Fingerstylegitarre versus Dreadnought

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

Fayol
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Beitrag von Fayol »

Hallo pappe,

du hast doch die Fruch?! Die hat doch eine Sattelbreite von 47/48 mm. Nimm die Oktavesaiten runter und dann spiel sie. Dann bekommst du einen Eindruck. Auch unter dem Aspekt Barregriffe.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass nicht nur die Sattelbreite sondern auch der Abstand E zu e entscheidend ist. Unter 40 mm -E zu e Saite - ist mir ein sauberes picking (linke Hand) fast nicht möglich. Hinzufügen muss ich aber, dass ich hiermit nicht das "Begleitpicking" meine. (Da gebe ich Pida recht, dabei macht es nicht sooo viel aus, wenn man den einzelnen Ton bzw. die einzelne Saite nicht hört.) Ich glaube auch, dass man sich sehr schnell an breitere Sattelbreiten gewöhnen kann. Wenn ich mal eine Konzertgitarre spiele (Sattelbreite 50 - 52 mm) dauert die Umstellung nicht lange. (nur wenige Minuten, und ich bin kein "Profi" der regelmäßig wechselt.)

Was sicherlich -für mich- sehr interessant ist, worin auch der Unterschied zwischen dieser und dieser ist. Die Erste ist eine eher Begleitgitarre, die zweite eine Fingerpickergitarre (preislich sind beide min 400€ voneinander entfernt. ... :roll:...wird wohl seinen Grund haben. Aber welchen? An der Sattelbreite wird es nicht liegen, denn die kann individuell gewählt werden für wenig bzw. keinen Aufpreis. Ähnliches läßt sich auch bei anderen Herstellern beobachten, "reine" Fingerpickergitarren sind teurer.

aber wie schon oben geschrieben, ich würde bei der Furch die Oktavesaiten herunternehmen, und dann spielen. (Ersparte mir einige km Fahrtgeld und ginge vergleichsweise schnell, und evtl. sollten/könnten/müssen die Saiten ja eh gewechselt werden.)
Fayol
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Beitrag von Fayol »

TorstenW hat geschrieben: ...
Generell finde ich, dass das einfach eine Gewöhnungssache ist.
Ich spiele mittlerweile sowohl 42 als auch 46 als auch 48 als auch 52mm, habe Handschuhgröße 7, also echt recht kleine Finger, und hab nirgendwo ernsthafte Probleme. Es ist für mich einfach Übungssache. Wenn ich mal ne Woche nur klassisch 52mm spiel, merke ich das, wenn ich dann auf die 42mm E-Gitarre umsteige. Das ist dann nen paar Minuten ungewohnt.
Da das aber faktisch nie vorkommt, weil ich jede Gitarre mindestens einmal pro Woche in der Hand habe..

Ansonsten wollte ich noch erwähnen, dass man nicht nur auf die Breite des Griffbrettes gucken sollte, auch wenn das nen guten Anhaltspunkt gibt, sondern auf das Stringspacing.
Manchmal sind die Sättel so gefeilt, dass die beiden E-Saiten sehr weit außen liegen, oder eben im Gegenteil vergleichsweise weit zur Mitte.
Da können dann auch schonmal nen paar Millimeter bei rauskommen.
Oh ... :oops: ...da war ich wohl spät dran... naja... :roll: ...wenn zwei das gleich sagen...dann... :roll: ...ist es richtig! :wink:

:lol:
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

Danke, vielen Dank für die interessanten Beiträge.

Im Einzelnen:
klaust hat geschrieben:Ein schmales Brett? Unter 46mm? Im Leben nicht.... :wink:
Na ja, Du musst aber zugeben, dass Deine Hände schon ziemlich GROSS sind, müssen sie ja auch sein, bei DEN Unterarmen ... :wink: ... klar dass Du so ein breites Brett brauchst.
Tripple xXx hat geschrieben:Du hast doch nen Auto,und kennst die guten Läden,nimm Zeit und deine lieblings Gitarre mehr,aber eine kleine Umstellung wird es schon sein,aber auch nich sooo schlimm.
Hast Du getrunken, Trippler? :P
Holger Danske hat geschrieben:Exakt 4,2 cm.
Na du bist überhaupt der Beste. Bist ja noch immer einen Bericht schuldig, schon lange ... :?
Pida hat geschrieben:Warum also tust du dir beim Zupfen schwerer mit dem Greifen? Ich kann mir eigentlich nur vorstellen, dass auch beim Strumming Unsauberkeiten auftreten, aber nicht so auffallen, weil eben mehrere Saiten gleichzeitig angeschlagen werden. Wenn das so ist, wäre für dich vielleicht grundsätzlich ein breiteres Griffbrett von Vorteil - oder du musst einfach noch einige hundert bis tausend Stunden üben :D
Tscha, der Pida trifft den Nagel mal wieder mitten auf die Birne. Zum Glück treten die Unsauberkeiten sowohl beim Strumming als auch beim Picking nicht sehr oft auf. Mit Unsauberkeiten beim Picking meine ich z. B. solche Aktionen wie die hier (bei 0:41, ich habs aber eh so eingestellt) - "Twäääng". Aber wie gesagt, das ist eher die Ausnahme. Mir kommt das Greifen beim Pickung halt nur so schrecklich anstrengend vor auf dem schmalen Ding, überhaupt bei Hammerons, oder Wechsel von A auf Asus4 und zurück, und ich könnte mit vorstellen, dass es mit einem breiteren Griffbrett leichter wär.
Fayol hat geschrieben:du hast doch die Fruch?! Die hat doch eine Sattelbreite von 47/48 mm. Nimm die Oktavesaiten runter und dann spiel sie. Dann bekommst du einen Eindruck. Auch unter dem Aspekt Barregriffe.
Ja, das ist mal eine Spitzenidee. Bei solchen Sachen ärgere ich mich immer, dass ich nicht von selber draufgekommen bin. :? Wurscht: Bei der böhmischen Maid steht jetzt ohnehin der erste Saitenwexel an, und dann werde ich das genau so machen. Mal sehen, wie es mir taugt.

Übrigens: Gestern habe ich mir im Lakewood-Gitarrendesigner so eine Zupf-Dread zusammengebastelt. Mit Engelmann-Decke, Fensterkopf und 48 mm am Sattel. Da ich es mit den Extras nicht extrem übertrieben habe, sind unterm Strich um die 3000 Euro rausgekommen. Das wär nicht einmal sooooo schlimm. Na ja mal sehen, ich halte Euch auf dem Laufenden.
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LaFaro
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Beitrag von LaFaro »

warum steht da im Titel überhaupt "versus"? Meine Dreadnought hat ca 46 mm (1 13/16'' um ganz genau zu sein) und ist für strumming genauso gut einsetzbar wie für Picking.. aber das gilt für die Larkin mit ihrem 48 mm-Hals, wobei sich die Sounds natürlich unterscheiden. Allerdings bin ich ja wie schon öfter erwähnt sowieso der Fan von breiteren Griffbrettern bzw. Stringspacings. Denn da haben Notenwart und Pida schon Recht... die Umstellungsprobleme treten (bei mir auch) eher bei der rechten Hand auf, wenn ich auf die Takamine mit dem schmalen Hals wechsle....
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Orange
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Beitrag von Orange »

Pappenheim hat geschrieben:Übrigens: Gestern habe ich mir im Lakewood-Gitarrendesigner so eine Zupf-Dread zusammengebastelt. Mit Engelmann-Decke, Fensterkopf und 48 mm am Sattel. Da ich es mit den Extras nicht extrem übertrieben habe, sind unterm Strich um die 3000 Euro rausgekommen. Das wär nicht einmal sooooo schlimm. Na ja mal sehen, ich halte Euch auf dem Laufenden.
@ Pappe:
- Dread sollte es schon sein, oder käme eine ander Korpusform auch in Frage ?
- Fensterkopf ? Warum ?
- Hals-Korpusübergang am 12-ten Bund ?
Zuletzt geändert von Orange am Mo Jan 02, 2012 8:10 am, insgesamt 1-mal geändert.
pesu
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Beitrag von pesu »

Hi

Ein Sattel mit 48mm, wenn man 43mm gewohnt ist, kann schon
eine krasse Umstellung bedeuten, weil sich auch der Hals ganz anders
anfühlt, das würde ich mir zweimal überlegen oder besser noch ausprobieren.
45/46mm Sattel sollten eigentl. genug sein, wichtiger finde ich, daß der Saitenabstand am Steg ausreichend ist (mind. 57mm).
Auch würde ich mal ne 000/OM/GA ins Auge fassen.
Die haben auch ihre Vorzüge, speziell fürs Picking oder Fingerstyle

Und eine Gitarre nach deinen Vorstellungen bekommst du auch
bei Stoll und BSG

pesu
Fayol
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Beitrag von Fayol »

pesu hat geschrieben:Hi

...

Und eine Gitarre nach deinen Vorstellungen bekommst du auch
bei Stoll und BSG

pesu
:bide: :pro: :gute:

is ja mein reden bzw. schreiben die "ganze" zeit :whistler: . da bekommt man was und wie man es möchte. Und der preis in mehr als nur akzeptabel. Ob sich jemand für
Stoll oder BSG oder Dreier oder Deerbirdge oder Cuntz oder...stevens oder Doderer oder Jab...entscheidet (letzterer ist doch sogar in Östereich ansässig) ist individualismus...
pesu
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Beitrag von pesu »

Fayol hat geschrieben:
pesu hat geschrieben:Hi

...

Und eine Gitarre nach deinen Vorstellungen bekommst du auch
bei Stoll und BSG

pesu
:bide: :pro: :gute:

is ja mein reden bzw. schreiben die "ganze" zeit :whistler: . da bekommt man was und wie man es möchte. Und der preis in mehr als nur akzeptabel. Ob sich jemand für
Stoll oder BSG oder Dreier oder Deerbirdge oder Cuntz oder...stevens oder Doderer oder Jab...entscheidet (letzterer ist doch sogar in Östereich ansässig) ist individualismus...
Da muß man schon etw. unterscheiden.
Lakewood, Stoll, BSG bauen (Serien-) Gitarren nach deinen Vorgaben
was Sattelbreite, Optik, Ausstattung etc. betrifft, haben aber Ihren hauseigenen Klang, den man mag oder auch nicht. (Lakewood z.B. ist nicht meins, und bei den anderen gehts um einiges billiger)
Deerbridge, Dreier & Co sind noch mal ne andere Hausnummer,
die basteln dir ne Gitarre u.a. auch nach deinen Klangvorstellungen.
Das hat natürlich auch seinen Preis.

pesu
Fayol
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Beitrag von Fayol »

hallo pesu

ja und nein...ist meine Antwort (besonders bei Stoll).
Sicher, wahrscheinlich hat jeder Gitarrenbauer seine Modelle (Seriengitarren). Aber ich denke, dass es sicherlich möglich ist, seine Klangvorstellung mit einzubringen, so dass sie berücksichtigt werden.
Dass z.B. eine Stollgitarre ihren eigenen Klang hat...ja. Aber besonders bei den kleinen Betrieben (also Stoll, Cuntz, Dreier, Deerbridge, Jablonski etc.)
ist so einiges möglich, zu einem, so meine ich, vergleichsweise günstigen Preis.
Christian Stoll hat mir eine Vorlage per E-Mail zugeschickt, die er als Vorlage für meine nächste nimmt (u.a. Korpusform, frei wählbar). Und ich gehe davon aus, weil Christian Stoll weiß, was ich spielen möchte bzw. spiele die Gitarre auch dahingegen bauen wird.

Aber, das sind Aspekte, die kann jeder sich bei Gitarrenbauern erfragen. Was ist möglich, zu welchem Preis, wann, und wie wird es klingen. Und bei der Fragestellung von Pappe sehe ich da kein Problem. Einfach telefonieren ggf. Termin ausmachen anspielen und dann halt entscheiden...
pesu
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Beitrag von pesu »

Fayol hat geschrieben:hallo pesu

ja und nein...ist meine Antwort (besonders bei Stoll).
Sicher, wahrscheinlich hat jeder Gitarrenbauer seine Modelle (Seriengitarren). Aber ich denke, dass es sicherlich möglich ist, seine Klangvorstellung mit einzubringen, so dass sie berücksichtigt werden.
Da hab ich mich wohl etw. falsch ausgedrückt.
Natürlich wird ein Gitarrenbauer wie Stoll auf deine Klangvortellungen eingehen über die Auswahl der Hölzer und der Korpusform.
Seine eigene "Note" wird er aber trotzdem mit einbringen.
Und das ist auch gut so.!

pesu
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Fidelio
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Beitrag von Fidelio »

....ich liebe dieses Forum.

so wie ich das hier beurteilen kann , packen wir heute das alte Thema von hine schräsch.

...auch nicht schlescht.

und ich empfehle: Epiphone EL 00 (fast Gibson Lucas)
3X täglich nüchtern.

Fidelio
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Mr. Magic Takamine
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Beitrag von Mr. Magic Takamine »

Hallo zusammen,

as ich gerade mal wieder etwas klampfte, fiel mir der Beitrag hier wieder ein und ich habe tatsächlich nachgemessen. Eigentlich hat mich schon immer interessiert, warum ich mit meiner 6'er Guild besser zurecht komme, als mit der Takamine. Dachte immer, es sei das Halsprofil...
Nun ja, das sicher auch! Meine Takamine hat 42,5 mm und ein recht flaches Profil. Die Guild hingegen liegt etwas "fetter" in der Hand und hat 43,5 mm am Sattel. Lässt sich für meine kleinen Hände angenehmer greifen, weil die Hand nicht so weit geschlossen ist.
Meine 12'er Guild hat hingegen 47 mm. Das ist die obere Grenze, mit der ich klar komme. Auf den flachen Konzertgitarren mit der Griffbrettbreite wie ein ordentliches Vesperbrett kann ich überhaupt nichts anfangen. Erstens viiel zu breit und dann auch noch ohne Griffbrettradius. Ich weiß, warum ich gleich mit der Akustik angefangen habe, die lag einfach besser in der Hand, auch wenn am Anfang mehr Kraft notwendig war.

Also von daher gibt es von mir nur eine Empfehlung, und die gilt für mich: 43,5 mm fürs picken und strummen, dazu ein etwas dickeres Halsprofil. Die Guild wurde, glaube ich, genau für mich geschnitzt!

Grüßle Dietmar
Weitere Hobbys: Meine Gitarrenseite, und Märchen
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Jochen B.
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Beitrag von Jochen B. »

hab heute in Lüneburg eine Santa Cruz Pre War D gespielt - ein Traum in 43,5 mm :-)
VG
Jochen
Salsakönig
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Beitrag von Salsakönig »

Pappenheim hat geschrieben: Übrigens: Gestern habe ich mir im Lakewood-Gitarrendesigner so eine Zupf-Dread zusammengebastelt. Mit Engelmann-Decke, Fensterkopf und 48 mm am Sattel. Da ich es mit den Extras nicht extrem übertrieben habe, sind unterm Strich um die 3000 Euro rausgekommen. Das wär nicht einmal sooooo schlimm. Na ja mal sehen, ich halte Euch auf dem Laufenden.
Kaindee hatte es ja auch schon angedeutet. Eigentlich brauchtest Du nur Argumente, um Dir die "Erlaubnis" für eine neue Gitarre geben zu können :wink:
Meine Gitarren:
Martin OM 21
Martin D 18
Larrivee D 40
Gretsch Electromatic
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RB
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Beitrag von RB »

Die Fragestellung ist falsch. Ebenso könnte man fragen: Was ist besser, ein Automobil oder ein Mercedes.
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