Seite 1 von 2

Neues Arbeitstier im Hause: Martin D-16GT

Verfasst: Mi Feb 08, 2006 10:28 am
von RB
Nun habe ich eine Martin D-16GT gebraucht recht günstig erworben. Eben ist sie angekommen und mein erster Eindruck vom Klang ist positiv.

Voll und rund, wie die preisgünstigeren Modelle (DM, DX1), aber lautere und singende Obertöne. Da diese Gitarre das "scalloped bracing" hat, zupft sie sich gut und klingt wunderschön dabei. Für die derzeit üblichen Neupreise ist das viel Gitarre fürs Geld. Es ist immerhin eine vollmassive Gitarre.

Meine ist, wie gesagt, gebraucht. Sie ist aber strukturell in einem guten Zustand und schon ein wenig rötlich nachgedunkelt. Es ist eine von denen mit Griffbrett und Steg aus Micarta. Somit muß man den Begriff "vollmassiv" mit dieser Einschränkung betrachten. Immerhin kann man Micarta gegenüber unbedarften Zeitgenossen als das schwärzeste und gleichmäßigste Ebenholz der Weltgeschichte durchgehen lassen. :mrgreen:

Was mich verwundert ist der folgende kosmetische Fehler (auf den der Verkäufer aber ausdrücklich hingewiesen hat): Schaut man von vorne auf die Gitarre, sieht sie völlig normal aus. Schaut man aber die Decke aus einer seitlichen Position an, seigen sich fleckige Verfärbungen, es gibt rötlich-braune und eher blasse Bereiche, die scharf voneinander abgezeichnet sind. Verändert man den Bertrachtungswinkel wieder, verschwinden auch diese Flecken. Schonmal jemand davon gehört ?

Ansonsten ein feines Arbeitspferd. Ich werde es klanglich und bildlich bald einmal vorstellen.

Verfasst: Mi Feb 08, 2006 12:05 pm
von Admin
Hey g**l , darf ich darauf auch mal spielen ?

Verfasst: Mi Feb 08, 2006 12:06 pm
von RB
Von mir aus jeden Tag, kannst sie behalten.

Verfasst: Mi Feb 08, 2006 12:09 pm
von Gast
hm... gespaltene Persönlichkeit ?!

Re: Neues Arbeitstier im Hause: Martin D-16GT

Verfasst: Mi Feb 08, 2006 2:35 pm
von hobbit
RB hat geschrieben: Schaut man von vorne auf die Gitarre, sieht sie völlig normal aus. Schaut man aber die Decke aus einer seitlichen Position an, seigen sich fleckige Verfärbungen, es gibt rötlich-braune und eher blasse Bereiche, die scharf voneinander abgezeichnet sind. Verändert man den Bertrachtungswinkel wieder, verschwinden auch diese Flecken. Schonmal jemand davon gehört ?
Hallo Reinhart!

Koennten das Newtonsche Ringe sein? Die entstehen wenn verschiedene Schichten aufeinander liegen die das Licht verschieden reflektieren. Sind diese schichten dann auch noch unterschiedlich dick kommt es zu Interferenzen des reflektierten Lichts. Bekanntester Vertreter dieses Effekts sind die Regenbogenfarben bei Oel auf Wasser oder die Ringe bei geglasten Dias (ooooh das waren noch Zeiten...)
Die Schichten koennten in Deinem Fall die verschiedenen Lagen der Lackierung sein.

Verfasst: Mi Feb 08, 2006 2:39 pm
von RB
@Hobbit: Nein, dafür sieht es zu unregelmäßig aus. Es gleicht eher irgendwelchen Pigmentstörungen. Der Lack ist aber fest auf der Oberfläche, es muß mE etwas mit dem Holz zu tun haben. Vielleicht gelingt es mir heute abend, den Effekt einmal zu Photographieren.

Ja, die Dias mit den Regenbogen-Ringen, das waren Zeiten. Die Alternative waren die am Rande oder in der Mitte unscharfen Dias, die glaslos gerahmt waren und sich daher durchgebogen haben.

@Fingerpicker: Klar, Du kennst uns doch.

Re: Neues Arbeitstier im Hause: Martin D-16GT

Verfasst: Mi Feb 08, 2006 3:32 pm
von guitar-hero
RB hat geschrieben: Verändert man den Bertrachtungswinkel wieder, verschwinden auch diese Flecken. Schonmal jemand davon gehört ?
Moin RB,

ein derartiges Phänomen habe ich auch an einer Gitarre.
Allerdings so "minimal", dass ich es mit dem blossen Auge zunächst überhaupt nicht gesehen hatte. Erst einige Fotos haben das aufgedeckt.
Ich habe (in meinem Fall) den Eindruck, dass es sich um eine minimale Druckstelle/Unebenheit auf der Holzoberfläche handelt, die einfach überlackiert wurde.

Verfasst: Mi Feb 08, 2006 3:41 pm
von RB
Es sieht eigentlich eher so aus, als habe jemand etwas auf das Holz gekippt und anschließend wieder abgewaschen. Vielleicht war dem Mitarbeiter bei CFM an dem Morgen vom Holz- und Leimgeruch übel ....................

Verfasst: Mi Feb 08, 2006 5:08 pm
von pegahorn
sag mal Reinhard,
warum denn schon wieder ne Martin, als Anwalt verdienst du doch genug Kohle um dir mal was besseres zu leisten :twisted:

Gruß Richard

Verfasst: Mi Feb 08, 2006 5:26 pm
von guitar-hero
pegahorn hat geschrieben:sag mal Reinhard,
warum denn schon wieder ne Martin, als Anwalt verdienst du doch genug Kohle um dir mal was besseres zu leisten :twisted:
Versuche ich auch immer wieder mal anzumerken.
Doch das scheint wirklich wie eine Droge oder Gehirnwäsche zu sein.
(Aber über TAYLOR mokieren sie sich alle!)
:wink:

Verfasst: Mi Feb 08, 2006 8:23 pm
von Treehugger
pegahorn hat geschrieben:sag mal Reinhard,
warum denn schon wieder ne Martin, als Anwalt verdienst du doch genug Kohle um dir mal was besseres zu leisten :twisted:
Ja, stimmt. Und die schöne Larry muss weichen :-(
Langsam wird dein Fuhrpark sehr Martin-lastig.
Wärst du Richter, würde ich dich wegen Befangenheit ablehnen.
Oder können wir immer noch objektive, unvoreingenommene und überparteiliche Beiträge von dir erwarten? ;-)

Verfasst: Mi Feb 08, 2006 8:47 pm
von Gast
...

Verfasst: Mi Feb 08, 2006 8:50 pm
von Gerrit
Die Frage wäre dann nur noch, ob die Flecken von den Absonderungen der Uebelkeit entstanden sind, oder der Martin-Mitarbeiter morgens zu Arbeitsbeginn noch so eine unruhige Hand hatte das er den Whiskey auf deine Klampfe geschüttet hat......ooppsss, schnell mal überlackieren, der Meister wirds schon übersehen, ist ja selbst noch voll von gestern.... :twisted:

Prost, Gerrit

@admin: Die schwarzen Saiten würden mich mal interessieren, zieh sie doch mal auf, oder schicke sie mir zum testen in die schöne Schwyz... :wink:
Cleartone hast du noch vergessen.....angeblich zieht Larrivee sie jetzt sogar statt Elixier standardmässig auf. Sollen sich spielen wie unbeschichtete, aber die haltbarsten aller beschichteten sein!
Habe mir selbst heute einen neuen Satz EJ 16 für meine D gekauft....die Martin SP raspeln mir zu sehr an den Nägeln..
BSG macht übrigens unbeschichtete PB von John Pearse drauf, habe sie ja getestet, sind vom Klang wohl sehr gut, mal sehen wie lange sie halten wenn ich mein neues Schätzchen bekomme...dauert aber noch 6-8 Wochen :(

Verfasst: Mi Feb 08, 2006 8:52 pm
von erniecaster
Liebe Leute!

Meine beiden Hauptgitarren sind zwei Lakewoods. Wie es dazu gekommen ist, ist eine lange Geschichte, ist aber auch egal. Markengläubigkeit finde ich ja ziemlich doof. Vor einiger Zeit aber war ich bei Session-Akustik in Wiesloch. Die einzigen Gitarren, die mir so richtig gefielen, waren eine sauteure Stevens und, tja, zwei Lakewoods.

So gesehen, kann ich R.B. ja einerseits verstehen. Aber andererseits - Martin? Nein, danke, muss für mich nicht sein, damit sollen andere glücklich werden. Und meine Gitarren gefallen auch nicht jedem. Ist gut so.

Gruß

erniecaster

Verfasst: Mi Feb 08, 2006 10:18 pm
von RB
In Teilen eine typisch deutsche Diskussion, könnte man meinen.

Käme ich je auf die Idee, jemanden zu sagen "hey, deine Gitarrensammlung ist ganz schon Lakewoodlastig" oder käme ich auf die Idee, in einem Thread, in dem einer berichtet, er habe sich gerad die dritte Dingsbums gekauft, ich fände "Markenfetischismus doof" ?

Ziemlich daneben, wenn es auch nur zu einem Hauch ernst gemeint wäre. Andererseits ........ vielleicht ist es ja wirklich Fetischismus. Ach nein, ihr wollt nur frozzeln und mich piesacken.