Geschliffene Saiten für E-Gitarre

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

Antworten
Benutzeravatar
Pappenheim
Beiträge: 9364
Registriert: Mi Feb 24, 2010 7:26 pm
Wohnort: Gaweinstal, Niederösterreich
Kontaktdaten:

Geschliffene Saiten für E-Gitarre

Beitrag von Pappenheim »

Morgen,

da lieg ich nun auf meinem Krankenlager und hab viel Zeit zum nachdenken und die dementsprechenden Flausen im Kopf. Unlängst präsentierte mir ein Ratzenbeck-Seminarist, den ich leider nicht kenne, ganz stolz seine Custom-Shop-Les-Paul. Schöne Gitarre zweifelsfrei, aber was mich am meisten faszinierte waren diese geschliffenen Saiten, die er da drauf hatte.

Ganz eigenartiges Spielgefühl. Wir hatten nicht viel Zeit zum plaudern, und seine Handynummer hab ich leider auch nicht.

Ich möchte solche geschliffenen Saiten mal ausprobieren. Beim großen T. gibts da insgesamt 23 Treffer.

Hat jemand von euch damit auf einer E-Gitarre schon Erfahrungen gemacht?
Was sind die Vorteile, was die Nachteile?
Warum ist in den Suchtreffern ständig von "Jazzgitarren" die Rede?
Welches Produkt ist empfehlenswert vor allem in Hinsicht der Langlebigkeit?

Schnief ... rotz ... hust ... der Pappenheimer.
Benutzeravatar
Angorapython
Beiträge: 2547
Registriert: Mo Jan 16, 2012 8:53 am
Wohnort: Dornbirn(Europa/Österreich)

Beitrag von Angorapython »

Ich verwende die Thomastik!
Die sind bei mir extrem langlebig!
Manchmal wechsle ich nur die hohen zwei Saiten, da diese "Plain Steel" sind, während ich bei den anderen keinen Verschleiß feststelle!
Man muss damit nicht "Jazz" spielen! :D
Gute Besserung!!!
FCK-NZS
Benutzeravatar
Pappenheim
Beiträge: 9364
Registriert: Mi Feb 24, 2010 7:26 pm
Wohnort: Gaweinstal, Niederösterreich
Kontaktdaten:

Beitrag von Pappenheim »

Angorapython hat geschrieben:Ich verwende die Thomastik!
Die da?
Benutzeravatar
Rainer H
Beiträge: 2068
Registriert: So Apr 24, 2011 7:49 pm
Wohnort: Denkendorf BW

Beitrag von Rainer H »

Die kann ich auch empfelen , Spiele Sie auf einer Gypsy O-Hole
und auf einer Halbakustik Jazz Gitarre, ist ein feines Spielgefühl, und halten ewig.
Gruß Rainer
jpick
Beiträge: 1858
Registriert: Sa Aug 13, 2011 7:41 am

Beitrag von jpick »

WIKI sagt:

"Im Vergleich mit anderen Saitentypen hat der Klang von Flatwound-Saiten einen geringeren Anteil an hohen Frequenzen bei gleichzeitig mehr oder weniger hervorgehobenen Tiefmitten. Ursache dafür ist ihre gegenüber anderen Saiten größere physikalische Masse und meist größere Steifigkeit bei gleicher Saitenstärke."

Den Sound muss man m. E. mögen. Mir gefällt er z. B. beim akustischen Jazz gar nicht, da die Basssaiten bei Soli zu dumpf klingen, auch die perkussiven Anteile beim Gipsy-Jazz-Rhythmusspiel leiden m. E. zu sehr. Aber akustisch spiele ich eher traditionellen Jazz.

Elektrisch bekommt man dann den typisch warmen gefälligen Mainstream-Jazzsound. Ich glaube aber, dass das auf der Rock.E-Gitarre auch nicht gerade gewünscht ist.
----------------------------------------------------------------------------------
es hilft sowieso nur üben
Gast

Beitrag von Gast »

Ich verwende sowohl auf meiner Akustik als auch auf meiner Stratocaster Flatwoundsaiten von Daddario, nämlich EFT16 und ECG23.

Sie haben meiner Meinung nach zwei Nachteile:
1. Ganz frisch fühlen sie sich für mich nicht gut an, das gibt sich aber nach ca. einer Stunde spielen.
2. Sie klingen schneller als andere Saiten dumpf.

Ich verwende sie trotzdem, weil ich den Klang sehr gut finde und praktisch kaum störende Geräusche beim Sliden entstehen, vor allem wenn man mit der E-Gitarre eher Cleansounds spielt.
Benutzeravatar
Orange
Beiträge: 6045
Registriert: So Dez 12, 2010 5:56 pm
Wohnort: Linz
Kontaktdaten:

Beitrag von Orange »

Wie fühlen sich geschliffene Saiten an im Gegensatz zu "normalen" ?
Benutzeravatar
Pappenheim
Beiträge: 9364
Registriert: Mi Feb 24, 2010 7:26 pm
Wohnort: Gaweinstal, Niederösterreich
Kontaktdaten:

Beitrag von Pappenheim »

Orange hat geschrieben:Wie fühlen sich geschliffene Saiten an im Gegensatz zu "normalen" ?
Glatt wie ein Babyarsch, und du kannst sliden wie ein Pfitschipfeil.
Benutzeravatar
OldBlues
Beiträge: 1504
Registriert: Do Mär 17, 2011 5:45 pm
Wohnort: 88250 - Near Lake Constance

Beitrag von OldBlues »

Pappenheim hat geschrieben:
Orange hat geschrieben:Wie fühlen sich geschliffene Saiten an im Gegensatz zu "normalen" ?
Glatt wie ein Babyarsch, und du kannst sliden wie ein Pfitschipfeil.

Das mit'm "Sliden" geht auch mit den Roundwound problemlos, aber die Geräusche sind bei den Flatwound's sehr zurückhaltend.
Beim Sliden mit'm Bottleneck hören sich die Rundwickel aber "bluesiger" an.

Ich selbst tendiere aber zu den Roundwound's (der Sound scheint mir gefälliger) u. das mit den Geräuschen tut sich über die Zeit (fast) erledigen.
„simple music is the hardest music to play, and blues is simple music“ ... Albert Collins
Blues, Folk, Country & Bluegrass
Benutzeravatar
rambatz
Beiträge: 188
Registriert: Fr Sep 29, 2006 10:43 am
Wohnort: im hohen Taunus

Beitrag von rambatz »

ich verwende diese hier auf Start, Tele

Pyramid Gold Flatwound 011-048
http://www.thomann.de/at/pyramid_gold_011048.htm

und diese hier auf den Western

Pyramid PR327 Roundcore Polished Set
http://www.thomann.de/at/pyramid_pr327_ ... ed_set.htm

Ich finde die Pyramid viel besser/feiner wie z.B. Elixir Saiten.
Die fühlen sich einfach natürlicher an und klingen einfach runder.

Für dreckischen Blues sind sie aber nicht.
Dafür gibt es ja die vom Meister selbst gewickelten Saiten ;-)

Martin Guitars MEC-13
http://www.thomann.de/at/martin_guitars_mec13.htm




You can't always get what you want
And if you try sometime you find
You get what you need

Rolling Stones
Benutzeravatar
bookwood
Beiträge: 3365
Registriert: Mo Okt 18, 2010 4:49 pm

Beitrag von bookwood »

Klanglich sind Flatwounds schon ziemlich speziell. Das würde mir für übliche E-Gitarren-
Sounds nicht gefallen, schon gar nicht für Crunch oder Highgain-Braterei. Neben der glatten
Oberfläche sind sie, wie schon erwähnt, weniger flexibel und dadurch etwas sperriger bei
Bendings, zumal man für Jazzgitarren kräftigere Saitenstärken bevorzugt.

Für Archtops nehme ich inzwischen nur noch die Thomastiks, weil sie gegenüber anderen
Flatwounds doch eine Spur klarer klingen, was die akustischen Anteile im Klangbild unterstützt.
Auf ‘ner Paula kann ich mir sowas aber nicht vorstellen, es sein denn, ich wollte sie nur noch
für Jazziges einsetzen.

Wenn glatteres Spielgefühl gewünscht ist, ohne zu viel vom drahtigen Ton zu verlieren,
empfehle ich einen Test mit Halfrounds. Die machen mir z.B. auf der Epi Dot Studio richtig
Spaß, obwohl sie eigentlich weder Fisch noch Fleisch sind.
Gruß
von
Ralf
Benutzeravatar
rambatz
Beiträge: 188
Registriert: Fr Sep 29, 2006 10:43 am
Wohnort: im hohen Taunus

Beitrag von rambatz »

ich finde die Pyramid haben auf Strat und Tele einen schöneren sound auch wenn man keinen Jazz spielt. Sie klingen für mich runder und feiner.
Insbesondere bei kleinen Slides sind sie eben nicht so quitschig.

High Gain habe ich nicht probiert aber bei bluesigem crunch fallen mir keine Nachteile auf. Eigentlich im Gegenteil.
Ich finde sowieso, dass mach so etwas bei E-Gitarren die ja über verschiedene Verstärker mit Millionen verschiedenen Einstellungen gehen, eher schlecht beurteilen kann. Vieles vom Klang kommt da eben vom Verstärker und nicht von den Saiten. Man dreht da eher mal den Regler etwas nach wenn es nicht 100% passt.

Aber das hört halt jeder anders.
You can't always get what you want
And if you try sometime you find
You get what you need

Rolling Stones
Benutzeravatar
V.H.
Beiträge: 1173
Registriert: So Dez 18, 2005 5:25 pm
Wohnort: Königsee/Thüringen

Beitrag von V.H. »

Hallo, Flachdrahtsaiten waren in den Siebzigern fast normal.
Die Dinger waren stramm und langlebig.
Manche E-Gitarristen haben "unterzogen" - die A zuerst und die
fehlende e durch eine g vom Zwölfer-Satz aufgezogen.
(damals war die Auswahl nicht gegeben, in der DDR)
Natürlich wurden die auch für Zerre genommen - es ging auch.

Wer heute "alte" Sounds will, kann das testen.
http://www.youtube.com/watch?v=_PxNdV7cNvY

Das geht auch mit Ostgitarren.
http://www.youtube.com/watch?v=H0Eb7xX5Suk

Grüße V.H.
Benutzeravatar
uwesemmelmann
Beiträge: 739
Registriert: So Sep 18, 2005 6:19 am
Wohnort: Bayreuth

Beitrag von uwesemmelmann »

Auf meiner Ibanez George Benson GB10 spiele ich eigentlich schon immer 0.12er D'Addario Halfrounds. Nicht so crisp wie ungeschliffen Saiten und nicht so dumpf wie Flatwounds. Ich finde die eine echte Alternative:

http://www.daddario.com/DADProductDetai ... oductid=55
Fylde Orsino (Zeder/Mahag.)
Lowden O 35 (Zeder/Blackwood)
Antworten