Fingerstylegitarre versus Dreadnought

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

Mein Gitarrelehrer hat gestern gemeint, dass bei ihm die Umstellung zwischen Dread und Konzertgitarre auch jedesmal sehr schwierig ist. Und zum Glück tut er sich beim Picken beim A-Dur Akkord auf der Dread genauso schwer wie ich.
Mischkin
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Beitrag von Mischkin »

Standardgriffbrettbreite ca. 43mm ist mir für Fingerstyle zu schmal. Es geht irgendwie, aber erfordert extra Konzentration und ich stoße doch immer wieder an benachbarte Saiten an.
45 mm ist viel besser.
Ich spiele derzeit 48 mm mit sanftem V-Hals. Das ist gut aber das V ist nicht ideal. Die Daumenhaltung wird schwierig, besonders am ersten Bund, da sind V-Hälse extrem dick. 46 mm habe ich zwar kurz bei diversen Seagulls und Lakewoods probiert aber nicht lange genug.

Für mich über 45 mm das angenehmste Maß. Zu 46 mm muß ich mir noch eine Meinung bilden . Halsprofil eher D. Wichtig sind noch die Bundstäbchen. Die dürfen am Rand nicht zu schräg/rund sein, sonst fällt man vom Brett. (Mit den Saiten). Kräftige Bundstäbchen sagen mir auch eher zu als flache Vintage-Bünde. Darf man nur nicht zu fest drücken.
Guild M 120
RainSong CH-OM1000NS
Seagull SWS Mini Jumbo
Collings OM2H Deep Body Option
Martin OM 42
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

Machen die 2 mm wirklich so einen signifikanten Unterschied aus??? :?: :?: :?:
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OldBlues
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Beitrag von OldBlues »

Pappenheim hat geschrieben:Machen die 2 mm wirklich so einen signifikanten Unterschied aus??? :?: :?: :?:
wenn ich 'ne Gitarre erst mit Capo 3. Bund "richtig" spielen kann, dann offenbaren sich die 2mm mehr an Breite des Griffbrettes schon.

Finde mich auf 46gern, wie auch auf 48gern (12-Saiter) bestens zurecht, vorallem beim Picken...

Ich komme, trotz jaaaahrelangen Paula-Spielens, mit den 46mm Brettern optimal zurecht.
Zuletzt geändert von OldBlues am Sa Dez 31, 2011 7:41 pm, insgesamt 2-mal geändert.
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Fayol
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Beitrag von Fayol »

Pappenheim hat geschrieben:Machen die 2 mm wirklich so einen signifikanten Unterschied aus??? :?: :?: :?:
eindeutig:
  1. Ja
nimm die Saiten bei der furch ab und spiele!
oder auch die Idee von Old Blues Capo drauf (bist du den saitenabstand von z.b. +2mm hast) und dann entscheiden.

Ich kaufte mir als Fingerpickinggitarre eher eine OM oder OOO etc. Ohne es gut -wenn überhaupt- begründen zu können. Ist lediglich ein Gefühl.

Und auch hier gilt:
  1. Veruch macht klug.
Oder: -im gleichen Sinn-
  1. Nur selber essen macht satt
Probier es halt aus! :D
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Herigo
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Beitrag von Herigo »

die 2mm machen sich deutlich bemerkbar und zwar bei mir auch beim strumming. ich meine der unterschied zur e-gitarre besteht darin eben mehr saiten klingen zu lassen während ich auf der e-gitarre meist nicht mehr als 3-4 saiten klingen lasse, erstens weil meist ein bassist dabei ist, zweitens weil beim verzerrten sound zuviele töne matschen können und weil es rockiger/elektrischer klingt. dabei hilft mir der geringere saitenabstand beim bewussten dämpfen mit der linken (greif)hand. außerdem gibt es akkorde bei denen man 2 saiten mit einem finger greift.
bei der akustischen will ich aber möglichst viele saiten sauber klingen lassen. beim senkrechten aufsetzen der finger können zehntel mm entscheiden ob die nachbarsaite am nagel scheppert oder durch die unterseite der kuppe leicht gedämpft wir. ich muss da manchmal auch bei der konzertgitarren breite von 52mm aufpassen, das kann ich aber üben. bei einer geringeren breite als die der OM (1 3/4) bekomme ich aber echt aus anatomischen gründen probleme. da muss ich mich mehr auf das hundert prozentig saubere aufsetzen konzentrieren als auf das spielen. bei handschuhgröße 10 sehen meine finger zwar noch schlank aus sind sie aber in der absoluten stärke/dicke natürlich nicht. die großen hände sind hauptsächlich beim bassspiel ein echter vorteil.
den größten einfluss auf das picking hat natürlich das stringspacing für die zupfhand. aus den gleichen gründen natürlich. da wird es auch trotz griffbrettbreite von 47/48mm bei einer 12 saitigen eng, das macht dieser gitarrentyp eben für mich zu einer zusätzlichen herausforderung. ich wende manchmal den einfachen trick an die patterns auf einer breiten konzertgitarre zu üben und wenn die einigermaßen laufen steige ich auf die 12er um, dann geht es besser weil man sich nicht mehr so auf den grobmotorischeren sondern mehr auf den feinmotorischen aspekt konzentrieren kann. eine dreadnought ist doch nur "schlecht" wenn sie etwas unsensibler auf den finger anschlag reagiert weil sie auf tightes strumming abgestimmt ist. eine jumbo kann doch gepingerfickt auch ganz gut klingen.
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Gast

Beitrag von Gast »

Pappenheim hat geschrieben:Machen die 2 mm wirklich so einen signifikanten Unterschied aus??? :?: :?: :?:


hallo,

aber klar.
ich spiele 50 mm.
48 mm bei der greifhand würde ich merken ohne es vorher zu wissen.

tr
Tripple xXx
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Beitrag von Tripple xXx »

Meine Ibanez AC240 hatte ja auch einen breiteren Sattel glaube 44,5 mm und selbst das hab ich deutlich gemerkt, wenn die Gitarre noch einen etwas dünneren Hals hätte wäre sie wirklich perfekt gewesen.
pesu
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Beitrag von pesu »

Pappenheim hat geschrieben:Machen die 2 mm wirklich so einen signifikanten Unterschied aus??? :?: :?: :?:
Ein optimaler Vergleich (Sattlebreite/Springspracing am Steg)) wäre zwischen einer
Lakewood D (44/55mm) und M (46/57mm),beide haben ein D-Profil
2mm klingen nicht viel, aber der Unterschied ist deutlich spürbar
sowohl am Hals (mehr Masse) als auch am Steg (mehr Platz).

pesu
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Orange
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Beitrag von Orange »

Kaindee hat geschrieben:
Pappenheim hat geschrieben:Übrigens: Gestern habe ich mir im Lakewood-Gitarrendesigner so eine Zupf-Dread zusammengebastelt. Mit Engelmann-Decke, Fensterkopf und 48 mm am Sattel. Da ich es mit den Extras nicht extrem übertrieben habe, sind unterm Strich um die 3000 Euro rausgekommen. Das wär nicht einmal sooooo schlimm. Na ja mal sehen, ich halte Euch auf dem Laufenden.
@ Pappe:
- Dread sollte es schon sein, oder käme eine ander Korpusform auch in Frage ?
- Fensterkopf ? Warum ?
- Hals-Korpusübergang am 12-ten Bund ?
Pappe, hast du hier noch ein paar Antworten für uns ? :)
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

Ähmja,

Dread unbedingt, ist einfach meine Lieblingskorpusform, da kann ich fein den rechten Arm auflegen, bei kleineren Formen geht das nicht so gut wie ich das gern hätte. Eine Jumbo könnte ich mir auch noch vorstellen.

Fensterkopf müsste es auch sein, einfach weil ich sowas auch mal haben möchte und weil durch den veränderten Winkel der Druck auf den Sattel größer wird, was nochmal mehr Klang gibt. Da gabs mal einen Faden dazu, wo das der H-Bone genau erklärt hat warum das so ist, aber ob ich den jetzt finde auf die Schnelle ...

Hals- Korpus am 12. Bund würde ich mir auch wünschen, da dadurch der Steg mehr in die Mitte der Decke geht und der Sweet Spot ... ach was, der H-Bone kann das viel besser erklären, auch da gibts einen Faden....

Wenn man also unterm Strich alles zusammenrechnet, wäre es genau DIE hier.
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berndwe
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Re: Fingerstylegitarre versus Dreadnought

Beitrag von berndwe »

Pappenheim hat geschrieben:
Was ist eigentlich die ideale Sattelbreite bei Fingerstyle-Gitarren, OM-Modellen und so?

LG vom Pappenheimer
Was ich bei der Diskussion nicht verstehe: Warum soll die optimale Sattelbreite davon abhängig sein ob man nun pickt oder strummt? Entweder kann man sauber greifen oder man kann es nicht. Im letztgenannten Fall ist ein breites Griffbrett halt besser.
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Herigo
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Beitrag von Herigo »

für mich ist ein etwas breiters griffbrett besser!

@pppnhm
fensterkopf sieht gut aus, der klangvorteil bei den leersaiten mag ich auch gelten lassen, aber der saitenwechsel bei fensterkopf und stahlsaiten stinkt mir jedes mal bei meiner resonator. ich habe diesem wunsch abgeschworen. bei der konzert ist das kaum ein problem, weil man die saiten festziehen kann wie schnüre aber bei den stahlsaiten piekse ich mir jedes mal mindestens einen finger blutig. :evil:
da hilft mir auch die tolle anleitung vom hirschkäfer nichts.
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

Fayol hat geschrieben:du hast doch die Fruch?! Die hat doch eine Sattelbreite von 47/48 mm. Nimm die Oktavesaiten runter und dann spiel sie. Dann bekommst du einen Eindruck. Auch unter dem Aspekt Barregriffe.
Pappenheim hat geschrieben:Ja, das ist mal eine Spitzenidee. Bei solchen Sachen ärgere ich mich immer, dass ich nicht von selber draufgekommen bin. :? Wurscht: Bei der böhmischen Maid steht jetzt ohnehin der erste Saitenwexel an, und dann werde ich das genau so machen. Mal sehen, wie es mir taugt.
So, nun hab ich bei der Furch die Saiten gewechselt (das ist übrigens eine ziemliche Nudelei :? ) und erstmal die Oktavsaiten runtergenommen. Und ich muss sagen: Das funktioniert hervorragend, das Picken ging viel leichter und sauberer!

Wenn ich also mal mich ins Fingerstyle vertiefen möchte, müsste vorher eine Gitte mit so um die 50 mm Sattelbreite her. Das würde passen .... GAS lass nach .... :P
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antaisce
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Beitrag von antaisce »

wie wär es mit dieser hier, hab ich auch: sehr fein, ich glaube 45mm :

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