True Temperament u. Fan Frets

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

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bookwood
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True Temperament u. Fan Frets

Beitrag von bookwood »

Auf der diesjährigen Messe hatte ich Gelegenheit, eine TrueTemperament-
Gitarre zu spielen und war von der sauberen Intonation sehr beeindruckt:

Bild

Und man mag es kaum glauben, auch saubere Bendings sind trotz dieser Bundstäbe-
Achterbahn problemlos möglich.

Aber hat jemand schon mal so ein Instrument mit fanned frets testen können?

Bild

Da wird einem doch schwindelig, oder? :shock: :)
Gruß
von
Ralf
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stella
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Re: True Temperament u. Fan Frets

Beitrag von stella »

bookwood hat geschrieben:Da wird einem doch schwindelig, oder? :shock: :)
don ross scheinbar nicht... aber der ist ja nun wirklich einiges gewohnt.
my country went so right...
I left.
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

:shock: Ich finde, das ist ziemlich schrill. Wär nix für mich. Bin wahrscheinlich viel zu konservativ.
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string
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nnn

Beitrag von string »

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 Ich finde, das ist ziemlich schrill. Wär nix für mich. Bin wahrscheinlich viel zu konservativ.
RICHTIG! Konservativ muss ja nicht immer negativ sein. Wir könnten auch "traditionell" sagen.
Verzerrt wirkende Optik. Ganz und gar nicht mein Geschmack. :?
________________________________
"Das Wesentliche im Umgang miteinander ist nicht der Gleichklang,
sondern der Zusammenklang".
Ernst Ferstl
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Sperris
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Beitrag von Sperris »

don ross scheinbar nicht... aber der ist ja nun wirklich einiges gewohnt.
Habe ihn vor einiger Zeit hier bei uns im Kaff live gesehen und war vom Sound und vor allen Dinghen von der Intonation sehr beeindruckt. Don sagt, dass es für ihn kaum einen Unterschied macht zwischen normalen und fanned frets (was aber nicht unbedingt was heißen will!).

Gruß Ralf
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

Ist das ganze Gerät vom Halsansatz aufwärts um die Längsachse verdreht? Kann das sein? Oder ist das bloß beabsichtigte Fotoperspektive. :roll:
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wfp
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Beitrag von wfp »

Nein, das Griffbrett ist ebenso plan oder (kegelförmig) gewölbt wie bei herhömmlichen Gitarren. Hier haben "nur" die Saiten in Richtung Diskant eine kürzere Mensur - und die Bünde folgen entsprechend der Halbtonteilung.

Paul
Gerrit
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Beitrag von Gerrit »

Hab ich nie in den Händen gehabt...würde ich mir aber trotzdem, unabhängig vom Ergebnis, niemals kaufen.... :wink:

So sieht FÜR MICH keine Gitarre aus... :wink:
Gruss, Gerrit

Dreier Concert Classic, Rio/Alpenfichte, Taylor GS Mini Mahogany
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Joachim
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Beitrag von Joachim »

Habe schon mal eine schrägbundierte Klassikgitarre von Eberhard Kreul aus dem Voigtland gespielt. Das war aber nicht so extrem wie die hier abgebildetete, und bei der war es mit dem Spielen überhaupt kein Problem, im Gegenteil war irgendwie "natürlich"...
Zuletzt geändert von Joachim am Fr Nov 12, 2010 7:27 am, insgesamt 1-mal geändert.
Gruss
Joachim :guitar1:

2006 - Kreul Nr. 29 - Tuja
2008 - Kreul Vollfichte Kreulevaro
2011 - Kopie Stauffer Gitarre (1804)
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klaust
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Beitrag von klaust »

ich habe auf den OpenStrings gelegentlich mal eine "Sanden" in die Hand genommen - spielte sich unerwarteterweise ganz normal :lol:

Bild
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Dex
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Beitrag von Dex »

Die fanned frets würd ich gern mal testen. Ich bin schon neugierig, das geb ich mit stolz zu. Die schräg bundierte von Sanden sieht normaler aus und scheint leichter in der Umgewöhnung.
Aber auch die Knürzelbundierung -oder wie nennt man das- würde mich zu testen reizen.
Ich denke man muss es testen um zu einem Urteil kommen zu können. Aber wo kann man sowas schon anfassen? Hier in der Nähe jedenfalls nicht.
Also, was war noch mal Trumpf?
sejuro
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Beitrag von sejuro »

Ich halte das mit diesen speziell angepassten Bünden etwas übertrieben. Wenn man es schon so genau nimmt, dann sollte man es so machen wie Herve Chouard. Dessen Klassische Meistergitarren haben Bünde die auf jedem Bund für jede Saite extra verstellbar sind. Genau dieses Verstellen ist auch notwendig, wenn man es wirklich so genau nehmen will, denn wenn ich die Saiten wechsle und z.B. eine andere Marke oder Saitenstärke aufziehe, dann ändert sich alles. Das weiß jeder, der eine Archtop hat. Dort musst du den Steg neu positionieren wenn du andere Saiten aufziehst. Du stimmt dann die Position des Steges so ab, dass die Gitarre am zwölften Bund bundrein ist. Alles andere Positionen sind ein Kompromiss. Feste derart speziell geformte Bünde können eigentlich nur auf einen einzigen Saitensatz abgestimmt sein.

Grüße
Sejuro
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bookwood
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Beitrag von bookwood »

Der Einwand mit unterschiedlichen Saitenstärken ist natürlich richtig,
trifft aber auch auf die normale Bundierung zu. Es bleibt der Vorteil
einer wirklich harmonischen Stimmung über alle Lagen. Und so wohl-
temperiert wie das Messemodell von Sanden habe ich noch kein
anderes Instrument erlebt. „Der Gitarrist stimmt immer, die Gitarre nie!“ 8)
Dieser Spruch relativiert sich bei der TrueTemperamen-Technik nach
meiner (allerdings nur kurzen) Erfahrung deutlich. Auffällig ist, dass es
offenbar noch nicht viele Modelle mit dieser Bundierung gibt. Das mag
auch an den Kosten liegen. Für einen entsprechenden Gitarrenhals
werden immerhin 685 € fällig.
Gruß
von
Ralf
TorstenW
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Beitrag von TorstenW »

Ich hatte in Münster bei Ernie Rissmann mal eine Gitarre mit fanned frets in der Hand.

Von der Bespielbarkeit war da kein großer Unterschied zu spüren, die Intonation war ein wenig anders, aber für mich jetzt nicht ausschlaggebend um eine solche Bundierung nachzurüsten, oder völlig abzulehnen.

Ansonsten halte ich es mit dem Gewöhnungseffekt:
Wenn man zig Jahre Gitarre gespielt hat, hat man sich an den Sound gewöhnt.
Alles was davon abweicht ist entweder überraschend neu und deshalb toll, oder überraschend neu und seltsam.
Aber ich denke mit der Zeit gewöhnt man sich wieder dran, und das Spiel geht von vorne los.

Ich hab das mal erlebt, als ich eine zeitlang generell nen Halbton tiefer gespielt hab. Am Anfang ist es neu und klingt toll, nach einer Zeit wird es normal und gewohnt, und wenn man dann zur Standardstimmung zurückkehrt ist die auf einmal neu und toll..
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LaFaro
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Beitrag von LaFaro »

ich habe einen alten 5-saitigen Dingwall-E-Bass, einen der ersten, der das fanned fret-System von Ralph Novak auf den Bass übertragen hat... und ich muss sagen, dass es da wirklich Sinn macht. Zum einen fördert es durch die unterschiedliche Mensur für jede Saite die Ausgeglichenheit zwischen den einzelnen Saiten, sowohl, was Saitenspannung und auch Klang angeht. Zum anderen ist gerade durch die "schrägen Bünde" in den tiefen Lagen eine ergonomischere Handhaltung möglich, die das Spielen einer Mensur jenseits der 90 cm spürbar erleichtert. Ob das bei Gitarren ebenso sinnig und nötig ist, sei mal dahin gestellt. Sicher ist aber, dass Herr Novak das System ursprünglich mal für die Gitarre vorgesehen und umgesetzt hat... siehe auch Charlie Hunter....:)
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