlefasereinlagen z.B. Aber auch da. Mehr Leimfläche, eventuell EP-Harzverklebungen. Alles kompliziert, kostenintensiv und nicht marktbeständig.
Bier ist der Beweis, dass Gott uns liebt und will, dass wir glücklich sind.
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gruhf
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Re: Gitarrenbauer/Hilfe gebraucht

Beitrag von gruhf »

Gitarrenmacher hat geschrieben: Weil man Holz weder Strangpressen noch Schweissen kann. Man bekommt immer zwei Leimnähte mehr, und das Abstimmen der Leisten dürfte sich bei der T-Träger Bauweise als recht schwierig erweisen.
Ich meine eher die Form des Trägers: Man kann die Mitte des Balkens ausdünnen ohne die Biegesteifigkeit merklich zu verändern - siehe z.B. die Stringer im Flugzeugbau. Man könnte also einfach eine Leiste mit rechteckigem Querschnitt nehmen und auf den beiden gegenüberliegenden, senkrechten Flächen Nuten einfräsen oder sogar durchgehende Löcher bohren, wie etwa hier.

Das Prinzip des dreieckigen Querschnitts der Deckenbalken ist in Sachen Biegesteifigkeit ja eher nachteilig - es sollte soviel Querschnittsfläche wie möglich weit entfernt von der Biegeachse (Decke) liegen.

Das Argument mit dem Abstimmen leuchtet mir ein, das ist dann aufwendiger.
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H-bone
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Re: Gitarrenbauer/Hilfe gebraucht

Beitrag von H-bone »

gruhf hat geschrieben: Das Prinzip des dreieckigen Querschnitts der Deckenbalken ist in Sachen Biegesteifigkeit ja eher nachteilig - es sollte soviel Querschnittsfläche wie möglich weit entfernt von der Biegeachse (Decke) liegen.
Hier geht's ja gar nicht darum grösstmögliche Biegesteifigkeit zu erreichen, die Beleistung soll zwar dem Saitenzug standhalten, die Flexibilität der Leisten muss aber gross genug sein um maximale Schwingungsfähigkeit im kompletten betreffenden Frequenzbereich zu erreichen. Wenn es nur um die Steifigkeit ginge, wäre ja jede Form von Scalloping z.B. kontraproduktiv.
Zuletzt geändert von H-bone am Do Jun 02, 2016 9:25 pm, insgesamt 1-mal geändert.
piet_16
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Re: Gitarrenbauer/Hilfe gebraucht

Beitrag von piet_16 »

Danke meine Herren,
selten in einem Faden soviel gelernt wie in diesem. Würde ich nochmal davor stehen eine andere Gitarre zu kaufen, ginge ich mit meinem heutigen Wissen da ganz anders heran.
Und was ich auch bestätigen kann ist die Erkenntnis, dass man auf einer hochwertigen Gitarre nicht auch gleich besser spielt im Gegenteil sie erzieht zu sorgfältigerem Spiel, naja und dann klingt es auch besser.

Gruß Piet_16
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Anner
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Re: Gitarrenbauer/Hilfe gebraucht

Beitrag von Anner »

Ich an seiner Stelle wär vermutlich megagenervt, wenn da jede Woche etwas käm von wegen: "Die im Forum haben aber gesagt..." :lol:

Vastehße..?

Jab[/quote]
Also genervt ist er keinesfalls !!!
Er nimmt die Kritik ganz ernst und will die Gitarre neu bauen behauptet zwar er niemals deswegen Reklamation gehabt hat...
Na dann Glück auf!!!
Anner
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Re: Gitarrenbauer/Hilfe gebraucht

Beitrag von Anner »

Bin auch sehr dankbar für die Tipps der Alex aber auch!
Anner
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Re: Gitarrenbauer/Hilfe gebraucht

Beitrag von Anner »

Die Gitarre hat er trotzdem fertig gebaut da er noch einen fertigen Hals noch gehabt hat und bleibt bei ihn in der Hoffnung das sich eventuell jemand doch mit ihr anfreunden kann..
LG
Meine wird natürlich noch neu gebaut..
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Anner
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Re: Gitarrenbauer/Hilfe gebraucht

Beitrag von Anner »

...
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gruhf
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Re: Gitarrenbauer/Hilfe gebraucht

Beitrag von gruhf »

Sehr schön, mit Ahornhals, gefällt mir!
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Gitarrenmacher
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Re: Gitarrenbauer/Hilfe gebraucht

Beitrag von Gitarrenmacher »

Ist denn die neu angefangene nun schon in der Entstehung? :?: :?:
Bier ist der Beweis, dass Gott uns liebt und will, dass wir glücklich sind.
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Anner
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Re: Gitarrenbauer/Hilfe gebraucht

Beitrag von Anner »

Hallo wiedermal!
Ja klar er hat die neue bereits angefangen müsste zuerst die bestehenden Aufträge erledigen deswegen ist er so spät dran aber es tut sich was!
LG
Anner
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Re: Gitarrenbauer/Hilfe gebraucht

Beitrag von Anner »

Da wären wir wieder ganz am Anfang...
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