Steelstring mit kleinem Corpus

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

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Sagittario
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Steelstring mit kleinem Corpus

Beitrag von Sagittario »

Erstmal hallo zusammen,
dieses ist mein erstes Posting in diesem Forum.

Seit vielen Jahren musikalischer Abstinenz will ich mir endlich mal eine Steelstring Gitarre zulegen.
Das ist gar nicht so einfach wie gedacht :shock:
Ich habe zwei spezielle Wünsche und diese in Kombination ergeben nach verschärfter Recherche nur ein mageres Ergebnis.
1. Ich möchte eine größere Sattelbreite (mind. 46 mm), da meine Fingerkuppen einfach zu dick sind um auf einem 42er bzw 44er Griffbrett irgenwelche Accorde sauber zu greifen. Entweder schnarrt eine Seite, oder eine andere bleibt stumm oder beides.
2. Ich möchte keine Dreadnought, ist mir einfach zu klobig und unhandlich.
Einen Corpus, wie den einer klassischen Gitarre, finde ich deutlich bequemer zu handeln. Auch wenn die Bässe nicht so fett sind wie bei einer Deadnought.

Das einzige Modell was ich finden konnte ist die Seagull S6 Folk,
Das kann doch eigentlich nicht sein, oder bin ich zu doof zu suchen?
In einem anderen Thread dieses Forums habe ich im Zusammenhang mit der Griffbrettbreite einige weitere Hersteller gefunden (Crafter, Furch/Stanford, Art&Lutherie, Baton Rouge (Seagull Nachbau)), die breitere Griffbretter bauen, aber wer nun außerdem auch kleinere Corpi herstellt habe ich nicht rausgefunden.

wer von Euch weiß Rat?
Michael
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OldPicker
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Beitrag von OldPicker »

Hallo Sagittario,

herzlich Willkommen.

Deine Anfrage möchte ich nur kurz beantworten, da eben diese Frage - auch in diesem Forum - mehr als einmal gestellt wurde.

So, wie Du es beschreibst, möchte ich Dir zu einer Stanford OM raten. Ein gut verarbeitetes Instrument, welches mit rund 700 Euro ( je nach Anbieter ) im Preis-/ Leistungsverhältnis mir persönlich gut gefällt. Es entspricht Deinen Vorgaben ( Hals ist 45 mm, aber das ist mit geringstem Üben zu bewältigen ) und ist sicher auch recht leicht zu bekommen.

Ich könnte mir vorstellen, dass Du :arrow: hier bei wonderwood bestimmt etwas finden wirst.

Viel Erfolg und bitte berichte, welche Gitarre Du Dir aussuchst.

LG vom ollen
* * * * * * * * * * * * * * *

"I usually play songs in two chords, C and G, and every once in a while I throw in an F, just to impress the girls."
(Woody Guthrie)
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Gast

Beitrag von Gast »

...
Zuletzt geändert von Gast am Sa Feb 06, 2010 4:11 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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Sagittario
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Beitrag von Sagittario »

Erstmal Danke für die schnellen Antworten.

Soweit ich das erkennen kann liegt der Hauptunterschied zwischen 5 und 10 darin das die 5 einen Mahagony und die 10 einen Palisander-Corpus hat.

Die Furch/Stanton Gitarren scheinen wirklich richtig gut zu sein. Geht aber auch gleich ordentlich auf die Kasse. Ich werde sehen, daß ich baldmöglichst Gelegenheit bekomme diese Instrumente zu testen.

Bis dahin was gibt es denn zu der Seagull S6 Folk zu sagen?
Ist natürlich eine ganz andere Liga, aber hat einer von Euch diese Gitarre schonmal getestet?

Die Edel Variante "Seagull Artist Mahogany Folk" liegt preislich wieder bei den Stanfords. Sind die miteinander vergleichbar?
Gast

Beitrag von Gast »

...
Zuletzt geändert von Gast am Sa Feb 06, 2010 4:11 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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Treehugger
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Beitrag von Treehugger »

Hallo Michael und willkommen im Forum,

der Unterschied der Furch/Stanford ist nicht das Holz, da es die 5er auch mit Palisanderkorpus gibt. Die 10er Serie ist "edler" ausgestattet.
Richtig ist, dass diese vollmassiven Gitarren teurer sind als eine A&L, Crafter, Baton Rouge etc. Für ihre Ausstattung sind aber sowohl 5er alsauch 10er sehr preiswert.
Vergleichbar wären die Durango-Modelle, die es nicht nur als Dreadnought gibt.

Bedenke bitte, dass all die Furch/Stanford-Gitarren eine 45er-Griffbrett haben, also weniger als du wolltest. Ebenso die anderen (teilweise gar nur 44).

Auch die Crafter Fingerstyle-Serie 648 hat auch nur 45 mm obwohl der Modellname mehr erwarten lässt ;-).

Breitere Griffbretter fallen mir im Stehgreif nur als Option im 4-stelligen Bereich ein (Lakewood, Albert & Müller, etc.). Es gibt aber auch vereinzelt Custom-Modelle ab ca. 800 EUR von anderen Manufakturen (und da kann man auch den Saitenabstand am Steg vorgeben).

Wichtig ist aber auch die Halsform, nicht nur die Breite. Deshalb empfehle ich dir, das ein oder andere Modell mal zu spielen.

Viel Spaß bei der Suche ;-) Wenn Nomen est Omen stimmt, wirst du schon die Richtige "treffen" ;-)
Cheers,

Treehugger

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Sagittario
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Beitrag von Sagittario »

Dann scheinen die Angaben auf der Furch Seite
http://www.furch.cz/eng/stanfordkytary/rada5.php
nicht zu stimmen, bzw unvollständig zu sein, da steht bei Stanford line "5" was von Mahagoni.
Wenn wir schon bei Corpus-Materialien sind die Stanford Line "10" ist wahlweise auch mit "solid maple (flammed)" zu haben. In welche Richtung beinflußt dieses Material den Sound?

Die Seagull Kopfplatte finde ich eigentlich nicht unchic :wink:

Naja wie schon gesagt ich werde so bald wie möglich Stanfords ausprobieren. Ich sehe schon, daß mein Wiedereinstieg in die Musik mir doch größere Opfer abverlangt, als ich eigentlich geplant hatte.
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Sagittario
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Beitrag von Sagittario »

Treehugger hat Folgendes geschrieben:
Es gibt aber auch vereinzelt Custom-Modelle ab ca. 800 EUR von anderen Manufakturen (und da kann man auch den Saitenabstand am Steg vorgeben).
klingt verlockend :D wer kommt denn da in Frage?
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guitar-hero
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Beitrag von guitar-hero »

Sagittario hat geschrieben:
Bis dahin was gibt es denn zu der Seagull S6 Folk zu sagen?
Ist natürlich eine ganz andere Liga, aber hat einer von Euch diese Gitarre schonmal getestet?...
Moin,

ich hab noch eine S6 folk.

In dieser Preisklasse eine sehr gute Gitarre. Insbesondere der 46er Hals gefällt mir ausgezeichnet.

Von Furch habe ich nur die G und S Modelle gespielt.
Insoweit kein direkter Vergleich. Sind m. E. aber eindeutig die besseren Ketarren.
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"Eigentlich bin ich ganz anders, ich komme nur zu selten dazu."
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Treehugger
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Beitrag von Treehugger »

Sagittario hat geschrieben:Treehugger hat Folgendes geschrieben:
Es gibt aber auch vereinzelt Custom-Modelle ab ca. 800 EUR von anderen Manufakturen (und da kann man auch den Saitenabstand am Steg vorgeben).
klingt verlockend :D wer kommt denn da in Frage?
Die BSG J-10 käme in Frage. Allerdings:
- die ist nicht vollmassiv (Aufpreis ca. 200,-, womit wir wieder 4-stellig wären ;-)
- hat eine Zederndeccke (Fichte = ca. 50,- EUR Aufpreis)
- Lieferzeiten ca. 5 Monate

Die Stanford OM 5 Vintage ist aus massivem Palisander.

Im Preissegment unter 500 EUR scheinen die Seagull / Art & Lutherie für deine Zwecke interessant zu sein.
Wenn dir die Kopfplatte schon gefällt, ist das schon mal ein Vorteil. Das Auge spielt mit ;-)
Unser Admin hat letztens auch eine hohe Meinung zumindest von A & L hier kund getan.
Die würde ich mal gegen eine kleine Durango im Vergleich spielen.

Vielleicht haben andere Forumianer noch weitere Alternativen.
Cheers,

Treehugger

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Saitenheimer
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Beitrag von Saitenheimer »

Hi Michael,

was eigentlich Deiner Beschreibung sehr nahe kommt, ist die A32-CP von Lakewood. Die hat einen Auditorium-Korpus und ein 46er Griffbrett. Der Halsansatz liegt allerdings am 12. Bund. Cutaway hat sie auch. Von daher ist sie auf allen Lagen zu spielen. Preislich liegt die schon auf recht hohem Niveau, aber das ist das Teil m.E. wert.
Ich bin sehr zufrieden mit dem Instrument.

Stefan
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Volkmar
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Beitrag von Volkmar »

guitar-hero hat geschrieben:
Sagittario hat geschrieben:
Bis dahin was gibt es denn zu der Seagull S6 Folk zu sagen?
Ist natürlich eine ganz andere Liga, aber hat einer von Euch diese Gitarre schonmal getestet?...
Moin,

ich hab noch eine S6 folk.

In dieser Preisklasse eine sehr gute Gitarre. Insbesondere der 46er Hals gefällt mir ausgezeichnet.

Von Furch habe ich nur die G und S Modelle gespielt.
Insoweit kein direkter Vergleich. Sind m. E. aber eindeutig die besseren Ketarren.
Moin, ich habe das Artist-Modell von der kleinen Seagull...ist nicht schlecht, ich würde allerdings den Furch-Stanfords den Vorrang geben. Die Kleine Seagull hat einen speziellen, trockenen Sound. Ich habe beim Beyer in Bochum sowohl Furch- als auch Stanford-OMs gespielt und kann auch nur positives darüber berichten. Super Preis-Leistungs-Verhältnis.

Der Furch baut, wie es aussieht, jetzt auch für die hier:
http://81.169.170.65/beyers/catalog/pro ... id=4002023

Gruß, Volkmar
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Treehugger
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Beitrag von Treehugger »

@Saitenheimer:
Die Lakewoods hatte ich weiter oben auch schon empfohlen.
Leider sind die neu recht teuer. Aber vielleicht findet sich ein gutes Angebot für eine eingespielte Gitarre. Eine gute Gebrauchte ist immer besser als eine neue Kompromissgitarre.


@Volkmar:

IMHO lässt Avalon die Silver-Serie in Asien, die Gold-Serie in der Tschechei und die Legacy in Irland bauen.
Cheers,

Treehugger

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saite
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Beitrag von saite »

Hi,

mir fällt noch diese hier ein : Epiphone EF-500R "Masterbuilt-Serie" das Griffbrett ist nur etwas breiter, aber sehr angenehme Halsform (fand ich :wink: ) Ich habe sie schon für 670 EUR gesehen.

Meine Yamaha LS16 hat auch den von die gewünschten OM- Körper (auch vollmassiv) nur dürfte Dir das Griffbrett "44" zu schmal sein.

Gruß Kerstin :D
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Saitenheimer
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Beitrag von Saitenheimer »

Treehugger hat geschrieben:@Saitenheimer:
Die Lakewoods hatte ich weiter oben auch schon empfohlen.
Leider sind die neu recht teuer. Aber vielleicht findet sich ein gutes Angebot für eine eingespielte Gitarre. Eine gute Gebrauchte ist immer besser als eine neue Kompromissgitarre.
Da hast Du recht! Unter 2300 Euronen sind die neu nicht zu bekommen.
Die A32-CP ist ja auch noch nicht so lange im Programm, seit Januar oder Februar. Also Gebrauchte sind noch keine auf dem Markt. Sollte ich meine verkaufen, wär das wahrscheinlich die erste.

Stefan
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