Dings, Dongs und Dellen! Wer hat welche und warum?

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

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Rumble
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Re: Dings, Dongs und Dellen! Wer hat welche und warum?

Beitrag von Rumble »

docsteve hat geschrieben:Ich habe meine Telecaster jetzt schon seit einem Jahr und sie hat immer noch keine Macken. Eine Telecaster! Was soll ich tun? Muss Niels übernehmen?

Ratlose Grüße, Stephan

Mein Gott....einfach mal beherzt ein Schlüsselbund dagegen werfen und ggf. bis zum erwünschte Ergebnis widerholen.
Du schaffst das! ;-)
Eine Gitarre zu haben ist besser als eine Gitarre zu brauchen.
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uwesemmelmann
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Re: Dings, Dongs und Dellen! Wer hat welche und warum?

Beitrag von uwesemmelmann »

Niels Cremer hat geschrieben:...und oft fand ich mich dann irgendwann in einem der coolen alten vintage Gitarrenläden auf der Denmark Street (Nähe Tottenham Court Rd) wieder...
Ich habe mir geschworen, dort nie mehr hinzugehen..., das ist grausam! :heul2:
Niels Cremer hat geschrieben:...nur leider ist bei diesem Mal der headstock abgebrochen, und leider handelte es sich nicht um irgendeine Gitarre, sondern um eine Gibson SG Custom aus den 60ern...
Ich glaube, ich habe mal in einem Interview gelesen, das sei dem Zappa auch schon einmal passiert..., da bist Du ja in bester Gesellschaft. :wink:
Fylde Orsino (Zeder/Mahag.)
Lowden O 35 (Zeder/Blackwood)
chevere

Re: Dings, Dongs und Dellen! Wer hat welche und warum?

Beitrag von chevere »

In Anlehnnug an Rumble meine ich mich, daram erinnern zu können, daß hier jemand vor einigen Jahren jemand mal empfahl, selbst einen Kratzer in eine neue Gitarre zu machen.
Vielleicht handelt es sich dabei um so eine Mischung aus "Blutsbruderschaft" und vorweg genommenem oder auch "Vorkasse-Leid", um später eben weniger gestreßt und "schuldiger Trottel" zu sein, wenn das Unausweichliche ohnehin passiert.
Eigentlich ein guter Initiationsritus, natürlich nur für echte Indianer, die ja bekanntlich was nicht kennen? :wink:
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handi
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Re: Dings, Dongs und Dellen! Wer hat welche und warum?

Beitrag von handi »

Nachdem ich 18 geworden bin, habe ich alles Geld zusammengekratzt und ein Bekannter hat mir aus New York City eine Martin D-18 mitgebracht.
Irgendwann mal auf der Bühne - auf denen es meistens ja eng zugeht - hat unser angechecherte Bassist mit seinem Fender Jazz-Bass einen Riesenkratzer in die die Decke gemacht (ist fast durchgegangen!). Das habe ich ihm bis heute nicht vergessen!!! Inzwischen ist die Gitarre an die 51 Jahre alt und hat viele "Andenken" dazubekommen.
Irgendwie macht das ihren Charme aus. Sie ist auch mit den Jahren besser und besser geworden, und es ist meine letzte (immer sind's 14 akustische der Oberklasse, von 2 Welsch-Gitarren über 2 Larrivees bis hin zu Santa Cruz Gitarren) Gitarre, die ich verkaufen würde.
Beispiel: wir saßen in der Nähe von Göttingen an einem Stausee am Lagerfeuer (vorne 50, hinten 5 Grad!) und kilometerweit weg überm See war ein Campingplatz. Von da aus kamen immer mehr Leute zu uns und feierten mit. Anfangsgrund: sie mussten ihre Radios ausmachen, weil die Martin zu laut war. Damals gab es bei Martin noch die lebenslange Garantie für den Erstbesitzer, aber ich glaube nicht, dass das nötig sein wird.
Christian (Hübenbecker) kennt sie: er hat die Seitenlage schon mal korrigiert.
eine Anekdote noch: ich war immer ein Fan der D-28, konnte sie mir aber nicht leisten. Immerhin spielten einige meiner Idole von damals diese Gitarre: z.B. Don McLean und vor allem Gordon Lightfoot.
Ich war damals mit der D-18 in Köln unterwegs und kam an einem Gitarrenladen vorbei; es stand eine D-28 im Schaufenster. Ich dachte mir: 'Da gehst Du mal rein'.
Der Besitzer war sehr nett- ich spielte einige Zeit auf der D-28. Er sah natürlich meinen Gitarrenkoffer und fragte: 'was ist da drinnen?' Ich sagte: 'Eine D-18 von 1966'.
Er sagte nur 'Zeigen!' Er spielte einige Zeit drauf und meinte: 'Du kannst die gegen die neue D-28 tauschen, wenn Du willst'. Da wusste ich: die D-28 würde den Klang niemals einholen können, so gut war meine Gitarre eingespielt worden.
Deshalb mein Rat an alle: wenn nicht der Klang oder was Strukturelles negativ beeinflusst wird, behaltet die Dings und Dongs - sie machen erst Eure Gitarre (naben dem Klang, der IMMER anders ist!) erst aus.
PS: auch Tommy Emmanuel hat schon auf meiner D-18 gespielt; er wollte aber seine MATON nicht tauschen!!! Hätte ich auch abgelehnt!!!!
Martin D-18 (1966)
Welsch MS (2007)
Welsch "Lisas Lotte" (2005)
Oetter (1980)
EVERETT Metrocaster (2007)
Larrivee L10 (2005)
Amalio Burguet V "Vanessa Burguet" (2007)
Suzuki D-35H (1978)
Suzuki WS400-12 (1975)
Fender Telecaster (1971)
Framus Sorella (1968)
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Gitarrenmacher
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Re: Dings, Dongs und Dellen! Wer hat welche und warum?

Beitrag von Gitarrenmacher »

handi hat geschrieben:Nachdem ich 18 geworden bin, habe ich alles Geld zusammengekratzt und ein Bekannter hat mir aus New York City eine Martin D-18 mitgebracht.

Christian (Hübenbecker) kennt sie: er hat die Seitenlage schon mal korrigiert.
!!
Jau, die hat Charme und Bumms. Eine tolle Gitarre
Bier ist der Beweis, dass Gott uns liebt und will, dass wir glücklich sind.
-Benjamin Franklin- *1706 t 1790-
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Paradise
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Re: Dings, Dongs und Dellen! Wer hat welche und warum?

Beitrag von Paradise »

Meine "alte" Seagull geht mit dem Jahrtausend. Sie hat viele Kratzer und Dellen. Ist halt keine Martin, aber für
mich persönlich hat sie auch einen gewissen Charme. Einige gute Gitarristen haben schon auf ihr gespielt und sie
als sehr gut empfunden. Sie ist eine Diva die je nach Luftfeuchtigkeit, Räumlichkeit oder Laune des Gitarristen
sehr schön oder auch bescheiden klingen kann. Von Rückkopplungen will ich gar nicht erst anfangen...
Aber ich liebe sie. Mit einer neuen Cort bin ich nie richtig warm geworden, hab sie wieder verkauft und
bin reuevoll zur Seagull zurückgekehrt. Um so mehr liebe ich jetzt ihre Dings, Dongs und Dellen, die alle
eine Geschichte erzählen.

L.G. Simone
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Captain Harry
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Re: Dings, Dongs und Dellen! Wer hat welche und warum?

Beitrag von Captain Harry »

Die erste Delle ist immer die Schlimmste - später machen Dellen, Kratzer, etc. das Leben der Gitarre aus (siehe Willie Nelson).
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Andreas Fischer
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Re: Dings, Dongs und Dellen! Wer hat welche und warum?

Beitrag von Andreas Fischer »

Stephan F. hat geschrieben:sagt Leute, welche Herzattacken verursachenden Unfälle, Dellen und Schrammen haben eure Gitarren so im Laufe der Zeit eingefangen? Oder bin ich der einzige Bewegungsspastiker hier?
Dellen und Schrammen an meinen Gitarren? Jede Menge! Na und? Hab ich doch auch. Wir sind alle nur Gebrauchsgegenstände.
Herzattacken? Da muss schon was Schlimmes passieren. Also wirklich!
Andreas Fischer
Versucht seit 2012 nach 30 Jahren zum 2. Mal Gitarre zu lernen
* Blog
* My Music Community(Engl)
* Deutsches Dulcimer-Forum
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Pappenheim
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Re: Dings, Dongs und Dellen! Wer hat welche und warum?

Beitrag von Pappenheim »

RB hat geschrieben:Ich lese das alles nicht. Bin doch kein Masochist.
Auf den Punkt gebracht! :)
Droped-D
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Re: Dings, Dongs und Dellen! Wer hat welche und warum?

Beitrag von Droped-D »

Meine McCormic-Westerngitarre hatte mal einen Halsbruch. Nach dem Desaster habe ich mir einen Gitarrenständer schenken lassen. Vorher lehnte die Gitarre immer nur an der Schreibtischseite, wo sie dann auch prompt weggerutscht war. Die Kopfplatte hing nur noch an den Saiten, die Jungs von Gitbox haben das wunderbar repariert, ich spiele die Klampfe heute noch (ist ungefähr 35 Jahre her). Viele Jahre später ist mal ein Notenständer auf die Decke gekippt, blöderweise hatte ich das Instrument zwar in den Koffer gelegt, aber den Deckel offen gelassen... zu meiner Entschuldigung kann ich nur sagen, dass es mein Mann war, nicht ich, der den Notenständer auf dem Weg zur Zimmertür erwischt hatte, wir wollten beide dem Anklopfenden die Tür öffnen.

Droppi
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Gitarrenspieler
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Re: Dings, Dongs und Dellen! Wer hat welche und warum?

Beitrag von Gitarrenspieler »

Meine J-45 ist mal im Ständer gekippt und mit der Kopfplatte an den Mixer. Hat mich anfangs geärgert ist aber nach 15 Jahren mit der Gitarre so was wie ein Orden an der Brust. Gebrauchsspuren haben alle meine Gitarren weil ich die gebrauche aber das hier ist der ausfälligste Einschlag. Im allgemeinen bin ich vorsichtig mit den Instrumenten (eigentlich mit allem was ich besitze).
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Gruß Wolfgang Hemd aus der Hose macht noch keinen Varoufakis
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