Saitenpflege

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

maxpo
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Saitenpflege

Beitrag von maxpo »

Dieses Posting richtet sich nicht an die wohlhabenden Experten, sondern auch die mitlesenden Gitarren-Neueinsteiger und Freunde mit begrenztem finanziellen Budget

Dreck + Hautschweiß + Hautsäure lassen die Saiten altern, weil sich dieser feuchte Schmier auf den Saiten bei jedem Spielen festsetzt und bei jedem weiteren Spielern weiter anlagert und festback. Je verdreckter die Saiten sind, um so leichter haben es nachfolgende Dreckschichten. Schweiß , der aus Feuchtigkeit + Säuren zusammensetzt, begünstig die Korrosion und Rost.

Kommt noch das Spielen mit verdreckten Händen dazu, an denen z.B. Reste von Speisen , Snacks und Süssigkeiten haften.....

Was tun ?

Auf beschichtete Saiten wechseln , die einen langsam alternden Schutzschild gegen Verschmutzung haben ? Diese lösst sich im Laufe der Zeit in feinsten Fuzzeln auf und wird durch die Saitenschwingung abgeschleudert in die Atemluft. Ob das Inhalieren dieser Partikel gesundheitsförderlich ist ?

Trocken abwischen ist besser als nichts, möglichst nach jedem Spielen, entfernt jedoch nichts was eingetrocknet wie festgebacken festklebt

Was aber die Lebensdauer der Saiten verlängert :

> vor dem Spielen die Hände waschen
> beim Spielen kein Fingerfood konsumieren
> nach ein paar Tagen die Saiten oder individuell sehr agressivem Hautschweiß die Saiten chemisch Reinigen nach jedem Tag

hiermit : http://www.nevrdull.de/

Diese 100% kratzfreie getränkte Polierwatte ist den Bläsern bestens bekannt aus der Instrumentenpflege.

Ein kleinen Stückchen davon, um jede Saite gelegt und ein paar mal ohne Druck jede Saite über die gesamte Länge abwischen. Nach dem Reinigen aller Saiten mit einem sauberen Lappen nochmals abwischen, fertig. Dauert insg. nur 2-3 Minuten pro Gitarre

Normale Saiten halten um ein Vielfaches länger und klingen länger brillianter.

Sinnvoller als ständig neue Markensaiten aufzuziehen oder 1 € Billigsätze, die sich ständig zumindest anfangs verstimmen.

Oder man nimmt beschichtete.

Ein Test ist es wert und schont die Geldbörse, ganz besonders wer als Anfänger viele Gitarren dank GAS in Betrieb hat und dabei ständig knapp bei Kasse ist.
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Orange
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Re: Saitenpflege

Beitrag von Orange »

maxpo hat geschrieben:Auf beschichtete Saiten wechseln , die einen langsam alternden Schutzschild gegen Verschmutzung haben ? Diese lösst sich im Laufe der Zeit in feinsten Fuzzeln auf und wird durch die Saitenschwingung abgeschleudert in die Atemluft. Ob das Inhalieren dieser Partikel gesundheitsförderlich ist ?
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Ja, die Gefahr lauert überall !
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Liederbolt
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Re: Saitenpflege

Beitrag von Liederbolt »

Orange hat geschrieben:
maxpo hat geschrieben:Auf beschichtete Saiten wechseln , die einen langsam alternden Schutzschild gegen Verschmutzung haben ? Diese lösst sich im Laufe der Zeit in feinsten Fuzzeln auf und wird durch die Saitenschwingung abgeschleudert in die Atemluft. Ob das Inhalieren dieser Partikel gesundheitsförderlich ist ?
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Ja, die Gefahr lauert überall !
http://news.doccheck.com/de/2376/nanopa ... ne-killer/

Gut, will keine Panik machen, und es handelte sich hier um völlig andere Stoffe. Jedoch als chronisch Lungenkranker bin ich da schon etwas für sensibilisiert... ...diese Dinger sind halt so klein, dass sie praktisch überall hin Zugang haben - bis hinein in die Zellen. Was sie dort langfristig bewirken, und ob und wie sie wieder hinausbefördert werden können, ist weitgehend unbekannt.

Für die Saitenpflege verwende ich gerne ein Öl, welches eigentlich für Darmsaiten von Streichern der Alten Musik konzipiert wurde. http://www.thomann.de/de/pirastro_saitenoel.htm
Finde es macht die Saiten schön "flutschig", und verlängert die Lebensspanne durch Korrosionsscnhutz. Ein Gitarrenhändler hatte mir mal Ballistol empfohlen - dies hat aber bei kupferhaltigen Legierungen den gegenteiligen Effekt.
maxpo hat geschrieben:> vor dem Spielen die Hände waschen
"Willtu schlahen die Lauten behend,
schneid ab die Nägel, wasch die Händt"

Jonannes Nauclerus, 1610

Möglicher Weise auch aus Gründen der Haltbarkeit der Saiten(?).
Zuletzt geändert von Liederbolt am Mi Sep 11, 2013 12:00 pm, insgesamt 11-mal geändert.
"Mit Harrfen und Lauten schönen Metzen hofieren, solches nimmt ein böses Ende"
Reformator Johann Mathesius 1560
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Finnes
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Beitrag von Finnes »

Moin,

ich habe das Zeug auch, wofür ich es angeschafft habe, weiss ich nicht mehr, aber es stinkt tierisch, das sollte man nicht außer Acht lassen.

Greetings
Finnes
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emptypockets
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Beitrag von emptypockets »

Ich sehme seit ewigen Zeiten das gute alte "Fast - Fret".
Was besseres habe ich noch nicht gefunden und es reinigt auch gleich das Griffbrett mit!
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Manati
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Beitrag von Manati »

Ich benutze FastFret auch, aber nur fürs Griffbrett, bei jedem zweiten oder dritten Saitenwechsel.

Die Saiten pflege ich überhaupt nicht (abgesehen davon, dass ich nicht mit dreckigne Händen an die Gitarre gehe). Ich wechsle sie aber relativ häufig.
"Real stupidity beats artificial intelligence every time."
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Newbie
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Beitrag von Newbie »

hab mal gehört, dass Zitronenöl fürs Griffbrett taugen soll. Klingt interessant, weils gut riecht... Allerdings frage ich mich, ob da nicht irgendwelche Säurerückstände drin sind, die die Lebensdauer der Saiten verkürzen. Hat damit jemand Erfahrungen?
"Ich habe keine Zeit, mich zu beeilen" I. Strawinsky
emptypockets
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Beitrag von emptypockets »

Manati hat geschrieben:Ich benutze FastFret auch, aber nur fürs Griffbrett, bei jedem zweiten oder dritten Saitenwechsel.

Die Saiten pflege ich überhaupt nicht (abgesehen davon, dass ich nicht mit dreckigne Händen an die Gitarre gehe). Ich wechsle sie aber relativ häufig.


Ich wechsel auch sehr oft!
Aber wenn ich partout keine Lust dazu habe, schnappe ich mir mein Fast - Fret, das übrigens ewig lange hält, und reibe damit die Saiten ab. Dann geht das wieder für ein paar Spielstunden!
wuchris
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Beitrag von wuchris »

Ein kleines Creme-Döschen, ein paar Kügelchen Edelstahlwolle und das ganze mit ordentlich BRUNOX besprüht.

So hab ich (Martin-Saiten halten bei mir nach dem Aufziehen maximal einen 2 stündigen Gig her, bis sie zu rosten beginnen) in er vor-Elixier-Zeit meine Saiten gepflegt und deren haltbarkeit um ca. 4325% gesteigert bzw. sie reanimiert.
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Angorapython
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Beitrag von Angorapython »

wuchris hat geschrieben:...und deren haltbarkeit um ca. 4325% gesteigert bzw. sie reanimiert.
Auf- oder abgerundet?
FCK-NZS
wuchris
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Beitrag von wuchris »

Angorapython hat geschrieben:
wuchris hat geschrieben:...und deren haltbarkeit um ca. 4325% gesteigert bzw. sie reanimiert.
Auf- oder abgerundet?
Ab!
dünensängerin
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Re: Saitenpflege

Beitrag von dünensängerin »

maxpo hat geschrieben:Dieses Posting richtet sich nicht an die wohlhabenden Experten, sondern auch die mitlesenden Gitarren-Neueinsteiger und Freunde mit begrenztem finanziellen Budget

Dreck + Hautschweiß + Hautsäure lassen die Saiten altern, weil sich dieser feuchte Schmier auf den Saiten bei jedem Spielen festsetzt und bei jedem weiteren Spielern weiter anlagert und festback. Je verdreckter die Saiten sind, um so leichter haben es nachfolgende Dreckschichten. Schweiß , der aus Feuchtigkeit + Säuren zusammensetzt, begünstig die Korrosion und Rost.

Kommt noch das Spielen mit verdreckten Händen dazu, an denen z.B. Reste von Speisen , Snacks und Süssigkeiten haften.....
Liest sich ja ekelig! Trifft das bei dir etwa zu?
Ich gehe mal davon aus, das Einsteiger/Anfänger nur 1 Gitarre haben.
Dann sollten sie schon das nötige Geld haben, sich alle 2 Monate einen Satz Saiten für 8 - 14 Euro leisten zu können. Über diesen Zeitraum halten auch günstige Saiten etwas Dreck aus. Da gibt es doch Leute, die wechseln fast nie ihre Saiten und spielen dennoch gute Musik!
Und Hände waschen kann man sich auch, wenn einem die Saiten sonst zu sehr verdrecken. Ansonsten soll es auch schon helfen, die Saiten nach dem Spiel mal mit einem Baumwolltuch abzureiben.
notenwart
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Re: Saitenpflege

Beitrag von notenwart »

dünensängerin hat geschrieben:.....Ansonsten soll es auch schon helfen, die Saiten nach dem Spiel mal mit einem Baumwolltuch abzureiben.
Wie profan!!!
mbern
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Beitrag von mbern »

Newbie hat geschrieben:hab mal gehört, dass Zitronenöl fürs Griffbrett taugen soll. Klingt interessant, weils gut riecht... Allerdings frage ich mich, ob da nicht irgendwelche Säurerückstände drin sind, die die Lebensdauer der Saiten verkürzen. Hat damit jemand Erfahrungen?
Hier findest du, was Martin&Co von Lemonoil halten, die haben dieselben Bedenken wie du:

http://www.martinguitar.com/guitar-care.html

Als ich mit einer Gitarre (keine Martin) bei ihrem Erbauer war, hat er das Griffbrett eingeschmiert - ich habe aber nicht gefragt womit, ich Dussel.
Hier lieg' ich nun, ich armes Tor ...
Immerhin ölen scheinbar die meisten Leute ihre Gitarren ein und von Schäden dadurch berichtet niemand.
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LaFaro
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Beitrag von LaFaro »

mbern hat geschrieben:
Newbie hat geschrieben:hab mal gehört, dass Zitronenöl fürs Griffbrett taugen soll. Klingt interessant, weils gut riecht... Allerdings frage ich mich, ob da nicht irgendwelche Säurerückstände drin sind, die die Lebensdauer der Saiten verkürzen. Hat damit jemand Erfahrungen?
Hier findest du, was Martin&Co von Lemonoil halten, die haben dieselben Bedenken wie du:

http://www.martinguitar.com/guitar-care.html

Als ich mit einer Gitarre (keine Martin) bei ihrem Erbauer war, hat er das Griffbrett eingeschmiert - ich habe aber nicht gefragt womit, ich Dussel.
Hier lieg' ich nun, ich armes Tor ...
Immerhin ölen scheinbar die meisten Leute ihre Gitarren ein und von Schäden dadurch berichtet niemand.
da isse wieder... die "Gewissensentscheidung".. 8)
denn andere Gitarrenbauer sehen das anders..:wink:
z.B. Dermot McIlroy und dann da mal auf Maintenance & Warranty klicken..:)
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