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Sattelbreite>=46mm

Verfasst: So Mai 19, 2013 4:29 pm
von Newbie
Ich bin noch auf der Suche nach einer Gitte speziell fürs Fingerpicking. Davon abgesehen, dass es vollmassiv und keine Dread sein soll, ist das wichtigste Kriterium die Sattelbreite. Diese soll 46mm, evtl sogar noch größer sein. Ich habe von einer alten Sportverletzung ein kleines Problem mit dem Fingermittelgelenk am Ringfinger der linken Hand und bin dort leicht gehandicapped.

Eigentlich schiele ich schon die ganze Zeit auf ne Martin OM 21, dem Klang geschuldet, aber die hat wohl 44,5 Sattelbreite. Dann beschäftigte mich der Gedanke, ob die 1,5mm mehr tatsächlich dem Saitenabstand zu Gute kommen, oder einfach der Hals teilweise breiter gebaut wird bei gleichem Saitenabstand. Ich hatte mal ne Seagull S6 mit 46mm und dort fühlte es sich tatsächlich nach größerem Saitenabstand an. Die musste allerdings weichen, weil sie mir nicht gefiel.

Welche ich schon angesehen hatte bzw. im Auge habe sind Lakewoods. Ich hab ein Angebot für ne Lakewood Zodiac Capricorn mit Bearclaw-Fichte und Myrtlewood. Die ist sehr schön, hat 46mm und klingt auch sehr gut. Allerdings ist sie auch ziemlich speziell und meine Bedenken sind, dass die zu exotisch ist um sie evtl. wieder zu verkaufen. Das ist halt ein Aspekt, der für mich wichtig ist. Die Recording Kings, auch wenn mir das ganze China-Thema absolut widerstrebt, haben teilweise auch 46mm z.B. die ROS-626, die hier neulich über den Tisch ging.

Ich nehme an, das Thema Sattelbreite hat hier schon einige beschäftigt, daher wollte ich mal gezielt nachfragen. Die Suche liefert hier keine eindeutigen Treffer, daher mach ich mal diesen speziellen Thread auf. Bin gespannt und für Tipps dankbar...

Schönen Pfingstsonntag erst mal

Verfasst: So Mai 19, 2013 6:17 pm
von Angorapython
Hallo!
Die Sattelbreite ist keinesfalls das einzige Kriterium!!!
Unter anderem kommt es auch auf die Halsform an, die sehr unterschiedlich sein kann und diverse Griffe trotz Ansonsten angenehmer Sattelbreite geradezu verunmöglichen kann, wenn man keine sehr grossen Hände hat.
Zum Beispiel ist es schwierig, typische Merle Travis Griffe auf zu breiten Griffbrettern mit einer starken Halsform zu greifen!
Ich darf nicht jammern, habe das Privileg, einige verschiedenen Formen und Stärken abgedeckt zu haben, kann aber aus Erfahrung sagen, dass weder generell Picking, noch generell Strumming auf bestimmten Instrumenten automatisch besser gehen als auf anderen!
Es kommt immer auf das Stück an.
Auch die Korpusform und die Mensurlänge haben durchaus einen gewichtigen Einfluß! So gibt es Stücke, die ich mit Picking auf sehr schmalem Griffbrett gut hin bekomme, bei breiteren fast gar nicht mehr. Vor allem, wenn eine kräftige Fingerspreizung gefordert ist.
Allerdings komme ich mit 44,4 sehr gut klar, mit einem moderaten V Hals!
So würde ich nach Möglichkeit keine Gelegenheit auslassen, verschiedene Gitarren auszuprobieren!
Wenn man sich damit erst einmal intensiv auseinandergesetzt hat, ist es anhand der Angaben dann aber durchaus möglich, "Blindkäufe" zu tätigen, wie dies in einem anderen Fred von mehreren Personen schon erwähnt wurde!
Ich habe damit auch schon für mich ideale Gitarren gefunden! ( von denen ich einige zum Verkauf anbieten werde, weil der Zahnarzt ruft!
:heul2: :heul2: :heul2: )

Verfasst: So Mai 19, 2013 9:17 pm
von Jack Isidore
Wenn Du mal die Gelegenheit hast, probier doch mal eine Sigma 000M-15S aus, http://www.sigma-guitars.com/index.php?id=305 (oder ihre Schwester 00M-15S) die haben zwar auch "nur" 44,5mm Halsbreite, aber ich bin damit irgendwie nicht zurecht gekommen, obwohl ich diese Breite (von Martin etc) gewöhnt bin - vielleicht ist da ja der Saitenabstand höher und es wäre gerade richtig für Dich.
Ansonsten sind das übrigens richtig tolle Gitarren - und bei dem Preis geht man auch kein Risiko ein.

(Die Lakewood-Hälse fühlen sich übrigens auch sehr "breit" an, aber ich persönlich habe echt noch nie eine Lakewood gespielt, die mir klanglich gefallen hätte - egal wie teuer ....)

... ach ja ... die richtige Martin für Dich wäre sicherlich DIE hier ... oder DIE, die hat sogar 4,76 cm Halsbreite ...

Verfasst: Mo Mai 20, 2013 4:40 am
von hoggabogges
Am Samstag hatte ich eine Duke-Gitarre, welche der Herr Finger vor ein paar Monaten ausführlich im Test hatte, in den Händen und war sehr angetan von dem Instrument. 46er Hals, tolle Optik, saubere Verarbeitung und soundmäßig noch Potential nach oben (klar, neue Klampfe). Das Ganze noch geschmückt mit nem ShadowPU, wo man die einzelnen Saiten separat einstellen kann (SH 4020 mit Nanoflex-6).
Und das alles für unter 700 Hebel... das war überzeugend ;-)

Verfasst: Mo Mai 20, 2013 6:22 am
von string
Newbie,
Du kannst es nur selbst herausfinden und nur dann, wenn Du möglichst viele verschiedene Gitarren mit unterschiedlichen Halsbreiten und -Formen ausprobierst.
Vor allem bei einem Kauf nichts überstürzen. Dies ist eine Sache der Geduld, die ganz schön Kraft kostet aber dann kann in der Regel nicht schon nach wenige Wochen Enttäuschung aufkommen.
Habe früher bei einigen Schnellkäufen auch schon daneben gegriffen und dabei gelernt.

Gruß
Klaus

Re: Sattelbreite>=46mm

Verfasst: Mo Mai 20, 2013 9:53 am
von tired-joe
Hi Newbie,

die Sattelbreite wird zwar haeufig angegeben, aber das ist nur ein Teil der Wahrheit. Neben der bereits genannten Halsform ist der Abstand zwischen der E und e' Saite ein wichtiger Faktor. Um das alles zu beurteilen hilft wirklich nur, die Gitarre in die Hand zu nehmen.
Newbie hat geschrieben: Welche ich schon angesehen hatte bzw. im Auge habe sind Lakewoods. Ich hab ein Angebot für ne Lakewood Zodiac Capricorn mit Bearclaw-Fichte und Myrtlewood. Die ist sehr schön, hat 46mm und klingt auch sehr gut. Allerdings ist sie auch ziemlich speziell und meine Bedenken sind, dass die zu exotisch ist um sie evtl. wieder zu verkaufen. Das ist halt ein Aspekt, der für mich wichtig ist.


Das verstehe ich nicht ganz. Wenn dir die Lakewood gefaellt, wuerde ich mir ueber den Wiederverkauf keine Sorgen machen.

Joe

Re: Sattelbreite>=46mm

Verfasst: Mo Mai 20, 2013 9:58 am
von LaFaro
tired-joe hat geschrieben:Hi Newbie,

die Sattelbreite wird zwar haeufig angegeben, aber das ist nur ein Teil der Wahrheit. Neben der bereits genannten Halsform ist der Abstand zwischen der E und e' Saite ein wichtiger Faktor. Um das alles zu beurteilen hilft wirklich nur, die Gitarre in die Hand zu nehmen.
Newbie hat geschrieben: Welche ich schon angesehen hatte bzw. im Auge habe sind Lakewoods. Ich hab ein Angebot für ne Lakewood Zodiac Capricorn mit Bearclaw-Fichte und Myrtlewood. Die ist sehr schön, hat 46mm und klingt auch sehr gut. Allerdings ist sie auch ziemlich speziell und meine Bedenken sind, dass die zu exotisch ist um sie evtl. wieder zu verkaufen. Das ist halt ein Aspekt, der für mich wichtig ist.


Das verstehe ich nicht ganz. Wenn dir die Lakewood gefaellt, wuerde ich mir ueber den Wiederverkauf keine Sorgen machen.

Joe
das sehe ich aber ganz genauso...:) kaufst Du eine Gitarre zum Spielen oder zum Wieder Verkaufen? :) Und darüber hinaus.. für gute Instrumente findet sich immer ein Käufer... irgendwann.. dauert vielleicht etwas länger als bei den "angesagten Mainstream"-Teilen, aber ich habe mit speziellen Instrumenten wie z.B. einem 5-String-Fretless-Bass oder Sandberg Semi-Acoustic Custom Made nur gute Erfahrungen gemacht... :)
Und meine Lakewood hätte ich schon das eine oder andere Mal verkaufen können... will ich aber nicht...:)

Verfasst: Do Aug 15, 2013 11:35 am
von Newbie
so wollte hier noch mal nachfassen. Zur Zeit hab ich drei Gitarren, eine mit 45mm, zwei mit 43mm Sattelbreite. Da ich zur Zeit viel Fingerstyle übe, freunde ich mit der 43 Sattelbreite an. Hat auch Vorteile, wenn man z.B. von G-Dur nach G7 greift und dabei zwischen kleinem und Zeigfinger wechselt.

Aber wie machen das denn die Honoratioren, RB et al., hier im Forum? Ein Hang zu Dreadnoughts, die ja meist 1 11/16 oder 43er Sattelbreite haben, scheint mir hier im Forum erkennbar. Habt ihr euch an die 43er Breite für Fingerstyle irgendwann gewöhnt?

(nun ja, und beim Kauf einer Gitarre schau ich zugegeben auch, ob sich die Gitarre gut wiederverkaufen lässt. Ein Abnehmer für ne Martin findet sich i.d.R. schneller als für ne Strohmer)

Verfasst: Do Aug 15, 2013 11:48 am
von LaFaro
keine Honoratioren-Antwort....!! 8)
Man kann sich an vieles gewöhnen und woran man sich gewöhnen will, hängt auch stark mit den Prioritäten zusammen....sprich, wenn ich unbedingt eine Martin XYZ spielen möchte, weil mein Lieblingsgitarrist so ein Instrument spielt, die aber nur mit 1 11/16'''gebaut wird, dann gewöhne ich mich eben daran...
Aber... man sollte sich zumindest nach einiger Zeit vielleicht auch auf seinen eigenen "Geschmack" besinnen und schauen, was einem gut tut... :) ich habe z.B. eine Takamine mit 43 mm Hals.. eine sehr schöne Gitarre und man kann sich daran gewöhnen und auch im Wechsel mit anderen darauf spielen.. aber mir war/ist der Hals einfach zu "dünn".. nicht nur zu schmal, sondern einfach zu dünn und deshalb habe ich sie verliehen...
meine anderen Gitarren haben alle mindestens 46mm-Hälse und ich merke (=bilde mir ein :wink:), dass ich damit einfach besser klarkomme...:) und so ist das eben für mich ein Auswahl-Kriterium...:)

Sattelbreite..

Verfasst: Do Aug 15, 2013 12:01 pm
von tbrenner
..ich habe mir meine A + M mit 46-er Halsbreite am Sattel bauen lassen, bei gleichzeitig kräftigem Halsprofil und komme damit bestens klar (trotz nur mittelgroßer Hände..). Breiter muß es dann allerdings auch nicht sein, irgendwelche Akkorde, in denen der Daumen Basstöne greift (Rev. Gary Davis-Sachen u.ä.) gehen dann bei mir kaum mehr.

Meine an sich recht gut tönende Gibson LP Classic habe ich vor etlicher Zeit hingegen verkauft, weil ich mit der 43-er Sattelbreite immer weniger zurecht gekommen bin. Und mir stattdessen eine Thorsten Hans "Reverend" mit 46-Halsbreite bauen lassen - modernisierter LP-Typ, die sich für mich nun wunderbar spielt und für etwas komplexere Akkorde sauber greifen lässt.

Grüssle,

tbrenner :wink:

Verfasst: Do Aug 15, 2013 12:54 pm
von tired-joe
Ich mache Fingerpicking auf 1-11/16" und meistens auf Gitarren mit 1-3/4" Sattelbreite. Den Unterschied finde ich nicht so gravierend. Viel breiter duerfte es bei mir allerdings nicht werden, da ich haeufig die Basssaiten mit dem Daumen greife und das bei breiteren Griffbrettern unbequem wird. Allerdings haengt das auch wieder vom Halsprofil ab.

Die Ausssage, breites Griffbrett -> gut fuer Fingerpicking ist nicht falsch, aber eine Vereinfachung. Man muss selbst herausfinden, was einem passt.

Joe