Eine neue im Stall: Martin DX1-KAE

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

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Pappenheim
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Eine neue im Stall: Martin DX1-KAE

Beitrag von Pappenheim »

Weil es sich irgendwo gehört, eine neue Gitarre vorzustellen, möchte ich das hiermit tun. Und auch bevor jetzt die China-Mexiko-Pappenheimklatscherei in dem anderen Fred ausartet, dürft ihr mich hier weiterhauen.

Also: Ich suchte schon seit längerem eine Gitarre "fürs Grobe" und begab mich also auf die Suche und landete schließlich bei der Martin DX1-KAE.

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So, nu isse da, die gute. Wie immer bin ich zu faul, Fotos zu machen, seht sie euch oben an, sie sieht ganz genau so aus.

Also erstmal: Sie riecht verdammt gut, richtig nach Holz und nach neu und nach gut und überhaupt ...

Sie ist sehr gut verarbeitet, dieses KOA-HPL sieht aus wie echtes Holz, klingt auch so wenn man dagegenklopft. Die Decke würde man für eine höherpreisige Martin wohl nicht nehmen, ich meine: sie hat keine Astlöcher oder sowas, aber hie und da so kleine Unregelmäßigkeiten, Wellenlinien der Jahresringe, mir gefällt das sogar besser als so langweilige gerade Linien.

Der Hals, dieses schichtverleimte Holz, sieht sehr gut aus, greift sich recht gut und hat aber für eine Martin ein ordentlich fettes Profil, genauso fett wie bei meiner Gibson.

Mechaniken, Kopfplatte, alles bestens. Vielleicht verpasse ich ihr mal goldene Mechaniken, die würden schön zum Martin-Logo und zur Farbe des KOA-HPL passen. :)

Die Gitarre ist recht schwer, wiederum wie meine Gibson, liegt aber gut in der Hand. Ein wenig kopflastig ist sie, das wird wohl ein wenig Gewöhnungssache werden.

Die Saitenlage ist relativ hoch, 3 mm am 12. Bund zwischen Bundstäbchen und fetter E-Saite. Da ich aber ohnehin vorhabe, den eingebauten Fishman-Sonitone rauszuholen, fällt die Piezoeinlage weg und dadurch kommt der Steg ein wenig runter, wodurch die Saitenlage niedriger wird und dann wird diese auch wohl passen.

Der Klang: Typisch Martin. Nicht ganz so crisp und voll wie meine DC-Aura, aber das wäre ja auch ein Wunder. Sie ist verdammt laut, für eine Lagerfeuergitarre also genau richtig, hat ordentlich Bumms im Bass und braucht sich hinter den höherpreisigen um nicht allzuviel verstecken.

Fazit: Die Dame bleibt! Sie ist für den Zweck, für den ich sie gekauft habe, genau das Richtige: Eine Gitarre, die laut ist, gut klingt, nicht in China, sondern in Mexiko gebaut wurde und auf die ich nicht so aufpassen muss wie auf meine anderen, hochpreisigen Gitarren. Sie wird im Außenbereich bei Parties, Grillfeiern und Ähnlichem eingesetzt und ich werde mir keinen großen Kopf machen, wenn sie mal ein Ding, Dong oder Ähnliches kriegt oder nach einer durchzechten Nacht morgens im feuchten Gras liegt ... :mrgreen:

Das mal so als Bericht ...

So und jetzt dürft ihr mich wieder hauen wegen Mexiko und China und so ... :? :heul2:

Noch ein paar Fotos aus dem Netz:

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ralphus
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Beitrag von ralphus »

Glückwunsch zur hochwertigen "Lagerfeuergitarre" ;-) gab es sowas nicht für Dich "in Gibson" ? Wo bleiben die Soundbeispiele aber bitte mit Video?!
Viele Grüße

ralphus
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doc
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Beitrag von doc »

Gestern Abend bei der Probe die gleiche Gitarre von einem Kumpel gespielt, ganz passabel, aber ein bisschen schlabbrig. Fürs "Grobe" ? Hast Du denn schon was fürs "Feine" ?
doc
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Gitarrenspieler
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Beitrag von Gitarrenspieler »

Glückwunsch Walter und nicht zu dicht ans Feuer mit dem Jogurtbecher :wink:
Mich würde mal ein direkter Vergleich (bei gleichem Versuchsaufbau) deiner beiden Martins interessieren.
Gruß Wolfgang Hemd aus der Hose macht noch keinen Varoufakis
https://www.taaken.net
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Rainer H
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Beitrag von Rainer H »

Weist Du was mich an dir am meisten Ärgert!

Das Du dir so einen Billigen Plastik Mist kaufst, Hauptsache Martin steht vorne Drauf, und das für über 500 Euro!
und gleichzeitig, eine FG Yamaha die aus Holz ist und noch mal ne Ecke besser Verarbeitet ist
Da hättest Du dir besser mal die geholt, und dann mal richtig hingehört.
http://www.thomann.de/de/yamaha_fg_720s_nt.htm
und mit dem Restgeld Dich bei einem guten Essen, Dich bei deiner
Freundin entschuldigt. das Du Ihre Yamaha so abschätzig verschmäht hast
Gruß Rainer

PS: Ich möchte sehen, wie Du das dem Taiwanesischen Arbeiter Erklärst, das Du lieber eine Plastikgitarre aus Mexico Kaufst für über 500 Euro
anstatt seine von Ihm aus Holz gebaute Gitarre, die nur die Hälfte kostet.

Verkehrte Welt.
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RB
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Beitrag von RB »

Warum soll er Yamaha kaufen, wenn er Martin will ? Das verstehe ich nicht.
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

Lieber Rainer,

ich kenne diese FG720S zur Genüge, ich hatte mal selbst eine. Und die kann der DX-1 nicht einmal ansatzweise das Wasser reichen, weder in Lautstärke noch im Bassbereich noch sonstwo.

Wie kommst du eigentlich darauf, dass die Yamaha besser verarbeitet wäre? Du meinst wohl sie hat Bindung und so´n Zeug? Auf das kann ich aber bei dem Zweck für den ich die Gitarre brauche verzichten. Die Martin ist sehr gut verarbeitet, da gibts keinen einzigen Fehler.

Nochmal: Ich hatte mal eine FG720S als Lagerfeuergitarre. Ich hab sie jedesmal niedergesungen, wenn meherere Sänger waren, musste ich in die Gitte so reindreschen, dass sie nur noch schrill und klirrend klang.

@alle anderen: Klar, Soundbeispiele folgen. Aber Ralphus, wozu ein Video? Das würde dann aber viel länger dauern. Denn mit dem Zoom H1 und dann auf Soundcloud das würde klarerweise viel schneller gehen, als Video und schneiden und nachvertonen und Jutjub etc.
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SouthernJumb°
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Beitrag von SouthernJumb° »

Herzlichen Glückwunsch zur neuen "Pappe-Gitarre" !

...soll jetzt keine Anspielung auf das künstliche Laminat, wie auch den sonstigen tw. unholzigen Bestandteilen der Gitarre sein.

Unnötig zu sagen, dass dies nicht meine Wahl gewesen wäre, für den Preis bekomt man auch eine vollmassive Gitarre inkl. Koffer, die sicher auch nicht schlecht ist... - es ist ja deine Wahl.

Ich habe zwar doch den Eindruck, dass du schon ein wenig Markenfetischist bist, aber das empfinde ich jetzt nicht als negative Eigenschaft. Aber, es mag dich schon etwas dahingehend gelenkt haben?

Wichtig ist, dass die Gitarre dir gefällt und wenn es das tut (so sieht es ja aus), dann freut es mich für dich.
Zu jeder Zeit viel Freude mit deiner neuen Gitarre!

PS:
..ich denke, hier haut dich niemand, ausserdem muss man sich imho nicht für die eigene Entscheidung rechtfertigen.
Zuletzt geändert von SouthernJumb° am Do Feb 16, 2012 9:37 am, insgesamt 2-mal geändert.
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jay-cy
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Beitrag von jay-cy »

Stimmt... verkehrte Welt...
Ich find's nämlich langsam komisch, dass anscheinend allgemein "erwartet" wird, dass Neuanschaffungen hier vorgestellt werden, man sich dann aber rechtfertigen, begründen, Koreaner oder Chinesen verteidigen, Regenwälder schützen und was weiß ich nicht alles noch tun muss.
Bei mir steht steht auch demnächst was Neues an, aber ich werd mir sicherlich mehr als zweimal überlegen, davon hier zu berichten.
Leute, freut Euch doch einfach daran, dass jemand Freude an seiner neuen Gitte hat. In dem Bereich stimme ich Pappe zu: Jedem seine Gitarre, wie's ihm selber gefällt.
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jay-cy
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Beitrag von jay-cy »

für den Preis bekomt man auch eine vollmssive Gitarre inkl., die sicher auch nicht schlecht ist...
Stimmt...- aber wie war das mit der durchzechten Nacht und dem feuchten Gras? Massiv ist nicht in allen Belangen besser :wink:

Und Glückwunsch zur Gitte, Pappe. Ich hatte bei MP in Ibbenbüren auch schon mal eine angespielt und fand den Klang gar nicht mal sooo schlecht im Vergleich zu den vollmassiven Martins. Ich meine mich erinnern zu können, dass die Saitenwahl bei den HPL Gitarren eine größere Auswirkung auf den Klang hat, da der "Holzanteil" am Klang eben kleiner sein soll.
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

SouthernJumb° hat geschrieben:für den Preis bekomt man auch eine vollmassive Gitarre inkl. Koffer, die sicher auch nicht schlecht ist...
Koffer habe ich schon eine Menge, sie passt hervorragend in den der DC-Aura rein.

Und noch viel wesentlicher: Ich wollte eben keine vollmassive Gitarre, da hab ich doch schon zwei (@doc: die sind fürs "Feine"). Diese Martin mit dem künstlichen Boden und Zargen ist eben eher unempfindlich gegen schwankende Luftfeuchtigkeit und sonstigen Schelmereien, welche sich beim Außeneinsatz so ergeben. Und natürlich ist auch ein gewisser Markenfetischismus dabei, wäre ja verlogen, das nicht einzugestehen. Klar ist das irrational, aber mit Martin ist auch ein gewisser Stil und ein gewisses Lebensgefühl verbunden, mit taugt das halt.
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

Nur der Vollständigkeit halber, ich hoffe, das macht weder dem zitierten noch sonstwem was aus; kopiere ich einen Beitrag von RB aus dem Nachbarfred hier rein:
RB hat geschrieben:Ich teile des Pappenheimers Ansicht über die Frage Asien oder China nicht. Ich will das auch hier nicht vertiefen.

Nun war ich aber vor zwei Wochen in dem hiesigen verbliebenen Musikgeschäft um ein wenig Kleinkram zu kaufen und habe einige Stahlsaitengitarren probiert, unter anderem eine Dreadought von Walden, die wunderschön aussah. Die Decke war mit einem 2-Ton-Sunburst lackiert. Aber was ich auch probiert habe, klang alles furchtbar. Nicht eine Klampfe dort vorhanden, die es mit der DX-1 auch nur ansatzweise hätte aufnehmen können. Natürlich muß eine Dreadnought oder ähnliche, große Korpusform laut sein. Dafür werden diese Dinger doch so gebaut. Auch soll sie ordentlich Druck im Bass machen, denn wenn ich ein Lied vortrage, soll das wie eine Kapelle mit Kontrabass klingen. Sie soll bis zum 12te Bund, ach was sage ich, 14. Bund gut bespielbar sein und im Klang nicht abfallen.

Das sind die entscheidenden Kritrien, wenn ich nach einer Dreadnought Ausschau halte. Wie gesagt: Nicht eine einzige von denen kam da heran. Nicht einmal Ansatzweise. Bestenfalls eine Seagull S6 hätte ich noch genommen. Daß die hübsche Walden sich darüber hinaus auch noch ständig verstimmte, so daß man vor Nachstimmen kaum zum Spielen kam, hat dem ganzen noch das trübe Glanzlicht aufgesetzt.

Was nützt eine Gitarre, die hier einen Zierring und dort ein Sunburst und sonstigen pipapo hat, wenn sie unbrauchbar ist ? Gar nichts. Sie ist geeignet, aufgrund ihres hübschen Aussehens und des günstigen Preises von ahnungslosen Anfängern oder deren Eltern gekauft zu werden. Die wären mit vielleicht 100 Euro mehr und einer DX-1 besser beraten, weil es sich der zigarrenkistenähnlichen Optik zum Trotz um ein ernst gemeintes und ernst zu nehmendes Musikinstrument handelt.

Ich will nicht bestreiten, daß es aus Asien, der Tschchischen Republik, Deutschland oder sonstwo gute und sogar sehr gute Instrumente gibt, aber die bekommt man nicht nachgeworfen.
Tja, was soll ich sagen? Es ist doch alles schon gesagt ... *grins*
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Holger Hendel
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Beitrag von Holger Hendel »

Glückwunsch!
Klar ist das irrational, aber mit Martin ist auch ein gewisser Stil und ein gewisses Lebensgefühl verbunden, mit taugt das halt.
Das ist es! Für mein Verständnis ist es ohnehin komplett irrational die individuellen Eindrücke bzgl. Klang, Ansprache, "tone", "sound", Bespielbarkeit ... ... ... wiederzugeben, weiß man doch, dass das alles komplett subjektiv und gefärbt ist. Aber so ist es und jeder weiß es und ich find´s trotzdem cool, sowas zu lesen.
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metoo3
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Beitrag von metoo3 »

jay-cy hat geschrieben:Stimmt... verkehrte Welt...
Ich find's nämlich langsam komisch, dass anscheinend allgemein "erwartet" wird, dass Neuanschaffungen hier vorgestellt werden, man sich dann aber rechtfertigen, begründen, Koreaner oder Chinesen verteidigen, Regenwälder schützen und was weiß ich nicht alles noch tun muss.
Bei mir steht steht auch demnächst was Neues an, aber ich werd mir sicherlich mehr als zweimal überlegen, davon hier zu berichten.
Leute, freut Euch doch einfach daran, dass jemand Freude an seiner neuen Gitte hat. In dem Bereich stimme ich Pappe zu: Jedem seine Gitarre, wie's ihm selber gefällt.
+1
Aus diesem Grund halte ich mich mit dem aktiven posten in diesem Forum sehr zurück!
Diese immer wiederkehrenden deutschen Diskussionen über Asien, China etc. sind für mich in einem Gitarrenthread eindeutig fehl am Platz.
Naja, vielleicht nimmt der Umweltwahn in diesem Land weiter zu und verdrängt dann die Produktionsthematiken wieder, gibt doch jetzt auch FSC zertifizierte Gitarren...


@Pappenheim: Viel Spass mit deiner neuen Martin. Ich bin mir sicher, dass du viel Freude mit ihr haben wirst.
Habe selbst leider noch keine HPL gespielt, aber man hört in Bezug auf die Preisklasse (in anderen Foren) viel Gutes.


MMn erkauft man sich mit einer Martin auch ein Stück Gitarrengeschichte. Man wird Teil einer speziellen Kultur, eben so ein gewisses Identifikationspotenzial - wenn auch nur im Kopf.
Für mich kann dies nur eine Martin leisten, was natürlich nicht heißt, dass andere Hersteller nicht in Frage kämen.
Aber diese Westerntradition wird für mich von Martin verkörpert und das kostet eben etwas mehr. Mir egal ich steh drauf!
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Rainer H
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Beitrag von Rainer H »

Pappenheim hat geschrieben:Lieber Rainer,

ich kenne diese FG720S zur Genüge, ich hatte mal selbst eine. Und die kann der DX-1 nicht einmal ansatzweise das Wasser reichen, weder in Lautstärke noch im Bassbereich noch sonstwo.
Das Deckt sich leider in keinster weise mit meinen Erfahrungen, und Schrammeln, und mit 20 Kindern lieder Singen das kann und tu ich auch
ab und zu.

Pappenheim hat geschrieben:Wie kommst du eigentlich darauf, dass die Yamaha besser verarbeitet wäre?
Ich bin Handwerker, aufgewachsen in einer Schreinerei , ich denke
Ich kann das beurteilen.

Gruß Rainer
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