Sind die "alten" Schätze die Besseren?

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

rooster-sauerland
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Sind die "alten" Schätze die Besseren?

Beitrag von rooster-sauerland »

Ich habe mitlerweile einen Faible für alte Gitarren entwickelt.

Gerade Heute habe ich meine Seagull SWS Folk eingetauscht gegen eine Takamine FP 340 S aus den 90er.

Was für eine druckvolle Dread...Hammer.. Ich habe schon eine 1998 Takamine Limited die nicht nur wunderbar aussieht sondern auch so klingt...

Ich weis ja das alles subjektiv ist aber ich habe das Gefühl das bei heutigen Maketingstrategien und organisierter perfekter Produktion etwas auf der Strecke geblieben ist.

Ich habe im Laden die aktuellen Takamine der Proserie angetestet..sowie eine Guild...ich fand die allesamt fade....

Wie seht ihr das?
chevere

Beitrag von chevere »

Ist gut eingespielt... :wink:
rooster-sauerland
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also..

Beitrag von rooster-sauerland »

gut einspielt bestimmt. aber evtl. liegt der Unterschied in der Handarbeit von damals?

Vieleicht sind die heutigen Gitarren eher Abkömmlige der Industrie anstatt der Handwerkskunst.

Oder die Qualität der Hölzer ist in der heutigen Mittelklasse nicht mehr so gut wie damals?
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Rainer H
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Re: Sind die "alten" Schätze die Besseren?

Beitrag von Rainer H »

rooster-sauerland hat geschrieben:Ich habe mitlerweile einen Faible für alte Gitarren entwickelt.

Gerade Heute habe ich meine Seagull SWS Folk eingetauscht gegen eine Takamine FP 340 S aus den 90er.

Was für eine druckvolle Dread...Hammer.. Ich habe schon eine 1998 Takamine Limited die nicht nur wunderbar aussieht sondern auch so klingt...

Ich weis ja das alles subjektiv ist aber ich habe das Gefühl das bei heutigen Maketingstrategien und organisierter perfekter Produktion etwas auf der Strecke geblieben ist.

Ich habe im Laden die aktuellen Takamine der Proserie angetestet..sowie eine Guild...ich fand die allesamt fade....

Wie seht ihr das?
Ich kann das nur bestätigen!

zumindest bei den Industriell gefertigten Gitarren
ich denke je mehr Handarbeit an einer Gitarre, mit geschultem Auge Ausgeführt wird, desto besser die Gitarre, das war eben vor 30 oder 40 Jahren auch noch in den Fabriken gegeben, das höre ich jedes mal wenn ich die FG 375s von 1978 anspiele die klingt in meinen Ohren einfach richtig lebendig! So klingen nicht mal die Martins die ich bis jetzt angespielt habe, auch wenn das deren Besitzer anders sehen .
einzig die A&M ist einfach eine andere Liga! ist aber auch schon 25 Jahre alt.
Jedes mal wenn ich seither in einem Gitarrenladen war, ging ich mit einem Kopfschütteln wieder , da war einfach nichts da, was auch nur annähernd meinen schon vorhandenen Gitarren auch nur annähernd das Wasser reichen kann. ich denke ich werde auch keine für mich bessere mehr finden, außer!!!!

Noch ne schöne 12 Saitige, mal sehen!
rwe
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Beitrag von rwe »

... kann ich so NICHT bestätigen: Ich besitze diverse ältere Gitarren ("Boutique-Instrumente" aus den 1970ern und 1980ern) und habe verschiedene noch ältere Instrumente gespielt, besitze aber auch eine Seagull von ca. 2000 und habe einige Instrumente der letzten 10 Jahre gespielt Ich habe den Eindruck, dass das Wissen über Gitarrenbau zugenommen hat, viele gute Ideen mittlerweilse von viele jungen Gitarrenbauern gebaut werden. (P.S.:) Zum x-ten Mal: Für meine recht junge Seagull oder eine neue Stoll hätte ich viele meiner alten Gitarren nicht gekauft. Die neuen sind nicht schlechter oder evtl. noch besser, jedenfalls für den Preis.

Ich habe eher den Eindruck, dass sich die Käuferpräferenzen geändert haben. Cut, Optik und PU wurden wichtiger als der akustische Klang. Und das kostet halt. Und auch die Klangvorstellung scheint sich in Richtung "Effekt" geändert zu haben.
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RB
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Beitrag von RB »

Meine neueren Gitarren klingen nach meinem Geschmack ganz ausgezeichnet.
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jay-cy
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Beitrag von jay-cy »

Hi Rainer,

für ne schicke 12-saitige solltest Du die hier mal antesten:
http://www.tfoa.eu/the_store/index.php? ... t_id=37644
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chrisb
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Beitrag von chrisb »

finde meinen alten 245er volvo ziemlich geil, wenn nur nicht der rost wäre.
und die r75/5 sowieso. :lol:
chrisb
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Newbie
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Beitrag von Newbie »

Ich würde das auch nicht verallgemeinern. Sicher gibt es Überraschungen. Beispielsweise habe ich gestern eine Ibanez Concord Dread von 1976, voll gesperrt, vom Brücke wieder aufleimen bei meinem Gitarrenmacher abgeholt. Die Gitarre klingt erschreckend gut, und selbst die Leute, die dort im Laden arbeiten, und umgeben sind von Gibsons, Collings, Martins, Taylors, Lakewoods etc. pp. waren überrascht vom Sound. Auf der anderen Seite legt sich die Überraschung über das alte preiswerte Instrument dann auch schnell wieder, wenn ich meine hochwertigen exklusiven neuen Instrumente für ein paar Minuten spiele.
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scifi
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Beitrag von scifi »

Alle mittelpreisigen Fabrikklampfen aus den 70ern-90ern, die ich bisher in der Hand hatte, klangen in meinen Ohren weniger attraktiv, als Gitarren aus den vergangenen 10 Jahre. Manche hatten aber eine sehr charmante Patina.
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Gitarrenmacher
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Beitrag von Gitarrenmacher »

Newbie hat geschrieben: voll gesperrt,


:bide: :rotfl:
Bier ist der Beweis, dass Gott uns liebt und will, dass wir glücklich sind.
-Benjamin Franklin- *1706 t 1790-
http://www.gitarrenmacher.de
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H-bone
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Beitrag von H-bone »

chrisb hat geschrieben:finde meinen alten 245er volvo ziemlich geil, wenn nur nicht der rost wäre.
Mein 945 hat nix... nada... niente... :twisted:
FabianJ
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Beitrag von FabianJ »

konnte ich auch nie nachvollziehen dieses true-vintage-Pre-War getue. Nichts gegen eine schön gereifte Patina, aber in Punkte Spielbarkeit, Verarbeitung und Alltagsverwendung würde ich z.b. eine neue Martin jederzeit einem Pre-War Modell vorziehen...das ist was für Sammler, für die Vitrine, aber nichts zum Musik machen...
Ist ein wenig wie bei Olditimer, ein alter Jaguar ist was schönes...zum anschauen, schrauben und mal ne Runde drehen. Aber 1000 km nach Süditalien möchte ich mit dem Teil nicht fahren müssen...da ist jeder Golf besser...
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RB
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Beitrag von RB »

Eines muß ich vielleicht ergänzen: Im September 2012 war es mir vergönnt, zwei alte Martin-Gitarren spielen zu dürfen. Beides Dreadnoughts, eine D-28 und eine mit Halsansatz am 12 Bund, ich weiß nicht genau welches Modell. Beide stammen aus den 70ern, so weit ich das erkennen konnte. Beide sangen mit voller und großartiger Stimme und das in einer Art und Weise, die ich mir nur mit dem Alter und der Bespielung erklären kann. Gehören beide Leuten, deren Spielkunst ich äußerst respektiere hoch schätze.

Früher war ich ein Skeptiker im Hinblick auf das Thema "alt und eingespielt", durch das Erlebnis aber beginne ich zu erkennen, daß einige Jahrzehnte doch viel auszumachen scheinen.
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Rainer H
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Beitrag von Rainer H »

FabianJ hat geschrieben:konnte ich auch nie nachvollziehen dieses true-vintage-Pre-War getue. Nichts gegen eine schön gereifte Patina, aber in Punkte Spielbarkeit, Verarbeitung und Alltagsverwendung würde ich z.b. eine neue Martin jederzeit einem Pre-War Modell vorziehen...das ist was für Sammler, für die Vitrine, aber nichts zum Musik machen...
Ist ein wenig wie bei Olditimer, ein alter Jaguar ist was schönes...zum anschauen, schrauben und mal ne Runde drehen. Aber 1000 km nach Süditalien möchte ich mit dem Teil nicht fahren müssen...da ist jeder Golf besser...
Der vergleich hinkt gewaltig!!
und ich weiß wo von ich spreche!!

http://cms.clube31.de/index.php?option= ... 34&catid=2
Antworten