"gewellte" bundstäbchen bei einer westerngitarre?

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Ewert
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"gewellte" bundstäbchen bei einer westerngitarre?

Beitrag von Ewert »

hey,

ich habe in einem video entdeckt, dass dort eine gitarre vorgestellt wurde, bei denr die bundstäbchen nicht gerade sind, um die stimmung der gitarre nicht nur in den obertönen bei lagen und akkordwechseln erheblich zu bessern. hier das video(man sieht es ab minute 7.30):

http://www.youtube.com/watch?v=b58Xil8RfRY&feature=fvst

gibt es denn da einen nachteil? was würde das kosten, sich seine westerngitarre damit nachrüsten zu lassen und - geht das überhaupt bei akustikgitarren?

...und warum werden nicht alle gitarre so gebaut?
das wäre doch logisch, oder?

was meint ihr?

hat hier jemand erfahrungen damit?
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jafko
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Beitrag von jafko »

Natürlich kann man das auch auf ner Western machen lassen.
Wenn du in Zukunft immer die gleiche Saitenstärke benutzen, immer die gleiche Stimmung benutzen (Nix mehr DADGAD oder so) und nie mehr einen Kapo benutzen möchtest, macht das sogar Sinn. :wink:
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Ewert
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Beitrag von Ewert »

wieso darf die saitenstärke nicht variieren?...und warum kein kapo? ich meine - das kapo ist doch gerade und die darüberliegenden bünde verhalten sich doch dann genauso, wie vorher?!
und wieso darf die stimmung nicht variieren? ist es denn tatsächlich nur auf eadghe eingestellt? es müsste doch mit anderen tunings genauso gut funlktionieren...hmmm..
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cnc
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Beitrag von cnc »

Zuletzt geändert von cnc am Mo Dez 10, 2012 6:49 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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jafko
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Beitrag von jafko »

Der Kapo verkürzt quasi die Mensur. Das bedeutet, nach dem Kapo hast du den ersten Bund und damit ähnliche Verhältnisse wie ohne Kapo im ersten Bund, nur nicht so stark, da der Sattel etwas höher liegt als das Bundstäbchen. Die berechnete Intonationsgenauigkeit geht damit wieder, wenn auch minimal, verloren.

Es ist sinnlos viel Geld für eine supergenaue Intonation auszugeben, wenn ich mir die anschließend wieder versaue.
Außerdem sind auch diese krummen Bundstäbchen nur eine Annäherung. Eine absolute Genauigkeit KANN es mit einem bundierten Instrument schon deshalb nicht geben, weil die Genauigkeit relativ ist.
Ein Streicher wird ZB. das H als Leitton zum C immer etwas höher ansetzten als das H als Terz von G.
Zuletzt geändert von jafko am Sa Jun 25, 2011 6:34 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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Ewert
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Beitrag von Ewert »

hey cnc,

danke für den tollen link!!!!:)
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Ewert
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Beitrag von Ewert »

jafko hat geschrieben:Der Kapo verkürzt quasi die Mensur. Das bedeutet, nach dem Kapo hast du den ersten Bund und damit ähnliche Verhältnisse wie ohne Kapo im ersten Bund, nur nicht so stark, da der Sattel etwas höher liegt als das Bundstäbchen. Die berechnete Intonationsgenauigkeit geht damit wieder, wenn auch minimal, verloren.

Es ist sinnlos viel Geld für eine supergenaue Intonation auszugeben, wenn ich mir die anschließend wieder versaue.
Außerdem sind auch diese krummen Bundstäbchen nur eine Annäherung. Eine absolute Genauigkeit KANN es mit einem bundierten Instrument schon deshalb nicht geben, weil die Genauigkeit relativ ist.
Ein Streicher wird ZB. das H als Leitton zum C immer etwas höher ansetzten als das H als Terz von G.
hey jafko,

aber warum funktioniert denn dann ein barrée akkord? ist doch quasi das gleiche, wie ein kapo, oder?
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jafko
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Beitrag von jafko »

Natürlich funktioniert ein Barreé, -ein Kapo funktioniert ja auch.
Aber die Super-Intonation durch die "gewellten" Bundstäbchen funktioniert nicht mehr wirklich.
Und das ist schließlich der Grund weshalb man viel Geld für ein "gestimmtes" Griffbrett ausgibt.
Letztlich ist das alles eine Frage des Preis-Leistungs Verhältnisses.

Die klanglichen Vorteile sind gering und nur unter bestimmten Vorraussetzungen gegeben - der Preis ist hoch.
Das ist wahrscheinlich auch der Grund, weshalb das nicht bei allen Gitarren gemacht wird.
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Saitensprung

Beitrag von Saitensprung »

Ehrlich gesagt...all die genialen Musiker und ihre Spitzenmusik über all die Jahrzehnte...
sie alle sind ohne so etwas ausgekommen und keinen hat es gestört, keiner hat was gemerkt.
Optisch hat das ja was, aber den Preis, den man für wellige oder schiefe Bundstäbe ausgeben muss, würde ich nicht zahlen, und wenn ich Django Reinhardt hieße.
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Ewert
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Beitrag von Ewert »

danke für deine erklärugen, jafko - habs nun verstanden.:)

@saitensprung: ich geb dir da auch recht, wenn der unterschied nicht so marginal wäre, hätte es sich schon lange durchgesetzt.
und ich vermisse auch nichts, wenn ich mir die gitarrenmusik des letzten jahrhunhderts anhöre.
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Tonsen
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Beitrag von Tonsen »

jafko hat geschrieben:Natürlich kann man das auch auf ner Western machen lassen.
Wenn du in Zukunft immer die gleiche Saitenstärke benutzen, immer die gleiche Stimmung benutzen (Nix mehr DADGAD oder so) und nie mehr einen Kapo benutzen möchtest, macht das sogar Sinn. :wink:
Stimmt es, dass dieses System speziell für die Standard-Stimmung angefertigt wurde? Wie erklärt sich das?
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jafko
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Beitrag von jafko »

Tonsen hat geschrieben: Stimmt es, dass dieses System speziell für die Standard-Stimmung angefertigt wurde? Wie erklärt sich das?
Ich vermute weil die Standartstimmung die am weitesten verbreitete ist.
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Tonsen
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Beitrag von Tonsen »

Warum muss ein derartiges System auf eine bestimmte Stimmung abgestimmt sein und ist nicht universell nutzbar?
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Herigo
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Beitrag von Herigo »

Tonsen hat geschrieben:Warum muss ein derartiges System auf eine bestimmte Stimmung abgestimmt sein und ist nicht universell nutzbar?
es ist im prinzip nicht auf die stimmung sondern auf die saiten abgestimmt. daher ergibt sich aber standardsätze in standardstimmung haben eben dann den "richtigen" (berechneten) saitenzug.
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Ewert
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Beitrag von Ewert »

das heisst also, dass sie auch auf einen bestimmten satz/eine bestimmte saitenstärke abgestimmt werden?

...also kann man nicht nur andere tunings vergessen, sondern muss sich auch ein für allemal für eine einzige saitenstärke entscheiden? denn sie haben ja einen unterschiedlichen "zug".
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