Mythos amerikanische Gitarren

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

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pesu
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Mythos amerikanische Gitarren

Beitrag von pesu »

So

nachdem dieses Thema von manchen Leuten immer u.
immer u. immerwieder durchgekaut wird möchte ich auch meinen Senf dazugeben.
Vorab:
Ich besitze keine Ami Git, weil die zu MEINEM Spielstil nicht passen
aber
Martin, Gibson, Guild (12-saiter) sind Meilensteine.
Oft kopiert aber nie erreicht
Ich sehe das ähnlich wie mit einem Ami-Auto (7 Liter V8 Maschine)
unvernünftig aber "geil"
Es gibt sicherlich zum gleichen Preis, oder billiger, besser
verarbeitete Gitarren aus Japan/Fernost aber da ist
keine Seele drin, die die Amis einfach bieten, auch wenn
sie nicht 100% perfekt sind.
D.h.:
wer diesen Klang liebt/sucht, nimmt das mit in Kauf.

pesu
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Herigo
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Beitrag von Herigo »

ich stimme mit dir überein,

ob allerdings die fernost instrumente grundsätzlich keine seele haben möchte ich nicht behaupten. zumindest können die höherwertigen ibanez instrumente bei e-gitarren und vor allem bässe schon eine haben die mir gefällt. ja gerade bei bässen wollte ich das nicht behaupten, denn auch ein yamaha bass gefällt mir sehr gut weil er einen preci-pu-sound hat der alles amerikanische was ich bisher hörte (auch austausch pus) übertifft. geschmacksache!

das meine erste steelstring eine martin wird hatte ich mir nicht vorgenommen, es hat sich beim durchspielen im session so ergeben. es gab vorallem auch schönere gitarre, aber halt keine mit dem sound und der damals für mich herausragenden bespielbarkeit.

das sich mit dem allmählichen polieren der halsrückseite bläschen zeigten, die sich sogar vermehrten, ist nach dem erneuten abschleifen wegen dem gewünschten matieren irrelevant, weil sie nicht mehr vorhanden sind. selbst wenn sie sich wieder zeigen wird die halsrückseite sicher irgendwann erneut aufgerauht, bis der lack eines tages ab ist.

da man nach meiner erfahrung instrumente oft geringfügung individualisiert ist die substanz/seele noch wichtiger als eine perfekte 10 für die optik.
Salud a Familia
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rudi
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Beitrag von rudi »

Kann schon sein Pesu , aber........

ich finde es schön das Gitarrenbauer auf der ganzen Welt in der Lage sind einem Stück Holz eine klingende Seele einzuhauchen.

Zum Glück gelingt das nicht nur der Ami´s. 8) 8)

Und ehrlich gesagt... für meinen Geschmack hat so mache Steelstring aus Irland oder dem europäischen Festland noch mehr Seele als den USA!

Geschmäcker sind halt verschieden ! :wink:
Westerly Rhode Island
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Beitrag von Westerly Rhode Island »

Oh Mann, ist das noch ein Fachforum?

Kann mir jemand erklären, was eine "Seele" ist?
Noch dazu bei Gegenständen wie Gitarren? Wie kommt diese Seele zustande?

Verstehe auch nicht, aus welchem Grund gewöhnliche Fabrikgitarren unerreicht sein sollen.

Ich hatte schon viele Martins. Für mich sind das ganz gewöhnliche, meist ganz gute Gitarren.
Der Grund, weshalb da so ein Tamtam drum gemacht wird, ist einfach der, dass Gitarristen wohl die konservativsten Leute überhaupt sind. Das fördert die Legendenbildung und macht scheinbar auch blind dafür, dass eine sagen wir 1950er D28 nichts gemein hat mit einer 1970er oder 1980er.
Gerade in der Zeit von ca 1970 bis 1990 hat Martin ziemlich viele sehr schlechte Gitarren auf den Markt gebracht. Dennoch werden diese Instrumente heute schon zu ganz ordenlichen Preisen gehandelt. Diese Preise werden von Leuten gezahlt, die im Blindtest kaum eine Martin von einer durchschnittlichen Kopie unterscheiden können.

Noch lächerlicher ist dieses Legendenzeugs bei Strats. Im Grunde sind das zwei Bretter, die aneinander geschraubt werden. Aber scheinbar hat bis heute nur Fender dafür das notwendige Know-How. Nur deren Instrumente haben eine Seele, selbst dann wenn sie in Mexico, China oder sonstwo hergestellt wurden.

Gerne zitiere ich hier einen Unternehmer in Sachen Gitarrenverkauf. Er ist sehr bekannt in der Szene, zumindest hier im süddeutschen Raum und verfügt über eine Menge Wissen in diesem Bereich (ist ja für Musikalienhändler durchaus auch nicht selbtverständlich).
Als ich vor 20 Jahren meine erste Martin (eine unglaublich schlechtklingende aber technisch in gutem Zustand befindliche D35 von 1975) in Zahlung geben wollte, machte er mir einen sehr gutes Angebot. Als ich entgegnete, das sei wirklich viel für eine so unterdurchschnittliche Martin, meinte er: "Der Klang spielt überhaupt keine Rolle. Es ist eine Martin und sie ist technisch in Ordnung".
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Holger Hendel
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Beitrag von Holger Hendel »

Ich nehme in Kauf eine Martin aus der "Preisliga" (darum geht es ja auch zum Teil) zu spielen aus der mir keine Lakewood (und ich war u.a. zwei mal in Giessen im showroom bzw. mehrmals beim PPC mit größerer Lakewood-Auswahl...) & co. zusagt. Das war vor ca. acht oder neun Jahren, als ich mich für eine Lakewood entschied anders. Da hatte ich diverse verschiedene Gitarren unter der Fuchtel und musste eine Lakewood sein. Jetzt ist es eine Martin. Und in acht Jahren ist es vielleicht wieder eine Yamaha.

Der Aussage "unvernünftig aber geil" kann ich nur zur Hälfte zustimmen, und ich meine damit die "geile" Hälfte. ;)
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Rainer H
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Beitrag von Rainer H »

Ich werde hier nicht viel sagen!
Ich hab ja schon öfters der heiligen Kuh in den Hintern getreten, und wäre fast raus geflogen .
Ich denke meine Meinung ist erstens nicht so wichtig, und hinlänglich bekannt!

@Westerly Rhode Island
Danke für deine Ausfürung

Martin kommt übrigens ursprünglich aus Deutschland
genauer aus dem Vogtland, dem Musikwinkel Deutschlands.

http://img203.imageshack.us/img203/2732 ... chen08.jpg

http://img546.imageshack.us/img546/2732 ... chen08.jpg

Die Frage ist, haben die heutigen Gitarren mit großem Namen noch das Besondere das Sie ursprünglich mal hatten?

Ich habe das für mich eindeutig mit Nein beantwortet!
Es sind gewöhnliche Fabrikgitarren geworden, wie alle andern auch.

Gruß Rainer
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rudi
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Beitrag von rudi »

Westerly Rhode Island hat geschrieben:Oh Mann, ist das noch ein Fachforum?

Kann mir jemand erklären, was eine "Seele" ist?
:D :D :D :D

Ok. Ok. Du hast ja Recht ! :roll: :roll:
Aber wenn hier wirklich ein sogenanntes Fachforum ist, und die Vernunft regiert,
dann frage ich mich warum hier so viel über das Thema G.A.S. diskutiert wird.
Da ist die Vernunft doch ganz außer Kraft gesetzt.
:wink: :wink: :wink:
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Gitarrenspieler
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Beitrag von Gitarrenspieler »

Dieser Thread führt doch wieder zu nix. Das meiste was ich hier gelesen habe beruht für mich auf Hörensagen und persönlichen Ansichten. Bin denn mal weg!
Gruß Wolfgang Hemd aus der Hose macht noch keinen Varoufakis
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Holger Hendel
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Beitrag von Holger Hendel »

Ich bin der Ansicht, dass solche Knubbel sehr wohl was bringen können. Ich denke da zurück an die Zeit als mir Namen wie Lakewood, Taylor, Washburn, Martin...überhaupt nix gesagt haben. Keine Ahnung ob das eine gute / bessere oder doofe Zeit war, ich habe da aber auch schon Gitarre gespielt. Und mit der Zeit wurde das Interesse größer, Gitarren kamen und gingen und so wird es wohl auch weitergehen. Solche Knubbel finde zumindest ich wesentlich spannender als "objektive" :lol: :lol: Erfahrungsberichte zu Gitarre Modell xy à la Gitarre & Bass.

Öhm - und geht´s hier nicht ausschließlich um persönliche Ansichten? Wer repräsentiert objektive Ansichten zu Gitarren, der Verkäufer im Laden?
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Gitarrenmacher
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Beitrag von Gitarrenmacher »

Gitarrenspieler hat geschrieben:Dieser Thread führt doch wieder zu nix. Das meiste was ich hier gelesen habe beruht für mich auf Hörensagen und persönlichen Ansichten. Bin denn mal weg!
:gute: ICH AUCH :idea: :idea:

AUFHÖÖÖÖÖÖREN und lieber :guitar2: :guitar1:
Bier ist der Beweis, dass Gott uns liebt und will, dass wir glücklich sind.
-Benjamin Franklin- *1706 t 1790-
http://www.gitarrenmacher.de
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V.H.
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Beitrag von V.H. »

Westerly Rhode Island hat geschrieben:Noch lächerlicher ist dieses Legendenzeugs bei Strats. Im Grunde sind das zwei Bretter, die aneinander geschraubt werden. Aber scheinbar hat bis heute nur Fender dafür das notwendige Know-How. Nur deren Instrumente haben eine Seele, selbst dann wenn sie in Mexico, China oder sonstwo hergestellt wurden.
Hallo, lies mal hier :
http://www.thomasblug.de/gear_deutsch.php
Ich glaube, der irrt sich nicht.
V.H.
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kwb
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Beitrag von kwb »

Holger Danske hat geschrieben:Ich nehme in Kauf eine Martin aus der "Preisliga" (darum geht es ja auch zum Teil) zu spielen aus der mir keine Lakewood (und ich war u.a. zwei mal in Giessen im showroom bzw. mehrmals beim PPC mit größerer Lakewood-Auswahl...) & co. zusagt. Das war vor ca. acht oder neun Jahren, als ich mich für eine Lakewood entschied anders. Da hatte ich diverse verschiedene Gitarren unter der Fuchtel und musste eine Lakewood sein. Jetzt ist es eine Martin. Und in acht Jahren ist es vielleicht wieder eine Yamaha.

Der Aussage "unvernünftig aber geil" kann ich nur zur Hälfte zustimmen, und ich meine damit die "geile" Hälfte. ;)
Hallo Holger,

hat sich dein Geschmack geändert oder liegt es daran das eine Martin, eine Martin, eine Martin ist.
Da geht es nicht nur um Kult, sonst würde Gibson auch 80.000 Akustikgitarren im Jahr verkaufen.
Ich habe auch mit Lakewood angefangen (erste teuere Gitarre), einige Jahre nur diese gespielt und mich bis dahin gegen andere Marken gesträubt. Als ich dann meine erste gebrauchte Larrivee gekauft hatte, habe ich gemerkt das es (für mich) bessere Gitarren als Lakewood gibt. Wobei ich nur den Klang meine. Lakewood sind schöne, toll verarbeitete Gitarren und wenn sie den Charakter eine Larrivee oder Martin hätten, hätte ich sie nicht alle wieder verkauft.
Ich hatte Martin Seeliger mal vorgeschlagen eine Traditional Serie mit Martin Bracing anzubieten oder zumindest eine Option für verschiedene Bracings. Wollte er aber nicht.
So muss ich ich halt das Original spielen und ein paar Abstriche bei der Ästhetik machen. Dafür werde ich aber mit Wohlklang ohne Ende versorgt.
Schööön.

Klaus
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clone
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Beitrag von clone »

kwb hat geschrieben:oder liegt es daran das eine Martin, eine Martin, eine Martin ist.
Da geht es nicht nur um Kult, sonst würde Gibson auch 80.000 Akustikgitarren im Jahr verkaufen.
Ich denke es liegt auch daran, dass sich Martin Guitars früher und konsequenter dem mittleren Preissegment geöffnet hat. Eine US Gibson geht kaum unter 2K los, eine Martin gibt es da schon für erheblich weniger... .
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Holger Hendel
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Beitrag von Holger Hendel »

Hi kwb, angefixt wurde ich wohl durch das Erlebnis, bei einem Gitarristen, auf den ich große Stücke halte eine D45 spielen zu können. Das hat bei mir bleibende Eindrücke hinterlassen und ich begann mich für Martin zu interessieren. Ging mir z.B. mit Washburn und Takamine nicht so - da hat er auch jeweils sehr schmucke Gerätschaften stehen gehabt (auf denen durfte ich bei ihm spielen als ich so 15, 16 Jahre alt war) und ich konnte sie ausgiebig spielen - doch bei der Martin passt für mich halt alles. Seagull oder Furch, die nehme ich sehr gern in die Hand wenn ich mal bei PPC zu Gast bin; doch meiner aktuellen Vorstellung von "meiner" Gitarre kommt das ebenso wenig entgegen wie Art & Lutherie.
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

Dazu kommt noch, dass die DC Aura was ganz besonderes ist. Sie sieht nicht nur edel aus und klingt fantastisch - sie lässt sich auch spielen wie Butter. Ich hatte noch nie eine Gitarre in der Hand, die sich so derartig leicht bespielen lässt wie eine DC Aura.

Stimmts, Holger? :wink:
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