Wandergitarre auf frisieren !?

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

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Silver
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Wandergitarre auf frisieren !?

Beitrag von Silver »

Hi Gitarrenfreunde,

jetzt zeige ich euch doch mal meine alte Wandergitarren die ich zwar jetzt nicht mehr benützen muss,
aber plötzlich wird sie mir immer symphatischer. Evtl. weil sie seit den frühen 60ern im Familienbesitz ist, jedoch wurde sie geschätzte 45 Jahre als Lagerbestand geführt :-)
Hätte gern ein paar Tipps zum Umbau von Euch.

Vor etwa 15 Jahren kam mal die Idee (ohne dann spielen zu lernen) neue Saiten drauf machen zu lassen, der Gitarrenladenbetreiber hat dann drei Nailon Saiten draufgemacht, und meinte naja klingt ja nicht schlecht.
Aber mich erinnert der Klang immer an die Harve aus „Wicki und die Wickinger“. irgendwie hab ich was gegen Nailonsaiten..
jedenfalls die 3 dicken verrosteten Stahlsaiten sind noch drauf, und die dünnen waren wohl noch stärker an/ oder durch gerostet. :);

und ich hätte im Sommerurlaub mal eingeplant sie etwas für meinen Geschmack um zu modeln. Somit kann ich paar Erfahrungen sammeln (für meine erste Custom Gitarre).

meine erste Frage ist:
Kann ich ihr 6 Stahlsaiten zutrauen, ich würde dann gern dünne probieren 10er oder ?

Ich vermute dass vorher 6 Stahlsaiten drauf waren, muss aber nicht heissen dass sie dafür gedacht war.
ok, wenns der steg nicht aushält könnt ich ihm ja 2 Karosserieschrauben verpassen :)

Vielen Dank schon mal
S.

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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

Hallo Silver,

Du solltest niemals Stahlsaiten auf eine Konzertgitarre aufziehen, da die ganze Konstruktion (Hals, Decke, Steg) den sehr viel höheren Saitenzug nicht aushält. Erst wird sich der Hals nach vorne biegen, dann der Steg abreißen, wenn nicht vorher schon der Hals-Korpus-Übergang gerissen ist.
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klaust
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Re: Wandergitarre auf frisieren !?

Beitrag von klaust »

Silver hat geschrieben:Hätte gern ein paar Tipps zum Umbau von Euch.
Nix umbauen! :lol:
Wie "Pappe" schon sagt, bloß keine Stahlsaiten drauf! :shock:
Normale Nylons(*) (High Tension kann sie sicher vertragen) drauf und dann klingt die Harfe bestimmt nicht mal schlecht... :wink:

jm2c 8)

(*)Bei Nylons sind die Basssaiten mit Draht umwickelt - deshalb sind es aber keine Stahlsaiten....
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Manati
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Beitrag von Manati »

Auf der Konzertgitarre sind keine Stahlsaiten, auch nicht "die drei dicken". Das sind metallumwickelte Nylonsaiten!

Die Konzertgitarre hält dem Zug von Stahlsaiten nicht stand, du machst sie damit kaputt.

Es gibt allerdings auch spezielle Saiten für Konzertgitarre, die Stahlsaiten schon sehr nahe kommen. Sie sind aber m. W. relativ teuer, und ich weiß von meinem Gitarrenlehrer, dass die Stimmstabilität unter aller Kanone ist - er hat sie nämlich ausprobiert.

Was ist eigentlich süm-fa-tisch? Sorry, Berufskrankheit ... es heißt "sympathisch", nicht "symphatisch".
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Crafters
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Beitrag von Crafters »

...es lohnt sich nicht, + klingen tut sie dann auch nicht besonders vorteilhaft. Du kannst als Diskantsaiten Alchemia http://schneidermusik.de/shop1/product_ ... s_id/86247 nehmen, die klingen schön hell u. sind den ursprünglichen Saiten nachempfunden. Die Basssaiten kannst Du dort auch nehmen.

http://schneidermusik.de/shop1/product_ ... 829967c605
Die liefern echt schnell; hole meine häufig dort.

Kannst ja vorsichtshalber "normale" Nylonsaiten auch noch mitnehmen, da die Alchemia nicht jedermanns Sache ist. 8)
(könnt ich ihm ja 2 Karosserieschrauben verpassen). Hab' noch schöne fette hier rumliegen.. :D
Zuletzt geändert von Crafters am Do Jul 07, 2011 7:17 pm, insgesamt 2-mal geändert.
Harald H. Morton
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Beitrag von Harald H. Morton »

... Stahlsaiten auf Konzertgitarre geht durchaus!

Bereits seit einiger Zeit bietet die Fa. Pyramid einen solchen Satz an ( http://www.thomann.de/de/pyramid_304100 ... tenset.htm ).

Ich habe es ausprobiert - wenn auch beim ersten Mal mit einem gemischten Gefühl. Bereits mehrere Saitenwechsel gemacht - ohne Problem.

Der Klang ist m.M. nach zwischen Nylon und Stahl anzusiedeln. Mir gefällt er gut. da der reine Nylonsound mich nicht so begeistert. Und teuer sind die nun wahrlich nicht.


Beste Grüße

Harald H. Morton
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RB
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Beitrag von RB »

Die sieht zwar ein wenig wie eine 000-Form aus, ist aber wahrscheinlich für Nylonsaiten konstruiert. Stahsaiten würden das Ding binne kurzer Zeit ruinieren, deren Zug ist etwa doppelt so hoch, wie der von Nylons.
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

Aber sicher geht es, jetzt macht Euch doch mal nicht ins Hemd, Ihr Stahlseitenwi***.

Man kann ja den Steg umbauen, den Hals der Länge nach aufbohren und einen Stahlstab einziehen. Im Übrigen kann man einer Nylonstring-Decke viel mehr zutrauen, als Ihr ahnungslosen Deppen zu glauben imstande seid.

Ironie und Verwunderung "aus".

Ich kanns einfach nicht glauben, dass es Leute gibt, die das "tu es nie" auch noch relativieren wollen. Tut es doch bitte selber bei Euren Nylonstrings, soferne ihr welche habt, coram publico bittesehr, mit Foto- und Videodokumtenation - Ihr Blödmänner.

Tut leid, aber mir stinkt es langsam gewaltig, dass ich in sehr vielen Lebensbereichen feststellen muss, dass es ständig irgendwelche Besserwisser gibt, die meinen, das Rad neu erfinden zu müssen und alle, die aus Erfahrung sprechen, als phantasielose Idioten abqualifizieren zu müssen.
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Silver
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Beitrag von Silver »

OOhhooo jetzt bin ich fast :heul2: :heul2:

hab schon davon geträumt, :) :guitar2:
dass die Kleine dann plötzlich im original Dylan Sound trillert. (naja der ist ja eigentlich relativ dumpf)


Also seid ihr euch sicher, dass es eine Konzertgitarre ist ?
Dass die Dicke E Saite innen Nylon hat stimmt, aber wegen dem Fensterkopf müssts ja nicht unbedingt so sein.

Ich hab dass natürlich auch schon vielfach gelesen, dass die Stahlsaiten Gitarren anders konstruiert und gebaut sind, und eure Regel stimmt schon, dass man das eigentlich nicht macht.

Trotzdem, wenn ich ehrlich sein darf, ich glaub’s euch nicht !
wenn man sich die Statik von dem Saitenzug ansieht wo soll’s da den Hals zerbersten.
ok die Spannkraft mal 6, aber das ist ja immer noch wenig an Zugkraft. Würden die Saiten im 30 oder 45 grad Winkel vom Griffbrett weg gezogen lies ich mir das eingehen, aber so, fast parallel.
ich denke das fragliche wird eher obs der Steg mitmacht, aber dafür hab ich ja schon die Lösung.

Also ich kann mir vorstellen, dass im August der Spieltrieb überwiegt.
Die Situation mit dem überhöhtem Nullbundstäbchen vor dem Sattel ist auch schlecht.
Saitenlage ist eh katastrophal. Nadann hab ich also 1 Zustimmung.

Danke euch Allen,
und Dir Harald für den super Tipp.

und danke Klaust für den Deutschkurs :--) mit Schrauben kann ich etwas besser umgehen als mit der tastatur.
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Silver
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Beitrag von Silver »

Pappenheim hat geschrieben:Aber sicher geht es, jetzt macht Euch doch mal nicht ins Hemd, Ihr Stahlseitenwi***.

Man kann ja den Steg umbauen, den Hals der Länge nach aufbohren und einen Stahlstab einziehen. Im Übrigen kann man einer Nylonstring-Decke viel mehr zutrauen, als Ihr ahnungslosen Deppen zu glauben imstande seid.

Ironie und Verwunderung "aus".

Ich kanns einfach nicht glauben, dass es Leute gibt, die das "tu es nie" auch noch relativieren wollen. Tut es doch bitte selber bei Euren Nylonstrings, soferne ihr welche habt, coram publico bittesehr, mit Foto- und Videodokumtenation - Ihr Blödmänner.

Tut leid, aber mir stinkt es langsam gewaltig, dass ich in sehr vielen Lebensbereichen feststellen muss, dass es ständig irgendwelche Besserwisser gibt, die meinen, das Rad neu erfinden zu müssen und alle, die aus Erfahrung sprechen, als phantasielose Idioten abqualifizieren zu müssen.
.
.
.
. hääää ????

sorry Pappenheim, aber was hast du denn getrunken. ??

oder ist Dein Post im falschen Thread gelandet, oder steh ich aufm Schlauch.

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Orange
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Beitrag von Orange »

Silver hat geschrieben: ... hääää ????

sorry Pappenheim, aber was hast du denn getrunken. ??

oder ist Dein Post im falschen Thread gelandet, oder steh ich aufm Schlauch.

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Ich glaube der Pappe will damit sagen:

- Keine Stahlsaiten auf eine Nylonstring geben
- Sollte Stahlseiten drauf wäre sie von Haus aus eine Steelstring
- Ein Nein ist ein Nein und kein Vielleicht
- Keine Tips in der Richtung da die fremde Gitarre schaden nehmen könnte
- Wenn schon denn schon bei der eigenen Klampfe ausprobieren

......... sowas in der Richtung :bl: ?
Zuletzt geändert von Orange am Do Jul 07, 2011 9:23 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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V.H.
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Beitrag von V.H. »

Nun mal ruhig angehen. Wenn Pyramid solche Saiten anbietet,
für 3,95 , und Harald M. das schon versucht hat, kann nur noch
was passieren ? Wenn nie Einer was probiert hätte, würden wir
heute noch von Ast zu Ast schwingen und auch da bumsen !
V.H.
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Silver
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Beitrag von Silver »

wenns um die verlinkten Saiten geht,
die sind doch dafür gemacht, ist gut in der Beschreibung und in den Bewertungen zu lesen.

Wenns um meine Gitarre geht, natürlich ist es meine eigene,
und wenn sie anschließend 3 teilig ist, issts mich auch egal.

hmm
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Crafters
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Beitrag von Crafters »

V.H. hat geschrieben: heute noch von Ast zu Ast schwingen und auch da spielen !
V.H.
Das geht auch; ich hatte sogar mal eine alte Höfnerkonzg. auf Stahlsaiten umgerüstet, u. auch die schon Erwähnten Saiten aufgezogen, aber es klingt halt nicht besonders gut. Man liest auch häufig von Usern, welche irgendwo eine Konzertg. auf dem Dachboden oder Keller mit Stahlsaiten ausgerüstete Konzertg. gefunden haben; ist also schon uralt die Geschichte. Es sind halt immer die Gleichen, welche etwas wagen; u. von deren Erfahrung profitiert eben der eine oder andere. 8)
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bookwood
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Beitrag von bookwood »

Hi Silver,

wenn man nicht die genannten Spezialsaiten nimmt, teile ich die grundsätzlichen Bedenken
Aber probieren kann man mit 'ner alten Hupe alles, wenn die Folgen keine Rolle spielen.
Wenn Du unsicher bist, für was diese Wanderklampfe ursprünglich gedacht war, geben die
Mechaniken einen guten Hinweis, so sie denn noch die originalen sind. Haben die nämlich
Beinwellen aus Kunststoff, ist sie für Nylons bestimmt. Denn Wanderzupfen für Stahl hatten
auch früher schon Wellen aus Metall. (Auf den Bildern kann ich's nicht ganz genau erkennen.)

Wenn Du den Steg armierst und die (vielleicht sogar gesperrte) Decke das auch aushält,
musst du immerhin noch damit rechnen, dass der Hals auf den erhöhten Saitenzug reagiert
und sich die konkave Krümmung möglicherweise so verstärkt, dass Dir die Saitenlage gar
keinen Spaß mehr macht. Denn einstellen is ja nich...
Gruß
von
Ralf
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