Vintage-Gitarren II

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

notenwart
Beiträge: 4285
Registriert: Di Dez 18, 2007 12:33 pm

Vintage-Gitarren II

Beitrag von notenwart »

Angeregt durch einen anderen Forumianer greife ich doch das Thema nochmals auf.
Ja, es gibt hin und wieder Hallodris, die ollen Gammelschrott unter dem Deckmantel der wohlklingenden Bezeichnung „Vintage“ für viel Geld verticken wollen. Und es gibt keine Garantie, dass alleine durch´s Altern ein Instrument besser wird. Mancher Wein wird besser, bei manchem wird´s ungenießbarer Essig.

Da wir aber alle einigermaßen kundige Gitarrenkennerinnen und –kenner sind hier mal die Frage: Wer hat denn ein Instrument bei sich zu Haus oder hin und wieder gespielt, das er ehrlichen Herzens „Vintage“ nennen würde? Welche Erfahrungen hat sie bzw er damit gemacht, welche Vorteile bringt bzw brachte das Altern, welche Nachteile werden bemerkt?

Wenn´s geht ein Foto – das wäre schön – Los geht´s J
notenwart
Beiträge: 4285
Registriert: Di Dez 18, 2007 12:33 pm

Weißgerber

Beitrag von notenwart »

Ich fange mal an: Ein Bekannter von mir hat durch jahrelanges Sammeln, durch ein paar klitzekleine Tricks und durch kluges Suchen etwa 10 Weißgerber Gitarren. Einige habe ich gespielt.

Diese Gitarren waren schon beim Bau Meisterstücke. Herr Weißgerber (das ist ein Pseudonym) legte extremen Wert auf hohe Qualität, war ein sturer Kopf und hat, da er den Vertrieb seiner Gitarren selber übernahm (das war damals im Vogtland nicht üblich!), mit seiner Handwerkskunst auch so viel Geld verdient, dass er sich diese hohe Qualität leisten konnte.

Die Instrumente spielen sich hervorragend, sind sehr laut in Bezug auf den zum Teil kleinen Korpus. Ob sie sich mit den Jahren verändert haben, kann ich nicht beurteilen
Benutzeravatar
Rainer H
Beiträge: 2068
Registriert: So Apr 24, 2011 7:49 pm
Wohnort: Denkendorf BW

Beitrag von Rainer H »

Ab welchem Alter kann man denn Vintage sagen? Ich habe einige alte Gitarren, die ich gegen keine neue Tauschen würde, ich kann aber auch nicht wirklich sagen, warum ich ältere Gitarren gerner spiele .
Sie sind zum Teil auch ein Stück aus meiner Jugend vor allem meine
Yamaha FG 375s von der ich mittlerweile sogar zwei stück habe, eine als
Lagerfeuergitarre die zwar sehr relic aussieht, aber da für ungaublich gut für mich klingt.

hier mal verschiedene Bilder und Videos, um diese FG 375S einschätzen zu können.

http://imageshack.us/photo/my-images/843/fg375s.jpg/

http://imageshack.us/a/img546/53/backfg375s.jpg

Da war ich 15Jahre, und hatte die ganzen Sommerferien da für Gearbeitet, bis ich die 1100DM zusammen hatte

http://imageshack.us/photo/my-images/68 ... ndb17.jpg/


und So klingt Sie.

http://www.youtube.com/watch?v=FFgKw27RP1k

Eigentlich braucht man nicht mehr Gitarre, aber leider bin ich GAS Krank.
Gruß Rainer
micha
Beiträge: 380
Registriert: Mo Feb 21, 2005 4:14 pm

Beitrag von micha »

Schönes Thema...

"Vintage" heisst für mich, die Gitarre muss vor 1942/43 gebaut worden sein. Meine Erfahrungen beschränken sich auf dem amerikanischen Gitarrenmarkt. Ob das Folgende auch auf Gitarren aus Europa (oder anderen Kontinenten) zutrifft, kann ich also nicht beurteilen.

Die Hölzer, die davor (also vor 1942/43) verbaut wurden - und zwar serienmässig selbst in "Billigklampfen" - sind heute in der Qualität nur mit teuren Aufpreisen bei Einzelanfertigung erhältlich.
Gibson: Adirondack bei Decken, Hondurasmahagonie bei Zargen und Böden, bei SJs, AJs etc. z.T. auch Riopalisander. Extrem dünne Decken (geht bei Adirondack, da härter als Sitka etc.) bei z.B. den L-Modellen. Macht heute so niemand mehr. Heute wird bei Serienmodellen mehr auf Stabilität (und dadurch etwas weniger auf Klang) geachtet. Diese alten L-00, L-1 etc. haben durch diese Konstruktion einen unglaublichen Klang. Selbst bei den von Gibson für Kaufhausketten gebauten Gitarrenmarken (Kalamazoo, Carson J. Robison etc.) wurden diese Tonhölzer verbaut.
Martin: Adirondack, Riopalisander serienmässig.

Mit der Verfügbarkeit der Hölzer war es dann aber schon spätestens Ende des Weltkriegs vorbei, als Adirondack nicht mehr verwendet werden durfte. Die Bestände waren nahezu abgeholzt, denn bei sämtlichen WWII "Mustang" Jagdflugzeugen waren die Tragflächen/Holme etc. aus Adirondack.

Ich selbst besass u.a. eine 1921er L-1, eine 1936er L-75, eine 1937 L-00. Martins aus der Ära besass ich zwar nicht selbst, hatte aber des Öfteren Gelegenheit, auf diversen Modellen zu spielen. Im Bereich der eher "billigen" Gitarren aus dieser Zeit hatte ich z.B. eine ganz "primitiv" leiterverbalkte "May Bell" (Slingerland Company), die eine wunderbare Slidegitarre war. Ich weiss also zumindest rudimentär aus eigener Erfahrung von was ich hier labere.
Der grösste Fehler, den ich in meiner Laufbahn machte, war es, diese L-00 gegen eine schnöde Santa Cruz zu tauschen. Was mich da geritten hatte, weiss ich bis heute nicht, denn diese SC (noch mit 3-stelliger Seriennummer, also gewissermassen eine "Vintage Santa Cruz"...) klang zwar anders, gewissermassem "moderner", aber hatte bei Weitem nicht diese Tiefe (manche nennen das "Resonanz") der alten L-00. Auch eine Mcilroy, die zeitweise besass, hatte nicht diese klangliche Qualität.
Die anderen Vintagemodelle wurden im Laufe der Zeit (ausser einer Supertone Parlor, auf der nur mit Slide gespielt wird) eingetauscht/verkauft. Ich bin kein Sammler sondern Spieler und ausserdem nicht mit unbegrenzten finanziellen Möglichkeiten ausgestattet !

Zum "klanglich Anderssein" dieser Gitarren, beziehungsweise wo liegen die Hauptunterschiede (speziell der Gibsons der 30er Jahre) im Vergleich mit den heute gebauten Gitarren:

1) Einsatzbereich: Stilistiken, die heute unter dem Begriff "Fingerstyle" zusammengefasst werden, gabs vor 70 Jahren nicht. Stahlsaitengitarren waren kein Solisteinstrumente wie heutzutage, sondern dienten zuallererst als Rhythmusinstrument. Dass unter den alten Bluesleuten Jungs dabei waren, die durchaus "fingerstylerische" Qualitäten allererste Güte hatte (Lonnie Johnson, Willie Brown etc.), steht ausser Zweifel, aber auch diese Leute sahen eine Gitarre eher als Begleitinstrument an.
Damit eine Gitarre ohne elektronischen Support im damaligen "Bandkontexten", sowohl im Livebetrieb wie unter den sehr primitiven Aufnahmebedingungen der damaligen Zeit, überhaupt zu hören war (bitte beachten: wir sprechen hier von einer Zeit, in der es keine Pickups, AER-Amps, PAs und anderes elektronisches Gedöns gab) musste sie soundmässig (oder besser frequenztechnisch) bestimmte Bereiche stärker abdecken, als das heute gewünscht ist.
Die Bereiche waren vor allen Dingen die Mitten. Um rhythmisch richtig und hörbar "schieben" zu können, braucht man Dampf im Mittenbereich. Fein ziselierte Höhen, flirrende Obertöne und ähnliches bringen da garnix, ja sind sogar kontraproduktiv. Bei zu starken Bässen siehts ähnlich aus.

2) Bauweise: die L-00s waren extrem leicht gebaut. Meine L-00 war die leichteste Gitarre, die ich jemals in den Fingern hatte. Dünner kann man eine Decke (Adirondack) wohl kaum noch machen. Die bauten die Teile nicht für die Ewigkeit, wenn mal eine kaputtging, dann bekam der Kunde halt eine neue (Preis lag Mitte der 30er Jahre bei ca. 30 $, also im Vergleich zu Martingitarren fast schon ein Schnäppchen). Diese Bauweise machte die Teile richtig laut und "resonant" bei einer unglaublichen Ausgewogenheit. Strumming, Picking: alles kommt glasklar, aber immer mit einer für heutige Verhältnisse sehr ausgeprägten Mittenbetonung. Aber für Blues, Ragtime, Jazziges gibts wohl kaum was besseres.

Aber bitte immer bedenken: nirgendwo wird soviel geschummelt wie in diesem "Vintage"-Markt.
- Da gibt es unprofessionell durchgeführte Reparaturen/Restaurierungen
- Datierungen werden "gefaket"
- Teile wie Mechaniken wurden in späterer Zeit ersetzt, was an sich nichts schlimmes ist, wenn die Originalteile noch da sind. Falls nicht, dann sinkt der Wert natürlich. Falls der Käufer sich aber nicht auskennt und nur aufs Alter geht, wird es unter Umständen teuer...
- bei Klampfen, die angepriesen werden "seit 50 Jahren im Koffer gelegen, sieht aus wie neu" muss man extrem vorsichtig sein, denn das Teil könnte klanglich nahezu mausetot sein.
- Blindkauf übers Internet nur über seriöse Händler (Mandolin Brothers, Gruhn, Elderly, Bernunzio oder so). NIEMALS über Ebay vom Privatmann, der die Klampfe seines "Grossvaters" verkloppt...
- Bei vermeintlich günstigen oder gar billigen Angeboten immer die Kosten einer möglichen Restaurierung (Neck Reset etc.) mit einkalkulieren

Ab und an kann man aber auch mal bei einer neuen Gitarre "Vintageflair" haben: so bekam ich zufällig letztes Jahr eine klanglich umwerfende 000-12 aus einer kleinen Manufaktur in der Nähe von New Orleans, die kein Mensch kennt, in die Finger. Diese Gitarre kommt sehr nahe an die Martin-Modelle der 30er Jahre heran. Hier der noch vorhandene Link zur Anzeige bei Elderly http://www.elderly.com/items/20U-13035.htm . Der "very good sound" ist noch besser geworden, da die Gitarre wohl nie richtig eingespielt wurde, was bei Adi eine Weile dauert. Die Kleine lässt mich über den "Verlust" der L-00 doch leichter hinwegkommen :)

Bilder der alten Damen habe ich wohl nicht mehr, bzw. weiss im Moment nicht, wo ich die Bilder abgelegt habe.
Zuletzt geändert von micha am Do Aug 15, 2013 1:37 pm, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
jay-cy
Beiträge: 1632
Registriert: Do Jan 27, 2011 12:20 pm

Beitrag von jay-cy »

Ich würde die Grenze nicht schon bei 42/43 setzen. Sonst gäbe es keine 54er Vintage Strat :wink:
Ich halte es persönlich wie Rolli an anderer Stelle schon schrieb: 1930-1970 Vintage. Davor antik, danach "einfach nur älter"...
Benutzeravatar
jay-cy
Beiträge: 1632
Registriert: Do Jan 27, 2011 12:20 pm

Beitrag von jay-cy »

Ich find's schwierig, Vintage Instrumente mit neueren anderer Bauart/Bauweise/Hersteller zu vergleichen. Interessant wäre mal ein A/B Vergleich von Instrumenten gleicher Bauweise, Vintage gegen Vintage Specs. Zum Beispiel eine (eingespielte) Martin D-18V gegen eine D-18 von knapp vor 1939. Da sollte es bei Material und Bauweise/Bauart keine nennenswerten Unterschiede geben und man hätte mal den mehr oder weniger direkten Vintage-Effekt. Wenn er denn vorhanden ist :wink:
micha
Beiträge: 380
Registriert: Mo Feb 21, 2005 4:14 pm

Beitrag von micha »

jay-cy hat geschrieben:Ich würde die Grenze nicht schon bei 42/43 setzen. Sonst gäbe es keine 54er Vintage Strat :wink:
Ich halte es persönlich wie Rolli an anderer Stelle schon schrieb: 1930-1970 Vintage. Davor antik, danach "einfach nur älter"...
Wie ich schrob, ist das meine ganz persönliche Definition. Das kann jeder halten wie er will...
Fayol
Beiträge: 1305
Registriert: Do Apr 07, 2011 9:35 pm

Beitrag von Fayol »

Ich war vor einigen Wochen bei

Code: Alles auswählen

Ludger Wannenmacher
in Bielefeld. Der Mann hat auch einige "Vintage" Gitarren im Regal stehen. Leider (?) muss an allen noch Hand angelegt werden (=restauriert). Was das genau für Gitarren sind, weiß ich nicht, weil ich mich dafür nicht sonderlich interessiere.

Nach Aussage von Ludger steht dort sogar eine, die min. 100 Jahre alt ist. Aber alle haben sie das gemeinsame Merkmal, besonders (irgendwelche Verzierung o.ä. zu haben. :?

Wenn ich das nächste Mal dort bin, werde ich gezielt nach diesen Gitarren fragen und ggf. Fotos von denen machen.
:wink:
Benutzeravatar
rudi
Beiträge: 438
Registriert: Mo Feb 11, 2008 4:41 pm
Wohnort: norddeutsche Tiefebene

Beitrag von rudi »

Autos gelten nach 30 Jahren als Oldtimer.
Ist das auch schon Vintage ??

Aber wie Micha schreibt: "das kann jeder halten wie er möchte"

Bei meiner Marin von 1982 kommen bei mir aber schon Vintage-Gefühle auf.
Ob sie jetzt besser klingt als eine Neue vermag ich nicht zu beurteilen,
aber ich brauch mir wegen des Rio´s nicht so viele Gedanken machen!!
micha
Beiträge: 380
Registriert: Mo Feb 21, 2005 4:14 pm

Beitrag von micha »

jay-cy hat geschrieben:Ich find's schwierig, Vintage Instrumente mit neueren anderer Bauart/Bauweise/Hersteller zu vergleichen. Interessant wäre mal ein A/B Vergleich von Instrumenten gleicher Bauweise, Vintage gegen Vintage Specs. Zum Beispiel eine (eingespielte) Martin D-18V gegen eine D-18 von knapp vor 1939. Da sollte es bei Material und Bauweise/Bauart keine nennenswerten Unterschiede geben und man hätte mal den mehr oder weniger direkten Vintage-Effekt. Wenn er denn vorhanden ist :wink:
Der Vergleich würde nur dann Sinn machen, wenn gewährleistet wäre, dass das Holz der "neuen" D-18V (ob eingespielt oder nicht, spielt in diesem Fall keine Rolle) zumindest ähnlich alt ist, wie das der 39er D-18, das beim Bau der Gitarre (1939) schon einige Jahrzehnte Lagerung hinter sich hatte.
Ich bezweifele aber stark, dass Martin bei einer D-18V Holz verwendet, dass weit über 100 Jahre alt ist...
Benutzeravatar
jay-cy
Beiträge: 1632
Registriert: Do Jan 27, 2011 12:20 pm

Beitrag von jay-cy »

Hmm..., ich würde das höhere Alter des Holzes mit zum Vintage-Effekt zählen wollen...
micha
Beiträge: 380
Registriert: Mo Feb 21, 2005 4:14 pm

Beitrag von micha »

jay-cy hat geschrieben:Hmm..., ich würde das höhere Alter des Holzes mit zum Vintage-Effekt zählen wollen...
Klar, aber nur "alt" reicht halt nicht...alt und über Jahrzehnte permanent gespielt ist wichtig !
Die Teile, die ab und an auftauchen und angepriesen werden "1935 gekauft und seitdem im Koffer unterm Bett gelegen, also Bestzustand wie frisch gekauft", die können u.U. einen Hardcoresammler sabbern lassen, aber klanglich sehr enttäuschend sein.
Es gibt aber auch Ausnahmen von dieser Regel: warum das so ist, warum mal eine Gitarre nach Jahrzehnten ungespielt im Koffer nach nix mehr klingt und eine andere mit der Lagerung anscheinend keine Probleme hatte ? Keine Ahnung...Vielleicht Witterungseinflüsse, Temperatur etc.
Benutzeravatar
Angorapython
Beiträge: 2547
Registriert: Mo Jan 16, 2012 8:53 am
Wohnort: Dornbirn(Europa/Österreich)

Beitrag von Angorapython »

Irgendwo habe ich mal gelesen, dass zwei exakt gleich alte Martin D 28 aus dem Laden, nach vielen Jahren mit sehr unterschiedliche Geschichten hinter sich, verglichen wurden. ich glaube , es war bei Gryphon Instruments. Die eine hatte ein Leben " on the Road" hinter sich, die andere lagerte im Koffer und war wie neu.
Beim Blindtest sollen einige namhafte Musiker keinen Unterschied festgestellt haben. Sie konnten sie nicht unterscheiden!
Die Quelle finde ich aber leider nicht mehr!
Falls, doch, gebe ich diese bekannt.
FCK-NZS
Benutzeravatar
Rumble
Beiträge: 3162
Registriert: Fr Jul 29, 2011 8:08 am
Wohnort: Wegberg

Beitrag von Rumble »

Nun denn,

dann möchte ich meine ganz allgemeinen Gedanken zum Thema „Vitage“ Gitarren doch auch mal auf den Bildschirm bringen.

Wie sieht mein „(ganz persönliches) „Vintage-Weltbild“ aus?
(Allerdings eher auch der Sicht der Stromgitarren!!!)

Erst einmal (aus meiner Sicht) grundsätzlich:

Es gibt sehr alte Gitarren.
Es gibt etwas „ältere“ Gitarren.
Es gibt neue Gitarren.

Für mich gibt es dann noch (grob vereinfacht) die Kategorien:

Gurke
geht so. bzw. „ ganz nett“
tolle Gitarre
tolle Gitarre mit einem ganz besonderen Ton

Den Begriff „Vintage“ an sich, verstehe ich erst einmal im Sinne von „alt/älter UND selten“.

Daher kann in meinen Augen eine „Vintage-Gitarre“ sowohl eine „Gurke“, aber halt auch ein „tolle Gitarre mit einem ganz besonderen Ton“ sein.

Für den Preis sind sicher viele Faktoren ausschlaggebend:

- Alter
- Verfügbare Menge
- Die Anzahl der Sammler/Liebhaber
- Der „besondere Ton“
- Die „Geschichte“ der jeweiligen Gitarre
- Der Zustand
- Geschichten, Mythen und Legenden ;-)
- Geld verdienen (zocken)

..und was nicht noch alles :-)

Ich persönlich hatte schon einige alte Schätzchen in der Hand. Einige klangen wirklich toll. Allerdings trifft das auf zahlreiche neue Gitarren ebenso zu.

Der ganz besondere Ton? Den gibt es ganz sicher. Auch bei „Vintage“-Instrumenten. Dann wird es halt manchmal „etwas teurer“ und so ein „Schätzchen“ geht dann auch mal für 200.000 EUR (oder sogar noch mehr) über den Tisch.

Im Grunde unterscheidet sich das kaum von vielen anderen Dingen. (alte Weine, Autos, Uhren, etc.)

Manchmal muss ich allerdings doch schmunzeln. So manche der ach so tollen Strats oder so manche Gibson (Baujahr 60-70), die heute für sehr heftige Preise gehandelt werden, die haben wir damals gebraucht von älteren Musikern gekauft, weil wir uns „eine gute Neue“ nicht leisten konnten. Wenn solche Teile heute bereits für 5.000 bis 15.000 EUR gehandelt werden, dann ist das für mich schon irgendwie seltsam. Aber so ist das halt. ;-)

Grundsätzlich glaube ich zwar, dass wir heute in vielen Fällen die besseren Instrumente bauen und (wenn wir das wollen) auch den typischen Klang vieler „Vintage-Gitarren" mittlerweile extrem gut reproduzieren können, aber trotzdem.....manchmal gibt es sie halt doch. Diese ganz
besonderen Instrumente. Wobei das „Besondere“ sicher oft auch ganz im Auge des jeweiligen Betrachters liegt. ;-)

Anders ausgedrückt: Ich denke das da auch immer eine Menge Emotion mit im Spiel ist.

Aber warum auch nicht?
Ist ein bisschen wie mit der Liebe. Die ist auch nicht rational. Machmal ist sie etwas wunderbares....manchmal macht sie uns blind. ;-)

Liebe Grüße
Rumble
Zuletzt geändert von Rumble am Do Aug 15, 2013 5:49 pm, insgesamt 1-mal geändert.
Eine Gitarre zu haben ist besser als eine Gitarre zu brauchen.
Benutzeravatar
RB
Beiträge: 20114
Registriert: Di Feb 08, 2005 11:18 pm
Wohnort: Wetzlar
Kontaktdaten:

Beitrag von RB »

Meine D-16 GT ist vintage. Die ist vielleicht 15 Jahre alt, hat einige Schrammen und ist leicht abgefingert, klingt aber schön. Ist es das nicht ?
Antworten