Dichte der Maserung bei Fichtendecken
Moderator: RB
Dichte der Maserung bei Fichtendecken
Was macht man, wenn man einen Tag Urlaub hat? Man spielt seine Gitarren, recherchiert nach anderen usw. - da kam mir ein Interview mit Jean Larrivée unter, in dem er sinngemäß sagte, dass zu enge Maserung bei Sitka-Fichtendecken einen zu harschen Klang erzeugen würden.
Da dachte ich "Moment, war eine enge Maserung nicht immer auch ein Qualitätsmerkmal bei Sitka?" Der zweite Gedanke war, dass Jean als cleverer Holzhändler evtl. die Zeichen der Zeit erkannt hat und entsprechend die Kundschaft auf breitere Maserung vorbereiten möchte.
Auch hier im Forum gab es ja schon Fragen à la "hab ich aus Versehen eine Adi-Fichtendecke abbekommen?"
Und tatsächlich: meine neue Larrivée SD-03 hat eine breitere Maserung, ähnlich einer Rotfichte. Also verglichen mit meiner Avalon D200. Sehr enge Maserung. Klanglich tatsächlich härter. Ich habs immer auf das Bracing geschoben. Welche Erfahrungen habt Ihr?
Da dachte ich "Moment, war eine enge Maserung nicht immer auch ein Qualitätsmerkmal bei Sitka?" Der zweite Gedanke war, dass Jean als cleverer Holzhändler evtl. die Zeichen der Zeit erkannt hat und entsprechend die Kundschaft auf breitere Maserung vorbereiten möchte.
Auch hier im Forum gab es ja schon Fragen à la "hab ich aus Versehen eine Adi-Fichtendecke abbekommen?"
Und tatsächlich: meine neue Larrivée SD-03 hat eine breitere Maserung, ähnlich einer Rotfichte. Also verglichen mit meiner Avalon D200. Sehr enge Maserung. Klanglich tatsächlich härter. Ich habs immer auf das Bracing geschoben. Welche Erfahrungen habt Ihr?
- H-bone
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Ich denke eine Regel gibt's da nicht... ich hatte schon sehr feinjährige Decken in der Hand, die an Steifigkeit zu wünschen übrig gelassen haben und breitjährige die supersteif waren....
Natürlich ist die Wahrscheinlichkeit eine ultrasteife Decke unter den Feinjährigen zu finden grösser, die Winterringe sind härter (da noch langsamer gewachsen), und eine feinjährige Decke gleicher Abmessung hat halt eine höhere Anzahl Winterringe... logo...
"Harsch" mag eine brandneue Gitarre mit sehr steifer Decke am Anfang schon klingen, sie wird dann auch ein wenig länger zum Eispielen brauchen, aber da man tunlichst die harte, steife Decke etwas dünner ausarbeitet als die weichere relativiert sich das auch wieder.
Sicherlich, eine härtere Decke ergibt meist einen klareren, kräftigeren Ton, eine weichere dagegen mehr Wärme und Bass... kennt man von den Lautsprechern mit harter und weicher Sicke...
Also m.E. alles eine Frage der Klangpräferenz und letztendlich auch der Verarbeitung der Decke.
Gruss, Martin
Natürlich ist die Wahrscheinlichkeit eine ultrasteife Decke unter den Feinjährigen zu finden grösser, die Winterringe sind härter (da noch langsamer gewachsen), und eine feinjährige Decke gleicher Abmessung hat halt eine höhere Anzahl Winterringe... logo...
"Harsch" mag eine brandneue Gitarre mit sehr steifer Decke am Anfang schon klingen, sie wird dann auch ein wenig länger zum Eispielen brauchen, aber da man tunlichst die harte, steife Decke etwas dünner ausarbeitet als die weichere relativiert sich das auch wieder.
Sicherlich, eine härtere Decke ergibt meist einen klareren, kräftigeren Ton, eine weichere dagegen mehr Wärme und Bass... kennt man von den Lautsprechern mit harter und weicher Sicke...
Also m.E. alles eine Frage der Klangpräferenz und letztendlich auch der Verarbeitung der Decke.
Gruss, Martin
..und eine höhere Anzahl weicher Sommerringe ...logo...Natürlich ist die Wahrscheinlichkeit eine ultrasteife Decke unter den Feinjährigen zu finden grösser, die Winterringe sind härter (da noch langsamer gewachsen), und eine feinjährige Decke gleicher Abmessung hat halt eine höhere Anzahl Winterringe... logo...
Also, was war noch mal Trumpf?
- H-bone
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Richtig !!! Eben so wie ein feines Sieb viel mehr Löcher hat als ein grobes...Dex hat geschrieben:..und eine höhere Anzahl weicher Sommerringe ...logo...Natürlich ist die Wahrscheinlichkeit eine ultrasteife Decke unter den Feinjährigen zu finden grösser, die Winterringe sind härter (da noch langsamer gewachsen), und eine feinjährige Decke gleicher Abmessung hat halt eine höhere Anzahl Winterringe... logo...
![Rolling Eyes :roll:](./images/smilies/icon_rolleyes.gif)
Da muss ich dran denken, wie ich die Decke meiner Gitarre (Adirondack, ziemlich "breitjährig") noch unverbaut, aber schon auf Stärke gebracht in der Hand hielt: leicht wie Balsaholz und (in Längsrichtung natürlich) kaum zu biegen. Man mag dem, was man da fühlt, kaum trauen...H-bone hat geschrieben:Ich denke eine Regel gibt's da nicht... ich hatte schon sehr feinjährige Decken in der Hand, die an Steifigkeit zu wünschen übrig gelassen haben und breitjährige die supersteif waren...
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- flyingshoes
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