Saitenpflege

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

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rambatz
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Beitrag von rambatz »

Was ein Aufstand wegen der Saiten.
Spielt einfach Fingerstyle Blues und gut isses.
Da ist es egal wie alt und schmutzig die Saiten sind.
Im Gegenteil, es gilt: Je schmutziger die Saiten, desto schmutziger der Blues. Zur Not kann man den Dreck auch bei einem anständigen Slide runterkratzen.
You can't always get what you want
And if you try sometime you find
You get what you need

Rolling Stones
maxpo
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Beitrag von maxpo »

rambatz hat geschrieben:Was ein Aufstand wegen der Saiten.
Spielt einfach Fingerstyle Blues und gut isses.
Da ist es egal wie alt und schmutzig die Saiten sind.
Im Gegenteil, es gilt: Je schmutziger die Saiten, desto schmutziger der Blues. Zur Not kann man den Dreck auch bei einem anständigen Slide runterkratzen.
Stimmt!

Es muß ein natürliches Straßenaroma down-town vom Instrument und essen Benutzer ausgehen. Eine Komposition als Nasenerlebnis aus Zersetzungsprodukten aller möglichen persönlichen Körperflüssigkeiten , Pheromonen , Erde , Leder , Alkohol , Rauschschwaden , Frittenfett , verbranntem Kerosin , Abwässern und viel Luftfeuchtigkeit , nie lüften und schön dunkel gehalten bestenfalls mit flackernden Neonlampen bestrahlt. Tageslicht und direkte Sonnenbestrahlung mit UV Licht würde zu unerwünschten Desinfektionseinwirkungen führen und das Gesamtkunstwerk zerstören.

Wenn dann der Musiker noch schwarz und Dreck-verkrustet ist , kränklich und wehklagend, abhängig von Alk und Drogen, ein gesellschaftlicher Underdog oder Outlaw: das sind die Zutaten , aus denen Legenden gemacht werden auch bei einem 1-Akkord -Blues

Wieso gibts kein Trend-After-Shave, das diese Sinneskomposition käuflich macht für jedermann ?

Der Axxe-Effekt, aber 2.0

Fläschchen öffnen, einen Schluck nehmen, Rest über die maßgefertigte Edelgitarre von der Trendmanufaktur und ....drei, vier....

Die Luxusgit würde auseinander fallen und die lauernden Groopies dem Gitarrenpiloten reihenweise vor die Füße. Yeah !
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Angorapython
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Beitrag von Angorapython »

maxpo hat geschrieben:
Wieso gibts kein Trend-After-Shave, das diese Sinneskomposition käuflich macht für jedermann ?
Ich schätze, PITRALON kommt dem schon recht nahe!
FCK-NZS
maxpo
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Beitrag von maxpo »

Angorapython hat geschrieben:
maxpo hat geschrieben:
Wieso gibts kein Trend-After-Shave, das diese Sinneskomposition käuflich macht für jedermann ?
Ich schätze, PITRALON kommt dem schon recht nahe!

Ehrlich, Hand drauf ? Hast Du das probiert und die Groopies in der Seniorenresidenz sind Dir vor die Füsse gefallen ?

Das Teufelszeug nur äusserlich oder innerlich oder zur Griffbrettpflege und Aromatherapie ?
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JazzDude
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Beitrag von JazzDude »

mbern hat geschrieben:
Newbie hat geschrieben:hab mal gehört, dass Zitronenöl fürs Griffbrett taugen soll. Klingt interessant, weils gut riecht... Allerdings frage ich mich, ob da nicht irgendwelche Säurerückstände drin sind, die die Lebensdauer der Saiten verkürzen. Hat damit jemand Erfahrungen?
Hier findest du, was Martin&Co von Lemonoil halten, die haben dieselben Bedenken wie du:

http://www.martinguitar.com/guitar-care.html

Als ich mit einer Gitarre (keine Martin) bei ihrem Erbauer war, hat er das Griffbrett eingeschmiert - ich habe aber nicht gefragt womit, ich Dussel.
Hier lieg' ich nun, ich armes Tor ...
Immerhin ölen scheinbar die meisten Leute ihre Gitarren ein und von Schäden dadurch berichtet niemand.
Ich reinige die Palisandergriffbretter meiner Gitarren seit Jahrzehnten mit Zitronenöl (ca. 1-2x/Jahr), da rostet nix. Wichtig ist, dass man nicht zu viel nimmt. Eine kleine Menge auf einen sauberen Lappen geben, das Griffbrett damit abwischen und hinterher mit einem sauberen Tuch den Überstand wegnehmen. Aus meiner Sicht unproblematisch.

Ich frage mich, was Martin&Co. hiermit meint:
The acids in lemon oil break down the finish of our guitars.
Haben die alle lackierte Griffbretter? Außerdem ist das doch wohl auch eine Frage der Einwirkzeit.
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Rainer H
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Beitrag von Rainer H »

JazzDude hat geschrieben:
Ich frage mich, was Martin&Co. hiermit meint:
The acids in lemon oil break down the finish of our guitars.
Haben die alle lackierte Griffbretter? Außerdem ist das doch wohl auch eine Frage der Einwirkzeit.
Vielleicht löst es Richlit an??!! oder ein Tropfen ins Schalloch, und es gibt ein Loch ins HPL ??!! Fragen, über Fragen :lol:
Gruß Rainer
maxpo
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Beitrag von maxpo »

es liegt vermutlich an dem, was genau verwendet wird

Die handelüblichen "Lemon-Griffbrettöle" sind aus Produkthaftungsgründen sicherlich völlig unbedenklich: irgendein Petrochemiemix, der aus einer Raffeneriepipeline fliesst und nur wenige cent pro Liter kostet wird gelb eingefärbt und mit künstlichem Zitronenaroma versetzt, um den Chemieduft zu kaschieren und das Produkt sensorisch anzuhübschen

Zitronenöl ist wie auch Orangenöl ein reines Naturprodukt aus Schalenabfällen. Dieses ist konzentriert und wird für die weitere Verarbeitung entsprechend verdünnt. Sei es für die Kosmetikindustrie , für Lufterfrischer oder aufgrund der heftigen Fettlösekraft in allen möglichen Bio- und Industrie/Haushaltsreinigern.

Käme jemand auf die Idee, echtes Zitronenöl unverdünnt auf Griffbretter aufzutragen, gäbe es negative Überraschungen , auch hautallergische und fototoxische Reaktionen


Richtig BIO und völlig unbenklich sind Kamelienöle : lebensmittelecht , ungiftig , antiallergische Wirkung, pflegt und schützt rohes Holz ohne tief einzuziehen , nicht-aushärtend und korrosionsschützend

Die Empfehlung für hochwertige Messer an Holzheft (Griff) und Klingen, auch Damast, so auch für rohe Hölzer wie an Griffbrettern, Stegen sowie alle empfindlichen Oberflächen. Greift Kleber, Lacke und Kuststoff nicht an, sollte aber nicht wie alle Öle "unter" Lackschichten ziehen können z.B. bei Rissen oder an Kanten. Das ist ist von der Viskostität rel dick, daher nicht so extrem dünn wie sog. Kriechöle z.B. aus der Spraydose oder dem Pumpsprüher.

Kleine Flaschen mit 100ml kosten um 4 € und reichen lange, oder man kauft sich einen Liter und teilt mit Freunden

Beispiele :

http://www.amazon.de/s/ref=nb_sb_noss_1 ... ien%C3%B6l
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JazzDude
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Beitrag von JazzDude »

Danke für den Tipp mit dem Kamelienöl.
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LaFaro
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Beitrag von LaFaro »

maxpo hat geschrieben:es liegt vermutlich an dem, was genau verwendet wird

Die handelüblichen "Lemon-Griffbrettöle" sind aus Produkthaftungsgründen sicherlich völlig unbedenklich: irgendein Petrochemiemix, der aus einer Raffeneriepipeline fliesst und nur wenige cent pro Liter kostet wird gelb eingefärbt und mit künstlichem Zitronenaroma versetzt, um den Chemieduft zu kaschieren und das Produkt sensorisch anzuhübschen

Zitronenöl ist wie auch Orangenöl ein reines Naturprodukt aus Schalenabfällen. Dieses ist konzentriert und wird für die weitere Verarbeitung entsprechend verdünnt. Sei es für die Kosmetikindustrie , für Lufterfrischer oder aufgrund der heftigen Fettlösekraft in allen möglichen Bio- und Industrie/Haushaltsreinigern.

Käme jemand auf die Idee, echtes Zitronenöl unverdünnt auf Griffbretter aufzutragen, gäbe es negative Überraschungen , auch hautallergische und fototoxische Reaktionen


Richtig BIO und völlig unbenklich sind Kamelienöle : lebensmittelecht , ungiftig , antiallergische Wirkung, pflegt und schützt rohes Holz ohne tief einzuziehen , nicht-aushärtend und korrosionsschützend

Die Empfehlung für hochwertige Messer an Holzheft (Griff) und Klingen, auch Damast, so auch für rohe Hölzer wie an Griffbrettern, Stegen sowie alle empfindlichen Oberflächen. Greift Kleber, Lacke und Kuststoff nicht an, sollte aber nicht wie alle Öle "unter" Lackschichten ziehen können z.B. bei Rissen oder an Kanten. Das ist ist von der Viskostität rel dick, daher nicht so extrem dünn wie sog. Kriechöle z.B. aus der Spraydose oder dem Pumpsprüher.

Kleine Flaschen mit 100ml kosten um 4 € und reichen lange, oder man kauft sich einen Liter und teilt mit Freunden

Beispiele :

http://www.amazon.de/s/ref=nb_sb_noss_1 ... ien%C3%B6l
Kamelienöl geht sicher und das nutze ich auch seit Jahren für alle möglichen Zwecke.. aber es gibt auch "pure Lemon Oil" aus "Nicht-Raffinerien".... ich habe es noch nicht analysiert, aber es macht für mich auch bei längerem Gebrauch nicht den Eindruck, dass da z.B. Wachse, Silikone oder andere petrochemische "Ingredenzien" anwesend sind...

außerdem sollte man vielleicht darauf hinweisen, dass Kamelienöl anders als Zitronenöl zu den fetten Ölen gehört, die wiederum Fettsäuren enthalten...
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elmark
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Lemonoil

Beitrag von elmark »

War vor einiger Zeit bei Andreas Cuntz und habe einen Schatten-TA einbauen lassen und dabei zugeguckt. Er hat nach dem Einbau auch gleich noch neue Saiten aufgezogen, vorher das griffbrett mit Lemon-Oil gereinigt.........wenn ein namhafter Gitarrenbauer das macht kanns ja wohl nicht schaden.
maxpo
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Beitrag von maxpo »

LaFaro hat geschrieben:
außerdem sollte man vielleicht darauf hinweisen, dass Kamelienöl anders als Zitronenöl zu den fetten Ölen gehört, die wiederum Fettsäuren enthalten...
Ich schrieb: zur PFLEGE von rohem Holz und ROSTSCHUTZ von Metallen

REINIGEN ist was anderes: das kann man mechanisch machen z.B. durch Stahlwolle der Sorte 4x Null = 0000 , noch besser wenn ein paar Tropfen Spiritus beigefügt werden um in der Holzstruktur festsitzenden Hautabrieb + Hautfett + eingetrocknete Salze von Hautschweiß + Nutellareste anzulösen, die dann die feine Metallwatte abtransportiert


Mit Fast Fret "drüberbürsten" erreicht nicht die Bereiche auf den Bünden und dem Griffbrett unter den Saiten und reinigt die Saiten nur auf der Oberseite , macht also halbe Arbeit. Typisches oberflächliches Konsumentenprodukt. Weil auch betrunken und von 3 Jährigen problemlos sicher anwendbar, verkauft es sich fast von selbst = schneller Umsatz ohne das der Käufer nachdenken muß. Technisch bedingt nur eine halbe Sache, aber besser als nichts.
Harald H. Morton
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Beitrag von Harald H. Morton »

Die Fa. Lakewood gibt zur Griffbrettpflege folgende Empfehlung:

http://www.lakewood.de/de/faq.php#19


Beste Grüße

Harald H. Morton
emptypockets
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Beitrag von emptypockets »

maxpo hat geschrieben:

Mit Fast Fret "drüberbürsten" erreicht nicht die Bereiche auf den Bünden und dem Griffbrett unter den Saiten und reinigt die Saiten nur auf der Oberseite , macht also halbe Arbeit. Typisches oberflächliches Konsumentenprodukt. Weil auch betrunken und von 3 Jährigen problemlos sicher anwendbar, verkauft es sich fast von selbst = schneller Umsatz ohne das der Käufer nachdenken muß. Technisch bedingt nur eine halbe Sache, aber besser als nichts.
Du nutzt aber auch jede Möglichkeit, darauf hinzuweisen, wie dumm doch andere sind und wie sehr Du die Weisheit mit Löffeln gefressen hast!

Also das muss man Dir einfach lassen!

Diese Konsequenz hat schon was großartiges und ich fange an, Dich dafür zu bewundern!

Wobei ich mich allerdings kaum noch des Eindruckes erwehren kann, dass Du solche Threads startest, nur um bei Nennung bestimmter Schlüsselworte mit Deinen Tiraden über die dummen Gitarristen, Konsumenten und Forenuser zu starten.

Auch das nicht ungeschickt, aber so langsam durchschaubar!
maxpo
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Beitrag von maxpo »

Hartöle sind aushärtende Öle , die in die Holzfasern eindringen und dort aushärten, wogegen nicht aushärtende Öle eben feucht bleiben.

Hartöle können auch nachfärbend verwendet werden, um ein optisch zu helles oder sehr ungleichmäßiges Griffbrett mittels dunkelbrauer oder dunkel-roter Hartölmixturen dauerhaft dunkler zu machen , was bei bereits ab Werk geölten Griffbrettern mittels handelüblicher Beizen nicht mehr geht

http://www.ballistol-shop.de/Balsin-Hol ... S_276.html

ist das Griffbrett vorher mit nicht-aushärtendem Öl behandelt worden, kräftig mit einem Sprituslappen abreiben vor dem Auftrag

dünne Schichten auftragen und mind. über Nacht einziehen lassen

funktioniert sehr gut
Droped-D
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Wohnort: irgendwo zwischen Bremen und Verden

Beitrag von Droped-D »

Also ich benutze seit fast 30 Jahren GEWA-ÖL (garantiert säurefrei für Blockflöten, Holzblasinstrumente und Saiten) zum Abwischen der Saiten, Einölen des Griffbrettes und auch für den massiven Mahagonikorpus meiner E-Gitte. Hatte mir der Vorbesitzer derselben empfohlen (sieht immer noch gut aus! - die Gitarre natürlich...)

Droppi
Droped-D
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