Riopalisander Gefahr

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

tbrenner
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@ Rainer...

Beitrag von tbrenner »

... etwas weniger holzwissenschaftlich durchdrungen, würde ich einfach annehmen, daß bei den auch bei Yamaha seinerzeit eher preisgünstig eingeordneten FG-Modellen mit größter Sicherheit kein sauteures, massives Rio verbaut wurde. So als eher kaufmänn. Teil der Analyse ..... :roll:

Grüssle,

tbrenner :wink:
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jay-cy
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Beitrag von jay-cy »

Nicht unbedingt. Grade in der Lawsuit Ära haben viele Japaner Rio laminiert verbaut. Aber nicht Yamaha :wink:
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SouthernJumb°
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Re: @ Rainer...

Beitrag von SouthernJumb° »

tbrenner hat geschrieben:... etwas weniger holzwissenschaftlich durchdrungen, würde ich einfach annehmen, daß bei den auch bei Yamaha seinerzeit eher preisgünstig eingeordneten FG-Modellen mit größter Sicherheit kein sauteures, massives Rio verbaut wurde. So als eher kaufmänn. Teil der Analyse ..... :roll:

Grüssle,

tbrenner :wink:
..klingt logisch, ist logisch und wird in den allermeisten Fällen auch so sein :wink:

Aber wer weis... vll. hat irgend ne Harley Benton f. unter 200€ auch feinstes Riopalaverholz verbaut... aus Versehen.

Vll. daneben gegriffen? Das Holz wäre eigentlich für die 2000€ Harley Benton vorgesehen gewesen :wink:
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Rainer H
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Beitrag von Rainer H »

Die Aussage seitens Yamaha war knapp!

bei Ihrer FG 375s von 1978 ist Rosewood angegeben, hier ist eine genaue
zuordnung nicht mehr möglich .

Gruß Rainer
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Rainer H
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Beitrag von Rainer H »

jay-cy hat geschrieben:Dann kommt jetzt das ko Argument: Erfahrung und ein gutes Auge :lol:
Letzten Endes muss man die Gitarre wohl in die Hand nehmen, fühlen, riechen,
Genau das hat ein Botaniker gemacht, an drei meiner Gitarren!
wie gesagt alles Schmarrn!
und Ich kann es nicht einschätzen, bei der FG 375s ist für das Fingerboard
und Steg Idien Rosewood angegeben, und für den Body nur Rosewood
nachzulesen hier

http://www.yamaha.com/apps/guitararchiv ... 2.asp?t=ac

einfach oben FG375s eingeben.
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jay-cy
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Beitrag von jay-cy »

Dann fehlten wohl die ersteren Sachen. Ein Botaniker muss sich nicht automatisch mit Tropenhölzern und Gitarrenbau auskennen :wink:
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Rainer H
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Beitrag von Rainer H »

jay-cy hat geschrieben:Dann fehlten wohl die ersteren Sachen. Ein Botaniker muss sich nicht automatisch mit Tropenhölzern und Gitarrenbau auskennen :wink:
Das denke ich auch, ich bin dir auch sehr dankbar für die guten links,
auch der Tipp mit dem Übersetzer Program war sehr hilfreich, noch mal vielen Dank.
Gruß Rainer
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jay-cy
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Beitrag von jay-cy »

Kein Problem. Irgendwann interessiert's einen ja auch selber.. :wink:
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JazzDude
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Beitrag von JazzDude »

Wenn ich die Stories hier so lese, habe ich ja noch Glück gehabt.
Ich habe vor nem knappen Jahr eine Tama 12-string von 1973 bei eBay gekauft. Als ich diese vor dem Weiterverkauf nun zur Wartung zum Gitarrenbauer brachte, sagte der mir, dass der Korpus aus Rio wäre.
Weil ich schonmal von Stress mit den Behörden gelesen hatte, habe ich also artig beim Bundesumweltamt nachgefragt, welche Schritte nötig wären zum Erwerb einer CITES-Bescheinigung. Formal braucht man den Nachweis des Alters des Holzes sowie den Nachweis, dass das Holz vor 1992 nach Deutschland gelangt ist.
Zu Punkt eins habe ich bei Meinl (damals der Vertrieb von Tama-Gitarren) angefragt. Die haben die Anfrage zu Ibanez Japan weitergeleitet, und von dort habe ich per Post (!) die Bestätigung des Herstellungsmonats (Mai 1973) anhand der Seriennummer bekommen. Als Nachweis der Einfuhr nach Deutschland konnte ich lediglich den Kaufbeleg von eBay (als E-Mail!) liefern.
Die Mitarbeiterin beim hiesigen Umweltamt war sehr freundlich und interessiert und hat letztlich dafür gesorgt, dass ich die sog. Vermarktungsbescheinigung/CITES-Zertifikat bekommen habe.
Ende gut, alles gut.

So sieht der Korpus aus:
Bild
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Zuletzt geändert von JazzDude am So Sep 09, 2012 6:43 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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jay-cy
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Beitrag von jay-cy »

G... Gerät!! Die würd ich auch mal gern von vorne sehen...
Die alten Tamas sind Klasse. Ist die solid oder laminiert?
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JazzDude
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Beitrag von JazzDude »

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Die Decke ist solide Fichte, beim Korpus war sich der Experte nicht sicher. Vermutlich eher gesperrt.
Zuletzt geändert von JazzDude am So Sep 09, 2012 6:44 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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jay-cy
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Beitrag von jay-cy »

Die meisten der 70ger Tamas sind gesperrt, aber eben nicht alle. Das wär jetzt wirklich mal interessant.
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Rainer H
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Beitrag von Rainer H »

Egal ob gesperrt oder nicht klasse Teil!
Gruß Rainer

PS: Ich denke so lange man keinen so wilden Rio hat, will niemand von einem was, die meisten, verbinden diese Wilde Art mit Riopalisander.
rwe
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Beitrag von rwe »

jay-cy hat geschrieben:Die meisten der 70ger Tamas sind gesperrt, aber eben nicht alle. Das wär jetzt wirklich mal interessant.
DIE o.a. ist gesperrt, jedenfalls lt. Tama-Katalog. Massiv waren - bei den Steelstrings - die TG/TW-Modelle, außerdem die TC als Nylonsaitenintrument. Die oben abgebildetete müsste eine 3557/12 sein, aus den Vorgängerserien. Dort steht in den Prospekten eindeutig NICHT "solid".

btw: Ich habe mal irgendwo gelesen (weiß aber nicht mehr wo), dass das von Ibanez so im Prospekt angebotene "Jacaranda" eben botanisch kein "Rio-Palisander" ist. Ob's hilft? Keine Ahnung, weil sicherlich eine ganze Reihe Hölzer auf der CITES-Liste stehen.
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JazzDude
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Beitrag von JazzDude »

rwe hat geschrieben:Ich habe mal irgendwo gelesen (weiß aber nicht mehr wo), dass das von Ibanez so im Prospekt angebotene "Jacaranda" eben botanisch kein "Rio-Palisander" ist. Ob's hilft? Keine Ahnung, weil sicherlich eine ganze Reihe Hölzer auf der CITES-Liste stehen.
Es ist aber auch kompliziert:
"Jacaranda" ist einmal der Name einer Baum-Gattung (Bignoniaceae), die so gar nichts mit Palisander zu tun hat, im Deutschen dann aber wieder "Palisanderholzbaum" heisst.
Zum anderen wurde in Brasilien eben das Rio-Palisander (Dalbergia nigra) auch "Jacaranda" genannt. Die japanischen Hersteller der 70er Jahre haben das dann so in die Kataloge geschrieben. Damals war bei den teureren Modellen auch ausdrücklich "Indian Rosewood" verbaut worden.

Die Jungs beim Bundesamt für Umweltschutz gehen bei Jacaranda jedenfalls davon aus, dass es sich um Rio handelt. Ggfs. kannst du auch gezwungen werden, nachzuweisen, dass es kein Rio ist. Vor allem dann, wenn du das Teil mit dem "wertgebenden Zusatz" "Rio-Palisander" oder "brazilian rosewood" zum Verkauf anbietest...
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