Öffnungen in der Zarge verschließen

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Moderator: RB

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salossi
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Öffnungen in der Zarge verschließen

Beitrag von salossi »

Hallo Leute,
Fiese, häßliche Plastikknöpfe auf der Oberseite einer schönen Gitarre sind mir ein Graus - immerhin ist es doch die Stelle, die man beim Spielen ständig vor der Nase hat - und wenn man sich beim Klimpern gemütlich an seine Liebste aus Holz schmiegt und dann da so Plastikpinnösel rausgucken, also ich weis ja nich...

Vor ein paar Jahren hab ich meine alte Lowden mit dem Fishman Infinity Matrix ausgerüstet - seit dem sind oben 2 Löcher (wo vorher die Potis waren). Ich wollte die irgendwann mal konisch aufreiben (Wirbellochbohrer) und mit einem Holzstopfen verschließen, vielleicht mit einem entsprechenden Furnierstück drauf.

Jetzt hab ich mir vor ca. einem Jahr eine Furch gekauft, die Gitarre klingt mittlerweile traumhaft, nur das eingebaute PU-System ist völlige Grütze... Jetzt möcht ich dort auch das Infinity verbauen, da es in der Lowden einen hervorragenden Job macht.
Das Problem:
In der Furch sind 2 große Löcher in´s schöne Palisander gesägt - eins für den Preamp samt EQ, ein weteres für den Batteriehalter (der auch noch klappert...). :evil:

Ich habe jetzt zunächst den Fishman-Wandler am alten Preamp probiert - klingt nach nix, also muß sowieso das komplette System ausgetauscht werden. Stellt sich die Frage, wie ich einigermaßen ansehnlich die Löcher in der Zarge wieder verschließen kann... Das Holz ist stark ausgeblichenes Palisander (die Gitarre stand ewig unbenutzt neben einem Fenster), unter dem Plastikrähmchen ist es noch originalfarben, also ziemlich dunkel.
Batterien befestige ich persönlich am liebsten mit einem verschraubten Bat-Halter am Oberklotz, würde ich hier auch am liebsten so machen, aber dann hätt ich 2 Löcher in der Zarge zu verschließen...
Mir ist klar, daß man das nicht unsichtbar hinbekommt, ich hab auch nix gegen "Patina" oder Anzeichen eines Umbaus oder einer Modifikation. Aber irgendwie soll da Holz rein, fänd ich allemal schöner als diese spitzkantigen Plastikschieberegler...
Nun die Frage:
Wie würdet ihr vorgehen?
Vielleicht eine Plombe aus einem anderen Holz einsetzen? Möglichst ähnlich aussehendes Holz suchen und verwenden? Wie lackiere ich das anschließend? Hat jemand entsprechende Zargenreststücke, die ich dafür verwenden könnte??
Ich bin da für jeden Tip dankbar! Es ist doch sicherlich eine Reparatur, die ab und an gemacht wird, weil viele Instrumente (leider) so verunstaltet wurden, oder???
Viele Grüße, Salossi
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Jürgen
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Beitrag von Jürgen »

Hallo salossi,

der Luthier deines Vertrauens sollte dafür eine Lösung anbieten können.

Evtl. käme auch so was in Frage? Bild anklicken, dann siehst du verschiedene Holzvarianten.

Die fertigen die Teile laut website nach Maß und Wunsch. Vorteil: Du hättest gleich noch einen Soundport :wink:
Gruß

Jürgen

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Klar ist doch auch, daß die Beschränkung auf eine einzige Gitarre auf eine extreme Notsituation, im Grunde auf den Zusammenbruch der Zivilisation hinweist. (RB)
salossi
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Beitrag von salossi »

Hey Jürgen,
Ja, die Idee mit der Rosette klingt echt gut! So ein Soundport ist gar nicht schlecht, man hat selbst echt nen besseren Sound über dem Instrument, wenn da oben offen ist!
Allerdings sind diese Dinger für´s Schalloch viel zu groß - ich würd ja nur max. so viel Holz wegnehmen, wie nötig ist, um aus dem Loch eine entsprechende runde Öffnung zu machen.
Bietet sich ja eigentlich an, was selbst zu fräsen / sägen! Wenn, dann wohl aus Ebenholz, da Griffbrett, Bridge und Tunerknöppe auch Ebenholz sind.
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Newbie
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Beitrag von Newbie »

hab mitgelesen, und nur mal ne spontane Frage zu den Schalloch-Rosetten: sind die reine Zierde, oder haben die irgendeinen Zweck? ...ich meine jetzt nich in Jürgens Fall, wo irgendwelche Preamp-Löcher auf der Zarge evtl. damit abgedeckt werden sollen, sondern, wenn man die aufs Schalloch steckt?
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Sperris
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Beitrag von Sperris »

Schallochrosetten sind nur für schön. In den Verschiedenen LowCost Varianten guter Gitarren findest Du genug Gitarren ohne Rosette.

Gruß Ralf
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salossi
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Beitrag von salossi »

Also, ich denke schon, daß die Dinger einen Einfluß auf den Sound haben. Dürfte davon abhängen, wie viel Fläche die verdecken, aber du verringerst damit ja den Querschnitt des Schallochs. Dadurch wird dann vermutlich etwas weniger durch das Loch abgestrahlt und außerdem könnte sich die Hohlraumresonanz der Gitarre geringfügig verschieben.

Was meinen Fall betrifft: Ich spiele gerade mit dem Gedanken, dort einen Tuner einzubauen. Natürlich nicht so´n Plastikteil, sondern ein Ebenholzplättchen, in das ich die Innereien eines roten Snark´s einlasse. Vielleicht (wenn das nicht irgendwelche Störungen gibt) könnte man dann sogar die Stromversorgung über die 9V-Batterie und ne Z-Diode gewährleisten... Ich müßte dann an der Gitte gar nix verändern, sondern würde den Ausschnitt so lassen wie er ist - und könnte´s auch jederzeit wieder rausschrauben, wenn´s mir nimmer gefällt... Ein Onboard-Tuner macht wenigstens Sinn, und die roten Klammer-Aliens sind eigentlich gar nicht so schlecht!
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docsteve
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Beitrag von docsteve »

Nicht aneinander vorbei reden: Die Lute Holes zum Aufstecken verändern den Ton und die Feedback-Anfälligkeit, vielleicht minimal, aber sie tun es. Die Rosetten, die fast jede Gitarre um das Schalloch hat, sind nur für schön.

Viele Grüße, Stephan
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Sperris
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Beitrag von Sperris »

Jau, aber sowatt von vorbei!!! :D

Mea culpa maximum!

Gruß Ralf
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salossi
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Beitrag von salossi »

Okay, der Verwechsler geht wohl auf meine Kappe :oops:
Ich hatte doch glatt die Lautendingers als Rosetten bezeichnet... Sorry dafür... Logo, daß ne richtige Rosette den Sound nicht beeinflußt, hat aber außer "schön" noch ne weitere Funktion: Sie verstärkt die Decke und wirkt gegen Decken-Risse, die vom Soundloch ausgehen können.
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