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Schäden durch Schweiß?

Verfasst: Sa Aug 03, 2013 3:15 pm
von Malcolm
Hallo,

es ist sommer und es ist heiß und im moment mache ich mir sorgen um meine gitarre ...
beim spielen schwitze ich im moment nicht nur an den fingern, sondern auch am unterarm, der auf der decke aufliegt ...

da meine lakewood offenporig lackiert ist, mache ich mir jetzt sorgen, dass sie schaden nehmen könnte, was denkt ihr darüber?

vielen dank für die antworten!

Verfasst: Sa Aug 03, 2013 3:19 pm
von Manati
Deine Bedenken sind durchaus berechtigt.

Vor wenigen Wochen gab's dazu einen langen Thread hier:

http://www.fingerpicker.de/forum/viewtopic.php?t=19153

Lies am besten dort mal nach.

Wenn du Lackschäden vermeiden willst, spiele stets mit langem Ärmel oder einem Tuch o. ä.

Verfasst: So Aug 04, 2013 4:15 pm
von Pappenheim
Manati hat geschrieben:Wenn du Lackschäden vermeiden willst, spiele stets mit langem Ärmel oder einem Tuch o. ä.
Ich hab einen Socken unten aufgeschnitten, den zieh ich mir über den rechten Arm. Reicht genau von dort wo der Ärmel des T-Shirts aufhört bis zur Hälfte des Unterarms. Passt genau für den Zweck. Bei meiner schwarzen Gibson war diese Maßnahme leider ein wenig spät: Der Lack ist an der Stelle jetzt matt und rau, und das lässt sich nicht mehr wegpolieren. :?

Verfasst: So Aug 04, 2013 8:46 pm
von LaFaro
Principal hat geschrieben:Oder erst gar nicht anfassen... :wink:
oder man stellt sich gut mit den Beamten der Spurensicherung... 8) :lol:

Re: Schäden durch Schweiß?

Verfasst: Mi Aug 07, 2013 1:24 pm
von maxpo
Malcolm hat geschrieben:

da meine lakewood offenporig lackiert ist
Bitte korrigiert mich : offenporig lackiert heisst doch immer noch lackiert , also eine durchgehend geschlossene Schutzschicht die dampfdicht ist. Offenporig lackiert ist in meinen Augen eine Lackierung, die auf eine porenfüllende Grundierung verzichtet, wo der Klarlack in die Poren zieht und dann eine unebene Oberfläche bietet . Dadurch wird diese seidenmatt aber begrenzt auch auf Glanz polierfähig. Also müßte ein Industriewachs eine dünne Schutzschicht bilden die den Klang nicht beeinflusst ?

Grüsse max

Re: Schäden durch Schweiß?

Verfasst: Mi Aug 07, 2013 1:53 pm
von scifi
maxpo hat geschrieben:
Malcolm hat geschrieben:

da meine lakewood offenporig lackiert ist
Bitte korrigiert mich : offenporig lackiert heisst doch immer noch lackiert , also eine durchgehend geschlossene Schutzschicht die dampfdicht ist. Offenporig lackiert ist in meinen Augen eine Lackierung, die auf eine porenfüllende Grundierung verzichtet, wo der Klarlack in die Poren zieht und dann eine unebene Oberfläche bietet . Dadurch wird diese seidenmatt aber begrenzt auch auf Glanz polierfähig. Also müßte ein Industriewachs eine dünne Schutzschicht bilden die den Klang nicht beeinflusst ?

Grüsse max
So hatte ich Martin Seeliger auch mal in einem Gespräch verstanden. Die Menge an Lack wäre demnach sogar ungefähr die gleiche - nur der Porenfüller fällt weg.

Abgesehen davon habe ich an meiner offenporigen M-18 bislang keinerlei "Schweiß-Schäden" und die müsste sie längst haben, wenn sie dahingehend empfindlich wäre. Überhaupt hat sich meine ganze anfängliche Skepsis gegenüber der offenporigen Lackierung bei Lakewood aufgelöst: klingt super bzw. in meinen Ohren besser als die geschlossenporige und ist dennoch sehr stabil und relativ pflegeleicht.

Ich hatte aber mal eine offenporige Furch, die definitiv nicht "schweißfest" war. Dort schien der Lack nicht wirklich deckend aufgebracht gewesen zu sein und nach ein paar Monaten hat sie angefangen "Farbe" zu bekommen an zu erwartenden Stellen.

Verfasst: Mi Aug 07, 2013 2:52 pm
von maxpo
Das kenne ich von Ölen und silikonhalten Produkten, die vermutlich aufgrund einer - so tief einziehen. Nicht selten in Musikgeschäften zu sehen, wenn Praktikanten Gitarren, Koffer , Cases den Staub abwischen sollen , sich einen Lappen schnappen und dann Amor All , Kunststoffpflege oder Pronto Möbelspray.

max

Verfasst: Do Aug 08, 2013 9:59 pm
von Malcolm
ich hab jetzt ein longarmshirt gekürzt und zieh mir den ärmel immer über, zumindest so lange es so heiß draußen ist, da kann man nix fals machen, wäre halt schade drum, wenn man sich die gitarre so versaut ... :-)

Verfasst: Fr Aug 09, 2013 8:06 am
von maxpo
Gitarrenfreunde der härteren Gangart haben es einfacher

http://www.bewild.com/auslontasl.html

schont die empfindliche Gitarrenoberfläche und setzt optische Zeichen 8)

Verfasst: Fr Aug 09, 2013 8:19 am
von maxpo
Ich stelle mir gerade vor: gesetzer Mundartliedermacher in der Seniorenresidenz zieht bei Betreten der Bühne sein Sakko aus....

Verfasst: Fr Aug 09, 2013 8:38 am
von Highlaender
habe ich gerade gelesen bei einem Gitarrenbauer aus meiner Gegend ...

http://www.kraushaar-gitarren.de/cms/lackschaeden.html

Verfasst: Fr Aug 09, 2013 9:00 am
von maxpo
nee, das ist dann pre-aged-vintage-style und der kostet extra

Mir sind ältere Gitarren dann suspekt, wenn sie aussehen wie neu und die Verkäufer die so detailliert loben, als hätte sie über 1000 Spielstunden nach wissenschaftlichem Prozedere eingespielt. Schonender und sehr sorgfältiger Umgang ist aber was anderes als offensichtliches Nichtbenutzen. Es sei denn, die Söhne und Enkel freuen sich irgendwann über ungespielte Gitarren und Papa hatte mehr als eine. Gitarren sind zur Spielfreude gebaut und nicht zur Endlagerung in dunklen Klimakammern als Zeitkapsel von Museen.

Der Blueser oder Liedermacher wird nicht authentischer im abgewetzten Straßendrees mit Neugitarre die selbst noch nichts erlebt hat

max