Immer der Nase nach!

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

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elfer
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Immer der Nase nach!

Beitrag von elfer »

Hallo Leute,

irgendwie ist es ja doch so, dass man beim Gitarrenkauf seine Nase
ab und an ins Schallloch steckt und mal riecht. Der Duft ist
meistens der Hammer...nicht umsonst werden die besten
Herrendüfte der Welt mit Essenzen von Hölzern komponiert :)

Jetzt ist mir allerdings was Seltsames passiert. Ich habe eine Santa Cruz
gebraucht gekauft und die roch irgendwie sehr komisch, gar nicht
natürlich. Dachte ich, der Vorbesitzer wird sie irgendwo
gelagert haben, wo sie diesen Geruch angenommen hat. Seltsam,
vor kurzem habe ich eine weitere Santa Cruz beschnupptert und
da war das ähnlich!

Meine Frage: Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht?

Meiner Meinung nach riechen Gibson und Martin Gitarren am
besten, was meint ihr?

Liebe Grüße

Johannes
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Pick Mac
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Beitrag von Pick Mac »

Ich habe bisher nur ein einziges Instrument besessen, das für mich einen erkennbaren Eigengeruch hatte, den ich dann auch tatsächlich gern gerochen habe. Das war eine Mandoline mit Ahornrücken und -seiten und einer Fichtendecke. Sie roch nicht stark, aber für mich durchaus erkennbar. Diese Mandoline habe ich heute nicht mehr und andere Mandolinen dieses Herstellers hatten diesen Geruch nicht, wenn ich sie mal probespielte.

Dann gibt es natürlich noch die Koffer. Die werden oft, eigentlich zur Übertünchung des verwendeten Leims, parfümiert. Das kann manchmal ganz appetitlich sein. Meine Tele hatte so einen leckeren Koffer. Der Geruch hat sich dann irgendwann ziemlich verflüchtigt und ist heute nicht mehr da. Meine Collings allerdings hat einen Koffer dessen "Duft" mir geradewegs in die Nase beißt. Und das Instrument nimmt ihn bei längeren Aufenthalten im Koffer an. Uuuuuuuuuuuuuh, eklig. Die Gitarre ist super und seit ziemlich genau 12 Monaten bei mir. Der Geruch ist auch weniger stark geworden und mittlerweile schon bald an der Grenze zur Tolerierbarkeit. Aber das war schon böse. Ich war ganz kurz davor einen anderen Koffer zu kaufen.

Ganz klar: Lieber kein Geruch als sowas.
Ob fünf, ob sechs, ob acht, ...
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LaFaro
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Beitrag von LaFaro »

off topic... versuch mal, den Geruch mit frisch gemahlenem Kaffeepulver aus dem Koffer zu bekommen.. das klappt in erstaunlich vielen Fällen erstaunlich gut....
übrigens riecht mein Collings-Koffer nicht und die Gitarre auch nicht unangenehm... :) naja vielleicht ist sie auch schon "ausgedunstet" 8)
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antaisce
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Beitrag von antaisce »

der außerordentlich gute Geruch von neuen Martin Gitarren kommt soweit ich weiß von dem Reifchenholz am Zargenkranz. Hier wird wohlriechende Zeder verwendet. Ich dachte immer vorher, das wäre das Mahagoni...vielleicht verwendet Richard Hoover ja Muffzeder :wink:
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

Servus Elfer,

schön mal wieder was von Dir zu hören!

Von all meinen Gitarren roch und riecht die Gibson Elvis Dove mit Abstand am besten. Sie riecht nach einem Ahornwald wenn er blüht ... ganz ganz wunderbar. Interessanterweise verliert sie den Geruch auch nicht. Es ist zwar nach bald drei Jahren nicht mehr so intensiv wie am Anfang, aber er ist noch deutlich da.

Dann hatte ich mal eine Gibson Songwriter, die roch auch sehr gut, nach Holz, nach Natur, sehr sehr fein.

Die Martin roch und riecht irgendwie nicht so toll. Es ist ein unaufdringlicher, kaum vorhandener, aber doch wahrnehmbarer Geruch, den ich nicht festmachen kann. Schon leicht holzig, aber nicht wirklich gut.

Was richtig stank, war die Takamine, die ich einmal hatte. Die roch irgendwie nur nach billiger Fabriksarbeit ... :roll:

Ach ja, und eine Santa Cruz durfte ich auch mal beschnuppern, in einem Laden in Stockerau. Die roch wirklich nicht gut!
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Krümel
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Beitrag von Krümel »

Pappenheim hat geschrieben:

Ach ja, und eine Santa Cruz durfte ich auch mal beschnuppern, in einem Laden in Stockerau. Die roch wirklich nicht gut!

Laden in Stockerau? Wo? Welcher?
Ich denke nur Musik. Ich bin verliebt in die Musik, ich liebe die Musik, ich denke nichts als sie und an anderes nur, wenn es mir Musik schöner macht.
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

Das ist das Musikhaus Prosound. Der Besitzer heißt Konstantin ("Kostas") und ist ein extrem netter Kerl. Er hat sehr viel von Larrivee, Santa Cruz, Martin, etc.

Nur Gibson hat er nicht, weil Gibson leider zu blöd, faul oder zu gemein ist, auch mittlere und kleine Händler in ihr Vertriebsnetz einzubinden ... :? :? :?

Der Kostas kann jedenfalls mit jedem T-Preis mithalten. :wink:
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rudi
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Beitrag von rudi »

Meine Antonio Marin Montero riecht selbst nach 30 Jahren noch aus dem Schallloch ! :shock: :shock:
Sie war nie im Besitz eines Rauchers!
Da hatte ich mal ganz schlechte Erfahrungen mit einer Yairi ! Jedesmal wenn sie etwas heftiger gespielt wurde stank es nach kaltem Zigarettenrauch. Bäähhh !
Die wurde schnell wieder verkauft.
Meine neue Lowden riecht auch wieder sehr intensiv !
Anfangs dachte ich immer das es bestimmte Hölzer sind die den Eigengeruch der Gitarre produzieren, aber nach mehrfachen Besuchen beim ortsansässigen Gitarrenbauer ( Jochen Roethel) habe ich den Geruch immer in der Nase wenn ich seine Werkstatt betrete.
Es muß wohl irgendeine Melange aus Holz, Leim und Endbehandlung sein. :roll: :roll:
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Gitarrenspieler
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Beitrag von Gitarrenspieler »

Frischeingeschnittenes Nadelholz richt besonders gut finde ich. Genieße das immer wenn ich im Nachbarort an einer großen Sägerei vorbei fahre. Fester auf und langsam fahren.
Hat für micht, der Mal eine Lehre in einem Holzberuf gemacht hat, auch was sehr vertrautes.
Bei meinen Gitarren richt die Martin am besten (Rosewood/Fichte Baujahr 12-2010), Gemisch von Holz, Leim und Lack. Meine J-45 (Mahagoni/Fichte Baujahr 2002) richt fast gar nicht mehr, ebenso die Guild.
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Gast

Beitrag von Gast »

Also ich bade meine Gitarren immer in "Knize ten", zur Not in Penhaligon's "Blenheim Bouquet" . Kommt bei Frauen besonders gut an! :wink:
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LaFaro
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Beitrag von LaFaro »

also ich kenne einen Kontrabaxsbauer, der aus "olfaktorischen Gründen" das Leinöl, das er für seine Kontrabässe verwendet, "geruchs-tunt".... mit unterschiedlichen ätherischen Ölen (in sehr kleinen Konzentrationen) wird so dem sonst eher "neutral" riechenden Leinöl "Wohlgeruch" beigebracht. Ähnliches ist mir auch schon von Automarken zu Ohren gekommen... allerdings ist mir nichts über die Korrektheit dieser Berichte bekannt. Warum sollten so etwas nicht auch Gitarrenhersteller machen?!?!?
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Beitrag von Gitarrenspieler »

LaFaro hat geschrieben:Kontrabaxsbauer
:shock:
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LaFaro
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Beitrag von LaFaro »

ja so etwas kann raus kommen bei den dauernden Rechtschreibreformen..:P
Edith meint aber, ich soll das zu "Kontrabassbauer" korrigieren...:)
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Orange
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Beitrag von Orange »

Pappenheim hat geschrieben:Servus Elfer,

schön mal wieder was von Dir zu hören!
Da möchte ich mich anschließen. (Hoffe "meiner" Taylor 110 geht es noch gut ? :) )

Zum Thema: Ich habe bei meinen Gitarren noch nie am Schalloch gerochen, werde ich heute wohl mal nachholen.
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elfer
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Beitrag von elfer »

Kaindee hat geschrieben:
Pappenheim hat geschrieben:Servus Elfer,

schön mal wieder was von Dir zu hören!
Da möchte ich mich anschließen. (Hoffe "meiner" Taylor 110 geht es noch gut ? :) )

Zum Thema: Ich habe bei meinen Gitarren noch nie am Schalloch gerochen, werde ich heute wohl mal nachholen.
hey walter und jürgen,

danke für das freundliche "welcome back" :)
und ja, "deiner" taylor geht es prächtig. der freund, der sie jetzt hat,
spielt sie häufig und ist ganz hin und weg!

na jürgen, dann sind wir mal gespannt, was deine nase
nach dem geruchstest "sagen" wird!

herzliche grüße
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